Text der Petition
Mit der Petition wird ein verpflichtender Sachkundenachweis für Heimtierhalter gemäß § 2 Tierschutzgesetz gefordert.
Begründung
Eine Schulung, die tierartspezifisch stattfinden sollte, kann bürgernah in tierärztlichen Praxen durch tierärztliche Fachangestellte durchgeführt werden, auch Tierheime und Tierschutzvereine sind ausreichend prädestiniert.
In den Bundesländern, in denen bereits der Hundeführerschein gesetzlich vorgeschrieben ist, entfällt dieser Nachweis für Hundehalter.
In den Bundesländern, in denen die gesetzliche Vorschrift zum Hundeführerschein fehlt, ist die Grundlage der Schulung für Hundehalter die Hundeschutzverordnung.
Für alle anderen Heimtiere, Katzen, Frettchen, Nagetiere, Vögel und Exoten sind die Merkblätter der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. geeignet, die nötigen Kenntnisse zur Tierhaltung zu vermitteln.
Damit wäre sichergestellt, dass eine einheitliche Schulung im Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland möglich ist.
Das, was den Merkblättern fehlt, können tierärztliche Fachangestellte, infolge TFA, Tierheime und Tierschutzvereine glaubhaft vermitteln. Dabei handelt es sich um:
• Kosten für eine Grundausstattung
• Anschaffungskosten (die meisten Tiere müssen zu zweien gehalten werden)
• Monatliche Kosten für Ernährung und Pflege
• Kosten für tierärztliche Präventivmaßnahmen, z. B. impfen, Kastration, usw.
• Kosten für mögliche auftretende Krankheiten
• Tipps für eine Tierkrankenversicherung
Eine solche Schulung sollte tierartspezifisch gestaltet sein, und die Dauer von 60 Minuten nicht überschreiten und ist durch eine Bescheinigung zu bestätigen. Die entstehenden Kosten trägt der Tierhalter.
Kurse könnten auch online angeboten werden. Dann muss sichergestellt werden, dass eine Verifizierung der Person möglich ist. Die Ausweis-App wäre eine solche Möglichkeit oder z.B. ein PostIdent-Verfahren bei der Anmeldung zu einer solchen Schulung.
Diese Bescheinigung sollte in Kopie bei Tierheimen, Tierschutzvereinen und Züchtern abgegeben werden, wenn man ein Tier erwerben oder kaufen möchte und sollte gesetzlich vorgeschrieben werden.
Natürlich kann diese Regelung durch den Onlinehandel mit Tieren unterlaufen werden. Langfristig aber wird ein Wandel in der Gesellschaft eingeleitet. Zudem habe ich die Hoffnung, dass die Bundesregierung den Onlinehandel doch noch stark reguliert, denn der illegale Tierhandel mit Heimtieren und auch unter Schutz stehenden Tierarten hat längst kriminelle Ausmaße angenommen und kann nicht anhaltend toleriert werden.
Insofern ist der Sachkundenachweis der erste Schritt und vor allem ein Schritt in die richtige Richtung.
Langfristig erwarte ich
• Eine Entlastung der Tierheime
• Entlastung der Veterinärämter
• Rückgang von Spontankäufen und darauffolgenden Privatabgaben über das Internet und in Tierheime
Sie ist aber ein Anfang. Mit der Novelle des Tierschutzgesetzes, die am 1.8.2014 wirksam wurde, wurde der § 2 abgeändert. Es besteht seit dem eine Pflicht für Tierhalter, und die, die es werden wollen, sich sachkundig zu machen. Eine sogenannte Muss-Bestimmung.
Sicherlich gibt es ungeahnt viele selbsternannte Fachleute auf dem Gebiet, mehr oder weniger gute Gruppen oder Foren, die einzelne Haustierarten zum Thema haben. Da herrscht natürlich eine Meinung vor. Meinung hat aber mehr mit Glauben, als mit tatsächlichem Wissen zu tun. Und bei der Katzenhaltung hat man zuweilen das Empfinden, die Jahrhunderte sind spurlos an den Menschen vorbeigegangen und sie haben nichts dazu gelernt.
Ebenso gewinnt man die Erkenntnis, dass Menschen sich gern über neue Smartphone und andere technische Geräte genauestens informieren, aber bei der Tierhaltung wusste man ja 19-Hundert-langsam schon Bescheid, nicht wahr? Da gibt es natürlich keine neuen Erkenntnisse.
Schaut man sich in Foren, in Facebookgruppen oder auf den Portalen der großen Online-Kleinanzeigenmärkte um, stellt man schnell fest, das verdammt viele Menschen zur Tierhaltung nicht geeignet sind. Tiere unüberlegt angeschafft, müssen schnell weg und werden an den nächst besten abgegeben. Auf Facebook, wo der Tierhandel eigentlich verboten ist, werden Tiere gehandelt wie warme Semmeln. Jede Aufklärung der Tierschützer wird ignoriert, jeder hat nun mal eine eigene Meinung, nur hat die mit Wissen nichts zu tun.
Gerade Tiere wie Katzen und Hunde, die je nach Wesenszug auch unter einem ständigen Halterwechsel leiden, werden verhaltensauffällig. Noch schlimmer ist es dann, wenn Menschen eine Erwartungshaltung an den Tag legen, die dann natürlich von dem völlig überforderten Tier nicht erfüllt werden kann.
Ein alltägliches Drama in Deutschland.
Ein verpflichtender Sachkundenachweis wäre ein Anfang. Natürlich würde er nach heutigen Bestimmungen durch den Onlinehandel mit Tieren unterlaufen. Natürlich wird er auch den illegalen Tierhandel nicht beenden.
Es wären noch viel mehr Gesetze, Verordnungen und Verfügungen nötig, um alle Missstände in der Tierhaltung zu beenden.
Zum Thema Exoten, die hier schon erwähnt wurden, habe ich eine Ansicht, die vielen nicht gefällt. Exoten, die in Deutschland keine adäquate Behandlung durch Fachtierärzte erfahren können, sollten in Deutschland nicht gehalten werden dürfen.
Wenigstens ist die Petition eine Chance für eine Bewusstseinserweiterung der Menschen. Sie wird eine Änderung herbeiführen. Jedoch nicht über Nacht.