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Diskussion zur Petition 57250

Straßenverkehrs-Ordnung

Systeme zur Beseitigung von Wassermassen und Eisplatten auf Lkw etc. gesetzlich vorschreiben vom 01.02.2015

Diskussionszweig: Straßenverkehrsordnung - Systeme zur Beseitigung von Wassermassen und Eisplatten auf Lkw etc. gesetzlich vorschreiben

Petent | 10.02.2015 - 10:16

Straßenverkehrsordnung - Systeme zur Beseitigung von Wassermassen und Eisplatten auf Lkw etc. gesetzlich vorschreiben

Anzahl der Antworten: 17

Wie schon in der Petition geschrieben, sind wir LKW Fahrer dazu verpflichtet, Eisplatten vor Fahrtantritt zu beseitigen, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Da es aber bislang keine gesetzliche Grundlage dafür gibt, wie man als Fahrer das Eis beseitigen kann, überlässt man es dem Fahrer wie er diese "phantasievoll" beseitigt.

Eine Leiter muss dafür extra zugelassen sein, Gerüste gibt es auch nur teilweise und auf das Dach selber dürfen wir nicht drauf, was u. a. auch daran liegt, das die Planendächer dieser Belastung dauerhaft nicht Stand halten.
Bei beladenen Fahrzeugen ist eine lückenlose Beseitigung nicht möglich, da man auch von der Ladefläche her nicht an die Plane herankommt, so das man eventuell von unten mit einem Brett gegen das Dach stoßen könnte.

Daher fordere ich die gesetzliche Einführung eines Roof Safety Airbags für neue LKW, Anhänger und Sattelauflieger sowie eine Nachrüstpflicht für bereits zugelassene LKW, Anhänger und Sattelauflieger.
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dathoschy.org | Wed Mar 04 13:21:44 CET 2015 - Wed Mar 04 13:21:44 CET 2015

Ja gibt es. Google mal nach Eisbart

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GeraldI | Sun Mar 01 14:13:36 CET 2015 - Sun Mar 01 14:13:36 CET 2015

Das Durchsetzen von Forderungen mittels einem Streik halte ich in dieser Branche für Unsinn. Soetwas funktioniert nur bei einem großen (quasi monopolistischen) Arbeitgeber wie bei den LH-Piloten oder den Bahn-Lokführern. Bei so vielen Transportunternehmen/Speditionen kann ich zwar theoretisch mit meinen Kollegen meinen Betrieb bestreiken, jedoch führt dies dazu, dass mein Betrieb Marktanteile gegenüber anderen Betrieben verliert, womit wir uns als Betriebsmitglieder selbst schaden.

Zum Thema selbst könnte man Ihrer Argumentation nach auch auf eine gesetzliche Pflicht für Bremslichter verzichten, da der selbstbewusste, aufgewertete, Fahrer ja die Anbringung solcher für seine Sicherheit vom Chef verlangen könnte. Tatsächlich würden dann viele aber doch ohne rumfahren, da der kleine, neue Azubi dem großen Chef in den meisten Fällen wohl kein Ultimatum stellen wird. So ein Luftkissen unterm Dach hält sich bei Massenproduktion sicherlich preislich im Rahmen und könnte beispielsweise analog der Winterreifenpflicht bei uns eingeführt werden.

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Mtec | Thu Feb 12 19:27:01 CET 2015 - Thu Feb 12 19:27:01 CET 2015

Zitat: von Der_Max

...
Schön, dass Übereinstimmung dahingehend besteht, dass die Fahrer mit der Lösung des Problems überfordert sind. Ich möchte auch nicht davon ausgehen, dass die Fahrer "eingeschüchtert" werden könnten - was implizieren würde, dass sie widerrechtlich bedroht würden.
...



Wenn ich es als Arbeitnehmer zu meinem Problem mache, dann ist das mein Problem... wenn ich das Problem -wie es in allen anderen Branchen üblich ist- an den Arbeitgeber weitergebe, dann ist das dessen Problem.

Klar werden die Fahrer eingeschüchtert z.B. durch das ewige Gejammere über schlechte niedrige Frachtpauschalen. Dazu wird immer und überall das Schreckgespenst vom bösen billigen Fahrer aus dem Osten,...etc. und Leiharbeit aufgebaut und was machen die Fahrer, die glauben diesen Schmarrn und kuschen zu einem Lohn von (brutto) 1500,- EUR für 45 Stunden Lenkzeit / Woche + Be-/Entladezeiten + Wartezeiten + Arbeitszeiten z.B. LKW Betanken, Waschen, Aufräumen.

