Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge eine Resolution beschließen, die die Anerkennung des von sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg in deutscher Kriegsgefangenschaft erlittenen großen Unrechts zum Ziel hat. Er möge in diesem Zusammenhang den heute noch lebenden ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen einen symbolischen Anerkennungsbetrag von 5.000 Euro für in deutschem Gewahrsam erlittenes Leid zusprechen.
Begründung
Neben den europäischen Juden zählen sowjetische Kriegsgefangene zur größten NS-Opfergruppe. Mit rassenideologischem Gleichheitszeichen „jüdisch-bolschewistisch“ stigmatisiert, wurde Gefangenen der Roten Armee eine temporäre Existenzberechtigung nur zur Nutzung ihrer Arbeitskraft gewährt. „Nicht arbeitende Kriegsgefangene in den Lagern haben zu verhungern.“ (Generalquartiermeister des Heeres E. Wagner am 13.11.1941) Im Vergleich zu zivilen Zwangsarbeitern und westalliierten Kriegsgefangenen der Wehrmacht wurden die sowjetischen Kriegsgefangenen weit härteren Bedingungen ausgesetzt. Als Unterzeichner der Genfer Konvention von 1929 verstieß der NS-Staat hierbei vorsätzlich gegen alle internationalen Normen zur Behandlung von Kriegsgefangenen. Eine Gleichsetzung sowjetischer und deutscher Kriegsgefangener, die Aufrechnung von NS- mit sowjetischem Unrecht verbietet sich in Kenntnis der unvergleichbaren Verbrechen gegen die Menschlichkeit von Seiten des NS-Staates. Ein symbolischer Anerkennungsbetrag an die wenigen noch Lebenden wird in Russland und anderen Nachfolgestaaten auch die Zustimmung von Millionen Menschen finden, deren Väter und Großväter in deutschem Gewahrsam verhungerten.