Herzlich Willkommen auf den Internetseiten des Petitionsausschusses des deutschen Bundestages. Jedermann hat die Möglichkeit, Bitten oder Beschwerden an den Deutschen Bundestag zu richten.

Um direkt zu entsprechenden Bereichen zu springen verwenden Sie die Sprungmarken wie folgt:

Auf dem Bild sehen Sie ...

Diskussion zur Petition 52710

Beschwerdemanagement

Einführung eines Sitzplatzanspruchs für Reisende in IC- und ICE-Zügen vom 03.06.2014

Diskussionszweig: Deutsche Bahn AG - Einführung eines Sitzplatzanspruchs für Reisende in IC- und ICE-Zügen

Petent | 17.06.2014 - 08:25

Deutsche Bahn AG - Einführung eines Sitzplatzanspruchs für Reisende in IC- und ICE-Zügen

Anzahl der Antworten: 66

Vielreisende in ICs und ICEs kennen das Problem der chronischen Überfüllungen. Das ist nicht nur unbequem sondern macht den wichtigsten Vorteil der Bahn zunichte: Dass man während der Fahrt Lesen oder am Laptop/Tablet arbeiten kann.

Beschwert man sich beim Zugchef verweist dieser auf die geltenden AGB. Hierin enthalten ist o.g. EVO von 1938. Sie ist die Grundlage für ein Geschäftsmodell, das auf Kapazitätsauslastungen >100% und steigenden Reservierungskosten basiert.

Die Bahn wird ihre Kapazitäten erst dann an den Bedarf anpassen, wenn ihr das rechtliche Mittel für geplante Überfüllungen genommen wird. Deshalb bitte ich um Unterstützung.
219 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Emsland | Fri Jul 11 08:46:20 CEST 2014 - Fri Jul 11 08:46:20 CEST 2014

Man wird es wohl nicht aufhalten können, aber ich bin für eine gewisse Entschleunigung in der Gesellschaft, immer schneller birgt immer auch viele Nachteile.

Eine Entschleunigung bei der Bahn wäre nur zielführend mit einer Entschleunigung auf den Autobahnen, die längst überfällig ist. M. W. ist der Ausbau von Bahnstrecken (aber auch der Autobahnbau) auf Geschweindigkeiten über 200 oder 250 km/h eine sauteuere Angelegenheit. Sollte man weglassen und dafür den Grundbetrieb in der Fläche auf ein annehmbares Nivau bringen. Ich würde sogar soweit gehen, daß dann irgendwann das Angebot an Zügen so hoch sein kann, daß fast jeder einen Sitzplatz bekommt; dann aber halt bei 125 km/h oder Ähnlichem... Die verbunden mit der Wiedereinführung von Abteilen oder mehr Abtrennungen dürfte dem Petenten seine Arbeitsmöglichkeit geben.

12 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

-- | Thu Jul 10 19:07:29 CEST 2014 - Thu Jul 10 19:07:29 CEST 2014

Zitat: von Emsland

??? Es gibt doch schon seit über 100 Jahren Nichtraucherwaggons, was soll man da anders planen? Und für die Frischluft gab es da mal eine super Innovation... was war das noch? Ah ja, ein Fenster, das man öffnen kann:-)


wenn Sie nicht in Kauf nehmen wollen, dass den Reisenden nach einer Zugbegegnung oder Tunneleinfahrt das Blut aus Ohren und Nase läuft, sollte auf den Einsatz von nicht-druckertüchtigten Fahrzeugen (also solchen, wo man die Fenster öffnen kann) ab 200km/h besser verzichtet werden.
Und im Nahverkehr ist es ja -leider- so, dass die Reisenden in Mehrheit auch klimatisierte Züge vorziehen, was ebenfalls bedeutet, dass keine Fenster geöffnet werden können.

Zitat: von Emsland
Nee, aber jetzt mal ernsthaft: in der Petition geht es doch nicht zuvörderst um Sitzplätze, da will jemand in Ruhe arbeiten. Vielleicht brauchen wir eine Renaissance der Abteile. Eine gute Lösung, die wohl immer seltener wird. Also ein Sitzabteil folgt auf ein offenes Stehabteil usw.



da bin ich ein Stückweit bei Ihnen: es wäre wünschenswert, dass auch im ICE-Fernverkehr ähnlich vielen Nahverkehrswagen und den IC-Steuerwagen Mehrzweckabteile mit Klappsitzen eingerichtet werden (bei den Velaro ist der Steuerwagen jeweils bereits mit einem "Quick-Change"-Bereich ausgerüstet, sodass dies relativ einfach wäre)
Dieser Bereich könnte bei geringen Zugbelegung dann sitzend auf den Klappsitzen und als Freifläche für Kinderwagen genutzt werden, bei hoher Belegung vorwiegend stehend benutzt werden.