Dazu kommen noch diese ständigen wöchentlichen Nötigungen mit dem nächsten Wochenende... entweder du Fahrer sorgst dafür, dass die Woche über alles glatt läuft oder du kannst das nächste Wochenende nicht mit deine Familie zu Hause verbringen.
Da werden reihenweise unternehmerische Risiken auf den Fahrer abgewälzt... was hat der Fahrer damit zu schaffen, wenn durch Staus, Pannen, Verzögerungen beim Laden/Entladen der Zeitplan ins Schwanken kommt... das sind unternehmerische Risiken, die durch entsprechende Zeitpuffer, Ausgleichmechanismen zu unterbinden sind und nicht durch ... "naja ist doch egal, ist ja bloß ein dummer Fahrer, der kann das WE schon draußen verbringen".

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Mtec | Thu Feb 12 19:11:24 CET 2015 - Thu Feb 12 19:11:24 CET 2015

Zitat: von dathoschy.org

...
Ja diese Stammtisch Parolen sind schon was feines. Zumal für das Streiken keine Grundvorraussetzungen vorhanden sind. Es geht hier nicht darum das Arbeitgeber die Fahrer einschüchtern. Es geht hier schlichtweg darum, das der Gesetzgeber uns Fahrer mit diesem Problem alleine gelassen hat. Und der Weg muss dahin gehen, das es geändert wird.

Eine "Stellenaufwertung" hilft da nicht wirklich weiter.



Der Gesetzgeber hat niemanden allein gelassen... so wie es ist ist das in jeder anderen Branche auch, nur dass die Arbeitnehmer in anderen Branchen den Mum in den Knochen haben ggf. das von ihren Arbeitgebern zu fordern was sie für ihren Job benötigen.
Wobei zugegeben die Arbeitgeber in anderen Branchen weit nicht so unverschämt sind, wie die Arbeitgeber in der Speditionsbranche... da muß sich der Fahrer schon fast um alles selbst kümmern.

Von wegen man könne seine Forderungen nicht auch mit Streiks durchsetzen, fragt doch einfach einmal bei den Piloten, Sicherheitspersonal, den Lokführern,... die sagen euch wie das geht, wenn ihr es nicht einmal mehr auf die Reihe kriegt die LKWs mal eine Woche auf den Speditions- / Rasthöfen / etc. stehen zu lassen.

Alles andere ist genau das Gejammere das man von den Fahrern/ den Duckmäusern in der gesamten Speditionsbranche hört.
Da fehlt jetzt nur noch das Gejammer das die Chefs immer regelmäßig abgezogen haben um die Fahrer einzuschüchtern, um sie klein zu halten, damit sie kuschen.
Ihr Fahrer braucht euch eigentlich über eure Situation nicht zu wundern, wenn ihr es nicht einmal auf die Reihe bekommt von euren Arbeitgebern, das benötigte Arbeitsmaterial zu fordern.

Bei uns (Baufirma) bekommen die Arbeiter sogar Schutzhandschuhe, Arbeits-/Sicherheitsschuhe kostenlos zur Verfügung gestellt und die übrige Arbeitskleidung gibts gegen eine kleine Beteiligung.
Als ich damals gefahren bin (Planensattel) hab ich sämtliche Arbeitshandschuhe, Arbeitsschuhe, Klamotten als Arbeitnehmer selbst gekauft.

Klassisches Beispiel... Berufskraftfahrerqualifikation, ich hab noch von keiner Spedition gehört, dass benötigen Schulungen 1. (komplett, nicht nur Almosen-Zuschüßchen) bezahlt werden und 2. während der Arbeitszeit durchgeführt werden.
Die Fahrer zahlen diese 600,- EUR reihenweise selbst und opfern dafür noch entweder ihren Urlaub oder ihre vorgeschriebenen Wochenendruhezeit.

Wenn hier in der Baubranche jemand irgendeine Schulung zur Durchführung bestimmer Arbeiten, etc. benötigt, dann ist das selbstverständlich dass die Kosten vom Arbeitgeber getragen werden und die Schulungen während der Arbeitszeit stattfinden... im Gegenteil, da gibts wenn nötig noch Reisekosten, usw. zusätzlich oben drauf. Jeder Arbeitnehmer in dieser Branche würde seinem Arbeitgeber "den Vogel zeigen" wenn so etwas selbst bezahlen soll oder seine Freizeit dafür drauf geht.

