Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass 2 % des Bundeshaushalts zusätzlich in die Forschung gegen Alterskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Alzheimer und Diabetes Typ 2 investiert werden.
Begründung
Alterskrankheiten verursachen in Deutschland und weltweit das meiste Leid und tragen in erheblichem Maße zu den Gesundheitskosten bei.
Mit den heutigen Biotechnologien haben wir jetzt die Möglichkeit, Therapien gegen sämtliche Alterskrankheiten zu entwickeln. Die Tatsache, dass selbst große Unternehmen wie Google bereits viel Geld in die Entwicklung solcher Therapien investieren, zeigt, dass es sich nicht mehr nur um ein utopisches Unterfangen handelt.
Durch den normalen Stoffwechsel entstehen Schäden und Abfallstoffe innerhalb und außerhalb der Zellen, die sich im Laufe des Lebens ansammeln und ab einer gewissen Menge zu Alterskrankheiten führen. Durch Reparatur der Schäden und Beseitigung der Abfallstoffe auf molekularer und zellulärer Ebene wird es in Zukunft möglich sein, Alterskrankheiten zu heilen und zu vermeiden.
Je mehr Forschung auf diesem Gebiet betrieben wird, desto größer ist die Chance für die zeitnahe Entwicklung solcher Therapien. Mit dem zusätzlichen Geld sollen z. B. neue Forschungsinstitute gebaut und betrieben werden. Auch sollen mehr Wissenschaftler in den relevanten Gebieten ausgebildet werden, was einen Ausbau der jeweiligen Fachbereiche an den Universitäten mit einschließt.
Die Entwicklung dieser Therapien wäre nicht nur eine humanitäre Tat, sondern Deutschland würde davon langfristig auch wirtschaftlich sehr stark profitieren. Da die meisten Menschen irgendwann von Alterskrankheiten betroffen sind, würde jeder Einzelne davon profitieren.
Zur Finanzierung können z. B. von jeder anderen Haushaltsstelle 2 % abgezogen werden.
Wie wäre es einfach mit einer Empfehlung für gesunde Lebensweise? Durch gesunde Ernährung mit viel Vitalkost (Salat, Obst) kann man die Schadestoffe in Grenzen halten. Bewegung an der frischen Luft und ein gesundes Verhältnis zum Schlaf, wenig Alkohol, kein Zigaretten usw. tun ein übriges dazu. Ich sehe nicht ein, warum dafür so viel Geld verschwendet werden soll. Es gibt schon genug Wissenschaftler und vom Staat geförderte Forschungsinstitute.
-leonore- | Thu Jan 14 16:08:40 CET 2016 - Thu Jan 14 16:08:40 CET 2016
Ich kann der Kommentatorin Agathe Josefine nur zustimmen.
Und die Behauptung eines anderen Kommentators, man könne unerwünschten Chemikalien in Putzmitteln und Kosmetika entgehen, stimmt so auch nicht. Niemand kann wissen, mit was für einem Zeugs irgendwo anders geputzt wurde, oder was für ein Chemiecocktail in Haarspray und Parfum von Kolleginnen steckt. (Im Übrigen gibt es kaum noch Parfum oder Duschgel ohne merkwürdige Farbstoffe.) Und dann diese Raumduftkultur, selbst im Supermarkt ....
Mir erscheinen eher die Zukunftsvisionen der "Lebensverlängerung durch Biotechnologie-Forschung"-Vertreter einem Aberglauben entsprungen.
Das uneingestandene Problem der Biotechnologie ist doch: Gene bei mehrzelligen Eukaryoten funktionieren nicht mathematisch berechenbar wie das Erscheinungsbild von Erbsenzüchtungen nach Mendel. Genetik ist nicht Mathematik. Genaugenommen ist Gen ein abstrakter Begriff. Und Biotechnologen mit ihren tierischen "Modellorganismen" (für mich das Unwort aller Unworte) werden immer nur im Konjunktiv von Heilerfolgen bei Menschen sprechen können.
