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Petition 55601

Arzneimittelwesen

Rezeptfreie Abgabe der "Pille danach" vom 29.10.2014

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass es die "Pille danach" ohne Rezept zu kaufen gibt.

Es gibt keinerlei sachliche Gründe, die rezeptfreie Abgabe der "Pille danach" abzulehnen.

Es geht um das Selbstbestimmungsrecht betroffener Frauen.
In fast allen europäischen Ländern ist die "Pille danach" rezeptfrei erhältlich, mit positiven Erfahrungen.

Ein wichtiger Punkt spielt bei dem Arzneimittel auch die Zeit, dass zumeist junge Frauen schnell aktiv werden können.

Begründung

Der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht hat im Januar 2014 festgestellt, dass es unter Arzneimittelsicherheitsaspekten unbedenklich ist, die "Pille danach" mit dem Wirkstoff Levonorgestrel aus der Verschreibungspflicht zu entlassen.

Hierfür sprechen positive Erfahrungen aus dem Ausland. In nahezu allen europäischen Ländern ist dieses Arzneimittel rezeptfrei erhältlich. Der erleichterte Zugang zur "Pille danach" hat nachweislich keinen Einfluss auf die Verwendung anderer Verhütungsmittel oder die Häufigkeit von ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Sehr wohl vermindert die rezeptfreie Abgabe der "Pille danach" die Anzahl späterer Schwangerschaftsabbrüche.

Es ist längst überfällig, auch in Deutschland Frauen in Notfallsituationen einen niedrigschwelligen und schnellen Zugang zur "Pille danach" zu ermöglichen. Zeit ist bei der Verwendung der "Pille danach" ein entscheidender Faktor. Jede Stunde zählt. Wichtig ist daher, dass die zumeist jungen Frauen nach einer Verhütungspanne schnell aktiv werden können.Eine sehr zeitnahe ärztliche Verordnung ist insbesondere in ländlichen Regionen oder am Wochenende aber schwierig und stellt eine vermeidbare Hürde dar. Die Abgabe durch Apothekerinnen und Apotheker ist auch nachts und am Wochenende gewährleistet.

Das gerne vonseiten der Union vorgebrachte Argument, Frauen, die befürchten, nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr schwanger geworden zu sein, bräuchten eine Beratung, die nur ein Arzt leisten könnte, lässt sich nicht halten.
Nicht nur, dass der Arztbesuch für einen Teil der betroffenen Frauen eine (zu) hohe Hürde darstellt. Zudem können selbstverständlich auch Apotheken eine kompetente Beratung sicherstellen. Vor diesem Hintergrund spricht sich der Apothekerverband auch klar für die rezeptfreie Ausgabe der "Pille danach" aus.

Es ist nicht die Aufgabe von Politikerinnen und Politikern - auch nicht des Gesundheitsministers -, Nebenwirkungen von Medikamenten zu bewerten. Der Bundestag sollte endlich im Sinne der betroffenen Frauen entscheiden!

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