Text der Petition
rücknahme bzw. ablehnung des antrags des wiederaufbaus der eisenbahnverbindung ducherow-swinemünde-heringsdorf in den vordringlichen bedarf plus+ des BVWP 2015.
hilfsweise:
Prüfung bzw. erstellung der kosten-nutzen-rechnung und gutachten unter Berücksichtigung des ausbaus der bestehenden bahnstrecke berlin-stettin-swinemünde und einer evtl. verbindung zu den gleisen der usedomer bäderbahn in swinemünde
vorher keine vorentwurfsplanung, um unnötige kosten zu sparen
Begründung
Die bereits bestehende Bahnstrecke von Berlin über Stettin nach Swinemünde ist ca. 235 km lang und müsste noch um ca. 3 km Luftlinie bis zu den Gleisen der Usedomer Bäderbahn verlängert werden, um den Bahnverkehr auf Usedom über Swinemünde zu erschließen. Außerdem wird sie für Schnellzüge ausgebaut.Hierzu gehört auch eine Verbindung von Wolin nach Usedom. Nach den neuesten Planungen und Beschlüssen wird diese Verbindung durch einen Tunnel hergestellt, der bis 2020 fertig gestellt werden soll und auch eine Bahntrasse beinhaltet.Somit gibt es dann bereits eine schnelle Südanbindung nach Usedom.
Die alte Bahnstrecke Berlin-Ducherow-Karnin-Swinemünde ist mit ca. 205 km um ca. 15 Prozent kürzer und würde die Fahrzeit von Berlin nach Swinemünde im günstigsten Fall um wenige Minuten verkürzen.
Eine weitere Verbindung durch die Wiederherstellung der o.g. Bahnverbindung nach Usedom ist deshalb unnötig, insbesondere weil auf Seitens Polen kein nennenswerter Bedarf für Güterverkehr für diese Strecke vorhanden ist, da der Frachthafen von Swinemünde auf der Woliner Seite liegt und eine Hafenentwicklung auf Usedomer Seite nur eingeschränkt möglich ist, da dieser größtenteils als touristische und Wohnbereiche ausgewiesen ist, so die Aussagen der Stadt Swinemünde.
Zudem ist Usedom seit März 2000 über Wolgast wieder an das Bahnnetz angebunden - eine Anbindung, die es zu Zeiten der alten Usedomer Bahnanbindung über die Karniner Brücke noch nicht gab. Die neue Bahnstrecke nach Swinemünde wäre streckenmäßig nur für die Usedomer Orte östlich von Koserow, also insbesondere für die Orte Swinemünde, Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin etwas kürzer als die bereits bestehende Bahnanbindung über Wolgast.
Ein weiterer Schachzug ist, das Karniner Bahnprojekt als Instandsetzung/Reaktivierung statt als Neubau zu deklarieren, obwohl es weder Gleise, Bahnhöfe und Bahnübergänge gibt, es sich also defakto um einen Neubau handelt. Lediglich die Widmung als Bahnstrecke besteht noch. Der einzige Grund dieses Projekt so zu deklarieren sind die neuesten Pläne der Bundesregierung, nachdem Instandsetzungen vor Neubauten gehen sollen.
Usedom Stadt würde eine Umgehungsstraße bekommen und das, wo alle händeringend versuchen, die Stadt und das Hinterland von Usedom zu beleben. Das Hinterland von Usedom hätte nur Nachteile. Lärm, Verlust von Touristen, die den ruhigen, naturverbunden Teil der Insel lieben und schätzen, Vernichtung von Natur, Vertreibung geschützter Tierarten. Auch die Folgekosten einer Bahnstrecke für die Gemeinden sind zu beachten, alles andere wäre mehr als fahrlässig, wie man gerade am Rechtsstreit der Bahn mit der Gemeinde Ducherow sehen kann.
Um den Kosten-Nutzen-Faktor möglichst gut aussehen zu lassen, wird erst einmal eingleisig geplant , obwohl zweigleisig notwendig wäre und Güterverkehr hochgerechnet, obwohl es keinen entsprechenden Bedarf gibt. Und das Alles nur, weil einige Wenige das Baudenkmal Karniner Brücke wieder befahren sehen wollen.