Text der Petition
Mit der Petition soll durch eine Änderung des § 13 Eisenbahnverordnung erreicht werden, Reisenden einen Sitzplatzanspruch zu gewährleisten, um eine Überfüllung von IC- und ICE-Zügen zu vermeiden.
Begründung
Die EVO stammt aus der Zeit der Mobilmachung und behandelt Fahrgastrechte äußerst restriktiv. Die Bahn nutzt dies zur Maximierung ihres Gewinn aus: Knappe Ressourcen, steigende Reservierungskosten. Heutzutage sollte ein Sitzplatzanspruch selbstverständlich sein.
Gegenwärtige Fassung §13 Eisenbahnverordnung:
(1) Der Reisende hat Anspruch auf Beförderung in der Klasse, auf die sein Fahrausweis lautet. Ein Anspruch auf einen Sitzplatz oder auf Unterbringung in der 1. Klasse, bei Platzmangel in der 2. Klasse, besteht nicht. Der Tarif kann Ausnahmen zulassen. Das Eisenbahnpersonal ist berechtigt, den Reisenden Plätze anzuweisen. Auf Verlangen der Reisenden ist es verpflichtet, für deren Unterbringung zu sorgen.
(2) Der Reisende hat keinen Anspruch auf Entschädigung, wenn er keinen Sitzplatz findet und ihm keiner angewiesen werden kann.
Neufassung
§ 13 Unterbringung der Reisenden
(1) Der Reisende hat Anspruch auf Beförderung in der Klasse, auf die sein Fahrausweis lautet. Der Reisende hat grundsätzlich einen Anspruch auf einen Sitzplatz in der Wagenklasse seines Fahrausweises. Bei Überbelegung der 2. Klasse muss ihm das Eisenbahnpersonal ohne Mehrkosten einen Sitzplatz in der 1. Klasse anbieten.
(2) Ist in keiner Klasse Sitzplatz verfügbar, betsteht Entschädigungsanspruch
Beschwert man sich beim Zugchef verweist dieser auf die geltenden AGB. Hierin enthalten ist o.g. EVO von 1938. Sie ist die Grundlage für ein Geschäftsmodell, das auf Kapazitätsauslastungen >100% und steigenden Reservierungskosten basiert.
Die Bahn wird ihre Kapazitäten erst dann an den Bedarf anpassen, wenn ihr das rechtliche Mittel für geplante Überfüllungen genommen wird. Deshalb bitte ich um Unterstützung.
Emsland | Fri Jul 11 08:46:20 CEST 2014 - Fri Jul 11 08:46:20 CEST 2014
Man wird es wohl nicht aufhalten können, aber ich bin für eine gewisse Entschleunigung in der Gesellschaft, immer schneller birgt immer auch viele Nachteile.
Eine Entschleunigung bei der Bahn wäre nur zielführend mit einer Entschleunigung auf den Autobahnen, die längst überfällig ist. M. W. ist der Ausbau von Bahnstrecken (aber auch der Autobahnbau) auf Geschweindigkeiten über 200 oder 250 km/h eine sauteuere Angelegenheit. Sollte man weglassen und dafür den Grundbetrieb in der Fläche auf ein annehmbares Nivau bringen. Ich würde sogar soweit gehen, daß dann irgendwann das Angebot an Zügen so hoch sein kann, daß fast jeder einen Sitzplatz bekommt; dann aber halt bei 125 km/h oder Ähnlichem... Die verbunden mit der Wiedereinführung von Abteilen oder mehr Abtrennungen dürfte dem Petenten seine Arbeitsmöglichkeit geben.
-- | Thu Jul 10 19:07:29 CEST 2014 - Thu Jul 10 19:07:29 CEST 2014
wenn Sie nicht in Kauf nehmen wollen, dass den Reisenden nach einer Zugbegegnung oder Tunneleinfahrt das Blut aus Ohren und Nase läuft, sollte auf den Einsatz von nicht-druckertüchtigten Fahrzeugen (also solchen, wo man die Fenster öffnen kann) ab 200km/h besser verzichtet werden.
Und im Nahverkehr ist es ja -leider- so, dass die Reisenden in Mehrheit auch klimatisierte Züge vorziehen, was ebenfalls bedeutet, dass keine Fenster geöffnet werden können.
da bin ich ein Stückweit bei Ihnen: es wäre wünschenswert, dass auch im ICE-Fernverkehr ähnlich vielen Nahverkehrswagen und den IC-Steuerwagen Mehrzweckabteile mit Klappsitzen eingerichtet werden (bei den Velaro ist der Steuerwagen jeweils bereits mit einem "Quick-Change"-Bereich ausgerüstet, sodass dies relativ einfach wäre)
Dieser Bereich könnte bei geringen Zugbelegung dann sitzend auf den Klappsitzen und als Freifläche für Kinderwagen genutzt werden, bei hoher Belegung vorwiegend stehend benutzt werden.