9 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Emsland | Thu Jul 10 14:10:54 CEST 2014 - Thu Jul 10 14:10:54 CEST 2014

Zitat: von --
Zitat: von Nutzer1372332
Interessant.
Wofür wird diese EN verwendet - für die Gewichtsauslegung?


ja, richtig: "Bahnanwendungen - Definition der Fahrzeugreferenzmassen"

die dabei bestimmten Massen werden dann aber für viele andere Subsysteme auch benötigt, wie Auslegung des fahrdynamischen Verhaltens, der Beschleunigungs- und Bremsleistung. Und die Zahl der Fahrgäste in den geplanten Lastfällen geht natürlich auch in viele andere Subsysteme ein, zB. Kapazität der Toiletten, Kapazität der Evakuierungsanlagen für Notfälle (zB. Evakuierungswege in Tunneln oder aus Schallschutzmauern, siehe andere Petition hier), Bestimmung der Evakuierungsgeschwindigkeit und damit Anforderungen an Brandwiderstandsdauer, Leistung der Belüftung/Klimaanlagen*, Auslegung der Bahnsteig- und Zuwegekapazitäten und vieles mehr---

* zu Klimaanlagen: die schlechte Belüftung in den ICE, aber noch viel schlimmer in den Neigetechnik VTs ist übrigens Folge eines Auslegungsirrtums: damals wurde gerade ein komplettes Rauchverbot in den Zügen beschlossen und man glaubte, dann könne man die Frischluftzufuhrleistung pro Fahrgast ja minimieren...



??? Es gibt doch schon seit über 100 Jahren Nichtraucherwaggons, was soll man da anders planen? Und für die Frischluft gab es da mal eine super Innovation... was war das noch? Ah ja, ein Fenster, das man öffnen kann:-)
Nee, aber jetzt mal ernsthaft: in der Petition geht es doch nicht zuvörderst um Sitzplätze, da will jemand in Ruhe arbeiten. Vielleicht brauchen wir eine Renaissance der Abteile. Eine gute Lösung, die wohl immer seltener wird. Also ein Sitzabteil folgt auf ein offenes Stehabteil usw.

11 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

-- | Thu Jul 10 09:54:36 CEST 2014 - Thu Jul 10 09:54:36 CEST 2014

Zitat: von Nutzer1372332
Interessant.
Wofür wird diese EN verwendet - für die Gewichtsauslegung?



ja, richtig: "Bahnanwendungen - Definition der Fahrzeugreferenzmassen"

die dabei bestimmten Massen werden dann aber für viele andere Subsysteme auch benötigt, wie Auslegung des fahrdynamischen Verhaltens, der Beschleunigungs- und Bremsleistung. Und die Zahl der Fahrgäste in den geplanten Lastfällen geht natürlich auch in viele andere Subsysteme ein, zB. Kapazität der Toiletten, Kapazität der Evakuierungsanlagen für Notfälle (zB. Evakuierungswege in Tunneln oder aus Schallschutzmauern, siehe andere Petition hier), Bestimmung der Evakuierungsgeschwindigkeit und damit Anforderungen an Brandwiderstandsdauer, Leistung der Belüftung/Klimaanlagen*, Auslegung der Bahnsteig- und Zuwegekapazitäten und vieles mehr---

* zu Klimaanlagen: die schlechte Belüftung in den ICE, aber noch viel schlimmer in den Neigetechnik VTs ist übrigens Folge eines Auslegungsirrtums: damals wurde gerade ein komplettes Rauchverbot in den Zügen beschlossen und man glaubte, dann könne man die Frischluftzufuhrleistung pro Fahrgast ja minimieren...

201 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer1372332 | Wed Jul 09 19:09:47 CEST 2014 - Wed Jul 09 19:09:47 CEST 2014

Unsinn.

Die Bahn wurde in eine AG umgewandelt, die Privatisierung wurde abgeblasen.

Und für die DB AG gelten auch Gesetze wie die Eisenbahnverkehrsordnung. Deshalb: Mitzeichnen!

194 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

K@nguru | Tue Jul 08 12:22:35 CEST 2014 - Tue Jul 08 12:22:35 CEST 2014

Die Deutsche Bahn wurde vor Jahren privatisiert. Ein Gesetz zur Sitzplatzreservierung ist überhaupt nicht möglich. Das liegt allein in den Händen des Konzerns.

