Wie ist es zu erklären, dass in europäischen Ländern, die ein teilweise wesentlich liberaleres Waffenrecht als in Deutschland haben, die Tötungsrate pro 100.000 Einwohner deutlich niedriger ist: (Quelle: "Tötungsraten nach Ländern" Wikipedia)
Vereinigtes Königreich: 1,2 / 100.000 (extrem strenges Waffenrecht)
Deutschland: 1 / 100.000 (sehr strenges Waffenrecht)
Österreich: 0,7 / 100.000 (relativ liberales Waffenrecht - Selbstschutz ist ein Bedürfnisgrund!)
Tschechien: 0,6 / 100.000 (sehr liberales Waffenrecht)
Schweiz: 0.5 / 100.000 (bekanntermaßen sehr liberales Waffenrecht
Im Vergleich:
USA: 5 / 100.000 ( je nach Bundesstaat extrem liberales Waffenrecht)
Mexiko: 17 / 100.000 ( in ganz Mexiko gibt es genau einen einzigen streng überwachten legalen Waffenladen)
Venezuela: 81 / 100.000
Jamaika: 57 / 100.000
Beispiel USA:
Vermont: absolut liberales Waffenrecht - sehr wenig Verbrechen
New York: Waffenrecht vergleichbar streng mit Deutschland --> extrem viele Verbrechen
Meine Meinung: Die Anzahl der legal erworbenen Waffen in der Bevölkerung korreliert nicht direkt mit der Mordrate.
Jedoch sind meiner Ansicht nach die vorherrschenden Sozialverhältnisse DAS entscheidende Kriterium.
In Deutschland ist es wesentlich wahrscheinlicher, Opfer einer tötlichen Hundeattacke oder einen Blitzschlags zu werden, als von einer legalen Waffe getötet zu werden. An einem Tag sterben in Deutschland ca. 30 Menschen an einem Haushaltsunfall und 7 im Straßenverkehr - jedenTag!
Selbstverständlich ist jedes Opfer einer Gewalttat eines zu viel!
Ich halte das Verbot von Waffen in Privathaushalten für absolut kontraproduktiv und unverhältnismäßig.
Es mangelt an Kontrolle und Überwachung der aktuellen Rechtslage, aber da muss der Staat mehr Personal einstellen und nicht die legalen Waffenbesitzer drangsalieren! Die meisten Sportschütze*n und Jäger*n halten sich an die Gesetzeslage. Schwarze Schafe gibt es überall. In Deutschland wurden mit Schusswafen im Jahr 2018 109 Straftaten gegen das Leben verursacht, 208 Fälle von Straftaten gegen die persönliche Freiheit, 699 Fälle mit Körperverletzung und 102 Raubdelikte. Das macht alles aufsummiert:1118 Fälle von schweren Straftaten.[1]
Im Jahr 2018 wurden daneben noch 1998 Straftaten gegen ein Nebengesetz (Nebenstrafgesetz: Straftaten außerhalb des StGB!) und 1407 Straftaten gegen sonstige Bestimmungen des StGB verzeichnet[1]. Im Vergleich wurden in Deutschland im Jahr 2018 ~148.300 Gewaltdelikte verzeichnet und 386 Morde durchgeführt, Diebstahlsdelikten (~1,9 Mio. Fälle im Jahr 2018), Straßenkriminalität (~1,3 Mio. Fälle im Jahr 2018) und Drogenkriminalität (~351.000 Fälle im Jahr 2018) sind Verstöße von Waffenbesitzer vernachlässigbar gering.[2] Aus diesem Grund ist das Verbot von Schusswaffen in privaten Haushalten unverhältnismäßig.
Man kann ein Verbot von Waffen auch so interpretieren, dass der Staat Angst vor seinen eigenen Bürger hat. Ist das zweckmäßig?
Ich meine nein.
Vor Jahren wurden Nunchakus Verboten und damit eine komplette Sportart in Deutschland verboten. Das darf mit Sportschütze*n und Jäger*n nicht passieren.
Quellen:
[1] Titel: Anzahl der Straftaten mit Schusswaffengebrauch nach Deliktsbereichen in Deutschland im Jahr 2018
Datum der Veröffentlichung: 25.07.2019 von Statista Research Department
[2] Titel: Anzahl der polizeilich erfassten Fälle ausgewählter Straftaten/ -gruppen in Deutschland im Jahr 2018
Datum der Veröffentlichung: 09.04.2019 von Statista Research Department
Zu: Nutzer120728 (01.04., 10:44 Uhr)
Zitat: von Nutzer120728Zitat: von Nutzer2561802
Manche Straftat wäre wohl schon verhindert worden wenn mehr private Menschen Waffen führen würden.
