Nutzer4902401 | Sat Apr 01 19:01:07 CEST 2023 - Sat Apr 01 19:01:07 CEST 2023

@ Tom_966 | heute - 13:47

Zitat: von Tom_966
"Narrativ mit "30 Millionen illegale Waffen""

Die Anzahl der illegalen Waffen ist zwar vom BKA nur geschätzt, aber vermutl. zutreffend.

Sorry, das ist albern. Ich kann aber jetzt nicht entscheiden, ob das ein Narrartiv aus der Heimschützer- oder der Waffenverbieterecke sein soll.

Aber Sie können ja gerne mal den entsprechenden BKA-Bericht als Quellenangabe liefern. Also jenseits der Sensationsartikel von BILD, FAZ und t-online oder der Echokammern im Internet. Hinweis, BKA ist das Bundeskriminalamt.

Aber das BKA veröffentlicht ja ein Bundeslagebild, Und das von 2021 sagt etwas von Aufklärungsquoten von 92,6% bei Verstößen gegen das WaffG und 81,4% beim KrWaffKontrG. Und Fallzahlen insgesamt rückläufig ... und von 30 Millionen steht da auch nichts.

Also, ich wüsste jetzt nicht, wo und wie ich an eine illegale Waffe kommen könnte. Und wollte auch gar nicht. 92,6% ist zuverlässiger im Knast landen als mit der Bahn irgendwo ankommen ...

Zitat: von Tom_966
Alleine bei Rückzug der roten Armee aus der DDR (über 500.000 Mann) wurde von den Russen
auf dem Schwarzmarkt alles verkauft was sich irgend wie zu Geld machen lies.

Auch die Rote Armee hatte da eine Schamgrenze. Und eine Waffenaufsicht. Und Feldwebel, die Soldaten mit Verlusterscheinungen peinliche Fragen gestellt haben. Und vorgesetzte Offiziere, die untergebene Offiziere zur Ordnung gerufen haben, wenn es da jemand oder dessen Einheit auffällig wurde.

Und die Ossis hatten jetzt auch keinen großen Bock, ihr Begrüßungsgeld oder ihre 1:1 Ostmark gegen Westmark für eine AK-47 auszugeben.

Und sicher hat nicht jeder einzelne Schütze dieser 500.000 Mann zig Kaschis auf dem Wochenmarkt vertickt. Sagen wir mal, einer von hundert. Macht 5000 Waffen aller Art.

Zitat: von Tom_966
Beim Krieg auf dem Balkan (Zerfall Jugoslawien) wurden unzählige Waffendepots der Armee
geplündert und die Waffen nach Kriegsende überall in Europe verkauft.

Soso ... noch so ein Narrativ. Irgendwie sind mir die Flohmärkte in den Innenstädten entgangen, auf denen 1992 die ex-Yuso-Soldaten Millionen Waffen vertickt haben sollen. Die allermeisten dieser Waffen sind laut Deutscher Welle immer noch in Ex-Jugoslawien. Die wurden eben nicht massenhaft nach D-Land exportiert. Damals waren ja auch die Grenzen noch nicht offen.

Zitat: von Tom_966
Von den ganzen Waffen im Milieu (Rotlicht, Rocker, OK) ganz zu schweigen, ebenso

Ja, sicher Millionen Mafiosi, Luden und Rocker in diesem Land.

Zitat: von Tom_966
von den ganzen Wehrmachtswaffen die nach Kriegsende überall zu haben waren, usw.

Die waren eben nicht "überall zu haben". Ein paar GIs haben sich Souvenirs gekrallt. Aber die sind in den USA gelandet. Die Deutschen hatten Besseres zu tun als alte 98K hinterm Haus zu verbuddeln. Oder illegaler weise Waffen durch die Gegend zu schleifen. Die waren froh, wenn sie endlich aus der Gefangenschaft raus waren. Auf „gleich wieder Einfahren“ hatten die gar keinen Bock – schon gar nicht als mutmaßlicher „Werwolf“. Und eine Luger hat man, wenn man denn überhaupt eine hatte, entweder brav wie befohlen abgeliefert, oder ein paar mutigere haben die bei einem GI gegen drei Stangen Zigaretten eingetauscht.

