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Diskussion zur Petition 81977

Einkommensteuer

Steuerfreiheit für Aktiengewinne nach mindestens 5jähriger Haltedauer vom 30.06.2018

Diskussionszweig: Quasi Steuerfreiheit für alle "Superreichen"?

MrWise | 28.07.2018 - 01:58

Quasi Steuerfreiheit für alle "Superreichen"?

Anzahl der Antworten: 30

Nehmen wir FB, Google, Microsoft & Co - tatsächlich basiert das Vermögen ja einzig und allein auf Aktien zu großen Teilen zumindest...

Mal weiter gedacht: Wer würde sich noch Gehalt auszahlen? Firma gründen und nach 5 Jahren Steuerfreiheit genießen!

Das ist so wohl eher Traumdenken als tatsächlich umsetzbar....
219 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

lonelystranger | Tue Aug 21 14:29:47 CEST 2018 - Tue Aug 21 14:29:47 CEST 2018

Ich sage es mal deutlich- die Politik hat für steuerfreie Altbestände von Fonds erst im Januar die Steuerfreiheit abgeschafft.

Es ist also politisch gewollt, das man den "kleinen Mann" schröpft- der sich etwas beiseite legen wollte/will.
Mangels Zinsen auf Spareinlagen kann der Staat natürlich hier nichts verdienen- 25% KESt auf 0% bleiben nun mal 0%.
Also nimmt man sich zuerst mal diejenigen vor, die Fonds haben- wohlwissend, das viele Sparer über Jahre und Jahrzehnte hier ein nettes Sümmchen angespart haben. Diese Anlageform wurden nämlich auch schon seitens Banken und Sparkassen vor 30 Jahren beworben.
Nun sind die Sparer von damals so langsam in einem Alter, wo diese Bestände wieder zurückgefahren werden. Angesichts der Tatsache, das Aktien langfristig alle anderen Anlageformen in Sachen Rendite schlagen, ist ein Freibetrag von 100.000 Euro eher etwas für den hohlen Zahn. Zahle ich monatlich 150 Euro über 30 Jahre ein- dann sind das 54000 Euro. Nehme ich die durchschnittlichen Rendite der letzten 30 Jahre von 7,4%- dann ergeben die Einzahlungen schon mal 190.000 Euro an Gewinn.

Diejenigen, die sich Immobilien kaufen können oder meinetwegen stattdessen ein halbes Dutzend Oldtimer als Anlage in die Garage stellen, werden von der Politik gebauchpinselt.
Das man sich die Immobilie dann quasi auf Kosten der Mieter noch schön sanieren kann, um gewinnbringender zu verkaufen, wäre ein anderes Kapitel.

Und dann wird sich in der Politik gewundert, warum (inhaltslose) Protestparteien solchen Zulauf haben.
Dabei wäre es ganz einfach zu erklären- es sind die vielen kleinen Nadelstiche, für die praktisch alle Parteien Mitverantwortung tragen- angefangen bei der Agenda 2010 unter Rot/Grün, um mal nicht zu weit in der Geschichte zurückzugehen.

Wie gesagt- ich unterzeichne nicht, weil ich hier einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz sehe- der meiner Ansicht nach auch bei der Abschaffung der Spekulationsfrist verletzt wurde. Meines Wissens gab es auch schon einmal eine Petition vor einigen Jahren...

Was meine Resignation angeht:
Das Gesetze geändert werden, die rückwirkend bestehende Verträge betreffen- wie erwähnt- Steuerfreiheit bei Fonds, Reserven bei Lebensversicherungen... ist ärgerlich.
Aber unsere Politik plustert sich dann noch voller Entrüstung auf, wenn ein amerikanischer Präsident mal eben aus dem Klimaabkommen austritt.
Nun, liebe deutsche Politik- Donald Trump hält sich genauso an bestehende Verträge/Gesetze, wie ihr das auch tut. Was nicht in den Kram passt, wird passend gemacht- nötigenfalls rückwirkend.
Wie war das noch- wenn man auf jemanden mit dem Finger zeigt, dann zeigen vier Finger auf einen selbst zurück.
Ist doch alles business as usual oder auf gut deutsch nach Konrad Adenauer "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern."
Was mich resignieren läßt- unsere Politik merkt nicht einmal, daß sie ihr eigenes Verhalten anderen ankreidet.
Aber es ist für mich ein Trost, das -wenn auch unbeabsichtigt- den Spitzenpolitikern wenigstens einmal das annähernde Gefühl durch Herrn Trump vermittelt werden konnte, wie sich Otto Normalbürger fühlt, wenn bestehende Gesetze zum eigenen Nachteil aufgeweicht/ausgehebelt werden oder gar ein Bestandsschutz das Opfer ist.
Wohl wissend, das der Lerneffekt nicht all zulange anhalten wird.

