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Petition 145374

Wasserstraßenplanung und -bau

Verhinderung der Neubauten der beiden Schleusen in Erlangen vom 29.01.2023

Text der Petition

Mit der Petition wird gefordert, die Neubauten der beiden Schleusen in Erlangen, Schleuse Kriegenbrunn und Erlangen, zu verhindern, weil diese einen immensen Eingriff in die Natur erforderten und wichtige Biotope für den Artenschutz zerstörten. Der enorme Flächenverbrauch und die hohen Kosten müssten verhindert werden.

Begründung

Verzichten Sie auf dieses sinnlose Millionengrab und erhalten Sie unsere wertvolle Natur.
Für die 171 km lange Gesamtstrecke des Kanals zwischen Bamberg und Kelheim mussten insgesamt 16 riesige Schleusenbauwerke errichtet werden. Dabei sind die beiden über 50 Jahre alten Schleusen auf Erlanger Stadtgebiet, die Schleuse Kriegenbrunn und die Schleuse Erlangen, schon seit längerer Zeit marode und sollen nun jeweils nebenan völlig neu gebaut werden.

Nun zeigt sich, dass das sogenannte „Jahrhundertbauwerk“ Rhein-Main-Donau-Kanal schon nach wesentlich kürzeren Zeiträumen saniert werden muss und dabei erneut erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft sowie empfindliche Waldverluste verursacht, die in Zeiten der Klimakrise äußerst kritisch zu sehen sind. Außerdem verursachen die geplanten Baumaßnahmen wiederum gewaltige Kosten. So liegen die Kostenschätzungen für die beiden Schleusen zusammengenommen bereits bei weit über 600 Millionen Euro.

Beiderseits der Schleuse Erlangen sowie nördlich der Schleuse Kriegenbrunn sind Verschwenkungen des Kanals auf einer Länge von zusammen über drei Kilometer Länge notwendig. Dies erfordert großflächige Rodungen der angrenzenden Waldflächen mit Umfang von über 19,5 Hektar Wald- und Gehölzfächen sowie einen massiven Flächenverbrauch innerhalb von Landschaftsschutzgebieten der Stadt Erlangen. Zusätzlich werden 4,2ha ha Sandkiefernwald unwiderruflich zerstört (Schutzstatus nach §30 Bundesnaturschutzgesetz).

Für die beiden Neubauten werden unzählige Tonnen an Beton verbaut. Für dessen Herstellung sowie den Transport und die notwendigen Erdbauarbeiten ist ein CO2-Ausstoss in erschreckenden Umfang notwendig. Dieses ist angesichts des Klimanotstands der Stadt Erlangen und der zu erwartenden Gütertransporte auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal nicht zu rechtfertigen.

Wir fordern ein Umdenken in der Verkehrspolitik. Statt Neubau muss der Bestand saniert werden. Wir können uns nicht erlauben, den ökologisch-ökonomischen Alptraum bis zur Eröffnung des Kanals zwischen Bamberg und Kehlheim ein zweites Mal zu durchleben. Alle damaligen Schätzungen des Güteraufkommens wurden weit untertroffen und sind rückläufig. Die verkehrspolitische Bedeutung ist niedriger als je zuvor.

Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen! Die beiden Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn dürfen nicht auf Kosten wertvoller Flächen neu gebaut werden.

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