@ Chia, richtig, dort darf sich jeder Coach nennen. Bietet man jedoch Coaching als Dienstleistung samt Gewerbe an, muss eine Ausbildung absolviert werden :
"Im Rahmen der Gewerbeordnung gibt es in Österreich die explizite Zuordnung von Coaching zum Gewerbe der UnternehmensberaterInnen und zum Gewerbe der Lebens- und SozialberaterInnen. Grundsätzlich ist eine Anwendung von Coaching als ergänzende Dienstleistung im Rahmen einer Tätigkeit im gewerblichen Beratungsbereich (PR und MarketingberaterInnen, SteuerberaterInnen, WirtschaftstreuhänderInnen etc.) erlaubt. Im Tätigkeitskatalog der Gesundheitsberufe Psychotherapie, klinische und Gesundheitspsychologie (Neue Selbständige) sind Coaching, Supervision und Beratung als Tätigkeiten offiziell enthalten.
Entscheidend ist die Nutzung jedoch im Zusammenhang und im Sinne einer kommerziellen Tätigkeit bzw. Dienstleistung, die gesetzlich geregelt ist. Nicht die Bezeichnung einer Tätigkeit sondern deren Inhalt, Ziel und Zweck sind maßgeblich für die Berechtigung zur Berufsausübung. Derzeit orientiert sich der Berufscodex für das Berufsbild Coach vorwiegend an Richtlinien der Unternehmensberatung bzw. an den hohen Qualitätsstandards, wie sie für die Psychotherapie bzw. psychologische Behandlung bestehen. Die bestehenden Berufsverbände sehen es als vordringlichstes Anliegen, einen solchen baldmöglichst zur Verfügung zu stellen."
Demnach wäre es aber doch wesentlich sinnvoller, wenn man die Öffentlichkeit medienwirksam aufklärt, dass man bei einem Coaching keine medizinische Beratung erhält.
Den Begriff "Coach" gesetzlich zu schützen, bringt eher weniger, weil es gar keine nach dem BBiG oder vergleichbaren Gesetzen normierte Ausbildung zum "Coach" gibt. Auch wird keine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung verlangt. All das müsste der Gesetzgeber erst mal "erfinden", bevor man den Begriff "Coach" schützen könnte.
Da ist es einfacher, gegen Scharlatane vorzugehen, die solche Werbeversprechen oder Parolen, wie von Ihnen zitiert, an den Mann / die Frau bringen.
Offensichtlich scheint es in Österreich (also im Ausland) aber auch nicht die Regel mit einer Ausbildung zu sein.
Dazu habe ich Folgendes gefunden:
https://www.magazintraining.com/anforderungen-an-coaching-ausbildungen/
Zitat:
„Es gibt in Österreich zwar die Regelung, dass ein Coach einen Gewerbeschein für Unternehmensberatung oder für Lebens- und Sozialberatung benötigt. Die Bezeichnung »Coach« ist allerdings nicht geschützt. Eine Qualitätssicherung oder eine Mindestausbildung zum Coach gibt es nicht.“
"Das ist aber ein generelles Problem im Internetzeitalter. Diagnosen stellt heute nicht mehr der Arzt, sondern Google, YouTube und TikTok. Wenn die Patienten dann endlich mal beim Arzt sind, präsentieren sie eine fertige "Diagnose". Es dauert lange, den Leuten dann klar zu machen, dass es eben doch nur Kopfschmerzen sind und kein Hirntumor.
Wenn ich Sorge habe, dass jemand, der mir am Herzen liegt, ernsthaft erkrankt ist, sollte mein erster Ansprechpartner tatsächlich ein Arzt meines Vertrauens sein."
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Absolut! Erfahrungen zeigen aber auch, dass Coaches auf ihren Plattformen öffentliche Aussagen treffen wie zB :
"Der Psychologe ist selbst ein Narzisst."
"Narzissten gibt es überall, vorallem im Gesundheitswesen."