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Nutzer2036889 | Mon Aug 20 23:17:54 CEST 2018 - Mon Aug 20 23:17:54 CEST 2018

Viele meinen, man könne nichts erreichen. Aber so darf man das in einer Demokratie nicht machen. Dann braucht man auch nicht zu den Wahlen zu gehen - darf sich aber auch nicht beschweren, wenn alles den Bach runtergeht!

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vi72me | Mon Aug 20 17:53:47 CEST 2018 - Mon Aug 20 17:53:47 CEST 2018

"Ich kann eh nichts bewirken, also lehne ich den befürwortenden Klick ab und beschreibe statt dessen, warum es sich eh nicht lohnt." Das steht in diesem Beitrag. Mit solch einer resignierten Haltung wird man nur leider auch nichts erreichen - das ist selbsterfüllende Prophezeiung. Schade

283 Personen finden diesen Beitrag hilfreich

Nutzer2918273 | Mon Aug 20 12:51:58 CEST 2018 - Mon Aug 20 12:51:58 CEST 2018

die Argumentation finde ich sehr gut, zumal ich mit meinem "versteuerten" Geld in die Wirtschaft investierte. Was dem Staat auch wieder zu gute kommt. Der Kunde geht ja auch Risiken ein. Ich könnte auch mit 10 Jahre leben.

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Mike6970 | Mon Aug 20 10:56:44 CEST 2018 - Mon Aug 20 10:56:44 CEST 2018

Es geht darum, dass Kleinanleger langfristig eine private Absicherung fürs Rentenalter schaffen können.
Dies geht am besten über ein gesamtes Arbeitsleben in Aktien/ Fonds/ ETF`s und regelmäßigen Beiträgen.
Ab 25€/ Monat ist kann fast jeder mitmachen.

Wenn dann z.B. nach 40 Jahren Geld aus dem Sparplan entnommen werden soll, ist ein großer Teil der Gewinne ein Inflationsgewinn.
Wer also nach 40 Jahren aus 100€ Anlagesumme 500€ Endsumme gemacht hat, muss 400€ mit 27%+Kirchensteuer versteuern. Er muss also über 100€ abgeben, obwohl er für 500€ in 40 Jahren wahrscheinlich nicht mehr bekommt als heute für 100€.

Man kann ja neben einer steuerfreien Haltedauer auch noch einen Maximalbetrag für die Steuerfreiheit festlegen oder die Inflationsrate abziehen.

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lonelystranger | Thu Aug 16 13:52:50 CEST 2018 - Thu Aug 16 13:52:50 CEST 2018

Ich werde nicht zeichnen, da 5 Jahre in meinen Augen wieder -wie die Abschaffung der 1jährigen Haltefrist gegen den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes verstossen.

*Superreiche* - haben genug Gestaltungsmöglichkeiten.
Vorausgesetzt, sie setzen diese Möglichkeiten nicht so tolpatschig um, wie ein bekannter ehemaliger deutscher Tennisspieler.
Was möglich ist, läßt sich im Privat-TV regelmäßig verfolgen.
Da spielt dann nur noch eine Rolle, welche Farbe der Rolls oder der Heli hat.... ;-)

Hier geht es aber darum, die Anlage in Aktien attraktiver zu machen.
Nicht für den Zocker- die halten Wertpapiere nicht über ein Jahr, sondern Stunden/Tage.

Bisher ist ja nur Banken/Versicherungen nach dem Mund geredet worden- Riester, Rürup, Kapital-Lebensversicherungen etc. etc..

Für die Aktienkultur in unserem Land wurde nichts getan- im Gegenteil:
Sparerfreibetrag von 3000 auf 801 Euro abgesenkt
Werbungskosten nicht mehr absetzbar
Halbeinkünfteverfahren gestrichen
Spekulationsfrist gestrichen (1999 schon von 6 auf 12 Monate erhöht)
Steuerfreiheit vor 2009 gekaufter Fonds nachträglich abgeschafft (Freibetrag 100.000)
Jährliche Steuerzahlung bei thesaurierenden Fonds eingeführt

Je mehr der Staat den Menschen aus der Tasche zieht- desto mehr und schneller wird in späteren Jahren die Hand für Sozialleistungen aufgehalten werden müssen.

