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Petition 2978

Lärmschutz an Schienenwegen

Oberes Mittelrheintal vom 03.03.2009

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, im Sinne der volkswirtschaftlichen Vernunft, das Obere Mittelrheintal, seine Menschen und seine Wirtschaftskraft kurzfristig vom Lärm durch zunehmenden Güterbahnverkehr durch geeignete Bau- und umwelttechnische Maßnahmen zu entlasten und sich der angegriffenen Gesundheit der Bevölkerung des Rheintales anzunehmen mit der Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung sowie einer raschen Verwirklichung von Lärmschutzprojekten.

Begründung

Nirgendwo in Europa und in der Welt ist ein Tal stärker durch Verkehr belastet als das Rheintal. 200 000 Schiffe und Güterzüge pro Jahr belasten das Tal mit Lärm, Erschütterungen, Feinstaub, CO2 und Metallabrieb. Das trifft insbesondere das Obere Mittlerheintal, das wie ein Tunnel den Lärm hundertfach reflektiert und verstärkt und es für die Menschen unerträglich macht hier weiter zu leben. Die Lärmbelastung hat sich hier im letzten Jahrzehnt vervierfacht und soll sich noch einmal verdoppeln (Güterverkehrskorridor Rotterdam – Genua). Die Menschen im Rheintal werden jetzt und heute krank oder ziehen fort. Die Wirtschaft der Region leidet nachhaltig und es fehlt an Investitionen, die sich unter dem derzeitigen Lärmszenario nicht mehr rentieren. Tausende von Arbeitsplätzen und eine nachhaltige Wertschöpfung im Tourismus und nachgelagerten Branchen gehen verloren. Dem Staat entgehen dadurch Steuereinnahmen in Milliardenhöhe. Mit der in diesem Tal möglichen Wertschöpfung würde das Gesamtprojekt Lärmreduzierung in wenigen Jahren finanziert sein!
Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, nicht weiter – unter dem Vorwand eines abstrakten öffentlichen Interesses bzw. einer Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene, die so nicht stattfindet – unser konkretes Leben, unsere konkrete Gesundheit, den Wert unserer Häuser und unsere konkreten Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen.

Wir hoffen, Verständnis dafür zu finden, dass der Staat und seine Verwaltung nicht dazu da sind, den Bürgern die Lebensgrundlage zu entziehen, sondern ganz im Gegenteil, Gefahren durch den internationalen Fernverkehr durch volkswirtschaftlich richtige Infra¬strukturmaßnahmen abzuwehren. Ähnlich wie bei den internationalen Finanzströmen geht die Volkswirtschaft auch durch den zum Großteil geförderten Logistikwahnsinn zugrunde.

Für das Rheintal geht es um das Überleben. Sollten hier nicht kurzfristig in 2009 zukunfts¬sichernde Beschlüsse erfolgen, droht der wirtschaftliche Untergang des Rheintals: Vertreter der UNESCO sprechen inzwischen von einem gefährdeten Welterbestatus, und der nicht mehr vorhandene Erholungswert zerstört die touristischen Grundlagen und damit das wirtschaftliche Überleben des Rheintals!

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