Das einzige was hilft ist eine Aufwertung, eine Stärkung der Stellung der Fahrer... und das erreicht man nur dadurch indem man die Herren Spediteure einmal auf die Höhe der Zeit bringt... das dunkle Mittelalter mit Leibeigenen usw. ist vorbei.

Ein erster Schritt neben Streiks wäre, wenn man anständige Mindestlöhne einführt, diese streng überwacht und Verstöße in existenzbedrohender Höhe ansetzt - wer keine Löhne bezahlen will, die ein auskömmliches Leben der Arbeitnehmer erlauben, der gehört vom Markt getilgt.
Die Aufträge soll dann lieber ein Konkurrent übernehmen, der bereit ist mit seinen Arbeitnehmern anständig umzugehen und ganz nebenbei auch bereit ist vom Auftraggeber eine entsprechende Vergütung zu verlangen.

Und von wegen "der Fahrermangel würde durch Billigfahrer aus dem Osten ausgeglichen" - mit nichten, wo kommen denn die sich immer mehr häufenden LKW-Unfälle her? Genau das sind die Billigfahrer aber von hüben wie drüben im Gegenteil damals selbst die tschechischen -wir sind hier im Grenzgebiet- Kollegen, die Fahren konnten / etwas drauf hatten haben genau die Augen offen gehabt, wo sie vielleicht eine bessere Anstellung mit mehr Lohn bekommen können... die guten haben da mit Recht mehr gefordert als so mancher Deutscher.

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Der_Max | Thu Feb 12 14:37:29 CET 2015 - Thu Feb 12 14:37:29 CET 2015

Zitat: von dathoschy.org
(...) Es geht hier nicht darum das Arbeitgeber die Fahrer einschüchtern. Es geht hier schlichtweg darum, das der Gesetzgeber uns Fahrer mit diesem Problem alleine gelassen hat. Und der Weg muss dahin gehen, das es geändert wird.

Eine "Stellenaufwertung" hilft da nicht wirklich weiter.



Schön, dass Übereinstimmung dahingehend besteht, dass die Fahrer mit der Lösung des Problems überfordert sind. Ich möchte auch nicht davon ausgehen, dass die Fahrer "eingeschüchtert" werden könnten - was implizieren würde, dass sie widerrechtlich bedroht würden. Und ich möchte mich auch nicht über Sinn und Unsinn des europäischen LKW-Güterfernverkehrs äußern.

Arbeits- und Sozialrecht ist eine nationale Angelegenheit, wobei es in Bezug auf die Lenkzeiten eine Schnittstelle zum EU-Recht in Form einer Richtlinie gibt. Fahrzeug-Zulassungsrecht ist EU-Sache, Verkehrsregeln werden national festgelegt. Bedeutet in Bezug auf die Petition, dass sie an den falschen Adressaten gerichtet ist, weil der Deutsche Bundestag die Enteisungsanlagen am Fahrzeug gar nicht vorschreiben könnte - man könnte lediglich in Brüssel betteln gehen, auf dass EU-Kommission und Parlament in dieser Frage tätig werden. Die dortigen Mühlen mahlen aber so langsam, dass bis zur Umsetzung womöglich der Klimawandel den Winter in unseren Breiten abgeschafft hat.

Deshalb erscheint mir der Weg übers Arbeitsrecht gangbarer: Mit einer Änderung der Mindestarbeitsbedingungen im Güterkraftverkehr und entsprechender Allgemeinverbindlichkeitserklärung scheint mir der nationale Alleingang erfolgswirksamer und schneller.

Wenn man in Deutschland als Brummi-Fahrer nur noch als Ruhezeit anerkannt bekommt, wenn man nicht im LKW, sondern in einem Zimmer übernachtet, hat das auch Auswirkungen auf die ausländischen Fahrer. Die damit verbundene Verteuerung der Beförderung ist hinzunehmen, würde aber auch direkt bewirken, dass ein entsprechendes Angebot, samt der erforderlichen Dienstleistungen am Fahrzeug, entstehen könnte: kostenpflichtige bewachte Parkplätze - samt der Möglichkeit, zum Fahrtantritt durch eine Enteisungsanlage zu fahren. Kostet zwar ein paar Euro, rechnet sich aber vermutlich besser als die im Fahrzeug zu verbauende Anlage. Die Parkplätze auf den Autobahnraststätten würden leerer, so dass es auch wieder besser möglich ist, eine Pause dort einzulegen (Pause ist nicht Ruhezeit).

