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Diskussion zur Petition 48521

Tierhaltung

Abschaffung der Intensiv- und Massentierhaltung bis 2020 vom 12.01.2014

Diskussionszweig: Wäre das Ziel auch durch strikte Einschränkung und Überwachung des Antibiotikaverbrauchs in der MTH erreichbar?

Soli1 | 17.06.2014 - 16:59 (Zuletzt geändert am 21.06.2014 - 16:36 von Soli1 )

Wäre das Ziel auch durch strikte Einschränkung und Überwachung des Antibiotikaverbrauchs in der MTH erreichbar?

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Die Massentierhaltung mit Schweineställen von ca 0,5 qm, in denen Tiere nur auf der Seite liegen können (aufstehen unmöglich) und mit Ihrem Gewicht die Fäkalien in die Betonspaltböden drücken mit all den negativen Folgen für ihre Gesundheit oder Geflügelmastbetriebe mit einem Besatz von 40.000 Tieren und damit den ungezügelten Einsatz von Antibiotika ist eines von mehreren Problemen, die auf Dauer das Potenzial haben, die Menschheit als Spezies aus der Evolution zu kicken:
Der übermäßige Einsatz von Antibiotika macht Keime resistent.
Darmbakterien, die Antibiotika durch genetische Veränderungen mit Enzymen ausschalten, sind eine ständige Bedrohung und finden sich jetzt schon mittlerweile auch überall auf Fleisch. In der Umgebung der riesigen Massentierställen gehen die ausgeschiedenen Antibiotika mit der auf die Felder ausgebrachten Gülle ins Grundwasser über. Gerade abwehrgeschwächte Menschen in Krankenhäusern und Arztpraxen seien gefährdet, warnen Fachleute. Sie schätzen die Zahl der Infektionen durch multiresistente Erreger in Deutschland auf insgesamt 400.000, die der Todesfälle auf 10.000 im Jahr.

Gemeinsame Presseinformation des Bundesinstituts für Risikobewertung, der Stiftung Tierärztliche Hochschule und der Universität Leipzig:
In der Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermittelt, dass ein Mastschwein in Deutschland innerhalb seiner ca. 115-tägigen Mast an durchschnittlich 4,2 Tagen (Medianwert) mit einem antibiotischen Wirkstoff behandelt wird. Ein Masthähnchen wird in Deutschland im Durchschnitt 39 Tage lang gemästet. In dieser Zeit wird den Tieren im Durchschnitt an 10,1 Tagen ein antibiotischer Wirkstoff verabreicht.
Von den Kälbern erhält hingegen rechnerisch nur etwa jedes dritte Tier pro Jahr eine Behandlung von drei Tagen.
Tatsächlich ist der Antibiotikaverbrauch in der BRD in wenigen Jahren von rund 800 t auf 1.734 t (Tonnen!) Antibiotika im Jahr 2011 gestiegen. Dabei erklärt sich der deutliche Anstieg recht unspektakulär. Zunächst ist in den letzten Jahren die Schweineproduktion um 20% und die Geflügelproduktion um 30% gestiegen, was zwangsläufig für die Gesunderhaltung der Tiere einen Mehrbedarf erzeugt.
Und dabei landen 30 %!!! der Fleischproduktion auf dem Müll!

Meine Überlegung: Wenn, wie bisher, bei Erkrankung einzelner Tiere der gesamte Bestand mit Antibiotika behandelt wird und dieses Verfahren verboten würde, könnte nur eine Reduzierung der Tiere pro Flächeneinheit eine Durchseuchung verhindern. Dies würde automatisch Megaställe unmöglich machen.

Und was jeder einzelne tun könnte:
Biofleisch kostet etwa doppelt so viel wie "Supermarktfleisch". (Schnurrt aber in der Pfanne durch Wasserverlust nicht um ein drittel seines Gewichts zusammen)
Wie wäre es, wenn man seinen Fleischkonsum um die Hälfte reduziert und das eingesparte Geld für ein gutes Stück Biofleisch einsetzt?
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