Text der Petition
18 Monate Höchstüberlassungsdauer zwingt Zeitarbeiter in die berufliche Abwärtsspirale
Durch die Gesetzesänderung zum 1. April 2017 erzeugt die Politik eine berufliche Abwärtsspirale der Menschen, die in der Branche Zeitarbeit beschäftigt sind. Deshalb wenden wir uns als Beschäftigte der Zeitarbeit an den Bundestag und fordern die Abschaffung der Höchstüberlassungsdauer.
Begründung
Mit der Einführung der Höchstüberlassungsdauer im Jahr 2017 wollte die Bundesregierung die Übernahmen von Zeitarbeitnehmern durch Kundenunternehmen deutlich erhöhen und somit die persönliche und berufliche Situation von Zeitarbeitnehmern verbessern. Die neue Regelung verfehlt aber das gewünschte Ziel und verschärft stattdessen den Druck auf die Zeitarbeitnehmer, weil:
- gute Kundeneinsätze nach 18 Monaten verlassen werden müssen, obwohl der Zeitarbeitnehmer gerne bleiben würde. Damit verbunden sind finanzielle Nachteile und der Druck, sich wieder bei einem neuen Kunden einarbeiten zu müssen.
- sie eine deutliche Zunahme von befristeten Arbeitsverhältnissen in der Zeitarbeit bewirkt.
- sie zum Verlust von Ansprüchen aus dem Tarifvertrag führt: Urlaubstage, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, fallen hinter den bisherigen Standard zurück. Betriebliche Altersvorsorge kann nur deutlich schwerer aufgebaut werden.
- kurze Überlassungszeiten verhindern Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten.
Die negativen Folgen für die Zeitarbeitnehmer sind:
- Verstärkte Zukunftsängste bei der Lebens- und Familienplanung.
- Angst vor einer beruflichen und privaten Abwärtsspirale.
- Verstärkte Altersarmut, die per Gesetz verordnet wurde.
Wir fordern deshalb schnellstmöglich die Abschaffung der Höchstüberlassungsdauer, damit über eine Million Menschen*, die in der Zeitarbeit arbeiten und ihre Familien wieder eine bessere berufliche und finanzielle Lebensplanung haben.
*Quelle: Statistik Bundesagentur für Arbeit Juni 2017
Das, was hier gefordert wird, ist doch quasi der Freibrief für Endlos-Verleihung. Und genau das steht dem eigentlichen Sinn von Zeitarbeit gänzlich entgegen. Wie hier schon von anderen Foristen geschrieben wurde, ist Zeitarbeit eigentlich lediglich ein Instrument, um Auftragsspitzen abzufangen. Die Schindluderei, die mit Zeitarbeit seit Jahren betrieben wird, nämlich eigentlich offene Stellen dauerhaft mit Zeitarbeitern zu besetzen, muss unbedingt per Gesetz beendet werden. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Die Arbeitslosenzahlen sind so gering wie ewig nicht mehr und ich höre immerzu, dass die Unternehmen keine Leute finden.
Und so verblendet kann man als Entliehener doch gar nicht sein, dass man hier so eine Forderung stellt. Der Entliehene bekommt 15 EUR in der Stunde, der Verleiher vom Betrieb 30 EUR. Der Verleiher lebt wie die Made im Speck – auf Kosten des Entliehenen und quasi ohne Gegenleistung. Und das soll auch noch endlos ausgedehnt werden? Haben sie sich noch nie die Frage gestellt, wieso nicht sie die 30 EUR bekommen? Ich würde eher sagen, dass dieses Gebaren dringend eingedämmt werden sollte!
Keine MZ!