9

dathoschy.org | Thu Feb 12 12:10:02 CET 2015 - Thu Feb 12 12:10:02 CET 2015

Zitat: von Mtec

Vollkommen richtig und so bekommt man auch viele andere Probleme die in dieser Branche herrschen in den Griff.
Ich bin selbst fast 5 Jahre gefahren und habe die Speditionsbranche kennengelernt, wenn ich das mit der Branche vergleiche, wo ich jetzt arbeite hmm... muß ich sagen bei vielem sind die Fahrer auch schlicht selbst Schuld, weil sie alles mit sich machen lassen... inzwischen trotz einem heftigen Fahrermangel.


Wenn alles so einfach wäre, hätten wir die heutigen Probleme nicht. Fahrermangel wird durch "Fachkräfte" aus Osteuropa ausgeglichen. Wer das auch in nur 5 Jahren Fahrertätigkeit nicht gemerkt hat, hat was falsch gemacht.

Zitat:
Wenn ich unsere Maurer auf eine Baustelle schicke und es fehlt irgendetwas, dann kommt ein Anruf und wenn sich der Arbeitgeber nicht darum kümmert, dann steht die Baustelle fertig aus... notfalls gehen die Leute nach Hause.
Die LKW-Fahrer lassen schlichtweg alles mit sich machen, mucken nicht einmal auf und lösen Probleme die sie als Arbeitnehmer eigentlich gar nichts angehen eher auf eigene Faust, statt von ihren Arbeitgebern entsprechende Lösungen zu fordern... da wird eher z.B. durch diese Petition der Bundestag & die Zulassungsordnung bemüht statt einmal dem richtigen Ansprechpartner, dem Arbeitgeber auf die Füße zu steigen.


Genau, wenn sich der Arbeitgeber nicht drum kümmert, kommt halt der nächste Spediteur. Schließlich gibt es ja genug davon in Deutschland.

Zitat:
Wenn der LKW mit 25cm Schnee und Eis aufm Hof steht... dann ist das erstmal nicht das Problem des Fahrers... der muß sich eben auch einmal hinstellen und dem Chef die Brust bieten.
Entweder der LKW wird mühsam 2-3 Stunden lang vom Fahrer vom Schnee befreit - das sind dann 2-3 Stunden Arbeitszeit. Oder alternativ der LKW bleibt stehen und der Fahrer geht nach Hause... wenn es selbst an einem Gerüst, Leiter, etc. fehlt.


Na den passenden Gesetzestext vergessen? Der Fahrer allein ist dafür verantwortlich das Schnee und Eismassen vom LKW nicht herunterfallen können. Der Unternehmer taucht in diesem Passus gar nicht auf. Weder das er dafür sorgen muss, das der Fahrer die Notwendigen Mittel bekommt, noch sonst wie. Er muss nur nachweisen können, das er den Fahrer angewiesen hat, das Auto in dieser Hinsicht Verkehrssicher zu machen. Und schon ist der Unternehmer raus aus der Sache.

Somit ist das sehr wohl eine Sache die die Fahrer betreffen.

Zitat:
Wenn wir unsere Maurer im Winter auf die Baustelle schicken, dann räumen die auch einmal ein Gerüst ab... aber da kam noch keiner auf die Idee das in seiner Freizeit zu machen, da wird ganz normale Arbeitszeit aufgeschrieben.


Von Tätigkeiten in der Freizeit war nie die Rede.

Zitat:
Was bei den Gesetzen geändert werden muß ist, dass Arbeitsverträge mit einem pauschalem Lohn / Monat verboten werden. Und außerdem muß auch bzgl. des inzwischen gültigen Mindestlohnes eine sehr strenge kontrollierbare Aufzeichnung der Arbeitszeit eingeführt werden, so dass Tricksereien seitens der Arbeitgeber unterbunden werden.


Nun das mit den Pauschalen Löhnen wurde schon in etlichen Grundsatzurteilen des BAG (Bundesarbeitsgericht) geklärt. Sie sind so in der Form wie es praktiziert wird, nicht zulässig.

