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Diskussion zur Petition 62491

Forschung

Zusätzliche Investition von 2 Prozent des Bundeshaushaltes in die Forschung gegen Alterskrankheiten vom 03.12.2015

Diskussionszweig: Missverständnis bzgl. Lebensqualität

Willi33333 | 10.01.2016 - 20:28 (Zuletzt geändert am 13.01.2016 - 12:53 von Willi33333 )

Missverständnis bzgl. Lebensqualität

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Ein häufiges Missverständnis der Leute ist, dass ein längeres Leben durch das Heilen aller Alterskrankheiten zu einer verminderten Lebensqualität führen würde. Mit dem Reparaturansatz wäre das aber nicht der Fall - alte Menschen würden körperlich und geistig jung bleiben.
Eine aktuelle Umfrage in den USA ergab folgendes:
Die Teilnehmer wurden gefragt, wie lange sie jeweils in folgenden verschiedenen Fällen leben wollten:
1. Fall: Man bleibt im Alter durch die Therapien körperlich und geistig jung
In diesem Fall wollten 79,7% bis 120 oder länger leben. Und von diesen 79,7% wollten 53,1% ewig leben.
2. Fall: Man bleibt im Alter durch die Therapien nur körperlich oder geistig jung (also nicht beides)
In diesem Fall wollten 65,3% nur bis 85 leben. Von diesen 65,3% haben 70,1% ihre Antwort für Fall 1 geändert und wollten im Fall 1 bis 120 oder länger leben.

Man kann davon ausgehen, dass dieses Missverständnis bei früheren Umfragen, bei denen nur nach der gewünschten Lebenszeit gefragt wurde ohne zu betonen, dass man im Alter körperlich und geistig jung bleiben würde, dazu geführt hat, dass viele Leute eine geringere gewünschte Lebenszeit angegeben haben.

Eine repräsentative EMNID-Umfrage in 2009 in Deutschland ergab z.B., dass nur 10% ewig leben wollen. 2% wollen 300 Jahre, 2% 150 Jahre und 8% 110 Jahre leben.

Es gibt 3 Gründe, warum nicht mehr Menschen die schnellere Entwicklung dieser zukünftigen Therapien fordern:
1. Missverständnis bzgl. der Lebensqualität
2. Sie zweifeln an der Möglichkeit, dass solche Therapien entwickelt werden können (diese Zweifel sollten aber durch die hohe Anzahl von Wissenschaftlern, die sich für die Realisierbarkeit aussprechen, aus dem Weg zu räumen sein)
3. Sie zweifeln daran, dass es eine gute Sache wäre, die gesunde Lebensspanne zu verlängern. Der Hauptgrund dafür ist die Verdrängung von Alterskrankheiten und Tod. Bis vor kurzem konnten wir noch nichts gegen Alterskrankheiten unternehmen. Dieses Schicksal ist so grausam, dass es wichtig für unsere Psyche war, es zu verdrängen oder uns einzureden, dass es eine gute Sache wäre, an Alterskrankheiten zu sterben - jetzt allerdings, wo wir die Chance haben, etwas gegen Alterskrankheiten zu unternehmen, ist diese Verdrängung zu einem großen Problem geworden. Sie verhindert, dass mehr Leute die schnellere Entwicklung dieser Therapien fordern.
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