Text der Petition
Mit der Petition soll erreicht werden, dass das Stromtrassen-Projekt Suedlink gestoppt wird, bis die Sinnhaftigkeit und die Ungefährlichkeit durch ein unabhängiges Fachgremium zweifelsfrei belegt ist! Durch Suedlink wird die Grundidee einer sinnvollen dezentralen Energiewende zerstört.
Begründung
Laut Prognosen von Wissenschaftlern sind die Maßnahmen der Bundesregierung zum Erreichen der Klimaschutzziele unzureichend. Das Projekt Suedlink begünstigt zusätzlich den europäischen Stromaustausch und die langjährige Sicherung der Nutzung von in Kohlekraftwerken erzeugtem Strom, durch dessen Weiterleitung.
Der Beschluss zum Bau von Suedlink liegt 10 Jahre zurück. Die veränderten technischen, gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten, unter Einbindung der aktuellen und der wahrscheinlichen Entwicklungen der Energiewende, müssen von Experten und dem Bundestag neu bewertet werden.
Alle Parameter müssen einer offenen, intensiven und breiten fachlichen und öffentlichen Diskussion unterworfen werden, bevor eine solche Milliarden-Investition getätigt wird, die überdies erhebliche Eingriffe für Mensch und Natur bedeutet. Eine circa 700 km lange Stromtrasse, welche zum Teil durch sensible und höchstschützenswerte Naturlandschaften führt und diese in Mitleidenschaft zieht, ist unter ökologischen Gesichtspunkten mit einer sinnvollen Energiewende nicht in Einklang zu bringen. Bei sinnvoller Verteilung im norddeutschen Raum würde der Offshore-Windstrom nach dem Ausstieg aus der Kohle überschussfrei verbraucht, ohne lange, verlustreiche Transporttrassen wie Suedlink.
Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist nicht vorhanden, ohne eine solche Akzeptanz kann aber eine Energiewende in Deutschland nicht effektiv umgesetzt werden. Auch die weitere Vergabe des Gutes „Energie“ und seines Transportes in privatwirtschaftliche Hände, und die durch den Bund legitimierte Finanzierung zu Lasten der Endverbraucher, und ohne die Einbeziehung der Länder, ist volkswirtschaftlich und politisch inakzeptabel, wenn nicht sogar verfassungswidrig.
Letztlich müssen dezentrale Alternativstrategien entwickelt und geprüft, und erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden. Hierzu gehören:
neue ökologische Speichertechnologien (z. B. Redox-Flow)
Power-to-Gas
Power-to-Wasserstoff (Olympia 2000 Japan, im Zeichen des Wasserstoffs)
Bio-Brennöfen und flexible Biogasanlagen mit Gaszwischenspeichern
Ausbau der Gridtechnologie und Sektorkopplung
Originäre Wasserkraft
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass aus unserer Sicht dringender Handlungsbedarf besteht, die aktuelle Energiewende fachkompetent und insbesondere unter Einbeziehung der Bürger zu diskutieren und Deutschland in eine sinnvolle, saubere und sichere Zukunft zu führen. Aufgrund der Geschwindigkeit der Neuentwicklungen, gilt es hier ein Strategieupdate zur Energiewende durchzuführen. Dazu soll das angedachte Fachgremium beitragen.
Lassen Sie uns den zweistelligen Milliardenbetrag, den Suedlink kosten soll, in eine sinnvolle moderne dezentrale Energiewende stecken.
Bürger mit Initiative -
Werra - Meißner gegen Suedlink e.V.
Diese Gemeinde schließt an ihr Gemeindenetz einen Windpark mit 10 Anlagen mit jeweils 2MW an. Ferner nutzt sie die verfügbaren Dach- und Fassadenflächen für Photovoltaik, ermöglicht das Lastmanagement über intelligente Zähler und betreibt zwei Biogasanlagen mit jeweils 5MW installierter Leistung. Handelsübliche Batteriepufferspeicher sind in den Gebäuden installiert bzw. werden an geeigneter Stelle in der Gemeinde betrieben.
Der netto Strompreis dieser Sektoren sieht aktuell etwa so aus:
Windenergie: 3,5ct pro kWh
Solarenergie: 7,1 ct pro kWh
Biogas BHKW: 8ct pro kWh
Batteriespeicher: 28ct pro kWh
Lastmanagement: 14ct pro kWh
Ermittelt werden diese Zahlen indem die Investitionskosten + Betriebskosten über 20 Jahre durch die in diesem Zeitraum generierten kWh geteilt werden.
Die Gemeinde versorgt sich 100% erneuerbar. Dabei ist die prozentuale Aufteilung auf die Sektoren wie folgt:
Windenergie: 25%
Solarenergie: 25%
Biogas BHKW: 25%
Batteriespeicher: 5%
Lastmanagement: 20%
Aus diesen Preisen und der prozentualen Verteilung ergibt sich ein Strompreis von:
8,85 ct pro kWh !
Diese Gemeinde muss nur das örtliche Verteilnetzt pflegen und warten. Die Gemeinde wird dies üblicherweise in Form eines kommunalen Energieversorgers tun, welcher auch die anderen üblichen Aufgaben wie Abrechnung, etc. hat.
Hier wird klar, dass die großen Netzbetreiber bei diesem Konzept keine "müde Mark" mehr verdienen können. Ihr Geschäftsmodell ist obsolet!
Die großen Netzbetreiber wollen mit allen Mitteln verhindern, dass diese dezentrale Energieversorgung um sich greift.
Natürlich versuchen die großen Netzbetreiber auch die regenerative Energie kreuz und quer durch Deutschland (und Europa) zu schicken (was völlig unnötig ist) um weiterhin die Netzgebühren zu kassieren. Sie wollen auch die Grundlastkraftwerke (Kohle, Atom) so lange wie möglich betreiben und auslasten. Dafür brauchen die Netzbetreiber dann den Südlink und die anderen Trassen. Sie wollen auch ein Stück vom Kuchen der regenerativen Erzeugungsanlagen abhaben, deshalb forcieren sie große Windparks in Nord- und Ostsee wo keine Bürgerbeteiligung ran kommt. Dabei ist Windstrom vom Meer viel teurer als Windstrom vom Land. 15ct pro kWh Anfangsvergütung für 12 Jahre werden für offshore Windstrom zum Beispiel gezahlt. Dabei wird wieder eine Art zentrale Kraftwerksstruktur geschaffen nur zum Erhalt einer wirtschaftlichen Machtstruktur.
Aufgabe der Bundesregierung ist es, die für die Gesellschaft beste Energiewende zu etablieren. Es gibt bei der dezentralen Energiewende viel viel mehr Gewinner als Verlierer. Die Bürger und ihre Gemeinden und die vielen innovativen Firmen, die die dezentrale regenerative Energietechnik voran bringen sind die Gewinner. Zusammen haben die eine viel viel größere Wirtschaftsmacht als die paar Konzerne die am Südlink profitieren.
Also, Petition unterschreiben!