Nutzer1656707 | Thu Dec 13 19:49:14 CET 2018 - Thu Dec 13 19:49:14 CET 2018

Oha, meine Website-Empfehlung wurde schon wieder gelöscht. Strenger Algorithmus. Also, zum Selbergoogeln: ich empfehle die Website Kassenwatch, um einen Eindruck von der Misere zu bekommen.

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anath sieff | Thu Dec 13 11:09:30 CET 2018 - Thu Dec 13 11:09:30 CET 2018

alle kollegen und ich selbst, könnten unsere praxen 3x belegen, bezogen auf die telefonischen und postalischen nachfragen !!!
akuttherapien sind eine zusätzliche belastung für die patienten, wenn ihnen kein therapieplatz angeboten werden kann. die erkrankung/das leid/der konflikt wird nochmals lebendig, eine therapeutische intervention wird angegangen, aber es geht nicht weiter. der patient wird letztlich mit seinem leid allein gelassen, da wir, die psychologischen psychotherapeuten, den therapieprozess nicht weiterführen können, aus mangel an therapieplätzen.
ich habe mit der KV dieses problem besprochen, daß ich keine erstgespräche (psychologische sprechstunden) anbiete, wenn ich keinen therapieplatz anbieten kann, sie hat esverstanden und bestätigt.
was letztlich beim spahn-gesetzesvorschlag passiert ist, daß der patent zusätzlich mit einem "diagnostiker" konfrontiert wird, der ihm jedoch keinen platz anbieten kann eine therapeutische beziehung auch nicht aufgebaut wird, und somit der konflikt nicht behoben, sondern lediglich erneut in die warteschleife zwingt.
wir sind approbiert, psychologische oder ärztliche psychotherapeuten, mit langjähriger erfahrung, sonst hätten wir keine zulassung der niederlassung (!!), und können selbständig entscheiden, ob ein patient therapeutisch behandelt werden muß.
allerdings- ausschließlich wenn therapieplätze zur verfügung stehen.
und da ist der mangel. es müßen mehr zulassungen bewilligt werden !!!

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Nutzer1656707 | Wed Dec 12 19:34:03 CET 2018 - Wed Dec 12 19:34:03 CET 2018

Okay, meine Links wurden leider gelöscht (obwohl sie sowieso nicht klickbar sind).

Ich kann jedenfalls
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jACOB1978 | Wed Dec 12 19:15:00 CET 2018 - Wed Dec 12 19:15:00 CET 2018

Ich kenne selber diese Situation.
Auch warum Betroffene das Ende suchen,es erstaunt mich nur das sich nicht mehr Personen
befreien.

Allein die Situation ansich ist schon sehr belastend und wenn dann noch von den Krankenkassen wie in meinem Fall absichtlich verhindert wird das ich weiterführende Therapiestunden erhalten,wird die Sache sehr unschön.
Vor allem dann wenn es schriftlich vorliegt,das man es mir nicht zuzumuten ist eine monatelange
Therapiepause einzulegen.
Selbst wenigen Wochen pausieren wirft einen auf den Startpunkt zurück.
Die Behandlung dauert nun einige Monate ,ich bin leicht auf dem Weg der Besserung und
mitten in der Therapie soll damit Schluss sein ?
Was jedoch der Krankenkasse und dem MDK schlichtweg egal ist.

Für mich hat das den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung.
Wer übernimmt Verantwortung wenn man unter dem Druck zusammenbricht und Handlungen begeht
die man mit einer Therapie nie ausgeführt hätte ???

So zwingt man doch nur die Therapiepatienten sich was anzutun,damit es überhaupt weiter geht.
Das kann aber nicht die Lösung sein.

Es wird soviel Geld für unnötige OPs ausgegeben,mir sind ältere Menschen bekannt denen
wird mit 85 Lebensjahren eine OP aufgedrängt,die auch oft nicht nötig ist.
Aber es spült Geld in die Kassen der Krankenhäuser.

Psychisch Kranke dagegen werden absichtlich alleine gelassen und was die Sache verschlimmert
sie müssen monatelang mit der Krankenkasse /MDK kämpfen,die Anträge werden absichtlich bis zur letzten Frist zurückgehalten,es werden immer neue Unterlagen die schon mehrfach vorliegen angefordert und und und.

Ich habe gelesen,das die Krankenkassen nur 3% der Beiträge für Psychotehrapien ausgeben,
wie ich finde nicht gerade viel.
Mein Therapeut meinte,im Grunde hat jeder 2te eine Therapie nötig,auch um nur mal wieder in die Spur zu kommen,quasi auch als vorbeugende Maßnahme.
Das Arbeitsleben und die Belastungen werden nicht weniger,für keinen von uns.

Die Krankenkassen verhalten sich mehr und mehr wie eine Firma.
Sie denken nur an ihre jährliche Bilanz und nicht was in 5 Jahren ist.

Lieber jetzt ein wenig mehr Geld ausgeben und den Menschen sofort helfen anstatt in wenigen Jahren für dieselbe Person noch mehr Geld für 3 wochenlange Behandlungen im Krankenhaus der Psychiatrie und Psychotherapie ausgeben zu müssen.

Laut meinem Therapeut schätzt er das die Krankenkassen erst in 8-10 Jahren aufwachen und merken was heute schiefläuft.

Wieviele Menschen bleiben bis dahin auf der Strecke ?

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jACOB1978 | Wed Dec 12 19:13:20 CET 2018 - Wed Dec 12 19:13:20 CET 2018

Laut meinem Therapeuten wollen die Kassen das erst wenn die Praxen eine Belastung von 150% haben einen neuen Kassenplatz zulassen.
Angeblich fehlen allein in NWR Minimum 150 Kassenplätze,wobei ich denke das es mehr sein dürften.

150% bedeutet für mich als Handwerker,das ich bei 100% komplett ausgelastet wäre und bei 150%
eine totale Überforderung habe und nicht mehr wüßte wie ich das abarbeiten sollte.

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Nutzer1170058 | Wed Dec 12 16:21:02 CET 2018 - Wed Dec 12 16:21:02 CET 2018

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir mal jemand erklärt, wer denn eigentlich einen Nachteil davon hätte, wenn mehr Zulassungen vergeben würden? In der Regel sind das doch nur die Berufsträger selbst - und so kenne ich es auch aus anderen reglementierten Berufen, wo heftig gekämpft wird, um Konkurrenten rauszuhalten und nicht teilen zu müssen. Hier ist es aber doch so, dass die Psychotherapeuten selbst seit Jahren darum kämpfen, mehr Kollegen zu bekommen. Welches Interesse hat die Politik und haben die Kassen, das zu verhindern?

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Lobbsen | Wed Dec 12 13:29:14 CET 2018 - Wed Dec 12 13:29:14 CET 2018

Sehr schöner Beitrag ;)

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