Karl ohne Lauterbach | Tue Sep 28 23:24:49 CEST 2021 - Tue Sep 28 23:24:49 CEST 2021

So eine Luxussteuer nur für Autos macht wenig Sinn und würde nur den "Mittelstand" unter den Millionären treffen, die sowieso sparsam mit ihrem 1 oder 2 Millionen-Vermögen umgehen müssen, weil es sonst alsbald weg wäre. Da wird sich also selten mal ein Klein-Millionär so ein Luxusauto leisten, es sei denn, er kann damit noch mehr Millionen verdienen, sei es als Oldtimer-Wertanlage oder als Prestigeobjekt. Aber die weitaus Reicheren, die Luxusautos wie die Briefmarken sammeln, träfe so eine Luxussteuer sowieso nicht, weil die längst auch aus anderen Steuerersparnisgründen ihren Wohnsitz ins Ausland verlagert haben. Daher sollte die Luxussteuer nicht nur Luxusautos betreffen, sondern alle Luxusgüter. Denn daß Megareiche mal so eben im Vorbeigehen eine Rolex-Uhr, Pelzmäntel, Kunst oder Diamanten-Halsbänder für ihre Hunde kaufen, ist wahrscheinlicher als ein Luxusauto-Kauf in Deutschland.

Personen finden diesen Beitrag hilfreich

-- | Tue Sep 28 07:48:28 CEST 2021 - Tue Sep 28 07:48:28 CEST 2021

Zitat: von Petent
Warum ist in Deutschland ein Pkw mit Neuwert teurer als 120.000.- kein Luxusgut? Um von A nach B zu kommen, braucht man das wirklich dringend oder ist das Luxus?

Klar ist das Luxus, aber Gegenfrage: Warum soll man "Luxusgüter" speziell versteuern?
Der Käufer dieses Produkts hat bereits ordentlich Steuern gezahlt. Erst auf sein Einkommen und von dem, was ihm davon gelassen wurde, erwirbt er ein Auto. Dieses wiederum geht mit MWST einher.
Warum noch eine dritte Steuer?

und zum Argument
Zitat: von Petent
Zur uneingeschränkten Mobilitätsnutzung ist ein Fahrzeug mit einem Neuwert von mehr als 120.000,- Euro nicht erforderlich,...und
Wer sich einen Pkw mit mehr als 120.000,- Neuwert leisten kann, der kann auch die Luxussteuer zahlen.


Nach der Logik "nicht erforderlich, also Luxus" müsste alles, was nicht nur satt macht, sondern schmeckt, einer Luxussteuer unterliegen, ebenso alles, was eben "überflüssig" ist, weil über den Zweck hinaus. Schokolade etwa (für die Ernährung und zum satt werden völlig überflüssig), Butter (es gibt günstigere Fette, z.B. das was beim Verarbeiten eines geschlachteten Tieres entsteht), jede Art von Wurst und Käse (man wird auch von Haferflocken satt), chice Kleidung (Stoff allein wärmt auch), jeder Restaurantbesuch (man wird auch zu Hause satt).
Warum also das teuere Auto, das sich der Durchschnitt ohnehin nicht leisten kann? Strafe fürs hohe Einkommen? oder fürs Geld haben? (und nein, ich hätte bei weitem nicht das Geld für so ein Auto)

4 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer3294430 | Mon Sep 27 18:03:31 CEST 2021 - Mon Sep 27 18:03:31 CEST 2021

Zu: "Ursula1955" (27.09., 15:52 Uhr)

Zitat: von Ursula1955
Exakt das ist auch mein Problem mit der Petition. Es ist nicht gut, dem Bürger vorzuschreiben, was für ihn Luxus zu sein hat.
Tja, dann haben Sie aber weder die Petition noch das Steuerrecht verstanden. Denn diese Petition richtet sich an den Gesetzgeber mit einem Vorschlag zur steuerrechtlichen Veranschlagung gewisser Handelsgüter. Vorschriften für Bürgerinnen und Bürger sind dort nicht zu finden.

Zitat: von Ursula1955
Ich war schon immer der Meinung, dass man für alle(!) größeren(!) Verbrauchsgüter eine Luxussteuer erheben sollte, wenn sie viel(!) mehr als der Durchschnitt kosten. Aber nur ein Gebrauchsgut von vielen herauszunehmen und sich darauf "einzuschießen", das macht keinen Sinn.
Jetzt wird's verwirrend. Wie lautete noch einmal Ihre Feststellung, Ihre Lebensmaxime unmittelbar zuvor? Nun:
Zitat: von Ursula1955
Es ist nicht gut, dem Bürger vorzuschreiben, was für ihn Luxus zu sein hat.
Also wollen Sie nun doch eine Luxussteuer, und das auf fast alles, was das Leben angenehm macht, Breitbildfernseher, Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen, Trockner, Kühlschränke, Rasenmäher, PKW, Motorräder. Noch was vergessen?

