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Diskussion zur Petition 173173

Straftaten gegen das Leben und gegen die körperliche Unversehrtheit

Gesetzliche Reform zum Schutz von Frauen vor Femiziden und Gewalt vom 09.10.2024

Diskussionszweig: Re: Straftaten gegen das Leben und gegen die körperliche Unversehrtheit - Gesetzliche Reform zum Schutz von Frauen vor Femiziden und Gewalt

Nutzer621931 | 24.10.2024 - 20:23

Re: Straftaten gegen das Leben und gegen die körperliche Unversehrtheit - Gesetzliche Reform zum Schutz von Frauen vor Femiziden und Gewalt

Anzahl der Antworten: 5

Zitat:
Es ist erschreckend, dass wir in einer Welt leben, in der wir uns nicht einmal mehr wünschen können, dass wir nicht Opfer eines Femizids werden. [...]
Laut dem BKA-Bericht wurden im Jahr 2023 insgesamt 155 Frauen in Deutschland von ihren Partnern oder Ex-Partnern ermordet.

Das Risiko, Opfer eines Femizids zu werden, liegt damit bei 0,0003875%.
Sie müssen nach Beginn der fraglichen Beziehung ca. 258.000 Jahre leben um sicher Opfer eines Femizids zu werden.

Zitat:
Viele dieser Femizide hätten durch rechtzeitige Intervention verhindert werden können. [...]Um diese Taten zu verhindern, fordern wir die Einführung von verpflichtenden Tätergefährdungsanalysen, die es ermöglichen, potenziell gefährliche Personen frühzeitig zu identifizieren.

Und hier fangen die Probleme der Petition an: Ein Täter ist jemand nach der Verurteilung. Dafür muss es bereits eine Straftat gegeben haben. Sie wollen eine Gefährdungsanalyse erstellen, nachdem der Mord begangen wurde - das ist viel zu spät.

So läuft die Idee der Petition leider an zwei Enden ins Leere:
1. Frauen bringen häusliche Gewalt zu selten zur Anzeige. Wenn diese aber im Verborgenen stattfindet, kann keine Präventionsmaßnahme greifen. Alle Aufklärung hilft nicht, wenn sich die Frauen nicht trauen, Hilfe zu suchen oder - noch schlimmer - sich selbst gar nicht bewusst sind, wie schlimm es tatsächlich ist.
2. Die wenigen vollendeten Femizide in Deutschland geschehen zu einem nennenswerten Teil komplett ohne Vorwarnung und auch ohne vorherige häusliche Gewalt. Manchmal agiert der Täter einfach auf Grund der Trennung oder aus anderen Gründen in der noch intakten Beziehung, wie zum Beispiel beim Vierfachmord von Rotenburg aus dem März 2024 - bei dem es keine Anzeigen für diese Eskalation gab.

Ich habe leider auch kein Patentrezept gegen die Problematik, genau wie die Petition.
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