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Diskussion zur Petition 58997

Einkommensteuer

Befreiung oder niedrigere Besteuerung von elektrischen Dienstwagen vom 21.05.2015

Diskussionszweig: Erst klären wer ein Dienstfahrzeug braucht

Rheinpfalz | 03.06.2015 - 17:17

Erst klären wer ein Dienstfahrzeug braucht

Anzahl der Antworten: 40

In der BRD werden seitens der Arbeitgeber immer öfter Dienstfahrzeuge ihren Mitarbeitern angeboten. Allerdings ist bis jetzt, kein Nachweis erforderlich, ob diese Dienstfahrzeuge auch tatsächlich zum ausüben ihres Dienstes erforderlich sind. Daher sollte Schritt für Schritt erfolgen und die Vergabe von Dienstfahrzeugen erst auf Erforderlichkeit geprüft werden.
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Nutzer1909254 | 23.06.2015 - 00:13

Damit es nicht gegen Ende der Petition vergessen wird.
DER REGIERUNG MÖCHTE BIS 2020 1 MILLION ELEKTROS AUF DEN STRASSEN
WER BESTELLT ZAHLT

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Der_Max | 22.06.2015 - 20:55

Zitat: von TheK79
Das Problem ist nicht nur das "ob", sondern auch das "was" bei dem ganzen Dienstwagen-Getüdder.

Das bisherige System ist in dieser Hinsicht ziemlich digital: Absetzbar ist (abgesehen von offensichtlichen Extremfällen) alles, was *auch* dienstlich genutzt wird – selbst wenn die private Nutzung weit dominiert.
(...)



Stimmt nicht! Vielmehr ist der Grundsatz, dass die steuerliche Absetzbarkeit nur dann gegeben ist, wenn der private Nutzen nur untergeordenter Natur ist.

Was allerding bei Dienstwagen tatsächlich schwierig ist, ist die Bewertung des unternehmerischen Nutzens bei Statusfragen. Einerseits ist es verständlich und nachvollziehbar, dass der Unternehmensrepräsentant, für den "business-dresscode" gilt, nicht aus der 15 Jahre alten Rostlaube aussteigen soll. Andererseits ist es dann eben der Neuwagen, der turnusmäßig umgetauscht wird, der dann auch privat genutzt werden kann. Wer von seinen Mitarbeitern verlangt, dass sie vlt. auch mal 400 km hin zu einer Veranstaltung runterreißen, dort 2 Stunden fit erscheinen und dann wieder heimfahren, wird betriebliche Gründe anführen können, dass der Dienstwagen kein Schlaglochsuchgerät ist, sondern über gewissen Komfort verfügt - und diese Bequemlichkeit hat man auch privat.

Genauso verhält es sich auch bei Elektrofahrzeugen. Damit diese überhaupt als Dienstwagen fungieren können, muss der Nutzen in erster Linie unternehmensseitig sein. Und wenn der Unternehmer sich ein "grünes Image" geben möchte, dann ist das erstmal so. Dann ist es aber auch nicht falsch, den privaten geldwerten Vorteil entsprechend als "Einkommensersatz" anzusehen und den geldwerten Vorteil versteuern zu müssen.

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TheK79 | 22.06.2015 - 11:13

Das Problem ist nicht nur das "ob", sondern auch das "was" bei dem ganzen Dienstwagen-Getüdder.

Das bisherige System ist in dieser Hinsicht ziemlich digital: Absetzbar ist (abgesehen von offensichtlichen Extremfällen) alles, was *auch* dienstlich genutzt wird – selbst wenn die private Nutzung weit dominiert.

Mein Vorschlag wäre, bei einem gemischt genutzten Fahrzeug nur eine niedrige Zuzahlung von sagen wir 35.000€ p.a. absetzbar zu machen (mit *begründeten* Ausnahmen, wenn der dienstliche Teil ein größeres Fahrzeug erfordert) und darüber hinaus die dienstliche Nutzung selbst. Der Rest des Kaufpreises ist von dem (privaten) Nutzer komplett alleine zu tragen.