Aber für diesen Konjunktiv müssen unzählige Tiere leiden, ihr Leben lassen, werden unsere Mitgeschöpfe zu GVOs und landen schlimmstenfalls lebendig in der kalten Hölle ewiger Kryokonservierung, jenseits aller Hoffnung.
Im Übrigen habe ich nichts gegen rein analytische Genforschung, im Gegenteil, die bestätigt schließlich immer nur, dass auch wir Menschen Tiere sind. Oder auch: dass Tiere wie Menschen sind, nur nicht so grausam.
Aber den biotechnologischen Eingriff bei Lebewesen, die keine Prokaryoten sind - den halte ich einfach für falsch. Egal, ob er für die Forschung stattfindet oder grüne Hunde, feuerspeiende Fische und freischwingende Euter mit hornlosen Kuhköpfen erzeugt werden.
2 % vom Bundeshaushalt, damit jeder Bürger pro Tag mindestens eine Stunde Zeit bekommt, um sich nach seinen Bedürfnissen frei zu bewegen, zu tanzen, Gymnastik zu machen etc. - dann würden die Leute sicher gesünder altern. Ob sie älter werden würden, weiß ich nicht, aber ich bin sicher, das würden sie auch nicht mit Biotechnologie, sondern dann würden sie noch kränker werden - aufgrund des schlechten Karmas der Menschheit für seine grauenvollen Taten an Tieren.
-leonore- | Thu Dec 24 12:52:36 CET 2015 - Thu Dec 24 12:52:36 CET 2015
Das meiste Leid in Deutschland und weltweit wird nicht durch Alterskrankheiten, sondern durch den Mißbrauch des Menschen an Tieren verursacht, auf deren Bedürfnisse und Empfindungsfähigkeit keine Rücksicht genommen wird.
Bevor eine weitere Förderung der Biotechnologie erfolgen darf, ist ein neues Gesetz nötig: ein Gesetz zum Schutz eukaryotischer Lebewesen in all ihren Entwicklungsstadien!
Was biotechnologisch mit Tieren und ihren Embryonen (und auch mit Pflanzen) bereis angestellt wird im Namen der Forschung, ist für mein Empfinden eine totale Perversion.
Wer meint, es muss sein, an Genen rumzubasteln und/oder lebende Organismen einzufrieren, soll sich an Bakterien austoben. Doch nicht an der Gruppe Lebewesen, zu der wir als Menschen auch gehören.
Wo bleibt ein umfassendes Schutzgesetz für eukaryotische Lebesen (Pflanzen, Tiere inkl. Menschen) in all ihren Entwicklungsstadien im Hinblick auf Biotechnologie?
So lange Eukaryoten nicht gesetzlich geschützt werden vor Wissenschaftlern, die meinen, Gott spielen zu müssen, bin ich gegen eine Förderung der Biotechnologie.
Der_Max | Mon Dec 21 17:57:30 CET 2015 - Mon Dec 21 17:57:30 CET 2015
Ich empfände die Änderung, die diese Petition bewirken möchte, als grauenhaft, weil unmenschlich und werde auf keinen Fall mitzeichnen!
Alter ist keine Krankheit. Wer gerne länger als andere leben möchte, soll sein Leben danach ausrichten, aber bitte nicht die Gesamtgesellschaft hierfür in die Verantwortung nehmen, indem sie jährlich 6 Milliarden Euro für Forschung raushaut.
Agathe Josefine | Mon Dec 21 17:02:43 CET 2015 - Mon Dec 21 17:02:43 CET 2015
Vital bleibt ein Körper, wenn man ihm genügend Vitalstoffe zuführt. Rohköstler haben oft noch im hohen Alter einen bemerkenswert guten gesundheitlichen Zustand und Krankheiten gehen nachweislich zurück. Warum sich nicht einfach ausschließlich von Rohkost ernähren anstatt die Forschung für viel Geld und zu Lasten der Allgemeinheit bemühen? Weiterhin keine Mitzeichnung.
