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Diskussion zur Petition 77328

Umsatzsteuer

Höhere Besteuerung von Fleisch, Milch und Eiern vom 15.03.2018

Diskussionszweig: Denken wir das doch mal durch ...

Der_Max | 12.05.2018 - 01:53 (Zuletzt geändert am 12.05.2018 - 02:01 von Der_Max )

Denken wir das doch mal durch ...

Anzahl der Antworten: 5

Mit einer Prozentsteuer auf Fleischprodukte & Co. würde man das genaue Gegenteil dessen erreichen, was man bezwecken will, weil sich dadurch der preisliche Abstand zwischen Industrieproduktion und artgerechter Haltung / Öko ... auch weiter vergrößern würde

Man würde also zwar insgesamt die Produktion drosseln, aber dabei ausgerechnet überproportional die "guten Produkte" treffen und diese endgültig aus dem Markt schießen. Das wäre der logische Effekt bei der Besteuerung über die Umsatzsteuer.

Wenn man der Idee einer Besteuerung tierischer Produkte nahetritt, dann müsste man sie als eine Art Kopfsteuer pro Tier kalibrieren. Also z.B.pro Huhn 3 €, pro Schwein 100 €, pro Rind 500 €.

Dann würde wenigstens der Preisabstand zwischen Industrieware und bäuerlicher Landwirtschaft in etwa gleich bleiben und sich relativ, in Bezug auf den Preis an der Ladentheke, prozentual sogar vermindern.

Wenn heute Schweinefleisch beim Discounter für tw. 5 € / kg über die Kasse gezogen wird, würde sich dieser Preis wohl verdoppeln. Aber das Schnitzel vom Ökobauern, das heute 20 € / kg kostet, würde i Preis nur auf 26 € steigen. Aus dem 4-fach höheren Preis würde dann "nur noch" das Zweieinhalbfache.

Okay, das wäre das Aus für viele konventionelle Mastbetriebe in Deutschland. Na und?

Wenn die Supermärkte und Discounter ihre Billigware nur noch im Ausland kaufen könnten, würde vielleicht auch die Nische für Fachgeschäfte wieder wachsen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir der Grundgedanke der Petition. Die Felder wieder weniger mit Nitrat belastet, den Fleischkonsum etwas absenken, dem Öko-Landbau zu etwas besseren Wirtschaftsbedingungen verhelfen, mal etwas haben, das wir von unseren EU-Nachbarn kaufen müssten, statt ständig neue Exportüberschüsse zu generieren.

Mal sehen, was die Debatte noch so ergibt. Am Ende zeichne ich vielleicht sogar mit, trotz der falschen Ausrichtung und des Öko-Stalinismus im Tenor der Petition, den ich natürlich weiterhin ablehne!
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