Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, die Massen- und Intensivtierhaltung bis zum Jahr 2020 abzuschaffen. Mit Massen- und Intensivtierhaltung sind Haltungsformen gemeint, in denen das Platzangebot für die Tiere soweit wie möglich eingeschränkt, kein Auslauf geboten und wenig oder kein Beschäftigungsmaterial angeboten wird oder auch routinemäßig Amputationen an den Tieren durchgeführt werden. Zur Abschaffung dieser Haltungsformen gehört auch das Verbot der qualvollen Überzüchtung von Tieren.
Begründung
Nach dem § 1 des Tierschutzgesetzes darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Die herrschenden Zustände in der Massen- und Intensivtierhaltung widersprechen diesem Grundsatz und müssen abgeschafft werden. Tiere müssen zumindest verhaltensgerecht untergebracht sein und dürfen nicht überzüchtet werden. Der Deutsche Bundestag möge beschließen, das Tierschutzgesetz und es konkretisierende Verordnungen entsprechend zu ändern.
Der übermäßige Einsatz von Antibiotika macht Keime resistent.
Darmbakterien, die Antibiotika durch genetische Veränderungen mit Enzymen ausschalten, sind eine ständige Bedrohung und finden sich jetzt schon mittlerweile auch überall auf Fleisch. In der Umgebung der riesigen Massentierställen gehen die ausgeschiedenen Antibiotika mit der auf die Felder ausgebrachten Gülle ins Grundwasser über. Gerade abwehrgeschwächte Menschen in Krankenhäusern und Arztpraxen seien gefährdet, warnen Fachleute. Sie schätzen die Zahl der Infektionen durch multiresistente Erreger in Deutschland auf insgesamt 400.000, die der Todesfälle auf 10.000 im Jahr.
Gemeinsame Presseinformation des Bundesinstituts für Risikobewertung, der Stiftung Tierärztliche Hochschule und der Universität Leipzig:
In der Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermittelt, dass ein Mastschwein in Deutschland innerhalb seiner ca. 115-tägigen Mast an durchschnittlich 4,2 Tagen (Medianwert) mit einem antibiotischen Wirkstoff behandelt wird. Ein Masthähnchen wird in Deutschland im Durchschnitt 39 Tage lang gemästet. In dieser Zeit wird den Tieren im Durchschnitt an 10,1 Tagen ein antibiotischer Wirkstoff verabreicht. Von den Kälbern erhält hingegen rechnerisch nur etwa jedes dritte Tier pro Jahr eine Behandlung von drei Tagen.
Tatsächlich ist der Antibiotikaverbrauch in der BRD in wenigen Jahren von rund 800 t auf 1.734 t (Tonnen!) Antibiotika im Jahr 2011 gestiegen. Dabei erklärt sich der deutliche Anstieg recht unspektakulär. Zunächst ist in den letzten Jahren die Schweineproduktion um 20% und die Geflügelproduktion um 30% gestiegen, was zwangsläufig für die Gesunderhaltung der Tiere einen Mehrbedarf erzeugt.
Und dabei landen 30 %!!! der Fleischproduktion auf dem Müll!
Meine Überlegung: Wenn, wie bisher, bei Erkrankung einzelner Tiere der gesamte Bestand mit Antibiotika behandelt wird und dieses Verfahren verboten würde, könnte nur eine Reduzierung der Tiere pro Flächeneinheit eine Durchseuchung verhindern. Dies würde automatisch Megaställe unmöglich machen.
Und was jeder einzelne tun könnte:
Biofleisch kostet etwa doppelt so viel wie "Supermarktfleisch". (Schnurrt aber in der Pfanne durch Wasserverlust nicht um ein drittel seines Gewichts zusammen)
Wie wäre es, wenn man seinen Fleischkonsum um die Hälfte reduziert und das eingesparte Geld für ein gutes Stück Biofleisch einsetzt?