Bijans | Mon Dec 21 15:02:18 CET 2015 - Mon Dec 21 15:02:18 CET 2015
Zitat von Der_Max:
"Die hiesige Petition hat zwei Dimensionen: eine wirtschaftliche - die ist relativ schnell abgehakt: Derartige Forschung "lohnt" sich nur für diejenigen, die die Leistung erbringen und die von allen anderen bezahlt werden soll."
Was ist überhaupt wirtschaftlich? Wenn eine 25 jährige Frau oder ein Mann an einem Gehirntumor erkrankt ist, der nur in der USA heilbar ist und diese Heilung insgesamt mehrere Hunderttausend Euro kosten würde, ist es wirtschaftlicher für seine Familie größe Kredite, die wahrscheinlich nicht zurück zahlen kann, aufzunehmen oder ihn sterben zu lassen?
Ich kann mir vorstellen, dass manche Menschen genetischbedingt oder wegen ihrer Denkweise sich mit der unheilbare Alterskrankheiten zufrieden geben und ihr Leben nicht erheblich verlängern möchten,
aber bin ich mir sicher dass es viele Menschen gibt, die erheblich länger ein vitales Leben haben wollen als bis jetzt möglich ist und die Zahl dieser Menschen zunehmen wird.
Ob diese Petition genug Mitzeichnungen bekommt oder nicht ist noch öffen. Sicher ist für mich, dass diese Petition der Anfang für eine neue Epoche in Deutschland und darüberhinaus sein wird.
Zeichnen Sie mit und nehmen Sie Teil an diese großartige Änderung.
Eine lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Randberliner | Sun Dec 20 22:21:14 CET 2015 - Sun Dec 20 22:21:14 CET 2015
Es geht eben auch darum, die Zusammenhänge zu erforschen. Da hat man schon einiges erreicht - das stimmt, eine Menge liegt aber noch im Verborgenen. Andererseits weiß man auch in vielen Fällen, was hilft - nur nicht, warum. Das Geld allein bringt es nicht. Es ist wie in vielen anderen Dingen. Es muss in der rechten Weise eingesetzt werden, um etwas zu bewirken. Sonst kann man es gleich aus dem Fenster werfen.
Nur mal so eine Überlegung: Warum setzt sich bei der Artheriosklerose unser aktivstes Organ - das Herz - oft zuerst zu und nicht unsere Ohrmuscheln oder Nasenflügel? Natürlich bedarf es auch einer vernünftigen und gesunden Lebensweise. Viele verkürzen sich durch die Qualmerei ihre Lebenserwartung. Von älteren Kollegen hatte ich mal gehört, dass es früher durchaus üblich war, die Zigaretten einzeln zu kaufen. Warum ging das damals? Manche leben in vorbildlicher Weise gesund, rennen zu jeder Vorsorgeuntersuchung - und es ist dennoch für die Katz. Schätze mal, da ist nioch einiges offen.
Randberliner | Sun Dec 20 21:48:49 CET 2015 - Sun Dec 20 21:48:49 CET 2015
Zunächst mal zu Linus Pauling. Der Mann wurde immerhin 93. Wie auch Albert Szent-György, der 1937 für seine Forschungen zu Vitamin C den Medizin-Nobelpreis erhielt. Wir könne ja im neuen Jahr eine gemeinsame Radtour durch den Berliner Grunewald unternehmen. Vom Bahnhof Wannsee bis zur Freybrücke und zurück. Alllerdings nicht am 9. Januar, da will ich meinen 63. Geburtstag feiern. Wenn Ihnen dann nco der Sinn nach einem trauten Zusammensein in einem von drei Seilen umspanntem Geviert steht - nur zu! Für meine Pumpe brauche ich keine Statine und ähnliches Zeug.