Zitat: von Tom_966
Dazu kommt was man vor der WBK-Pflicht in den 1970er Jahren alles frei erwerben durfte,

Das wäre jetzt mal eine echte Quelle. Aber auch das waren nie 30 Millionen. Nicht mal Millionen. Die allermeisten davon wurden ordnungsgemäß angemeldet nach 1972. Ein paar wenige sind halt in irgendeinem Keller oder Dachstuhl vergessen worden. Aber auch das sind keine Millionen. Sonst würden die deutlich öfter als Zufallsfunde bei Haushaltsauflösungen in der Zeitung stehen.

Auch das BKA macht keine Angaben zu sichergestellten Waffen.

Aber die Einführung des Nationalen Waffenregisters hat zu der Erkenntnis geführt, dass die Zahl der legalen (!) Waffen gerade mal halb so groß war wie noch zu Zeiten der waffenrechtlichen Kleinstaaterei vermutet.

Zitat: von Tom_966
ebenso die ganzen gestohlenen und verlorenen Waffen von Jägern, Sportschützen, Polizei, Zoll, BW, usw.


Alles vernachlässigbare Zahlen. So man überhaupt welche findet.

Ach ja, es gibt auch andere Schätzungen. 35 Millionen illegale Schusswaffen in der EU. Und davon haben "wir" dann 30 Millionen? Echt jetzt?

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Michael-22 | Sat Apr 01 14:19:17 CEST 2023 - Sat Apr 01 14:19:17 CEST 2023

Vielen Dank Tom_966 für die Nennung der vielen Beispiele, wo all die illegalen Waffen herkommen (sollen),
von denen das BKA mit ca. einer Zahl von 30 Mio ausgeht. Ich denke auch, dass diese hohe Anzahl zwar nicht auf das letzte Gewehr, die letzte Pistole absolut genau sein kann, da es hier um Schätzungen geht. Doch in sich scheint mir diese Zahl durchaus realistisch zu sein.

Auch die Funde der Polizei bei erfolgten Straftaten mit Schusswaffen lassen Rückschlüsse auf die Herkunft der Waffen und das Herstellungsjahr zu. Hier ist anscheinend nach wie vor der Balkan eine nicht versiegende Quelle, aus der täglich Nachschub auf den Markt kommt. Die zweite Quelle, die eher nicht versiegt, ist das allgegenwärtige Darknet. Hier werden die Menschen fündig, die legal nicht an eine Waffe kommen würden, jedoch genug kriminelle Energie aufbringen, um diesen Weg zu gehen.

Hier muss die Justiz und die Polizeibehörden mit allen Mitteln, auch der Politik, unterstützt werden, um diese Quellen empfindlich zu stören, vielleicht sogar zu zerschlagen!

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Tom_966 | Sat Apr 01 13:47:10 CEST 2023 - Sat Apr 01 13:47:10 CEST 2023

"Narrativ mit "30 Millionen illegale Waffen""

Die Anzahl der illegalen Waffen ist zwar vom BKA nur geschätzt, aber vermutl. zutreffend.

Alleine bei Rückzug der roten Armee aus der DDR (über 500.000 Mann) wurde von den Russen
auf dem Schwarzmarkt alles verkauft was sich irgend wie zu Geld machen lies.

Beim Krieg auf dem Balkan (Zerfall Jugoslawien) wurden unzählige Waffendepots der Armee
geplündert und die Waffen nach Kriegsende überall in Europe verkauft.

Von den ganzen Waffen im Milieu (Rotlicht, Rocker, OK) ganz zu schweigen, ebenso
von den ganzen Wehrmachtswaffen die nach Kriegsende überall zu haben waren, usw.

Dazu kommt was man vor der WBK-Pflicht in den 1970er Jahren alles frei erwerben durfte,
ebenso die ganzen gestohlenen und verlorenen Waffen von Jägern, Sportschützen, Polizei, Zoll, BW, usw.