Altersarmut wird expotentiell zunehmen- dank der kaschierten Arbeitslosenzahlen mittels Aufstockern, 1 Euro Jobbern etc.. Da sollte der Staat eigentlich auf Knien allen Danken, die nicht auf Sozialleistungen angewiesen sein werden. NUR muss man auch dazu die Vorraussetzungen schaffen.

Seltsam ist ja- bei den Versicherungen klappt das prima.
Da wird von diesen geknatscht, dass das Geschäftsmodell gefährdet ist und schon ändert man mal kurzerhand Gesetze bezüglich der Teilhabe an Reserven, die auch seit Jahrzehnten bestehende Verträge betreffen.
Darüber waren Versicherungen wie die Allianz dann so froh, das sie seitdem die Dividenden weiter jährlich um die 10% erhöht haben- auf Kosten der Kunden, die selbst bei langlaufenden Verträgen mit monatlichen Mini-Raten Verluste im Tausender-Bereich einstecken mussten.

Man wird leider in Deutschland überall gekniffen- egal, für welche Anlageform man sich entscheidet.
Sparbuch und Null-Zinsen muss ich ja nicht erwähnen.

Sieht man dann noch im Fernsehen, das Toll-collect den Staat beschummelt- dieser sich aber nicht beschummelt fühlt und die Staatsanwaltschaft darauf das Verfahren (gegen ihren Willen) einstellen muss- mehrere läppische 100 Millionen Schaden- dann kann man schon erahnen, in welche Sphären die Politik mittlerweile abgehoben ist.
Ich denke daher- das wird mit der Wiedereinführung der Spekulationsfrist nichts werden- nicht für 1 Jahr und auch nicht für 5 Jahre.
Irgendwelche Hansel müssen den Krempel ja bezahlen, der sich jährlich im Schwarzbuch des Bundesrechnungshofes einfindet- und es werden nicht die "Supperreichen" sein.

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Hestke | Wed Aug 15 14:01:58 CEST 2018 - Wed Aug 15 14:01:58 CEST 2018

Steuerfreiheit für Superreiche???

Warum sollten Aktien anders behandelt werden als z.B. Immobilien? Wenn ich als "natürliche Person"/Privatperson eine oder mehrere Immobilien/Grundstücke verkaufe, ist der Gewinn nach einer Haltefrist/Spekulationsfrist von 10 Jahren steuerfrei. Bei Aktien/Aktienfonds etc. muss ich 25 % Abgeltungssteuer auf alle Gewinne zahlen, die meinen Sparerpauschbetrag von "sagenhaften" 801 € übersteigen. Vor allem reden wir hier nur von Bewertungsgewinnen und nicht von den laufenden Einnahmen. Laufende Einnahmen/Einkommen bezieht man z.B. bei Immobilien aus Miete/Pacht, bei Aktien aus Dividenden und bei Darlehen/Zinsanlagen aus den Zinsen. Dieses laufende Einkommen kann und soll selbstverständlich besteuert werden. Aber warum werde ich als Sparer/Anleger bestraft, wenn ich mich über Aktien langfristig (!) an einem Unternehmen beteilige und der Wirtschaft Geld zur Verfügung stelle - im Vergleich zu beispielsweise einem Immobilieninvestment (vorausgesetzt, dass ich überhaupt genug Geld habe, in ein oder mehrere Mietobjekte zu investieren).

Oft hört man bei Aktien das Spekulationsargument auch einfach nur deshalb weil "Aktien so schwanken"... Aktien werden nun mal täglich gehandelt und es wird praktisch alle paar Minuten/Sekunden ein aktueller Preis ermittelt. Immobilienpreise schwanken auch, nur würde keiner auf die Idee kommen wöchentlich oder gar täglich eine Marktwertermittlung zu machen.

"Superreiche" legen ihr Geld übrigens auch gerne in Immobilien (und außerbörslichen Beteiligungen) an, anstatt es nur in Aktien zu stecken und wer "Superreich" ist, ist wohl eher auf nachhaltige laufende Einnahmen und Vermögenserhalt aus. Zitat: "Mal weiter gedacht: Wer würde sich noch Gehalt auszahlen? Firma gründen und nach 5 Jahren Steuerfreiheit genießen!" - Die Steuerfreiheit bezieht sich dann aber nur auf den Verkauf der Firmenanteile (der Aktien), das bedeutet die Person würde nach und nach die Kontrolle bzw. den Einfluss über/auf das Unternehmen verlieren. Das ist sicherlich nicht das Ziel eines unternehmerisch tätigen Menschen.