Die gegen Krebs wirksame Substanz im grünen Tee nennt sich übrigens Epigallocatechingallat (EGCG). Mit diesem Zungenbrecher hat sich übrigens auch ein bisdahin braver Schulmediziner kuriert. Einfach mal "Werner Hunstein grüner Tee" googlen.
Natürlich ist das Leben endlich, so wie es Der_Max auch eingeworfen hat. Aber sollten wir, wenn es um unsere Gesundheit geht, nicht mindestens Genau so wählerisch sein wie in anderen Dingen?
Der_Max | Sun Dec 20 11:35:40 CET 2015 - Sun Dec 20 11:35:40 CET 2015
Was führt Sie zu dieser Annahme? Oder ist es nicht vielmehr so, dass das "Behandeln" der einen Krankheit nicht nur selbst Kosten verursacht, sondern dazu führt, dass nicht nur Rente usw. weiter gezahlt werden ... und weitere behandlungsbedürftige Krankheiten dazukommen.
Die hiesige Petition hat zwei Dimensionen: eine wirtschaftliche - die ist relativ schnell abgehakt: Derartige Forschung "lohnt" sich nur für diejenigen, die die Leistung erbringen und die von allen anderen bezahlt werden soll.
Und dann gibt es noch die ethische Dimension. Inwieweit ist die "künstliche Lebensverlängerung" überhaupt ethisch vertretbar? Und damit meine ich nicht nur die Perspektive des Alternden, sondern die gesamtgesellschaftliche Dimension. Denken Sie einfach mal das Funktionieren unseres Zusammenlebens auf der Basis, dass (fast) jeder 125 Jahre alt wird -also 60 Jahre Rentner - durch. Oder würde das bedeuten, dass man bis zum 100. Geburtstag arbeiten muss - schließlich ist man ja noch gesund genug ...
Nutzer2289204 | Sun Dec 20 11:06:29 CET 2015 - Sun Dec 20 11:06:29 CET 2015
So eine Behandlung wäre zumindest sehr viel billiger als die Kosten, die durch Alterskrankheiten entstehen.
StefanJ-- | Sun Dec 20 08:05:36 CET 2015 - Sun Dec 20 08:05:36 CET 2015
Ja, es gibt auch sowas wie "zu viel". Plötzlich geht es dann nur noch darum, die Gelder abzugreifen, anstatt Ergebnisse zu liefern.
Dann wäre da noch die Definition von "genug" und "sinnvoll", die natürlich unterschiedlich ist.
Und es gibt sicher wichtigere Dinge, als 0,0001 bis 5 Prozent der priviligierteren Teile der Menschheit vor ihrem natürlichen (!) Ableben zu bewahren.
Und alt würden die Leute immer noch werden. Wo ist da der Gewinn, wenn die Lebenserwartung von 80 auf 120 ansteigen sollte, und der zeitrum der geriatrischen Probleme dann mit 85 statt mit 75 anfangen würden?
Ach ja, Rentenalter massiv hoch, in so einem Fall, bitteschön!
Anderes Thema. "Ewiges Leben" hätte nicht mal die Ausrede, "systemrelevant" zu sein. Eher im Gegenteil, es würde die bestehenden Ungleichheiten noch viel weiter zementieren. Oder glaubt jemand, so eine Behandlung wäre billig? Sowas würde wohl hauptsächlich den G'schopften zugute kommen. Toll. Das eigene Vermögen geniesen bis in alle Ewigkeit. Keine Probleme mehr mit der Erbschaftssteuer.
Seelig seien jene, welche haben. Denn ihnen soll gegeben werden ... so war das mit dem ewigen Leben glaube ich nicht gedacht ...
Für mich wäre das nichts wie eine Dystopie.
Oho, sieben, tatsächlich? Was für ein Zufall, dass das ausgerechnet magische sieben sind. ;-)