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Diskussion zur Petition 68229

Telekommunikationsinfrastruktur

Flächendeckende Gewährleistung einer Gigabit-Breitband-Infrastruktur vom 29.10.2016

Diskussionszweig: Telekommunikationsinfrastruktur - Flächendeckende Gewährleistung einer Gigabit-Breitband-Infrastruktur

Petent | 07.11.2016 - 09:29

Telekommunikationsinfrastruktur - Flächendeckende Gewährleistung einer Gigabit-Breitband-Infrastruktur

Anzahl der Antworten: 12

Ohne schnelles Internet ist insbesondere der ländliche Raum und damit die Menschen, die dort leben, von den Chancen auf umfassende Teilhabe abgeschnitten. Digitale Strategien ermöglichen es, die neuen Chancen der technischen Entwicklungen zu nutzen.
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rosssi1 | Tue Nov 29 17:11:06 CET 2016 - Tue Nov 29 17:11:06 CET 2016

es ist schon richtig dass ländliche Gebiete irgendwann ein Problem bekommen wenn große Datenpakete in der Cloud abgelegt sind, über Klingeldraht kann man so etwas nicht mehr handhaben.
Aber 1. wird das noch dauern, 2. ist das dann das Problem der Kommune oder Gemeinde vor Ort, dann wird es eben keine Neuansiedelungen von Unternehmen mehr geben oder bestehende müssen in Ballungsräume ausweichen. Spätestens dann regelt sich das von allein.
Ein Anfang ist ja immerhin in Bayern gemacht, die Zusage dass bis 2017 überall minimum 50Mbit zur Verfügung stehen sollen, was in meiner dörflichen Gemeinde wohl auch tatsächlich so sein wird.
Es gibt hier durchaus Förderprogramme über deren Sinn man streiten kann. Auch ob es jetzt eine Bandbreite im Gigabit bereich sein muss?
eine Privatperson benötigt sicher in absehbarer Zukunft keine solchen Bandbreiten, wozu denn? selbst bei online fernsehen, dazu Radio und filmchen auf youtube genügen 20Mbit völlig. Alles andere regelt in meinen Augen der Markt.

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StefanJ-- | Sun Nov 13 08:19:07 CET 2016 - Sun Nov 13 08:19:07 CET 2016

Stimmt.

Bei uns in der Gegend gibt es z.B. einen Weiler, der nie an der öffentlichen Wasserversorgung hing. Der Anschluss war denen seinerzeit zu teuer. Dann wurde irgendwann der einzige Brunnen kontaminiert, und zur Sanierung des Brunnens ist man dort auf eine Heuschrecke reingefallen.

Ditto beim Strom. Mein Verein liegt etwas abseits. Und würde sich gerne mehr Strom legen lassen. Und hätte sich seinerzeit auch gerne Photovoltaik aufs Dach gesetzt, als das noch was brachte. Allerdings ist der offizielle Anschlusspunkt samt Zähler am Ortsrand. Also müsste man alles an neuen Kabeln ab da selber zahlen. Ist mal ein schlapper Kilometer.

Analog eben auch zum Breitband. Es gibt sicher eine Kosten-Nutzen-Rechnung, bis zu welcher Nutzerzahl sich eine Aufrüstung lohnt. Das wird sicher nicht bis in den letzten Aussiedlerhof passieren. A propos, selbiger Verein nutzt notgedrungen LTE. Weil auch die Telefonleitung noch Stand 50er Jahre ist.

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Der_Max | Thu Nov 10 12:41:03 CET 2016 - Thu Nov 10 12:41:03 CET 2016

Zitat: von Nutzer2456005
Die Frage wird immer wieder gestellt. Ist berechtigt. Bei Strom, Gas und Wasser als zwingende Infrastruktur, an die wir uns alle gewöhnt haben, ist das genau geregelt. Warum nicht auch mit der digitalen Infrastruktur so verfahren?



Nein, das ist nicht so durchgehend geregelt, wie Sie glauben. Es gibt auch heute noch Gegenden, bei denen Abwasser in die Sickergrube geleitet wird, wenn jemand auf dem Land mehr Strom braucht, als mit einem Drehstromanschluss geliefert werden kann, hat man Pech gehabt - usw.

Das ist jeweils eine Frage des kommunalen Baurechts und der Erschließungskosten ...

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Nutzer2456005 | Thu Nov 10 09:07:36 CET 2016 - Thu Nov 10 09:07:36 CET 2016

Wählerstimmen - das ist ein sicher großes Problem. Solche Projekte mit einer völlig neuen Infrastruktur sind langfristig angelegt. Zudem liegt das Ergebnis (die Investition) auch noch buchstäblich unter der Erde, ist also verbuddelt. Es fehlen die positiven Bilder, die mit einer schnellen Breitbandverbindung möglich sind: es gibt noch zu wenig gute Beispiele, andere Länder sind da weiter / es gibt zu wenig Erzähler, die in der Lage sind, die Vorteile auch zu erklären. Politiker sind das nach meiner Erfahrung eher weniger, sie haben sich bisher erfolgreich um das Thema herumgedrückt. Daher ist es auch schwierig, in Wahlzyklen zu denken, wenn man über Breitband und Glasfaser spricht. Die Früchte reifen erst langsam, verhauen lassen müssen sich die Politiker für hohe Investitionen aber jetzt. Fazit: Wir brauchen einen vertiefenden Austausch darüber, welche Infrastruktur wir haben wollen, was das kostet - und das daran kein Weg vorbei geht, wenn Deutschland und seine Fläche (nicht die Ballungsgebiete) den Anschluss nicht verlieren wollen. Es gilt nämlich auch, die NICHT-Ausstattung mal zu berechnen. Was würde das kosten, die Abwicklung ganzer Regionen?