"Psychologen haben keine Ahnung von narzisstischen Missbrauch. Sie werden nicht dementsprechend ausgebildet." usw.
Führen wir das Beispiel weiter:
Manipulierbare Menschen aus toxischen Beziehungen sind weiterhin/leicht manipulierbar und leichtgläubig. Beobachtungen zeigten dann Aussagen wie :" Ich habe meine Therapie aufgegeben, weil ich durch dich (Coach) erkannt habe, dass mein Psychologe Narzisst ist" - Peter, bipolar.
Menschen werden manipulativ zum Glauben gebracht, mit verheerenden Folgen.
Klar, jeder kann selbst t entscheiden, was er tut oder lässt. Jedoch sind Menschen, aus welchen Gründen auch immer, teilweise nicht dazu fähig, gesunde Entscheidungen zu treffen, so wie Peter, Bipolar. Die Folgen können dramatisch enden. Einerseits wird er um seine wichtige Therapie gebracht, andererseits wird Narzissmus (das Beispiel) stigmatisiert.
Beeinflussbare (psychisch) kranke Menschen, die keine gesunde Verantwortung für ihr Leben tragen können, werden konditioniert.
Und hier fordert die Petition mehr Schutzmaßnahmen, um solches zu verhindern.
"Das kann er nicht und das darf er auch nicht, weil Diagnosen nur zur Heilkunde berechtigte Personen stellen dürfen. In Deutschland sind das Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Heilpraktiker und in engem Rahmen auch psychologische Psychotherapeuten.
Wer nicht so heißt, der hat keine Diagnosen zu stellen. Und ein "Coach", der Diagnosen stellt (ob er sie stellt oder ausschließt ist rechtlich egal), der macht sich strafbar oder begeht zumindest eine Ordnungswidrigkeit."
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Richtig! Coaches, die über psychiatrische Krankheitsbilder und deren Angehörige "aufklären", stellen aber indirekte Diagnosen auf.
Wie will man ausschliessen, dass zb der Partner kein Borderliner ist?
Würde ein Coach aussagen, der Partner sei kein Borderliner, würde der Klient abspringen.
Stimmt der Coach dem Klienten und dessen Verdacht zu, wendet er bereits ein Heilungsverfahren an. Denn schliesslich bietet er Coaching für Angehörige von Borderliner an, dies ist sein Eingangsschild.
So wie der Schneider auf seinem Eingangsschild "Schneider" zu stehen hat, um Kleidung zb zu reparieren.
Man wirbt also damit, eine Dienstleistung anzubieten.
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"Gar nicht, weil ein Coach von vornherein ohne eine der o.g. Ausbildungen nicht befugt ist, eine Störung zu "diagnostizieren" oder auszuschließen."
Richtig! Nur, wer kontrolliert die Angebote im Social-Media?
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" Wenn jemand unberechtigt die Heilkunde ausübt, kann das ans Ordnungsamt, ans Gewerbeamt, an die Staatsanwaltschaft oder die Polizei gemeldet werden."
Trauen sich viele nicht. Zudem gibt es auch Verträge, kleingedrucktes. Hinzukommt, dass einige Menschen mit bereits bestehenden psychischen Erkrankungen keine gesunde Verantwortung übernehmen können.
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" Da ein Coach keine qualifizierte Ausbildung hat, kann man die Bezeichnung nicht schützen. Würde der Coach eine Ausbildung haben, dann würde er eine der o.g. Berufsbezeichnungen führen und sich nicht "Coach" nennen. Und das muss man der Bevölkerung klar machen. Wenn ich zu einem Coach gehe, bekomme ich nur eine Beratung, die er mir aufgrund einer wie auch immer gearteten Ausbildung (Wochenendkurs, Seminare, Internetrecherche, Literaturrecherche, ...) verkauft. Aber ich bekomme damit KEINE medizinische Beratung."
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Im Ausland (zb Wien) Bedarf es eine Ausbildung, um sich Coach zu nennen. Gesetze dazu gibt es also bereits in Nachbarländer. Die Petition fordert dieses Gesetz ebenso, um die Begriffe schützen zu können.
