Text der Petition
Mit der Petition wird ein besserer Schutz in Deutschland vor Datenbrillen mit Gesichtserkennung und Aufnahmemöglichkeiten gefordert.
Begründung
Datenbrillen stellen einen massiven Eingriff in den Datenschutz und die Privatsphäre der Bürger dar. Personen können nahezu unbemerkt fotografiert und gefilmt werden. Mit Hilfe der Gesichtserkennung können zu den Personen Daten in Echtzeit recheriert werden. Die Gesichtserkennung soll zwar bis auf weiteres nicht aktivierbar sein, aber diese Deaktivierung dürfte von trickreichen Personen wohl schnell ausgehebelt werden. In Zukunft sollen Datenbrillen auch wohl so verkleinert werden, dass das Gerät nicht mehr ohne Weiteres zu erkennen ist. So können z.B. in Saunen oder an Stränden Leute gegen Ihren Willen gefilmt und dazu auch noch gleich identifiziert werden. Zu jeder Zeit können Daten über beliebige Personen erfasst werden. Die Daten und Bilder können dann für jeden zugänglich ins Netz gestellt werden. Hierbei wird insbesondere der privaten Überwachung, dem Cyber-Mobbing und dem Stalking in einem besonderen Maß Tür und Tor geöffnet, wie es bei bisherigen Kameras und Kamera-Handys so nicht möglich ist.
Noch viel wichtiger jedoch: eine umfassende Überwachung findet bereits statt, überall stehen Überwachungskameras, zum Teil gut getarnt, von staatlichen Organen wie auch von privaten Unternehmen betrieben.
Datenbrillen sind nur eine Form der Demokratisierung der Überwachung. Damit (wie auch schon mit Smartphones und diversen Spycams) kann nun auch der Privatbürger seine Umwelt aufnehmen, was zuvor nur dem Staat und Unternehmen möglich war.
Ich sehe in einer Verbreitung von Datenbrillen vielmehr viel positives Potential: nicht nur, dass Straftäter mit diesen Daten leichter erkannt und überführt werden können (ähnlich, wie Dashcams jetzt schon in Russland für die Aufklräung von Verkehrsunfällen wertvolle Hilfe leisten), noch viel mehr besteht nun auch die vermehrte Chance, Übergriffe von privaten Sicherheitsdiensten und Polizisten schnell aufklären zu können! Viel zu oft war und ist es doch so, dass wenn Vorwürfe von Übergriffen durch Sicherheitspersonal oder Polizei erhoben werden, just "gerade dieser Bereich nicht durch Videoüberwachung abgedeckt war", "leider gerade die Kamera ausser Betrieb war" oder "wir versehentlich gerade das entscheidende Stück Video gelöscht haben". Wenn die Videoüberwachung hingegen verteilt, im Netz gespeichert und demokratisch durch alle Bürger erfolgt, dann kann man unliebsame Aufnahmen nicht mehr einfach verschwinden lassen!