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Nutzer4902401 | Fri Mar 31 19:00:48 CEST 2023 - Fri Mar 31 19:00:48 CEST 2023

So weit, so gut (oder schlecht).

Da war doch diese Radiomeldung kürzlich, Reichsbürger schießt bei Razzia auf Polizist, ist legaler Waffenbesitzer, bisher nicht auffällig gewesen, und hatte zahlreiche illegale Schusswaffen offen in der vermüllten Wohnung herumliegen ... hm. Wieso war das dem Ordnungsamt nicht schon längst bei einer der obligatorischen verdachtsunabhängigen Kontrollen aufgefallen? a) selbst wenn man mal einräumt, dass Messietum durchaus auf eine mangelnde Eignung schließen lasst, sind b) herumliegende Kriegswaffen doch eigentlich ein Grund zum Einziehen auch der legalen Waffen??? Sprich, hätten die Behörden nur ihren Job gemacht und geltendes Recht angewendet, wäre nichts weiter passiert. Trotzdem schon wieder der Ruf nach "noch viel schärferem Waffenrecht" – ein deutscher Beamter macht halt mal keinerlei Fehler.

Auch wenn es tragisch ist, dass ein Polizist von einem mehr oder weniger legalen Waffenbesitzer angeschossen wurde - das Problem war ja offensichtlich nicht der legale Waffenbesitz. Wie viele Polizisten und Andere werden denn jedes jahr von illegalen Waffenbesitzern verletzt oder getötet? Speziell auch im Weichbild der zugewanderten Clan- und Bandenkriminalität? Oder (Vorsicht Ironie) ist das OK, weil sich da ja ein unterdrücktes Minderheitenmitglied nur gegen Polizeiterror wehrt?

Aber ich halte dieses Narrativ mit "30 Millionen illegale Waffen" für eben dieses. Was sollen das für Waffen sein? Wo kommen die her? Die Alliierten waren damals ziemlich gründlich, was das Einsammeln angeht. Oder zählt dazu auch:


Selbst da kommen mir 30 Millionen sehr hoch gegriffen vor. Im Prinzip eine illegale (Schuss-?) Waffe in drei von vier Haushalten? Ein Wunder, dass da nicht das Blut in den Straßen fließt …

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OneTimeStatement-- | Fri Mar 31 18:26:29 CEST 2023 - Fri Mar 31 18:26:29 CEST 2023

Zitat: von Nutzer2691467
...
In diesem Sinne wäre die Einwanderung vieler gewaltaffiner junger Männer aus brutalen Kulturkreisen in Europa


soll da nicht "nach Europa" stehen?

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AustriaA | Fri Mar 31 16:16:41 CEST 2023 - Fri Mar 31 16:16:41 CEST 2023

Gut geschrieben, alles mit Hirn und Charakter.

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Antares3 | Fri Mar 31 13:15:58 CEST 2023 - Fri Mar 31 13:15:58 CEST 2023

Zitat: von Nutzer2691467
Also: Waffen werden dann zum Problem, wenn andere menschliche Probleme dazu kommen.



... und nur dann. Ansonsten ist eine Waffe ein Stück Metall mit bisschen Holz dran.

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Nutzer2691467 | Fri Mar 31 11:25:53 CEST 2023 - Fri Mar 31 11:25:53 CEST 2023

Sehr richtig!

In Zusammenhang mit dem sechsfachen Mord in der Schule in Nashville könnte man genauso die Trans-Identität des Täters (biologisch eine 28jährige Frau, sich als Mann identifizierend) und die psychologischen Probleme der Transition und der zugrundeliegenden Identifikationsstörung als ursächlich für diese "Wahnsinns-Tat" annehmen, als die in USA sehr einfach zu beschaffenden Waffen.
In diesem Sinne wäre die Einwanderung vieler gewaltaffiner junger Männer aus brutalen Kulturkreisen in Europa genauso als Faktor für die Kriminalitätszunahme hierzulande zu erkennen. HIER müsste entsprechend mit Gesetzen und Verordnungen Abhilfe geschaffen werden.

Also: Waffen werden dann zum Problem, wenn andere menschliche Probleme dazu kommen.

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