Natürlich nicht für jedermann und unter gewissen Auflagen.
Wer kriminell genug ist besitzt eh schon eine oder mehrere illegale Waffen.
Das sehe ich ebenso. Nach eingehender Prüfung und Beleuchtung des Hintergrundes (was bereits heute getan wird: z.B. Verlängerung des Jagdscheins) steht dem Waffenbesitz zur Selbstverteidigung nichts im Weg.
Zitat: von Nutzer120728
Das Argument "Zunahme von Amokläufen" zieht hier nicht, denn wie bereits a.O. ausgeführt, geht die geringste Gefahr von legal erworbenen Waffen aus.
Tatsächlich? Nun: wie viele Amokläufe wurden mit nicht erlaubten und nicht registrierten Waffen, wie viele mit legalen Schusswaffen ausgeführt? Jede Waffe ist eine zuviel, weil eben völlig unnötig und eine Wette auf eine ungewisse Zukunft, siehe Fall Halle/Saale. Überlassen wir das Schießen auf Bösewichte lieber den Profis von der Polizei. Die sind dafür ausgebildet und trainiert.
Zitat: von Nutzer2561802
Manche Straftat wäre wohl schon verhindert worden wenn mehr private Menschen Waffen führen würden.
Natürlich nicht für jedermann und unter gewissen Auflagen.
Wer kriminell genug ist besitzt eh schon eine oder mehrere illegale Waffen.
Das sehe ich ebenso. Nach eingehender Prüfung und Beleuchtung des Hintergrundes (was bereits heute getan wird: z.B. Verlängerung des Jagdscheins) steht dem Waffenbesitz zur Selbstverteidigung nichts im Weg.
Das Argument "Zunahme von Amokläufen" zieht hier nicht, denn wie bereits a.O. ausgeführt, geht die geringste Gefahr von legal erworbenen Waffen aus.
Zu: "Badener62" (30.05., 18:40 Uhr)
Zitat: von Nutzer2561802
Manche Straftat wäre wohl schon verhindert worden wenn mehr private Menschen Waffen führen würden.
Zitat: von Nutzer2561802
Natürlich nicht für jedermann und unter gewissen Auflagen.
Zitat: von Nutzer2561802
Wer kriminell genug ist besitzt eh schon eine oder mehrere illegale Waffen.
Ein schöner Kalenderspruch, da ewig und allgemein gültig sowie selbsterfüllend. Merke: Schon der illegale Besitz einer Schusswaffe ist bereits eine Straftat.
Wer wäre denn "jedermann"? Und wer entscheidet das? Was für Straftaten wären das denn, und warum wäre dann dieser Jedermann zu dieser exakten Zeit dort auch gegenwärtig, um WAS zu tun?
Ich fände das schrecklich. Nein, das sind offenbar amerikanische Verhältnisse, und wir wissen ja, was da geht.
Zitat: von Nutzer2561802
Manche Straftat wäre wohl schon verhindert worden wenn mehr private Menschen Waffen führen würden.
Natürlich nicht für jedermann und unter gewissen Auflagen.
Wer kriminell genug ist besitzt eh schon eine oder mehrere illegale Waffen.
Können Sie auch sagen, wie viele Menschen dann schon "aus Versehen" ("weil der private Mensch sich bedroht fühlte") erschossen worden wären - egal unter welchen Auflagen? Meinen Sie nicht, dass dann jeder verbale Streit die Gefahr beinhalten würde, dass der (jeweils) Andere seine Meinung endlich mit Waffengewalt erzwingen könnte? Egal ob er vorher bereits als kriminell eingestuft war. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Waffen würde sich genauso vergrößern wie die Zahl der privaten Ordnungshüter, die auf ihr, dann ganz persönliches, "Recht" aufpassen würden. Für mich ist die Gefahr viel zu groß, dass sich dann "private" Menschen, die mit einem Urteil - sagen wir mal - gegen Kinderschänder oder Rassisten - nicht einverstanden sind, auf der Straße "versammeln" und ihr eigenes vermeintlich "Rechts"empfinden z.B. als Gruppe anwenden wollten. Was dann dabei herauskäme - nicht auszudenken ....
Wäre schön, wenn auch diese Petition viele Zeichner erhielte.