generalerror | Wed Feb 22 23:14:00 CET 2017 - Wed Feb 22 23:14:00 CET 2017

Sehen wir mal davon ab, dass die Anordnung eines Drogentests für jeden Antrag einer neuen Fahrerlaubnis einen völlig unverhältnismäßigen Eingriff in die Freiheit darstellt.

Sehen wir weiterhin von der absoluten Hirnrissigkeit ab, diese Maßnahme nicht zum Schutze der Öffentlichkeit vor den drogenbedingten Verkehrstoten (von denen es im Vergleich zu den Alkoholtoten nicht wirklich viele gibt) zu verstehen, sondern als Strafmaßnahme für Jugendliche die mal gekifft haben.

Wie jeder Test ist auch der Drogentest mit einer Fehlerrate behaftet. In Fachkreisen spricht man von Spezifität und Sensitivität. Drogenschnelltests haben für gewöhnlich eine hohe Sensitivität, d.h. wenn einer Drogen genommen hat, fällt der Test höchstwahrscheinlich positiv auf. Gleichzeitig haben Drogenschnelltests allerdings eine sehr geringe Spezifität, das heißt es werden viele falsch positive Resultate Resultate erzeugt.

Natürlich könnten wir in jedem dieser Fälle den Befund durch eine Blutprobe absichern, allerdings würden wir damit wesentlich mehr Unschuldige zum Arzt schicken, als tatsächliche Drogenkonsumenten. In jeder Hinsicht ist Ihr Vorschlag absolut unangemessen.

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Soturi | Mon Feb 06 10:01:18 CET 2017 - Mon Feb 06 10:01:18 CET 2017

Zitat: von Caligulag
Ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass ein positiver Drogentest in der Regel einer charakterlichen Nichteignung gleichgesetzt wird. mit einem negativen Drogentest ist dieser Vorwurf nicht vom
Tisch.


Für Sie sind also alle Menschen, die einen Drigentest gemacht haben, egal wie er ausfällt, potentiell charakterlich nicht geeignet. Wofür eigentlich nicht geeignet?

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Caligulag | Sat Feb 04 13:25:59 CET 2017 - Sat Feb 04 13:25:59 CET 2017

Ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass ein positiver Drogentest in der Regel einer charakterlichen Nichteignung gleichgesetzt wird. mit einem negativen Drogentest ist dieser Vorwurf nicht vom
Tisch.
Auf die Familie des Heranwachsenden kommen derzeit, neben der mindestens zwei Jahre andauernden Bedürftigkeit, Kosten im fünfstelligen Bereich zu, so die Eltern sich nicht zum Schutz vor sozialer Ausgrenzung abwenden müssen.
Das und der zuvor angeführte volkswirtschaftliche Schaden, gehen direkt zu Lasten der Gemeinschaft. Dies durch einen weithin sichtbaren Aussatz abwenden zu wollen, ist in vielen Gesellschaften üblich und wenigstens mäßig erfolgreich, wennn auch fast genauso primitiv und kurzsichtig, wie das Anliegen dieser Petition.

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Soturi | Fri Feb 03 08:08:39 CET 2017 - Fri Feb 03 08:08:39 CET 2017

Zitat: von Caligulag
Ich bleibe dennoch bei meiner Meinung, dass das Entfernen der Kniescheibe eine völlig absurde Erziehungsmethode wäre.


Schön, dass Sie einsehen, dass Ihre Idee absurd ist.
Absurd finde ich aber auch, dass Sie das Entfernen einer Kniescheibe mit einer verzögerten Genehmigung zum Führen eines Kraftfahrzeuges vergleichen.

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Caligulag | Thu Feb 02 23:51:59 CET 2017 - Thu Feb 02 23:51:59 CET 2017

Die Auswirkungen eines Führerscheinentzugs, sei er auch nur temporär, reichen von "dann hab ich halt keen" bis zu "ohne Führerschein kein Ausbilddungsplatz!".
Im ländlichen Lebensumfeld als Suchtler verschrien zu sein, der dann auch noch asozial, weil arbeitslos ist, geht weit über die Folgen einer körperlichen Behinderung hinaus. Mit letzterer wird einem nämlich geholfen sich weitmöglichst in die Gesellschaft einzugliedern.

Ich bleibe dennoch bei meiner Meinung, dass das Entfernen der Kniescheibe eine völlig absurde Erziehungsmethode wäre.

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fghpw | Thu Feb 02 12:51:08 CET 2017 - Thu Feb 02 12:51:08 CET 2017

Zitat: von Soturi

Haben Sie dazu eine Quelle? Mich würde die Umsetzung interessieren.


Es kam vor ein paar Jahren im TV. Es dürfte sich, wenn ich mich recht erinnere, um ein europäisches Land gehandelt haben!
Das Assistenzsystem (Intelligent Speed Adaption) verhindert das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit, ob das Ding die Verkehrszeichen lesen kann oder ob die Höchstgeschwindigkeit im Navi eingespeichert wurde, vermag ich nicht mehr eindeutig zu sagen.
Speed Limit Info Systeme hingegen informieren lediglich nur den Fahrer über die aktuelle Höchstgeschwindigkeit.
Der Luxus, den Führerschein unter Auflagen zu behalten, wird aber nicht jeden angeboten, das lag wohl mehr im Ermessen des jeweiligen Richters.

