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Diskussion zur Petition 50667

Gesundheitsfachberufe

Sicherstellung der flächendeckenden, wohnortnahen Versorgung mit Hebammenhilfe vom 12.03.2014

Diskussionszweig: Geburtsschäden als Ursache

Nutzer10257 | 20.03.2014 - 15:28 (Zuletzt geändert am 20.03.2014 - 19:59 von Nutzer10257 )

Geburtsschäden als Ursache

Anzahl der Antworten: 32

Es ist nötig, den Bereich der Versicherung zu beleuchten, denn die Diskussionen beschäftigen sich sonst nur noch mit den zwei Lagern, den Hausgeburtsbefürwortern oder deren Gegnern.
Der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.) gibt als Ursache für die Beitragserhöhung der freiberuflichen Hebammen die steigenden Kosten der Geburtsschäden an.
"Zitat aus Artikel: Warum bezahlbarer Versicherungsschutz für Hebammen immer schwieriger wird:
Für Versicherungsunternehmen wird es immer schwieriger, freiberuflichen Hebammen Versicherungsschutz für die Geburtshilfe anzubieten, den diese sich leisten können. Der Grund: Die Kosten für Geburtsschäden infolge von Behandlungsfehlern sind in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Dies führt zu Versicherungsbeiträgen, die im Vergleich zum Einkommen der Hebammen sehr hoch sind.
" (Quelle:http://www.gdv.de/2014/02/warum-bezahlbarer-versicherungsschutz-fuer-hebammen-immer-schwieriger-wird/)

Der Nachweis bleibt allerdings aus. Es werden keinerlei Statistiken angeführt, die die Behauptung untermauern. Ebenso ist die anschauliche Grafik im Artikel ohne jegliche Bezugsquellen. Es geht nicht daraus hervor, auf welche Geburten sich die Geburtsschäden beziehen. Im Text ist ausschließlich die Rede von freiberuflichen Hebammen, nicht von Angestellten. Folglich können sich die Zahlen nur auf Beleggeburten, Geburtshausgeburten und Hausgeburten beziehen. Jedoch ist das nirgends im Text explizit so formuliert, was mich stutzig gemacht hat.
So habe ich ein wenig nach Statistiken zu Geburten und deren Schäden gesucht. Bisher erfolglos. Nur Zeitungsartikel über Studien aus den USA, den Niederlanden oder Kanada ließen sich finden. Allerdings mit unterschiedlichen Ergebnissen.

Über twitter habe ich den GDV befragt, woher die Zahlen in der Grafik stammen, und welche Geburten es betrifft. Die Antwort: "Die Zahlen haben wir bei den Versicherungsunternehmen erhoben. Die Art der Geburten wurden nicht erfasst."
Ich bin sehr gespannt, wie unsere nicht Rentenversicherung zahlenden Volksvertreter hier glaubwürdige gemeinsame Lösungen finden wollen. Klar ist, es wird für die Versicherer gut augehen. Für die Frauen nicht - die Minderheit, die sich gefälligst im Krankenhaus hübsch an die Regeln und Standarts zu halten hat, pünktlich und genormt zu gebären hat.

Was hat Frau Schwesig denn dazu zu sagen? Liegt das doch in Ihrem Aufgabenbereich: zwei Aufgaben des BMFSFJ: "entwickelt quantitative und qualitative Perspektiven für familienunterstützende Dienstleistungen, stellt Hilfen für Schwangere in Not- und Konfliktlagen zur Verfügung (unter anderem im Rahmen des Gesetzes zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt sowie dem Errichtungsgesetz zur Bundesstiftung "Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens") und setzt in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung den gesetzlichen Auftrag zur Vermeidung und Lösung von Schwangerschaftskonflikten um,".(Quelle: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Ministerium/aufgaben.html)

Geburt ist etwas sehr privates, nicht nur deren Entstehung. Es ist keine Sache, sondern unser aller Wurzel!
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