Andersherum sollte die Möglichkeit bestehen, eine geringfügige private Nutzung (<1000 km/Jahr) bei reinen Dienstwagen zuzulassen. Dann kann ein Handwerker legal auf dem Heimweg einkaufen und muss keinen Privatwagen (samt doppelter Wege) dafür vorhalten.

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Der_Musikus | 21.06.2015 - 08:43

Zitat: von Nutzer1909254
Zitat: von Der_Max
Es ist ja nicht so, dass wir eine Strafsteuer auf E-Autos hätten, sondern sie werden völlig gleichbehandelt.
Der Preis wird trotzdem um 19% erhöht durch die MwSt (Mehr_Kosten_des_Kunden_für_den_Staat-Steuer)



Was beim Benziner oder dem Diesel auch nicht anders ist.
Also bleibt es dabei: Völlige Gleichbehandlung, was die Pauschalbesteuerung des geldwerten Vorteils aus der erlaubten Privatnutzung des Dienstwagens betrifft.

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Der_Musikus | 21.06.2015 - 08:40

Zitat: von Nutzer1909254

mit der elektro-optimierten 1%-Pauschalbesteuerung kein Problem für den Alltagseinsatz als Dienstfahrzeug für den Azubi um Brötchen zu holen ;)



Der Azubi, der im dienstlichen Auftrag während der Arbeitszeit Brötchen mit dem Firmenwagen holt, ist von der Thematik doch gar nicht betroffen.

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Der_Musikus | 21.06.2015 - 08:34

Zitat:
Es ist ja nicht so, dass wir eine Strafsteuer auf E-Autos hätten, sondern sie werden völlig gleichbehandelt.



Das ist doch in Sachen Besteuerung des geldwerten Vorteils bei Privatnutzung des Dienstwagens der springende Punkt.
Und ich sehe auch keinen Grund, das zu ändern.

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Nutzer1909254 | 17.06.2015 - 18:18

Zitat: von Der_Max
Hier geht es nur darum, dass Spesenritter weniger Steuern zahlen möchten.

Um ihr Vorurteil zu bestätigen habe ich mich gerade für meinen neuen Dienstwagen entschieden wenn die Petition umgesetzt wird, in gelb ;)

Selbst Walter Röhrl ist von der Serienversion beeindruckt und hat so etwas noch nie erlebt, das Video findet man bei youtube:
Walter Röhrl - Mercedes SLS AMG Electric Drive
100% Elektro, über 750 PS, über 400.000 €
4 Elektromotoren, für jedes Rad einen
Nordschleifenrekord für Elektrofahrzeuge

mit der elektro-optimierten 1%-Pauschalbesteuerung kein Problem für den Alltagseinsatz als Dienstfahrzeug für den Azubi um Brötchen zu holen ;)

Obwohl, wenn ich nachrechne reicht der monatliche Lohn dann doch nicht ganz ;(

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Nutzer1909254 | 17.06.2015 - 14:17

Zitat: von Der_Max
Es ist ja nicht so, dass wir eine Strafsteuer auf E-Autos hätten, sondern sie werden völlig gleichbehandelt.
Der Preis wird trotzdem um 19% erhöht durch die MwSt (Mehr_Kosten_des_Kunden_für_den_Staat-Steuer)

Diesel und Benziner sollen auch nicht gefördert werden sondern zunehmend durch Stromer ersetzt werden.
Bei Verbrenner werden auch nicht vorab Kosten des späteren Verbrauchs beim Verkaufspreis eingerechnet. Bei den Elektros dagegen schon, hohe Kosten für Akku bei Kauf (10 Jahre und länger) egal wieviel Strom später durch den eigentlichen Betrieb verbraucht wird.
Zitat: von Der_Max
Die in der Petition kritisierte 1%-Regelung würde ja auch nicht die E-Mobilität fördern.
(...)
Wenn es darum ginge, die E-Mobilität zu fördern, hätte man eine völlig andere Petition formulieren müssen. Hier geht es nur darum, dass Spesenritter weniger Steuern zahlen möchten. Also kein Grund zur Mitzeichnung.

