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Diskussion zur Petition 90572

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, und Eisenbahnen

Keine Einführung des 5G-Mobilfunknetzes vom 24.01.2019

Diskussionszweig: Ziemlich wichtig sind auch die gesundheitlichen Aspekte!

jashan | 15.03.2019 - 22:32 (Zuletzt geändert am 16.03.2019 - 09:30  von Admin )

Ziemlich wichtig sind auch die gesundheitlichen Aspekte!

Anzahl der Antworten: 5

Ich hatte zu diesem Thema auch eine Petition eingerichtet - leider ist das Petitionssystem nicht wirklich für wissenschaftliche Themen geeignet, bei denen man natürlich Quellen angeben und auch Wissenschaftler namentlich nennen muss, daher hier erstmal die gekürzte Version meiner Petition:

Die derzeitige Position der Bundesregierung bzw. BfS zu Risiken mobiler Datenübertragung beruht neben eigener Stellungnahmen auch auf der Arbeit von Organisationen wie ICNIRP und SCENIHR. Häufig wird SCENIHR 2015 “Potential health effects of exposure to electromagnetic fields (EMF)” zitiert. Dieses Dokument stellt den aktuellen Stand der Wissenschaft so dar, als gäbe es aus wissenschaftlicher Perspektive derzeit keinen Grund zu Bedenken.

Zwei Beispiele sollen zeigen, dass diese Position jedoch keinen wissenschaftlichen Konsens darstellt:

1. Zu dem Dokument von SCENIHR gibt es eine Kritik von Dr. M. Pall, emeritierter Professor für Biochemie und medizinische Grundlagenforschung an der Washington State University, USA (Kapitel 5 in [1]). Demzufolge gibt es starke Indizien dafür, dass das SCENIHR Dokument aufgrund methodischer Fehler in der angeblich systematischen Auswertung zu keinem objektiven, sondern verzerrten Bild des aktuellen Forschungsstandes gelangt. Eine Auswahl schädlicher Wirkungen, für die auch ein wissenschaftlich fundierter Mechanismus vorliegt, der diese Wirkungen auch unterhalb der auf thermischen Effekten beruhenden Grenzwerte erklärt: Erhöhung des Krebsrisikos, hormonelle Effekte (einschließlich geringerer Fruchtbarkeit), Zelltod (eine Ursache für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer), oder neurologische Effekte wie beispielsweise Schlafstörungen. Auf mögliche Befangenheit seitens der Experten, die dieses Dokument erstellt haben, wurde auch die EU bereits 2015 von 40 Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) aufmerksam gemacht (siehe [5]).

2. Ein Versuch seitens ICNIRP, sorgfältig durchgeführten und relevanten wissenschaftlichen Studien, die Risiken belegen, ihre Objektivität, Relevanz und Reliabilität abzusprechen wird auch durch Dr. R.L. Melnick [4] geprüft: Es geht um die NTP TR 595 von 2018. Dort wurden klare Anzeichen von krebserregender Aktivität ("clear evidence of carcinogenic activity") beim Einsatz von GSM gefunden. Vor der letztendlichen Veröffentlichung im Nov. 2018, aber lange nach dem Peer-Review Prozess hat ICNIRP im Sep. 2018 ihre “Note on Recent Animal Carcinogenesis Studies” veröffentlicht. Dort kommt sie zu dem Ergebnis, diese Studie würde keine verlässliche Basis liefern, um die aktuellen (von ICNIRP empfohlenen) Grenzwerte zu überprüfen (“these studies do not provide a reliable basis for revising the existing radiofrequency exposure guidelines”). Zu diesem Ergebnis kommt ICNIRP jedoch laut Dr. Melnick durch eine Vielzahl (15) falscher und irreführender Aussagen bezüglich NTP TR 595.
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