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Diskussion zur Petition 117720

Umsatzsteuer

Steuererhöhung auf tierische Produkte auf 19 Prozent vom 04.11.2020

Diskussionszweig: Reines Verbraucher- und Marktverhalten

Heinz 548 | 02.12.2020 - 18:41 (Zuletzt geändert am 02.12.2020 - 18:50 von Heinz 548 )

Reines Verbraucher- und Marktverhalten

Anzahl der Antworten: 5

Wie naiv muss man sein um auch im Geringsten anzunehmen, dass durch eine Steuererhöhung auf tierische Produkte, der Konsum reduziert wird, dass sich die Haltungsbedingungen der Tiere dadurch in irgendeiner Form ändert, dass Arbeitskräfte dadurch besser entlohnt werden oder die Arbeitsbedingungen sich dadurch ändern.

Wie naiv muss man sein, um anzunehmen, dass eine produktbezogene Steuer, also eine Geldleistung ohne Anspruch auf individuelle Gegenleistung, aufgabenbezogen und zweckgebunden verwendet wird?

Werte Petentin, werter Petent, solange es megageil ist, sich beim Steakhaus seiner Wahl ein Angussteak aus Argentinien mit „zertifizierter Qualität“, „besonders gut durchblutet“ und „sehr feinfaserig“ servieren zu lassen, solange Fußballspieler mit gehobenem Einkommen (aber fragwürdiger Leistung) sich äußerst werbewirksam ein „Goldsteak“ für 1.200 Euro servieren lassen, solange der deutsche Verbraucher meint, 65 kg Fleisch pro anno sei gerade ausreichend und angemessen für ihn, wird das nichts mit Ende der Massentierhaltung, daran ändern auch 19% nichts.

Es wird auch nichts mit Ende der Massentierhaltung wenn Rinder zwar hier gezüchtet, aber recht preiswert in Transport und Ware -aber immens gewinnbringend- in nahöstliche und nordafrikanische Länder mit Lkw und Schiff exportiert werden; Zustand egal, - Hauptsache sie atmen noch.

Es wird auch nichts mit Ende der Massentierhaltung wenn Nerze nur deshalb gezüchtet werden, weil ihre behaarte Haut Frauen (oder die sich dafür halten) gut, -weil modisch ganz toll und supercool-, gefällt. Dann ist auch nicht weiter schlimm, dass 13 Millionen Nerze in Dänemark gekeult wurden (Nov. 2020), obwohl Nerzmäntel in einer bekannten Versteigerungsplattform bereits für unter 400 Euro zu haben sind.

Es wird auch nichts mit Ende der Massentierhaltung wenn jeder Deutsche meint, Weihnachten eine polnische Gans im Topf haben zu müssen, eine Gans die zuvor in Ungarn und/oder Bulgarien war, nach Polen transportiert wurde um sich dann "polnisch" nennen zu dürfen,- weil der Deutsche gerade polnische Gänse so lecker findet.

Es ist ein reines Verbraucher- und Marktverhalten welches durchaus zu ändern wäre, das allerdings ist nicht Gegenstand dieser Petition - Schade!
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