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Soturi | Thu Feb 02 09:39:34 CET 2017 - Thu Feb 02 09:39:34 CET 2017

Zitat: von Caligulag
Zitat:
Der Petentin geht es doch garnicht um die Fahrtüchtigkeit. Ihr geht es darum Jugendlichen einen Anreiz zu schaffen, dass sie keine Drogen nehmen, da sie ansonsten keinen Führerschein bekommen.
Das Entfernen der Kniescheibe hätte den selben Effekt und wäre genauso absurd.


Sie wollen doch nicht ernsthaft die temporäre Einschränkung zur Fahrzeugführung mit einem irreversiblen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit eines Menschen gleichsetzen?

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Caligulag | Thu Feb 02 01:27:41 CET 2017 - Thu Feb 02 01:27:41 CET 2017

Zitat:
Der Petentin geht es doch garnicht um die Fahrtüchtigkeit. Ihr geht es darum Jugendlichen einen Anreiz zu schaffen, dass sie keine Drogen nehmen, da sie ansonsten keinen Führerschein bekommen.
Das Entfernen der Kniescheibe hätte den selben Effekt und wäre genauso absurd.
Zudem fällt ein großer Teil der NPS bei Tests nicht auf, einfach weil sie so neu sind, dass es keinen bekannten Test darauf gibt.
Zitat:
... einem Drogentest, insbesondere auf THC...
Eine weitere Verlagerung, hin zu diesen Substanzen, ist von ihnen bestimmt nicht gewollt.

Zitat:
Der Staat ist nicht in der Lage, die Kinder vor dem Kontakt mit Drogen zu schützen...


Er ist es nicht, war es nie und wird es nie sein. Selbst die DDR, mit ihrer allgegenwärtigen Gängelei bis auf Mietshausebene, wurde diesem Problem nicht Herr.

Ich stimme dem Petenten soweit zu, dass in den 14 Tagen, die es braucht bis eine Standard Blutuntersuchung negativ ausfällt, die Einsicht erwachsen kann, dass es sich auch ohne Rauschmittel leben lässt. Da Kinder jedoch keinen Führerschein machen, zumindest nicht im dem Alter, in dem laut Reitox mit dem ersten Kontakt, das Fundament für eine mögliche Lebenszeitprävalenz gelegt wird, verfehlt diese Petition völlig ihr Ziel.

Es wird imho langsam Zeit für eine Petition, den Wortlaut "oder das Sittengesetz" ersatzlos aus dem Artikel 2 GG zu streichen.

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Soturi | Wed Feb 01 09:09:59 CET 2017 - Wed Feb 01 09:09:59 CET 2017

Zitat: von fghpw

In manchen Ländern können notorische Raser ihren Führerschein behalten, wenn sie bestimmte Assistenzsysteme einbauen , welche das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit unterbinden.


Haben Sie dazu eine Quelle? Mich würde die Umsetzung interessieren.

69 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

fghpw | Tue Jan 31 17:20:11 CET 2017 - Tue Jan 31 17:20:11 CET 2017

Zitat: von Soturi

Der Petentin geht es doch garnicht um die Fahrtüchtigkeit. Ihr geht es darum Jugendlichen einen Anreiz zu schaffen, dass sie keine Drogen nehmen, da sie ansonsten keinen Führerschein bekommen.

Die Aufgabe des Führerscheins ist doch der Nachweis der allgemeinen Fahrtauglichkeit einer Person, so gesehen hat der Entzug oder die Verweigerung immer etwas damit zu tun!
In manchen Ländern können notorische Raser ihren Führerschein behalten, wenn sie bestimmte Assistenzsysteme einbauen , welche das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit unterbinden.
Es ist anzunehmen, dass zukünftig bei vollautomatisierten Fahrzeugen kein Führerschein mehr von Nöten ist! So gesehen läuft die Sache in 10 bis 20 Jahren ohnehin ins leere.
Wie ich schon anführte dürfen bestimmte Leute in Deutschland bald ihr Cannabis auf Rezept in der Apotheke abholen! Soll die Krankenkasse neben den Kosten für Medikamente und Cannabis auch noch jene fürs Taxi übernehmen?

Den Führerscheinentzug, wenn illegales Cannabis im Fahrzeug gefunden wurde, kann ich noch als Unterbindung des Drogenhandels halbwegs nachvollziehen! Den Sinn der Petition jedoch nicht!

Einmal mit dem Geldschein in der Hand durchs Haar gefahren und der nächste Drogentest könnte Alarm schlagen, wenn einer der Vorbesitzer damit gekokst hat!

Ich habe mein Führerschein nur wegen meinem Dienst in der Armee gemacht, privat habe ich ihn nie gebraucht. Im Prinzip müsste ich ihn wegen mangelnder Fahrpraxis längst wieder abgeben! Wenn der Trend vom Land in die Stadt zunimmt, wird es immer mehr Leute geben, welche den Lappen nie im Leben brauchen! Entschuldige, heute würde ein Smartphone-Verbot doch oft deutlich mehr weh tun, als der Entzug der Fahrerlaubnis!

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