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Diskussion zur Petition 94077

Energienetze

Stopp des Stromtrassen-Projekts Suedlink vom 24.04.2019

Diskussionszweig: Die Kosten für die Energiewende müssen nicht hoch sein, wenn man die Transformation der energiewirtschaftlichen Strukturen zulässt.

Nutzer3499276 | 22.05.2019 - 10:10 (Zuletzt geändert am 22.05.2019 - 10:39 von Nutzer3499276 )

Die Kosten für die Energiewende müssen nicht hoch sein, wenn man die Transformation der energiewirtschaftlichen Strukturen zulässt.

Anzahl der Antworten: 5

Beispielhaft wird eine 4000 Einwohner Gemeinde betrachtet, die einen Endenergiebedarf von ca. 80.000.000 kWh pro Jahr hat. Diese Gemeinde hat alle üblichen Teilnehmer wie Handel, Industrie, Handwerk, öffentliche Gebäude und Privathaushalte.
Diese Gemeinde schließt an ihr Gemeindenetz einen Windpark mit 10 Anlagen mit jeweils 2MW an. Ferner nutzt sie die verfügbaren Dach- und Fassadenflächen für Photovoltaik, ermöglicht das Lastmanagement über intelligente Zähler und betreibt zwei Biogasanlagen mit jeweils 5MW installierter Leistung. Handelsübliche Batteriepufferspeicher sind in den Gebäuden installiert bzw. werden an geeigneter Stelle in der Gemeinde betrieben.

Der netto Strompreis dieser Sektoren sieht aktuell etwa so aus:

Windenergie: 3,5ct pro kWh
Solarenergie: 7,1 ct pro kWh
Biogas BHKW: 8ct pro kWh
Batteriespeicher: 28ct pro kWh
Lastmanagement: 14ct pro kWh

Ermittelt werden diese Zahlen indem die Investitionskosten + Betriebskosten über 20 Jahre durch die in diesem Zeitraum generierten kWh geteilt werden.

Die Gemeinde versorgt sich 100% erneuerbar. Dabei ist die prozentuale Aufteilung auf die Sektoren wie folgt:

Windenergie: 25%
Solarenergie: 25%
Biogas BHKW: 25%
Batteriespeicher: 5%
Lastmanagement: 20%

Aus diesen Preisen und der prozentualen Verteilung ergibt sich ein Strompreis von:

8,85 ct pro kWh !

Diese Gemeinde muss nur das örtliche Verteilnetzt pflegen und warten. Die Gemeinde wird dies üblicherweise in Form eines kommunalen Energieversorgers tun, welcher auch die anderen üblichen Aufgaben wie Abrechnung, etc. hat.

Hier wird klar, dass die großen Netzbetreiber bei diesem Konzept keine "müde Mark" mehr verdienen können. Ihr Geschäftsmodell ist obsolet!

Die großen Netzbetreiber wollen mit allen Mitteln verhindern, dass diese dezentrale Energieversorgung um sich greift.

Natürlich versuchen die großen Netzbetreiber auch die regenerative Energie kreuz und quer durch Deutschland (und Europa) zu schicken (was völlig unnötig ist) um weiterhin die Netzgebühren zu kassieren. Sie wollen auch die Grundlastkraftwerke (Kohle, Atom) so lange wie möglich betreiben und auslasten. Dafür brauchen die Netzbetreiber dann den Südlink und die anderen Trassen. Sie wollen auch ein Stück vom Kuchen der regenerativen Erzeugungsanlagen abhaben, deshalb forcieren sie große Windparks in Nord- und Ostsee wo keine Bürgerbeteiligung ran kommt. Dabei ist Windstrom vom Meer viel teurer als Windstrom vom Land. 15ct pro kWh Anfangsvergütung für 12 Jahre werden für offshore Windstrom zum Beispiel gezahlt. Dabei wird wieder eine Art zentrale Kraftwerksstruktur geschaffen nur zum Erhalt einer wirtschaftlichen Machtstruktur.

Aufgabe der Bundesregierung ist es, die für die Gesellschaft beste Energiewende zu etablieren. Es gibt bei der dezentralen Energiewende viel viel mehr Gewinner als Verlierer. Die Bürger und ihre Gemeinden und die vielen innovativen Firmen, die die dezentrale regenerative Energietechnik voran bringen sind die Gewinner. Zusammen haben die eine viel viel größere Wirtschaftsmacht als die paar Konzerne die am Südlink profitieren.

Also, Petition unterschreiben!
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