Zitat:
Speziell zur Lenkzeitverordnung muß geändert werden, dass Lenkzeiten, Bereitschaftszeiten und Arbeitszeiten prinzipiell als Arbeitszeit zu maximal 9 oder 10 Stunden zusammengezählt werden und nicht mehr wie jetzt wo Fahrer sogar legal Schichten bis zu 15 Stunden täglich schieben. (15 Std. = 24Std. minus 9 Std. vorgeschriebene Ruhezeit)


Die VO561/2006/EG ist hier nicht das Thema. Da musst Du dich schon an das EU Parlament wenden.

Zitat:
Und den Fahrern rate ich -wie schon gesagt ich bin selbst gefahren und hatte Einblick in die skandalösen Verhältnisse- hört endlich auf euch von euren Arbeitgebern einschüchtern zu lassen, der Fahrermangel verhilft euch in eine Situation Forderungen zu stellen - egal ob es um die Ausrüstung, den Lohn oder die Arbeitsbedingungen geht.
Notfalls muß man auch einmal streiken... andere Branchen und Berufsgruppen haben das oft genug vorgemacht.



Ja diese Stammtisch Parolen sind schon was feines. Zumal für das Streiken keine Grundvorraussetzungen vorhanden sind. Es geht hier nicht darum das Arbeitgeber die Fahrer einschüchtern. Es geht hier schlichtweg darum, das der Gesetzgeber uns Fahrer mit diesem Problem alleine gelassen hat. Und der Weg muss dahin gehen, das es geändert wird.

Eine "Stellenaufwertung" hilft da nicht wirklich weiter.

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Mtec | Thu Feb 12 00:54:18 CET 2015 - Thu Feb 12 00:54:18 CET 2015

Zitat: von Der_Max
...

Die Lösung kann nur darin liegen, die arbeitsrechtliche Stellung des Fahrers aufzuwerten, weg vom "kleinen Angestellten" hin zum "Kapitän der Landstraße" - mit den entsprechenden Befugnissen - UND PFLICHTEN!!! Er bedarf eines viel höheren arbeitsrechtlichen Schutzes dahingehend, dass er Tourenpläne nicht einhält, weil die äußeren Umstände es nicht zulassen und von daher braucht er einen größeren eigenen Ermessensspielraum: Er muss den Dachaufbau enteisen, und dazu die Möglichkeiten haben, vor denen sich der Geschäftsführer der Spedition oder der Disponent nicht wegducken dürfen. Wenn die Befreiiung von der Schneelast 2 Stunden dauert, ist das nicht das Problem des angestellten Fahrers. Wenn er den Laster nicht in Bewegung setzt, weil er nicht ans Dach kommt, ebenfalls nicht. Er hat, im Rahmen seiner Dienstpflicht, seine Arbeitsleistung angeboten, der Arbeitgeber kann sie aber nicht nutzen. Das ist Problem des Arbeitgebers.
...



Vollkommen richtig und so bekommt man auch viele andere Probleme die in dieser Branche herrschen in den Griff.
Ich bin selbst fast 5 Jahre gefahren und habe die Speditionsbranche kennengelernt, wenn ich das mit der Branche vergleiche, wo ich jetzt arbeite hmm... muß ich sagen bei vielem sind die Fahrer auch schlicht selbst Schuld, weil sie alles mit sich machen lassen... inzwischen trotz einem heftigen Fahrermangel.

Wenn ich unsere Maurer auf eine Baustelle schicke und es fehlt irgendetwas, dann kommt ein Anruf und wenn sich der Arbeitgeber nicht darum kümmert, dann steht die Baustelle fertig aus... notfalls gehen die Leute nach Hause.
Die LKW-Fahrer lassen schlichtweg alles mit sich machen, mucken nicht einmal auf und lösen Probleme die sie als Arbeitnehmer eigentlich gar nichts angehen eher auf eigene Faust, statt von ihren Arbeitgebern entsprechende Lösungen zu fordern... da wird eher z.B. durch diese Petition der Bundestag & die Zulassungsordnung bemüht statt einmal dem richtigen Ansprechpartner, dem Arbeitgeber auf die Füße zu steigen.

Was kommt als nächstes, soll der Bundestag ein Gesetz erlassen, dass jedem Fahrer genügend Diesel zur Verfügung zu stellen ist, weil die Herrn Spediteure auf die Idee gekommen sind den Diesel könnten die Fahrer mit ihrer eigenen EC-Karte bezahlen.

