Nutzer5713357 | Fri May 12 08:01:21 CEST 2023 - Fri May 12 08:01:21 CEST 2023

ich kopiere einfach mal meine Antwort auf einen anderen Forums-Beitrag hier rein, da sie sich auf das gleiche Thema bezieht. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass man in der FDP zumindest rechnen kann. Aber dort denkt man wohl eher in Legislaturperioden und nicht langfristig. Sehr schade und fahrlässig..

Ihre Argumentation ist zu kurz gedacht, aber das ist leider an vielen Stellen in unserem Gesundheitssystem so. Wie wissenschaftlich mittlerweile bestätigt, entwickeln viele Betroffene einer Autoimmunerkrankung, sofern die Entzündung über Jahre und Jahrzehnte unbehandelt bleibt, weitere Folge- /Begleiterkrankungen. Wenn man das Thema auf die reinen finanziellen Aspekte beschränken möchte und jegliche ethischen Aspekte mal ausblendet, dann sinkt durch die häufig auftretenden Folgeerkrankungen einerseits die Produktivität der Betroffenen, das heißt sie erwirtschaften weniger und können damit weniger Geld in das Sozialsystem einzahlen und werden im schlimmsten Fall berufsunfähig, also ein teurer Totalausfall. Ich selbst kenne viele Leute die wegen der Erkrankung in psychologischer Behandlung sind, was ebenfalls sehr kostspielig ist und verbranntes Geld, wenn man es stattdessen für eine effektive Behandlung der Erkrankung ausgeben kann. Andererseits ist davon auszugehen, dass die Kosten für die Medikamente zur Behandlung der Alopecia Areata (JAK-Inhibitoren) in den nächsten Jahren erheblich sinken werden. Die generische Version von Olumiant kostet im Ausland gerade einmal ca. 20-30 Euro pro Monat. Diese geringen Kosten stehen in keinem Verhältnis zu der schwere der Erkrankungen. Zuletzt muss ich dennoch nochmal darauf hinweisen, dass alle Autoimmunerkrankungen als solche anzuerkennen sind. Es ist schlichtweg ungerecht dass eine Autoimmunerkrankung schlechter gestellt wird als andere. Fazit: es ist ökonomisch und ethisch falsch, die Kosten für eine frühe und bedarfsgerechte Behandlung nicht zu übernehmen. Die langfristigen Folgekosten werden dabei nicht berücksichtigt.

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OneTimeStatement-- | Wed May 10 08:30:50 CEST 2023 - Wed May 10 08:30:50 CEST 2023

Zitat: von Nutzer3400623
... Angesichts dieser herausforderungen, hält zumindest mein Selbstbewusstsein es aus eine Glatze zutragen, solange ich gesund genug gehalten werde mich um meine frisur überhaupt sorgen zu können.


Das ist prima für Sie, ernsthaft.
Aber man darf vermuten, dass Sie keine Frau sind. Und sich auch keine Gedanken machen, wie es ist, wenn man weder Augenbrauen, noch Wimpern hat, die beim klassischen Glatzeträger ja durchaus vorhanden sind. Oder er kann einen Bart tragen. Das geht bei Alopezie nicht unbedingt.

Und "Stimmen aus der FDP", klar, mit einem Monatsgehalt eines Abgeordneten kann man leicht fordern, dass die Menschen notwendige Behandlungen selbst zahlen. So im Sinne "sollen sie doch Kuchen essen, wenn es kein Brot gibt".

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Nutzer3460383 | Sat May 06 23:15:20 CEST 2023 - Sat May 06 23:15:20 CEST 2023

Das ist aber in der Tat eine sehr individuelle Angelegenheit, denn für viele Menschen ist die daraus resultierende psychische Belastung genauso schwerwiegende wie jede andere Erkrankung, die „problemlos“ versorgt wird.

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