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Diskussion zur Petition 77180

Unlauterer Wettbewerb

Reform des wettbewerbsrechtlichen Abmahnwesens vom 08.03.2018

Diskussionszweig: Händler haften bei technischen Problemen der Plattform

DerkleineMaulwurf | 28.03.2018 - 11:56

Händler haften bei technischen Problemen der Plattform

Anzahl der Antworten: 1

Das Problem der massenhaften Abmahnungen auf Plattformen wie ebay, amazon, DaWanda wird nicht nur dadurch verstärkt, dass diese Plattform auf unaufwendige Art und Weise gewährleisten, dass "verbotene Begriffe" leicht gefunden werden -
und somit Verstöße, welche die Verwendung einzelner Begrifflichkeiten oder Textbausteinen betreffen, sehr leicht auffindbar sind , sondern dass in diesem Falle auch die mir bekannten Vereine, welche Rechtssicherheit durch eine Mitgliedschaft garantieren (z.B. der Händlerbund) - die Produktbeschreibungen davon ausnehmen.

Dazu kommt, dass in bisherigen Urteilen, letztendlich immer der Händler haften musste - auch für technische Fehler, welche durch die Plattform die er nutze begründet waren.
So dass der Händler , welcher eine Plattform für seinen Verkauf nutzt, doppeltes Risiko trägt.

Einerseits wird er besonders leicht entdeckt - wenn sich mal ein Fehler einschleicht (...der vielleicht tatsächlich nur ein Flüchtigkeitsfehler ist), andererseits muss er selbst dann haften, wenn er noch nicht einmal selber schuld ist !!!!
In dem Fall, wenn z.B. Änderungen in den Produktbeschreibungen nicht zuverlässig abgespeichert werden ! Ist dem Händler dieser Umstand nicht bewusst und er muss nach einer Gesetzesänderung möglicherweise in Hunderten Produkten einen Begriff entfernen, dann wird er dafür haftbar gemacht, wenn in 1-2 Produkten diese Änderung nicht abgespeichert wurde (...aufgrund von Systemfehlern ???) Und welche Plattform würde solche Fehler im System schon zugeben - damit wäre ja das Ende der Plattform besiegelt. Also werden einzelne Unternehmer, wegen einzelner Produkte abgemahnt, die sie SELBSTVERSTÄNDLICH geändert haben. Wie dämlich müsste man auch sein, um so etwas nicht zu ändern, wenn man denn davon davon. Noch schlimmer ist es, wenn dann Vertragsstrafen eintrudeln für Begriffe, die der Händler natürlich nach seiner Abmahnung akribisch entfernt hat.

Was ist das für ein Unrechtsstaat ! Wo die großen Plattformen davon kommen und nicht für ihre Fehler gerade stehen müssen, sondern der "unschuldige Händler"(der womöglich noch hunderte Euro im Jahr für eine Mitgliedschaft in einem rechtsberatenden Verein ausgibt) zur Kasse gebeten wird ?
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