Wenn der LKW mit 25cm Schnee und Eis aufm Hof steht... dann ist das erstmal nicht das Problem des Fahrers... der muß sich eben auch einmal hinstellen und dem Chef die Brust bieten.
Entweder der LKW wird mühsam 2-3 Stunden lang vom Fahrer vom Schnee befreit - das sind dann 2-3 Stunden Arbeitszeit. Oder alternativ der LKW bleibt stehen und der Fahrer geht nach Hause... wenn es selbst an einem Gerüst, Leiter, etc. fehlt.

Wenn wir unsere Maurer im Winter auf die Baustelle schicken, dann räumen die auch einmal ein Gerüst ab... aber da kam noch keiner auf die Idee das in seiner Freizeit zu machen, da wird ganz normale Arbeitszeit aufgeschrieben.

Was bei den Gesetzen geändert werden muß ist, dass Arbeitsverträge mit einem pauschalem Lohn / Monat verboten werden. Und außerdem muß auch bzgl. des inzwischen gültigen Mindestlohnes eine sehr strenge kontrollierbare Aufzeichnung der Arbeitszeit eingeführt werden, so dass Tricksereien seitens der Arbeitgeber unterbunden werden.

Speziell zur Lenkzeitverordnung muß geändert werden, dass Lenkzeiten, Bereitschaftszeiten und Arbeitszeiten prinzipiell als Arbeitszeit zu maximal 9 oder 10 Stunden zusammengezählt werden und nicht mehr wie jetzt wo Fahrer sogar legal Schichten bis zu 15 Stunden täglich schieben. (15 Std. = 24Std. minus 9 Std. vorgeschriebene Ruhezeit)

Wenn dann ein Fahrer, weil der Arbeitgeber keine entsprechend effiziente Möglichkeit zum Abräumen des Fahrzeugdaches zur Verfügung stellt mal eben 3 Stunden Arbeitszeit braucht, dann fährt der eben an dem Tag auch nur noch maximal 6 oder 7 Stunden... in diese Richtung muß die Reise gehen.

Wie schon erwähnt, das bringt dann auch bei vielen anderen Problemen Abhilfe für die Fahrer.

Und den Fahrern rate ich -wie schon gesagt ich bin selbst gefahren und hatte Einblick in die skandalösen Verhältnisse- hört endlich auf euch von euren Arbeitgebern einschüchtern zu lassen, der Fahrermangel verhilft euch in eine Situation Forderungen zu stellen - egal ob es um die Ausrüstung, den Lohn oder die Arbeitsbedingungen geht.
Notfalls muß man auch einmal streiken... andere Branchen und Berufsgruppen haben das oft genug vorgemacht.

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dathoschy.org | Wed Feb 11 18:43:13 CET 2015 - Wed Feb 11 18:43:13 CET 2015

Zitat: von Jedermann
Hmmm ... wie Radio Eriwan: Im Prinzip ja, allerdings ...

Die Vporschriften wären ja ganz nett, allerdings gelten deutsche Gesetze nur bis zu den deutschen Grenzen. Wenn also sowas nicht mindestens EU-weit durchgedrückt wird, hat das 2 Wirkungen ... zum einen einen extrem verminderten Nutzen, weil gefühlte 90% der LKW diese Vorschriften nicht jucken, und zum Anderen eine Benachteiligung der deutschen Spedituere, die dann Kosten allein Kosten haben, die sie auf die Fracht umlegen müssen und damit weniger konkurrenzfähig werden.

Und ausländischen LKW die Einreise verbieten wenn sie keine Eisfrei-Systeme haben - das geht auch nicht ... "Benachteiligung", "Handelshemmnis", "Protektionismus", etc.

Von den LKW, die nicht aus der EU kommen, mal ganz abgesehen.

Insofern: Wenn das nicht EU-weit gemacht wird, geht da nix. Und TTIP wird das nicht einfacher machen.



Warum sollten die Kosten hier bei den Spediteuren liegen, wenn diese Systeme direkt ab Werk in neue Auflieger eingebaut werden? Ausserdem besteht für das Nachrüsten derzeit noch die Möglichkeit, das man das über das BAG gefördert bekommt. Und zwar mit bis zu 90% der Kosten. Wo ist also das Problem? Das wieder nur aufgrund der Geiz ist Geil Mentalität der Unternehmer die Verkehrssicherheit darunter leidet, weil man alles bequem auf den Fahrer abwälzen kann.

