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Petition 40007

Energiewirtschaft

Sinnvollere Ausgestaltung der EU-Energielabel vom 15.02.2013

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge auf eine sinnvollere Ausgestaltung der EU-Energielabel (Energieeffizienzklassen) hinwirken oder ergänzende, spezifisch deutsche Label beschließen.
Diese sollen mehr den tatsächlichen Energieverbrauch berücksichtigen, als das bisher der Fall ist. Die neu zu definierenden Energielabel können zusätzlich zu den bisher verwendeten oder anstatt der alten verwendet werden.

Begründung

(Bemerkung: Der Petent will keine ganz konkrete Ausgestaltung vorschlagen, sondern diese Fachleuten überlassen. Eine Neuregelung muss aber mindestens eine Verbesserung bezüglich der unten aufgeführten Punkte bringen. Bei der Auswahl der Fachleute muss vermieden werden, dass erneut die Industrie ihre Lobby hier platziert.)

Die aktuell gültigen Energielabel (Energieeffizienzklassen) tragen eher zur Desinformation der Verbraucher bei als zur Aufklärung. Sie sind wahrscheinlich unter massiver Einflussnahme der Industrielobby entstanden.

Beispiele:
- Es ist für den Kunden nicht zumutbar, sich zu merken, in welchen Bereichen A die beste Klasse ist und in welchen das Spektrum bis A+++ reicht.
- In manchen Geräteklassen, z.B. Elektroherde, sind fast nur Artikel mit Klasse A auf dem Markt. Es besteht für den Kunden keine Möglichkeit, zu differenzieren. Für Hersteller besteht kein Anreiz zu technischen Verbesserungen.
- Ein Kunde wird dazu verleitet, einen Fernseher mit großer Bildschirmdiagonale zu kaufen, der eine bessere Energieeffizienzklasse als ein kleineres Gerät hat. Der Kunde erkennt nicht, dass die Energielabels den Stromverbrauch im Verhältnis zur Bildschirmdiagonale berücksichtigen und dass in aller Regel ein kleinerer Fernseher einen geringeren Stromverbrauch hat als ein großer, selbst bei schlechterer Energieeffizienzklasse. Zusätzlich erhält ein Fernseher "Pluspunkte", wenn er Receiver, DVD-Player oder Recorder eingebaut hat. EIn solches Gerät erhält also leichter eine gute Energieeffizienzklasse, obwohl der Kunde evtl. die eingebauten Zusatzgeräte nicht nutzt und diese dennoch einen ständig erhöhten Stromverbrauch verursachen. Ein weiterer Fehler der bestehenden Regelung ist, dass die für die Stromverbrauchsmessung eingestellte Bildschirmhelligkeit nicht normiert ist, was Manipulation erleichtert.
- Kunden wird suggeriert, dass Waschmaschinen mit 7 oder gar 8 kg Wäschekapazität energiesparender seien als kleinere, weil in der Regel nur die mit großer Wäschemenge Label wie A+++ erreichen. Grund: Es wird der Verbrauch pro kg Wäsche ermittelt. Was viele Kunden nicht wissen: Falls diese Geräte nur halb voll betrieben werden, weil man z.B. nicht so lange warten will, bis die große Trommel voll wird, ist der Stromverbrauch im Vergleich zu einer für 5kg ausgelegten Waschmaschine, die "nur" Klasse A erreicht, sogar höher.
- Bei PKW wurden ebenfalls Energieeffizienzklassen eingeführt. Diese basieren auf dem Treibstoffverbrauch pro 100km in Relation zum Fahrzeuggewicht. So kommen absurderweise viele große SUV oder Sportwagen in eine bessere Energieeffizienzklasse als kleine, sparsame Autos. Hersteller werden quasi dafür bestraft, wenn sie versuchen, durch Leichtbau den Verbrauch zu senken.

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