Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass 2 % des Bundeshaushalts zusätzlich in die Forschung gegen Alterskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Alzheimer und Diabetes Typ 2 investiert werden.
Begründung
Alterskrankheiten verursachen in Deutschland und weltweit das meiste Leid und tragen in erheblichem Maße zu den Gesundheitskosten bei.
Mit den heutigen Biotechnologien haben wir jetzt die Möglichkeit, Therapien gegen sämtliche Alterskrankheiten zu entwickeln. Die Tatsache, dass selbst große Unternehmen wie Google bereits viel Geld in die Entwicklung solcher Therapien investieren, zeigt, dass es sich nicht mehr nur um ein utopisches Unterfangen handelt.
Durch den normalen Stoffwechsel entstehen Schäden und Abfallstoffe innerhalb und außerhalb der Zellen, die sich im Laufe des Lebens ansammeln und ab einer gewissen Menge zu Alterskrankheiten führen. Durch Reparatur der Schäden und Beseitigung der Abfallstoffe auf molekularer und zellulärer Ebene wird es in Zukunft möglich sein, Alterskrankheiten zu heilen und zu vermeiden.
Je mehr Forschung auf diesem Gebiet betrieben wird, desto größer ist die Chance für die zeitnahe Entwicklung solcher Therapien. Mit dem zusätzlichen Geld sollen z. B. neue Forschungsinstitute gebaut und betrieben werden. Auch sollen mehr Wissenschaftler in den relevanten Gebieten ausgebildet werden, was einen Ausbau der jeweiligen Fachbereiche an den Universitäten mit einschließt.
Die Entwicklung dieser Therapien wäre nicht nur eine humanitäre Tat, sondern Deutschland würde davon langfristig auch wirtschaftlich sehr stark profitieren. Da die meisten Menschen irgendwann von Alterskrankheiten betroffen sind, würde jeder Einzelne davon profitieren.
Zur Finanzierung können z. B. von jeder anderen Haushaltsstelle 2 % abgezogen werden.
Eine aktuelle Umfrage in den USA ergab folgendes:
Die Teilnehmer wurden gefragt, wie lange sie jeweils in folgenden verschiedenen Fällen leben wollten:
1. Fall: Man bleibt im Alter durch die Therapien körperlich und geistig jung
In diesem Fall wollten 79,7% bis 120 oder länger leben. Und von diesen 79,7% wollten 53,1% ewig leben.
2. Fall: Man bleibt im Alter durch die Therapien nur körperlich oder geistig jung (also nicht beides)
In diesem Fall wollten 65,3% nur bis 85 leben. Von diesen 65,3% haben 70,1% ihre Antwort für Fall 1 geändert und wollten im Fall 1 bis 120 oder länger leben.
Man kann davon ausgehen, dass dieses Missverständnis bei früheren Umfragen, bei denen nur nach der gewünschten Lebenszeit gefragt wurde ohne zu betonen, dass man im Alter körperlich und geistig jung bleiben würde, dazu geführt hat, dass viele Leute eine geringere gewünschte Lebenszeit angegeben haben.
Eine repräsentative EMNID-Umfrage in 2009 in Deutschland ergab z.B., dass nur 10% ewig leben wollen. 2% wollen 300 Jahre, 2% 150 Jahre und 8% 110 Jahre leben.
Es gibt 3 Gründe, warum nicht mehr Menschen die schnellere Entwicklung dieser zukünftigen Therapien fordern:
1. Missverständnis bzgl. der Lebensqualität
2. Sie zweifeln an der Möglichkeit, dass solche Therapien entwickelt werden können (diese Zweifel sollten aber durch die hohe Anzahl von Wissenschaftlern, die sich für die Realisierbarkeit aussprechen, aus dem Weg zu räumen sein)
3. Sie zweifeln daran, dass es eine gute Sache wäre, die gesunde Lebensspanne zu verlängern. Der Hauptgrund dafür ist die Verdrängung von Alterskrankheiten und Tod. Bis vor kurzem konnten wir noch nichts gegen Alterskrankheiten unternehmen. Dieses Schicksal ist so grausam, dass es wichtig für unsere Psyche war, es zu verdrängen oder uns einzureden, dass es eine gute Sache wäre, an Alterskrankheiten zu sterben - jetzt allerdings, wo wir die Chance haben, etwas gegen Alterskrankheiten zu unternehmen, ist diese Verdrängung zu einem großen Problem geworden. Sie verhindert, dass mehr Leute die schnellere Entwicklung dieser Therapien fordern.