9

dathoschy.org | Wed Feb 11 18:23:42 CET 2015 - Wed Feb 11 18:23:42 CET 2015

Zitat: von Der_Max
Die Zulassungsvorschriften sind EU-weit harmonisiert und es ergibt keinen Sinn, die Zulassung des LKW von einer derartigen Vorrichtung abhängig zu machen. Wenn der LKW in Gegenden (fast) ohne Schnee gefahren wird, oder wenn er von einem überdachten Stellplatz zum nächsten fährt, sind die Kosten für diese Ausstattung völlig unnötig.


Wunschdenken. So viele Überdachte Stellplätze gibt es gar nicht. Und nur weil es keinen Schnee im Winter gibt, heißt es ja nicht das es nicht kalt genug ist, das das Wasser gefrieren kann.

Zitat:
Insofern ist die heutige Sicht, die Schnee- und Eisfreiheit als Problem des Fahrers, nicht des Fahrzeugs anzusehen, schlüssig und richtig. Bei allen Problemen, die das mit sich bringt.


Sicherlich. Warum auch was an der bestehenden Situation ändern? Ist doch alles so schön Verkehrssicher wie es derzeit ist. Erzählen Sie das mal den Leuten, denen bislang die Eisplatten in die Fahrzeuge geknallt sind.

Zitat:
Die Lösung kann nur darin liegen, die arbeitsrechtliche Stellung des Fahrers aufzuwerten, weg vom "kleinen Angestellten" hin zum "Kapitän der Landstraße" - mit den entsprechenden Befugnissen - UND PFLICHTEN!!! Er bedarf eines viel höheren arbeitsrechtlichen Schutzes dahingehend, dass er Tourenpläne nicht einhält, weil die äußeren Umstände es nicht zulassen und von daher braucht er einen größeren eigenen Ermessensspielraum: Er muss den Dachaufbau enteisen, und dazu die Möglichkeiten haben, vor denen sich der Geschäftsführer der Spedition oder der Disponent nicht wegducken dürfen. Wenn die Befreiiung von der Schneelast 2 Stunden dauert, ist das nicht das Problem des angestellten Fahrers. Wenn er den Laster nicht in Bewegung setzt, weil er nicht ans Dach kommt, ebenfalls nicht. Er hat, im Rahmen seiner Dienstpflicht, seine Arbeitsleistung angeboten, der Arbeitgeber kann sie aber nicht nutzen. Das ist Problem des Arbeitgebers.


Und hier beginnt der Irrtum. Wir brauchen die von Ihnen genannten Arbeitsrechtlichen Stellungen nicht. Die gibt es bereits. Nur leider interessiert das keinen.

Aber wie Sie mir recht geben, muss ich als Fahrer auch die Möglichkeit haben, Eis und Schnee vom dach meines LKW's entfernen zu können. Und das egal wo ich stehe. Das genannte System kann dazu verwendet werden. Wenn diese Systeme von vornherein in einem Sattelauflieger beispielsweise verbaut sind, entstehen gar keine extra Kosten. Ausserdem werden Nachrüstungen via Deminimies gefördert. Also wieder nur eine Ausrede nach der anderen um bloß nicht etwas für die Verkehrssicherheit zu tun.

Zitat:
Fazit: wir brauchen ein anderes Arbeitsrecht für Berufskraftfahrer, keine anderen Zulassungsbestimmungen. Den Rest regelt dann der Markt!



Wie ich schon schrieb, brauchen wir nicht, gibt es bereits. Müsste halt nur mal Anwendung finden. Aber das ist hier nicht das Thema.

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dathoschy.org | Wed Feb 11 18:13:11 CET 2015 - Wed Feb 11 18:13:11 CET 2015

Leider gibt es kein Gesetz, was einen Fahrzeughalter vorschreibt, das er seinem Fahrer Hilfsmittel zur Verfügung stellen muss, damit dieser das Fahrzeug Verkehrssicher machen kann.

Denn nur in diesem einen Punkt ist der Fahrer alleine dafür Verantwortlich das Eis und Schneemassen von LKW Aufbauten entfernt werden. Der Halter selber ist hier aus der Verantwortung raus. Und genau darauf berufen sich sehr viele Unternehmer.

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