Emsland | Thu Jul 10 14:10:54 CEST 2014 - Thu Jul 10 14:10:54 CEST 2014
??? Es gibt doch schon seit über 100 Jahren Nichtraucherwaggons, was soll man da anders planen? Und für die Frischluft gab es da mal eine super Innovation... was war das noch? Ah ja, ein Fenster, das man öffnen kann:-)
Nee, aber jetzt mal ernsthaft: in der Petition geht es doch nicht zuvörderst um Sitzplätze, da will jemand in Ruhe arbeiten. Vielleicht brauchen wir eine Renaissance der Abteile. Eine gute Lösung, die wohl immer seltener wird. Also ein Sitzabteil folgt auf ein offenes Stehabteil usw.
-- | Thu Jul 10 09:54:36 CEST 2014 - Thu Jul 10 09:54:36 CEST 2014
ja, richtig: "Bahnanwendungen - Definition der Fahrzeugreferenzmassen"
die dabei bestimmten Massen werden dann aber für viele andere Subsysteme auch benötigt, wie Auslegung des fahrdynamischen Verhaltens, der Beschleunigungs- und Bremsleistung. Und die Zahl der Fahrgäste in den geplanten Lastfällen geht natürlich auch in viele andere Subsysteme ein, zB. Kapazität der Toiletten, Kapazität der Evakuierungsanlagen für Notfälle (zB. Evakuierungswege in Tunneln oder aus Schallschutzmauern, siehe andere Petition hier), Bestimmung der Evakuierungsgeschwindigkeit und damit Anforderungen an Brandwiderstandsdauer, Leistung der Belüftung/Klimaanlagen*, Auslegung der Bahnsteig- und Zuwegekapazitäten und vieles mehr---
* zu Klimaanlagen: die schlechte Belüftung in den ICE, aber noch viel schlimmer in den Neigetechnik VTs ist übrigens Folge eines Auslegungsirrtums: damals wurde gerade ein komplettes Rauchverbot in den Zügen beschlossen und man glaubte, dann könne man die Frischluftzufuhrleistung pro Fahrgast ja minimieren...
Nutzer1372332 | Wed Jul 09 19:09:47 CEST 2014 - Wed Jul 09 19:09:47 CEST 2014
Unsinn.
Die Bahn wurde in eine AG umgewandelt, die Privatisierung wurde abgeblasen.
Und für die DB AG gelten auch Gesetze wie die Eisenbahnverkehrsordnung. Deshalb: Mitzeichnen!
K@nguru | Tue Jul 08 12:22:35 CEST 2014 - Tue Jul 08 12:22:35 CEST 2014
Die Deutsche Bahn wurde vor Jahren privatisiert. Ein Gesetz zur Sitzplatzreservierung ist überhaupt nicht möglich. Das liegt allein in den Händen des Konzerns.
Nutzer1372332 | Sun Jul 06 20:27:39 CEST 2014 - Sun Jul 06 20:27:39 CEST 2014
Sie sind "eine Zeit lang" ICE nach Berlin gefahren und Stehplätze waren Seltenheit?
Dann fahren Sie mal heute. Stehplätze sind die Regel.
Nutzer1372332 | Sun Jul 06 20:26:45 CEST 2014 - Sun Jul 06 20:26:45 CEST 2014
Interessant.
Wofür wird diese EN verwendet - für die Gewichtsauslegung?
Die Auslegung der DB auf der ICE Strecke Berlin - NRW lautet:
Planmäßige Überlast: alle Sitzplätze besetzt. 10 Stehplätze pro Waggon.
Also: Gesetzlicher Sitzplatzanspruch ist nötig, sonst bewegt sich nix.
Peter1970 | Sat Jul 05 14:09:59 CEST 2014 - Sat Jul 05 14:09:59 CEST 2014
Egal ob Nah- oder Fernverkehr. Wenn die DB dazu verpflichtet wäre jedem Reisenden einen Sitzplatz zur Verfügung zu stellen, was machen dann diejenigen, die keinen Sitzplatz bekommen?
Müssen die dann ein Formular ausfüllen, dass Sie freiwillig auf einen Sitzplatz verzichten, oder werden nur noch Reisende mitgenommen die reserviert haben?
Wer von der DB und dem mangelndem Sitzplatzangebot die Nase voll hat, der soll doch mit dem Fernbus fahren. Der ist billiger und man hat auf jeden Fall einen Sitzplatz.
Beispiel:
Bremen - München
ICE 1. Klasse Frühbucher (14. Tage) 109,00 €,
ICE 2. Klasse Frühbucher (14 Tage) 95,00 €,
Fahrzeit 6 Std. 3 Min.
Alternative zur Bahn
Bremen - München
Fernbus ab 31,00 €,
Fahrzeit mindestens 11 Std. 25 Min.
Fernbus. Preiswert, Sitzplatz, viel Spaß!
PS: Wenn Züge voraussichtlich besonders stark frequentiert sind, findet man bei der Online-Buchung und in der DB-App einen entsprechenden Hinweis.
Peter1970 | Sat Jul 05 13:30:13 CEST 2014 - Sat Jul 05 13:30:13 CEST 2014
Bei dem relativ geringen Preisunterschied zwischen 1. und 2. Klasse beim Frühbucherticket überlege ich nicht lange und hole mir das 1.-Klasse-Ticket. Ich habe kein Hauen und Stechen und kann sogar noch in die DB-Lounge gehen, wenn ich einen längeren Aufenthalt beim Umsteigen habe.