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Diskussion zur Petition 162857

Arzneimittelwesen

Beibehaltung der Erstattungsregelung für u. a. homöopathische Arzneimittel sowie homöopathische Leistungen in der GKV vom 27.01.2024

Diskussionszweig: Re: Arzneimittelwesen - Beibehaltung der Erstattungsregelung für u. a. homöopathische Arzneimittel sowie homöopathische Leistungen in der GKV

Hieronymus Bodkin | 07.03.2024 - 13:45

Re: Arzneimittelwesen - Beibehaltung der Erstattungsregelung für u. a. homöopathische Arzneimittel sowie homöopathische Leistungen in der GKV

Anzahl der Antworten: 3

Es ist sehr bedauerlich und ärgerlich, dass die Homöopathie von ihren Kritikern stets auf das Element der Potenzierung (=Verdünnen und Verschütteln) der Arzneimittel reduziert wird. Die Homöopathie ist ein eigenständiges Heilsystem wie auch die Allopathie (Schulmedizin). Die Potenzierung ist nur eine der Säulen, auf denen sie beruht, und sie ist vielleicht nicht mal die wichtigste. So könnte man die Behandlung auch mit einer niedrigen Potenz durchführen, in der noch genügend stoffliche Substanz enthalten ist, so dass das immer wieder angeführte "Nichts drin"-Argument nicht greift. Die Wirkung wird nicht so tiefgreifend und lang anhaltend sein, ebenfalls mag es häufiger zu einer initialen Verschlimmerung der Beschwerden kommen. Aber wirken wird diese auch.

Des Weiteren störe ich mich an dieser Ich-versteh-nicht-wie das-wirken können-soll-also-kann-es-auch-nicht-wirken-Haltung. Ich glaube eher nicht, dass die Wirkweise der Homöopathie jemals auf molekularbiologischer Ebene wird bewiesen werden können. Nur, das ist auch nicht die Ebene, auf der sie wirkt. Ich empfinde es als arrogant zu behaupten, dass eine Heilwirkung von Arzneimitteln exklusiv auf dieser Ebene stattfinden kann. Zumal, wenn man sich mit Quantenphysikern unterhält, diese in der Regel kein Problem haben mit der Homöopathie. Dass eine Wirkung über Signalwege in Form von Energieaustausch stattfindet, ist hier sehr nachvollziehbar. Warum dieses Wissen nicht auf die Wirkweise im Bezug auf die Homöopathie in Betracht gezogen werden soll oder darf, erschließt sich mir nicht.

Schließlich möchte ich noch ein Argument anführen: Etwas, was jeder homöopathisch tätige Arzt kennt ist die Situation, man hat 3 mal, 4 mal ein Mittel gegeben, ohne Reaktion, ohne Besserung der Beschwerden. Nach dem 5. Mittel kommt es aber zu einer deutlichen und anhaltenden Verbesserung. Und wir sprechen hier nicht von selbstlimitiernden Erkrankungen, sondern von chronischen Beschwerden, wie beispielsweise einer seit 10, 20 Jahren bestehenden Migräne - also keine Erkranung, bei der man argumentieren könnte, dass sich das jetzt sicher eh von selbst gebessert hätte.
Wenn also diese Besserung auf einem Placebo-Effekt beruht - warum griff dieser bei den ersten 3, 4 Mitteln nicht? Hat der Patientn damals noch nicht dran geglaubt? Aber jetzt dann schon? Nach all den Fehlschlägen? Die Antwort auf diese Frage, gut wissenschaftlich begründet, konnte mir bislang noch niemand geben.
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