Zitat: von Ursula1955
Ich plädiere also bei Autos eher für eine Regelung über die KFZ-Steuer, wo man einen viel größeren Unterschied nach Auto-Größe, PS und Verbrauch machen sollte, als das heute der Fall ist. Denn gerade in diesen Zeiten ist es auch wichtiger, wie umweltschädlich ein Auto ist, als sein Preis.
Tja, dann reichen Sie doch eine entsprechende Petition ein, vorausgesetzt, diese Idee findet sich hier nun zum ersten Mal.

Zitat: von Ursula1955
Ich denke, die meisten eher einkommensschwachen Bürger können eher damit leben, dass jemand ein goldenes Lenkrad spazieren fährt als dass jemand unnötigerweise Tonnen an Blech spazieren fährt und damit Massen an CO2 emittiert.
Ähm, "Ursula", Ihr spezielles Lenkrad und ein hohes Fahrzeuggewicht sind im Preissegment dieser Petition identisch. Übrigens: die Menge der Emissionen ist nicht abhängig von der Existenz eines Fahrzeugs sondern von dessen Nutzungsintensität.

Zitat: von Ursula1955
Und von einer Luxussteuer, die ich begrüßen würde, müsste man daher auch Dinge ausschließen, die nur teuer sind, weil neue umweltschonende Technik zur Anwendung kommt.

Aha. Ab welchem Energielabel soll denn die Befreiung gültig sein? Und inwieweit deckt sich Ihr Alternativvorschlag noch mit dem Anliegen der Petition?

Übrigens: wenn schon der Petent keine Angaben macht, wie konkret hoch diese "Luxussteuer" nun eigentlich sein soll, wie steht es da um Ihre Vorstellungen?

1 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer4902401 | Mon Sep 27 17:59:37 CEST 2021 - Mon Sep 27 17:59:37 CEST 2021

@ Don:

Radikaliskis und Verbieterlis: Wenn ich keine Bonzenschleuder haben kann, soll niemand eine haben dürfen.

Vernünftige Leute: Wie bekommen wir es hin, dass sich möglichst viele Leute eine Bonzenschleuder leisten können? Oder eine Patek Philippe statt der Timex? Oder das Penthouse statt dem Sousparterre? Oder das 5-Band 8-Sim Ei-Fon 15 XXXL mit Dreifachfaltbildschirm und Strass-Gehäuse? Oder die private Bibliothek mit 5000 Bänden? Oder was immer eben sich jemand leisten kann oder will?

Wollen wir zurück zum sozialistischen Einheitsfahrzeug mit 25 Jahre Wartezeit und einer Reichweitenbegrenzung aus Beton und Stacheldraht?

7 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

kati543 | Mon Sep 27 17:26:53 CEST 2021 - Mon Sep 27 17:26:53 CEST 2021

Ist es nicht. Man muss es nur richtig rechnen.
120.000€ bei einer 4-köpfigen Familie sind immerhin nur 30.000€ pro Person. Damit ist es also geradezu ein Schnäppchen.

Übrigens kommt man bei E-Fahrzeugen ziemlich schnell in diese Preisregion. Das hat dann mit Luxus nix zu tun.

2 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Ursula1955 | Mon Sep 27 15:52:22 CEST 2021 - Mon Sep 27 15:52:22 CEST 2021

Zitat: von wst0312

Und es wäre schon interessant zu erfahren, warum ein Auto für 120.000 € Luxus sein soll, eine Armbanduhr aber nicht?


Exakt das ist auch mein Problem mit der Petition. Es ist nicht gut, dem Bürger vorzuschreiben, was für ihn Luxus zu sein hat.

Ich war schon immer der Meinung, dass man für alle(!) größeren(!) Verbrauchsgüter eine Luxussteuer erheben sollte, wenn sie viel(!) mehr als der Durchschnitt kosten. Aber nur ein Gebrauchsgut von vielen herauszunehmen und sich darauf "einzuschießen", das macht keinen Sinn.

Ich plädiere also bei Autos eher für eine Regelung über die KFZ-Steuer, wo man einen viel größeren Unterschied nach Auto-Größe, PS und Verbrauch machen sollte, als das heute der Fall ist. Denn gerade in diesen Zeiten ist es auch wichtiger, wie umweltschädlich ein Auto ist, als sein Preis.

Ich denke, die meisten eher einkommensschwachen Bürger können eher damit leben, dass jemand ein goldenes Lenkrad spazieren fährt als dass jemand unnötigerweise Tonnen an Blech spazieren fährt und damit Massen an CO2 emittiert.

Und von einer Luxussteuer, die ich begrüßen würde, müsste man daher auch Dinge ausschließen, die nur teuer sind, weil neue umweltschonende Technik zur Anwendung kommt.