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Nutzer2456005 | Thu Nov 10 08:59:28 CET 2016 - Thu Nov 10 08:59:28 CET 2016

Die Frage wird immer wieder gestellt. Ist berechtigt. Bei Strom, Gas und Wasser als zwingende Infrastruktur, an die wir uns alle gewöhnt haben, ist das genau geregelt. Warum nicht auch mit der digitalen Infrastruktur so verfahren?

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Loyaler | Wed Nov 09 14:06:23 CET 2016 - Wed Nov 09 14:06:23 CET 2016

Richtig und vielleicht bekommen die "jemanden" dann weniger Wählerstimmen.....

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Randberliner | Tue Nov 08 22:42:18 CET 2016 - Tue Nov 08 22:42:18 CET 2016

Es ist sicher richtig, dass nicht jedes Kuhkaff eine Autobahn oder eine ICE-taugliche Bahnstrecke braucht. Zum großen Teil sind die etwas abgelegenen Regionen auch über die Landstraße ausreichend erschlossen. Meistens ist ein flüssiger Verkehr möglich. Dagegen kommen die Bits und Bytes, ohne deren ungehinderte Mobilität kaum noch ein Unternehmen läuft ziemlich mühsam voran. Das ist ein wesentlicher Grund, warum sich trotz drohenden Verkehrsinfarktes fast alles in den Ballungsräumen zusammenballt.

Hier sind nicht nur die Kapazitäten der vorhandenen Infrastruktur erschöpft (ich erinnere nur mal eben an die Erweiterung des südlichen Berliner Rings), sondern oft auch deren Substanz selbst. Das betrifft zudem alles übrige, wie Wohnungen, Schulen, Kitas, was für eine einigermaßen artgerechte Menschenhaltun notwendig ist. Soeben wurde ich von dem im Hintergrund laufenden Radio an die mangelhafte Straßenbeleuchtung in einigen Bereichen Berlins erinnert.

Also, da ist jede Menge zu tun, um nur den Bestand zu erhalten. Habe zwar momentan nicht auf dem Schirm, wieviel die o. g. Autobahnerweiterung kostet, aber ich schätze mal, dafür könnte man im Sinne dieser Petition viele, viele Kilometer Kabel verlegen und weite Bereiche erschließen. Das Argument, dies sei nun einmal eine Sache privatrechtlicher Unternehmen, lasse ich nicht gelten. Denn es ist ein unverzichtbares Stück Daseinsvorsorge.

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Der_Max | Tue Nov 08 15:16:57 CET 2016 - Tue Nov 08 15:16:57 CET 2016

Zitat: von Loyaler
Ja,Ja, aber jede Milchkanne darf eine WKA Windkraftanlage 700m neben ihrer Terasse umsonst bekommen, (...).



Nee, nicht umsonst. Irgendjemand bezahlt für die Genehmigung an jemanden anderen viel Geld ...

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Loyaler | Tue Nov 08 15:00:58 CET 2016 - Tue Nov 08 15:00:58 CET 2016

Ja,Ja, aber jede Milchkanne darf eine WKA Windkraftanlage 700m neben ihrer Terasse umsonst bekommen, mit allen Vor und Nachteilen. Ich bin zwar bei Ihnen, dass 6- 16MB durchaus für die "Milchkanne" ausreichen, aber dann müssten wir die Grundsteuer für das "Milchkannengebiet" auch entsprechend ändern und nicht den Giga Stadtanschluß der Stadtallgemeinheit damit subventionieren. Die Infrastruktur im "Milchkannengebiet" ist so schwach, ich denke das hier eine kleinere Grundsteuer über das BVG durchaus zu erstreiten wäre. Es ist letztlich nur die Sichtweise bzw. wo man sich befindet.

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Nutzer2458504 | Tue Nov 08 10:40:57 CET 2016 - Tue Nov 08 10:40:57 CET 2016

Flächendeckende und vor allem auch zuverlässige Gigabit-Breitbandnetze werden künftig eine Voraussetzung für unseren Wohlstand sein. Darüber besteht unter Experten wirtschafts- und parteiübergreifend Einigkeit! Die Frage ist daher nicht ob, sondern wie diese, bevorzugt auf Glasfaser basierenden, Netze schnellstmöglich geschaffen werden - ohne den Bürger finanziell unnötig zu belasten. Hier gibt es viele geeignete Vorschläge und neue Betreibermodelle, die den Bürger finanziell nicht belasten würden, jedoch einen wesentlich schnelleren Ausbau zur Folge hätten. Diese Vorschläge scheitern zur Zeit lediglich an Lobbyismus - der Deutschlands Zukunft ausbremst.
Und genau das ist der Punkt, weshalb diese Petition so wichtig ist. Die bestehenden Möglichkeiten eines effektiven und schnellen Ausbaus dürfen nicht an Inkompetenz und Lobbyismus scheitern!

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