PS Die Haupteigentümer der genannten Unternehmen sind Amerikaner, die von dieser deutschen Steuergesetzgebung für Privatanleger überhaupt nicht betroffen sind.

PS 2 Bei Aktien werden die laufenden Einnahmen auf Anlegerebene besteuert nachdem bereits auf Ebene des Unternehmens Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer und Soli... abgeführt wurden.

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Karl Burana | Mon Aug 13 08:30:40 CEST 2018 - Mon Aug 13 08:30:40 CEST 2018

Naja, ich denke das ist etwas zu kurz gedacht oder dafür gibt es Regelungen und sollte nicht wirklich zu Sorge führen.
1.) Die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen in dem er arbeitet ist eine sinnvolle Sache, da er damit an seiner Leistung doppelt profitieren kann. Das ist eine faire Sache!
2.) Unternehmen müssen, aufgedeckt durch die Wirtschaftsprüfung für alle Dinge die ansatzweise einem Gehaltsteil entsprechen Steuern nachzahlen oder darlegen, dass dies als Gehaltsbestandteil dem Mitarbeiter in der Abrechnung angerechnet worden ist. Da würde dann eine Aktie auch dazu gehören. Die Besteuerung ist dann letztendlich einer Einkommenssteuer gleichgesetzt. Wer das zahlt ist ja uns als Bevölkerung egal.
3.) Es geht um Kursgewinne und nicht um die Aktie selbst. Diese ist ja nur eine andere Art von Geldwert. Ich kann von meinem Arbeitgeber auch ein Dienstwagen bekommen, den muss ich aber auch versteuern. Ob ich also in Aktien bezahlt werde oder € oder Butter oder sonst etwas ist für die Besteuerung völlig egal.

Mit diesem Schritt werden aber alle die sich nicht auf die Allgemeinheit stützen wollen (weil im Alter nicht genug Geld da ist), sondern selber für sich sorgen wollen auch entsprechend unterstützt und das wiederum ist unterstützenswert und sozial gegenüber allen anderen.

Ein klares "Befürworten" weil sozial und fair!

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moneykiller | Sun Aug 12 19:29:10 CEST 2018 - Sun Aug 12 19:29:10 CEST 2018

Das mit der Steuerfreiheit nach 5 Jahren verstehn sie falsch. Denn es geht um die Besteuerung des Wertzuwaches. Eine Aktien kann in dieser Zeit aber auch an Wert verlieren. Auch ihre Ihre Annahme einer fiktiven Firmengründung ist fehlerhaft. Denn eine Firma die gegründet wird und Aktien aus gibt behält sie nicht für sich. Es dient ja der Kapialbeschaffung. Wenn der Betrieb aber alle Aktien behält, würde es auch zu keinem Kursanstieg kommen!

In den ~1990 Jahren war der Kursgewinn nach einem Jahr Steuerfrei. Also möglich ist das auch heute noch.
Im Gegensatz zu dem steuerfreien Kurs(Wert)gewinn einer Immobilie nach 10 Jahren oder der Veräußerung von Gold nach 1 Jahr und der zu erwartenden Rentenkatastrophe halte ich das für vollig Legitim!
Im Vergleich zu den Flops Riester- und Rürip Renten eine echte Alternative.
Denn daran verdient zur Zeit die Versicherungsgesellschaft gesponsort durch die Politik!

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moggemeis | Sun Aug 12 18:32:12 CEST 2018 - Sun Aug 12 18:32:12 CEST 2018

Ihre Aussage geht an dem, was gefordert wird völlig vorbei.
Davon abgesehen, es ist nicht jeder superreich, der in Aktien oder Fonds spart!

Eine Steuerfreiheit auf Aktiengewinne, nach einer Haltedauer von nur 1 Jahr gab es übrigens vor Jahren schon.
Da unser Staat aber nie genug bekommt, wurde dies abgeschafft.

Wenn man die Steuerfreiheit nach einer Haltedauer von mindestens 5 Jahren einführen würde, kann man wohl kaum von Zockerei sprechen.

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