ich bin zwar nicht der Petent / Petentin aber ...
die E-Mobilität soll durch Steuererleichterungen des Arbeitnehmers gefördert werden um mehr Elektros als Dienstfahrzeuge auf die Strasse zu bekommen da die Kosten für Elektros für Privatpersonen idR noch zu hoch sind und so die hohen Kosten für Elektros durch die geringe Produktion weiterhin hoch bleiben.

Spesenrittertum? Höchstens bei den BMW i-Hybriden (zB i8), die mit Elektro nur ein paar Kilometer weit kommen und eigentlich nur "elektrisch" getarnte Verbrenner sind.

Wenn schon Elektrische fördern, dann bitteschön nur 100%

Hybrid macht technisch keinen Sinn mehr da auch leistungsstarke Elektromotoren klein sind und kein Getriebe, Kardan, ... benötigen und die Akkus für die entsprechende Reichweite das Gewicht genug erhöhen.

Der komplette Fahrzeugaufbau bei 100% Elektro beschränkt sich im wesentlichen auf den Rahmen:
Fahrwerk - Räder/Bremsen - ElektroMotor/Stromkonverter - Akku_im_Bodem
der ganze Rest ist pure Verkleidung und Platz ohne Ende, deshalb so gut wie keine Wartung / Verschleissteile.

Von daher sind Google, Apple, Samsung, ... (eigentlich jeder Smartphone-Hersteller) auch bald ernst zunehmende Elektro-PKW-Anbieter und das sind sicherlich keine Deutschen Firmen.

Aber ich schaue gerne zu wie die deutsche Automobilindustrie in den nächsten 20 Jahren zu einem Nischenprodukt verkommt.

--
Und Ende - es wiederholt sich auch hier

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Der_Max | 17.06.2015 - 13:17

Zitat: von Nutzer1909254
Zitat: von Der_Max
Jedenfalls sehe ich keine Veranlassung dahingehend, einen Automatismus zu schaffen, der den Preis für E-Mobile künstlich absenkt. Weder für den Unternehmer, noch für den Arbeitnehmer.
Der Preis wird nicht künstlich gesenkt sondern die BESTEUERUNG wird geringer.



Es ist ja nicht so, dass wir eine Strafsteuer auf E-Autos hätten, sondern sie werden völlig gleichbehandelt.

Die in der Petition kritisierte 1%-Regelung würde ja auch nicht die E-Mobilität fördern. Befassen Sie sich mal damit, wie sich die Verringerung der geldwerten Voreile aus Sachbezügen in der GUV-Rechnung von Unternehmen auswirken würden ...

Sicherlich ist es richtig, dass die Industrie möglicherweise einen Milliardenmarkt verschläft, wenn sie keine E-Autos anbietet. Und sicherlich stimmt es auch, dass das politische Ziel von 1 Mio E-Autos bis 2020 nicht zu erreichen ist, wenn sich die Richtlinienkompetenz unseres Bundeskanlers (m/w) weiterhin in kraftvollem Nichtstun auswirkt. Aber das hat nichts mit der hiesigen Petition zu tun.

Wenn es darum ginge, die E-Mobilität zu fördern, hätte man eine völlig andere Petition formulieren müssen. Hier geht es nur darum, dass Spesenritter weniger Steuern zahlen möchten. Also kein Grund zur Mitzeichnung.

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Nutzer1909254 | 17.06.2015 - 12:50

Zitat: von Der_Max
Jedenfalls sehe ich keine Veranlassung dahingehend, einen Automatismus zu schaffen, der den Preis für E-Mobile künstlich absenkt. Weder für den Unternehmer, noch für den Arbeitnehmer.
Der Preis wird nicht künstlich gesenkt sondern die BESTEUERUNG wird geringer.
Und der Akku macht Elektros (noch) teuer.