17 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer1372332 | Sun Jul 06 20:27:39 CEST 2014 - Sun Jul 06 20:27:39 CEST 2014

Sie sind "eine Zeit lang" ICE nach Berlin gefahren und Stehplätze waren Seltenheit?

Dann fahren Sie mal heute. Stehplätze sind die Regel.

9 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer1372332 | Sun Jul 06 20:26:45 CEST 2014 - Sun Jul 06 20:26:45 CEST 2014

Interessant.
Wofür wird diese EN verwendet - für die Gewichtsauslegung?

Die Auslegung der DB auf der ICE Strecke Berlin - NRW lautet:

Planmäßige Überlast: alle Sitzplätze besetzt. 10 Stehplätze pro Waggon.

Also: Gesetzlicher Sitzplatzanspruch ist nötig, sonst bewegt sich nix.

13 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Peter1970 | Sat Jul 05 14:09:59 CEST 2014 - Sat Jul 05 14:09:59 CEST 2014

Egal ob Nah- oder Fernverkehr. Wenn die DB dazu verpflichtet wäre jedem Reisenden einen Sitzplatz zur Verfügung zu stellen, was machen dann diejenigen, die keinen Sitzplatz bekommen?

Müssen die dann ein Formular ausfüllen, dass Sie freiwillig auf einen Sitzplatz verzichten, oder werden nur noch Reisende mitgenommen die reserviert haben?

Wer von der DB und dem mangelndem Sitzplatzangebot die Nase voll hat, der soll doch mit dem Fernbus fahren. Der ist billiger und man hat auf jeden Fall einen Sitzplatz.

Beispiel:

Bremen - München
ICE 1. Klasse Frühbucher (14. Tage) 109,00 €,
ICE 2. Klasse Frühbucher (14 Tage) 95,00 €,
Fahrzeit 6 Std. 3 Min.

Alternative zur Bahn

Bremen - München
Fernbus ab 31,00 €,
Fahrzeit mindestens 11 Std. 25 Min.

Fernbus. Preiswert, Sitzplatz, viel Spaß!

PS: Wenn Züge voraussichtlich besonders stark frequentiert sind, findet man bei der Online-Buchung und in der DB-App einen entsprechenden Hinweis.

8 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Peter1970 | Sat Jul 05 13:30:13 CEST 2014 - Sat Jul 05 13:30:13 CEST 2014

Zitat: von Alexander37
Zitat: von kati543
Und auf die Idee mit der 1. Klasse kommen mitlerweile auch schon mehr Leute, als Ihnen wahrscheinlich bewußt ist - aber ist Ihnen klar, dass die 1. Klasse gleich doppelt so teuer ist, wie die 2. Klasse? Und das im ICE...dann mal quer durch Deutschland?

Das stimmt (leider) nicht. Die 1. Klasse ist im Normalpreis lediglich grob die Hälfte teurer als der Normalpreis in der 2. Klasse. Bei Sparpreisen ist es noch drastischer: Während die Fahrt von Köln nach Berlin mit dem ICE in der 2. Klasse 117 Euro kostet, gibt es den erstbesten Sparpreis in der 1. Klasse für 129 Euro (für morgen Vormittag!). Der Aufpreis ist gerade dreimal so teuer wie eine Reservierung...

Aber auch mit Sparpreis in der 2. Klasse (wenn früh gebucht) ändert sich nicht viel: Köln - Frankfurt in der 2. Klasse 19 Euro, in der 1. Klasse 29 Euro, Köln - München in der 2. Klasse 39 Euro, in der 1. Klasse 49 Euro. Fast immer "nur" 10 Euro mehr...

Mit dem zusätzlichen Platz (bzw. weniger Sitzplätzen pro Wagen) und dem zusätzlichen personellen Service in der 1. Klasse ist diese massiv subventioniert. Die DB verdient an einem dortigen Kunden nicht mehr, sondern weniger! Politisch durchaus eine zweifelhafte Praxis... (funktioniert nur, weil die Kosten auf ALLE Bahnkunden umgelegt werden)



Bei dem relativ geringen Preisunterschied zwischen 1. und 2. Klasse beim Frühbucherticket überlege ich nicht lange und hole mir das 1.-Klasse-Ticket. Ich habe kein Hauen und Stechen und kann sogar noch in die DB-Lounge gehen, wenn ich einen längeren Aufenthalt beim Umsteigen habe.

10 Personen finden diesen Beitrag hilfreich