1 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer3294430 | Mon Sep 27 15:31:07 CEST 2021 - Mon Sep 27 15:31:07 CEST 2021

Zu: "wst0312" (27.09., 13:43 Uhr)

Zitat: von wst0312
Steht es nicht jedem frei, ob er sich eine teure Armbanduhr, eine Eigentumswohnung oder ein Auto kauft?
Zitat: von Nutzer3294430
Woran ja auch die Petition nichts ändern will, gell?
Zitat: von wst0312
Doch. Das Auto soll ja durch Steuern verteuert werden. D. h., falls ich "nur" 120.000 € hätte, könnte ich nur noch die Armbanduhr oder die Eigentumswohnung kaufen. Für das Auto würde das Geld, aufgrund der Luxussteuer, nicht mehr reichen.
Wenn Sie "nur" Ihre 120.000 Euro als Spielgeld für ein wenig Luxus hätten, dann wird das mit der Eigentumswohnung auf jeden Fall schwierig. Das Protzzeiteisen und der Straßenkreuzer sind gemeinsam schon eher realisierbar, oder eben zeitlich versetzt, denn wer 120.000 Euro für einen Neidgenerator übrig hat, der oder die hat auch das entsprechende Grundeinkommen (oder Erbe).

Zitat: von wst0312
Und es wäre schon interessant zu erfahren, warum ein Auto für 120.000 € Luxus sein soll, eine Armbanduhr aber nicht?

Sie können ja Ihre Petition mit der Forderung nach einer Luxussteuer für Armbanduhren ab einem bestimmten Wert einbringen. Viel spannender ist doch die Frage, aufgrund welcher gesetzlicher Grundlage und welcher politischen Konstellation eine Realisierung des Petitionsanliegens überhaupt möglich ist. Immerhin zahlt doch die 120.000 Euro-Limousinen-Kundengruppe mit ziemlicher Sicherheit noch den Solidaritätszuschlag, nicht wahr?

1 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

wst0312 | Mon Sep 27 13:43:12 CEST 2021 - Mon Sep 27 13:43:12 CEST 2021

Zitat: von Nutzer3294430
Zu: "wst0312" (27.09., 13:15 Uhr)
Zitat: von wst0312
Steht es nicht jedem frei, ob er sich eine teure Armbanduhr, eine Eigentumswohnung oder ein Auto kauft?
Woran ja auch die Petition nichts ändern will, gell?


Doch. Das Auto soll ja durch Steuern verteuert werden. D. h., falls ich "nur" 120.000 € hätte, könnte ich nur noch die Armbanduhr oder die Eigentumswohnung kaufen. Für das Auto würde das Geld, aufgrund der Luxussteuer, nicht mehr reichen.

Und es wäre schon interessant zu erfahren, warum ein Auto für 120.000 € Luxus sein soll, eine Armbanduhr aber nicht?

7 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer3294430 | Mon Sep 27 13:34:07 CEST 2021 - Mon Sep 27 13:34:07 CEST 2021

Zu: "wst0312" (27.09., 13:15 Uhr)

Zitat: von wst0312
Steht es nicht jedem frei, ob er sich eine teure Armbanduhr, eine Eigentumswohnung oder ein Auto kauft?

Woran ja auch die Petition nichts ändern will, gell?

Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer3294430 | Mon Sep 27 13:33:01 CEST 2021 - Mon Sep 27 13:33:01 CEST 2021

Zu: "Torxuser" (27.09., 11:20 Uhr)

Zitat: von Torxuser
Kann mir so ein Fahrzeug auch nicht leisten und will sowas auch nicht.
Richtig. Kleinstwagenpräferenz, nicht wahr? Ist aber für die Entscheidung des Bundestags über diese Petition nicht wirklich relevant, oder?
Zitat: von Torxuser
Wer sich das jedoch leisten kann, hat in der Regel bereits eine hohe Steuerlast.
Tatsächlich: nein. Wohl eher den besseren Steuerberater.
Zitat: von Torxuser
Warum soll jemand dann beim Kauf so eines Fahrzeugs (vom Verkauf profitieren ja auch einige Arbeitnehmer, bzw. die Produktion sichert Arbeitsplätze) nochmal höher besteuert werden?

Wäre u.a. eine gute Möglichkeit, in Schwarzgeldreinigung oder Geldwäsche zu intervenieren. Die Zahl der Arbeitsplätze bei der Produktion ist übrigens vernachlässigbar, da in der Regel Kleinserienfertigung im Luxuspreissegment ohnehin eine latent defizitäre Angelgenheit ist, also eher für die Firmen ein gutes Abschreibungsgut ist, um Verluste bei der Gewinnbesteuerung ansetzen zu können - oder aber um Zuschüsse für Bau und Erhalt der kleinen Fertigungsstätten zu erhalten. Wie war das damals noch mit der Kleinfabrik für Luxuskarossen in der Mitte von Dresden, eines Ablegers einer bekannten Konzerns?

Personen finden diesen Beitrag hilfreich