Der Staat sollte sich schon einmal entscheiden was er denn tatsächlich möchte.
- Entweder will er 1 Million Stromer bis 2020 auf den Strassen, dann sollte er das auch in irgendeiner Art fördern indem er auf ein paar Euro Steuern verzichtet, "Wer bestellt zahlt auch".
- Oder er soll sein Ziel aufgeben und die Auto-Nation Deutschland hinkt dann weltweit hinterher weil es den Trendwechsel komplett verschläft wie seinerzeit Nokia das iPhone komplett unterschätzt hatte und dann in die Röhre schaut. Die staatlich verordnete Niedriglohnpolitik der letzten 15 Jahre rächt sich nun, Arbeitnehmer können sich so etwas ohne steuerliche Anreize nicht mehr leisten und für den Export ist die Elektro-Konkurrenz durch besserer Akkumanagement / Reichweite mittlerweile deutlich stärker.

Zitat:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/varta-nachfolger-johnson-controls-und-der-batteriestandort-deutschland-a-930787-2.html

manager magazin - 04.11.2013
Deutsche Batterieindustrie - Blei im Blut
Von Nils-Viktor Sorge, Hannover
Seite 2/3

(...)
Als Fahrbatterie in Elektroautos machen Lithium-Ionen Akkus einen Anteil von bis zu 40 Prozent der Produktionskosten aus. Spätestens, wenn sich dieser Antrieb durchsetzt, drohen große Teile der Wertschöpfungskette für den Standort Deutschland verloren zu gehen. Getriebe, Motorblöcke, Zündkerzen würden nicht mehr gebraucht.

Dass die Batterieindustrie solche Verluste ausgleichen könnte, ist nach derzeitigem Stand unwahrscheinlich. In Deutschland ist die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien eher schwach vertreten. Johnson Controls Börsen-Chart zeigen etwa fertigt sie in den USA. "Es besteht die Gefahr, dass wir den Anschluss verlieren", sagt Wollersheim.
(...)

Zitat: von --
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/varta-nachfolger-johnson-controls-und-der-batteriestandort-deutschland-a-930787-3.html

manager magazin - 04.11.2013
Deutsche Batterieindustrie - Blei im Blut
Von Nils-Viktor Sorge, Hannover
Seite 3/3

(...)
Hersteller wie Volkswagen, aber auch viele Unternehmensberater halten wenig von einer Batteriezellen-Fertigung in Deutschland. Es handele sich um Massenware, die sich billig auf dem Weltmarkt beschaffen lasse.
Manche Batterieexperten sehen das anders. "Es ist eine immense technische Herausforderung, gute Lithium-Ionen-Batterien zu bauen", sagt Wollersheim. Und genau deshalb sei es durchaus Erfolg versprechend, wenn Deutschland im größeren Stil in die Produktion einsteige und gute Qualität auf den Markt bringe. Denn was aus China kommt, genüge oftmals den Ansprüchen nicht.
Ohne Elektroautos keine Batterien, ohne Batterien keine Elektroautos

In der Praxis hat jedoch kaum ein Hersteller Interesse daran, eine teure Batteriezellen-Fertigung aufzubauen, weil der Absatz von Elektroautos noch nicht recht in Schwung kommen will. Ohne massenhaft Batterien wiederum ist kein billiges Elektro-Massenmobil in Sicht - ein klassisches Henne-Ei-Problem.
(...)
"Langfristig müssen die Zellfabriken nahe bei den Autobauern sein", sagt Wollersheim. Es sei kaum vorstellbar, dass die zentnerschweren Akkus millionenfach um die Welt geschippert würden. Die Konsequenz: Entweder die Lithium-Ionen-Fabriken kommen nach Deutschland - oder die Autoproduktion verschiebt sich plötzlich in die Staaten, wo es bereits mehr Zellfabriken gibt.

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