Zitat: von Julien Oliver
Jmd sucht Infos über Borderline, weil sein Ex-Partner vermutlich einer sei. Derjenige stößt auf einem Beitrag/YouTube Kanal, wo über das Störungsbild berichtet wird.
Zitat: von Julien Oliver
Wie will ein Coach ohne qualifizierten Ausbildungen einschätzen, ob und inwiefern der Angehörige vom Borderliner keine psychiatrische Erkrankung erlitt?
Zitat: von Julien Oliver
Wie und wo findet das Ausschlusskriterium beim Coaching statt?
Zitat: von Julien Oliver
Wer kontrolliert, ob unerlaubte Heilungsverfahren angewandt werden?
Zitat: von Julien Oliver
Daher gilt schon deshalb der Begriff geschützt.
Da ein Coach keine qualifizierte Ausbildung hat, kann man die Bezeichnung nicht schützen. Würde der Coach eine Ausbildung haben, dann würde er eine der o.g. Berufsbezeichnungen führen und sich nicht "Coach" nennen. Und das muss man der Bevölkerung klar machen. Wenn ich zu einem Coach gehe, bekomme ich nur eine Beratung, die er mir aufgrund einer wie auch immer gearteten Ausbildung (Wochenendkurs, Seminare, Internetrecherche, Literaturrecherche, ...) verkauft. Aber ich bekomme damit KEINE medizinische Beratung.
Hallo,
das ist doch klasse, dass es für Sie ersichtlich ist. Meine Beobachtungen sind andere.
Coachs wissen um die Dramatik, dass es Warteliste beim Psychotherapeuten gibt, die sich über Monate strecken. Es wird zudem oft suggeriert, das Fachkräfte nicht ausreichend ausgebildet sind. Die Fantasien und Überzeugungskräfte (Manipulationen?) des Dienstanbieters (was sie schlussendlich sind), sind grenzenlos.
M. E. sollte, wie bereits in vielen Ländern gesetzlich geregelt, Coaches etc. sehr wohl eine Ausbildung geniessen. Zumindestens wenn es um Themen im psychiatrischen/medizinischen Bereichen geht.
Als Beispiel :
Jmd sucht Infos über Borderline, weil sein Ex-Partner vermutlich einer sei. Derjenige stößt auf einem Beitrag/YouTube Kanal, wo über das Störungsbild berichtet wird. Es wird ausgesagt, Borderline sei noch nicht gänzlich erforscht. Glaubt nicht alles, was Therapeuten berichten. Die einzig wahre Geschichte findet ihr nur bei mir.
Der Angehörige vom vermutlichen Borderliner ist hilfesuchend, weil er durch die toxische Beziehung psychisch am Boden ist.
Wie will ein Coach ohne qualifizierten Ausbildungen einschätzen, ob und inwiefern der Angehörige vom Borderliner keine psychiatrische Erkrankung erlitt?
In Deutschland gibt es bereits Leitlienen/Richtlinien/Psychotherapeuten-Gesetz, Psychologen-Gesetz, Heilpraktiker - Gesetz uvm, wo geregelt ist, nur mit einer Heilerlaubnis zu praktizieren. Dazu gehört auch die Diagnostik, um eventuelle psychiatrische Störungsbilder ausfindig zu machen.
In Deutschland ist es verboten, ohne Heilerlaubnis zu diagnostizieren. Wie und wo findet das Ausschlusskriterium beim Coaching statt?
Wer kontrolliert, ob unerlaubte Heilungsverfahren angewandt werden?
Daher gilt schon deshalb der Begriff geschützt.
Hier besteht durchs "Cashing" ebenso die Gefahr, dass Störungsbild "Borderline" falsch darzustellen, weil der Coach natürlich verdienen möchte.
Es ist von Wichtigkeit, dass Inhalte kontrolliert gehören.
Vielen Dank für Ihre Meinung.