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Diskussion zur Petition 118228

Bauwesen

Umfassendes Maßnahmenpaket für ein klima- und sozialverträgliches Bauen vom 23.11.2020

Diskussionszweig: GLOBE Consensus

Nutzer4645789 | 18.12.2020 - 19:14 (Zuletzt geändert am 19.12.2020 - 12:37  von Admin )

GLOBE Consensus

Anzahl der Antworten: 3

Nachhaltigkeit ist heutzutage oft leider nicht mehr als eine Floskel, die entweder den Verkaufswert steigert oder politisch opportun ist. Häufig werden Energiebilanz und Emissionen erst nach der Errichtung betrachtet, aber gerade die Baustoffe tragen massiv zur negativen Bilanz des Bauens bei.
Hier sind die CO2-Emissionen und der Energiebedarf für einige Massenbaustoffe genannt, und die meisten Leute würden sich wundern welche Materialien mehr und welche weniger nachhaltiger sind.

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Darüber hinaus wird häufig nicht beachtet, was überhaupt in den erforderlichen Mengen für den Baustoffmarkt vorhanden ist, und alleine aufgrund dieser Überlegung fallen die meisten Materialien schon aus der Betrachtung heraus, einschließlich Holz.

Das Problem ist doch, dass beim Nachhaltigen Bauen kaum jemand alleine die Kenntnis haben kann, den kompletten Bauprozess sowie die komplette Nutzung bis hin zur Wiederverwertung beurteilen zu können, und für jede Fachdisziplin, und für jeden Protagonisten im Leben eines Bauwerks gelten letztendlich andere Wahrheiten und Definitionen von Nachhaltigkeit. Kaum jemand lässt andere Definitionen als die eigene zu, weswegen die Debatte häufig sehr unsachlich geführt wird. Hinzu kommt, dass das Schlagwort häufig auch für Produkte und Techniken verwendet wird, die alles andere als nachhaltig sind. Deshalb sind regionale, landes- und bundesweite Anstrengungen erforderlich, um das Expertenwissen aus allen Disziplinen unvoreingenommen zusammenzutragen. Am Ende kann aber nur eine vielleicht zunächst europäische Lösung mit Blick auf eine zukünftige weltweite Initiative erfolgreich sein, denn der Einfluss nachhaltigen Bauens in Deutschland alleine wird das globale Klima nur marginal verändern. Allerdings darf uns die mühselige Suche nach weltweitem Konsens natürlich nicht davon abhalten, im Kleinen bereits alles daran zu setzen, wirklich nachhaltiger zu handeln.

Der kürzlich beschlossenen "GLOBE - Global Consensus for Sustainability in the Built Environment" könnte erstmals Veränderung mit sich bringen, denn der Konsens wurde zwischen den wirklich großen weltweit agierenden Expertennetzwerken RILEM, IABSE, fib, CIB, ECCS, IASS abgestimmt und könnte erstmalig das Thema ganzheitlich und wissenschaftlich fundiert aufbereiten. Alle Institutionen haben großen Einfluss auf die Bautechnik, Forschung, Lehre und Regelsetzung, mit hohem wissenschaftlichen Anspruch. Darüber hinaus sucht GLOBE weltweite Unterstützung und die daran arbeitenden Personen haben das Dokument in viele Sprachen übersetzen lassen, darunter Deutsch, Spanisch, Chinesisch, Kisuaheli, Russisch und einige andere, um weltweites Bewusstsein zu erzeugen.
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Grundsätzlich also verfolgt die Petition ein mehr als erstrebenswertes Ziel, in den Details ist sie aber zu spezifisch, gleichzeitig aber auch zu ungenau - vor allen Dingen aber fragmentiert und unvollständig. Es wäre wünschenswert, wenn die Politik sich intensiv am GLOBE Consensus orientieren würde.
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