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Diskussion zur Petition 88260

Strahlenschutz

Verfahrensaussetzung zur Vergabe von 5G-Mobilfunklizenzen / Keine Einführung des 5G-Mobilfunkstandards ohne Unbedenklichkeitsnachweis vom 05.12.2018

Diskussionszweig: Fakten zum aktuellen Forschungsstand bzgl. gesundheitlicher Risiken

jashan | 27.03.2019 - 22:56 (Zuletzt geändert am 27.03.2019 - 23:17 von jashan )

Fakten zum aktuellen Forschungsstand bzgl. gesundheitlicher Risiken

Anzahl der Antworten: 35

Ich hatte zu diesem Thema auch eine Petition eingereicht - leider ist das Petitionssystem nicht wirklich für wissenschaftliche Themen geeignet, bei denen man natürlich Quellen angeben und auch Wissenschaftler namentlich nennen muss (beides ist in öffentlichen Petitionen nicht möglich), daher hier erstmal die gekürzte Version meiner Petition (zu sämtlichen Quellenangaben habe ich auch Links - leider scheinen Links hier aber nicht erlaubt zu sein; über die Titel sollten die entsprechenden Artikel aber schnell über eine Suchmaschine Ihrer Wahl zu finden sein, ansonsten einfach nochmal nachfragen):

Die derzeitige Position der Bundesregierung bzw. BfS zu Risiken mobiler Datenübertragung beruht neben eigener Stellungnahmen auch auf der Arbeit von Organisationen wie ICNIRP und SCENIHR. Häufig wird SCENIHR 2015 “Potential health effects of exposure to electromagnetic fields (EMF)” zitiert. Dieses Dokument stellt den aktuellen Stand der Wissenschaft so dar, als gäbe es aus wissenschaftlicher Perspektive derzeit keinen Grund zu Bedenken.

Zwei Beispiele sollen zeigen, dass diese Position jedoch keinen wissenschaftlichen Konsens darstellt:

1. Zu dem Dokument von SCENIHR gibt es eine Kritik von Dr. M. Pall, emeritierter Professor für Biochemie und medizinische Grundlagenforschung an der Washington State University, USA (Kapitel 5 in [1], das ist: Pall M, 2018. 5G: Great risk for EU, U.S. and International Health! Compelling Evidence for Eight Distinct Types of Great Harm Caused by Electromagnetic Field (EMF) Exposures and the Mechanism that Causes Them.). Demzufolge gibt es starke Indizien dafür, dass das SCENIHR Dokument aufgrund methodischer Fehler in der angeblich systematischen Auswertung zu keinem objektiven, sondern verzerrten Bild des aktuellen Forschungsstandes gelangt. Eine Auswahl schädlicher Wirkungen, für die auch ein wissenschaftlich fundierter Mechanismus vorliegt, der diese Wirkungen auch unterhalb der auf thermischen Effekten beruhenden Grenzwerte erklärt: Erhöhung des Krebsrisikos, hormonelle Effekte (einschließlich geringerer Fruchtbarkeit), Zelltod (eine Ursache für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer), oder neurologische Effekte wie beispielsweise Schlafstörungen. Auf mögliche Befangenheit seitens der Experten, die dieses Dokument erstellt haben, wurde auch die EU bereits 2015 von 40 Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) aufmerksam gemacht (siehe [5], also: Swedish Radiation Protection Foundation, Press Release, 2015. Over 40 NGOs lodge a complaint to the European Ombudsman.).

2. Ein Versuch seitens ICNIRP, sorgfältig durchgeführten und relevanten wissenschaftlichen Studien, die Risiken belegen, ihre Objektivität, Relevanz und Reliabilität abzusprechen wird auch durch Dr. R.L. Melnick [4] (Melnick R. Critique Of The ICNIRP Note Of September 4, 2018 Regarding Recent Animal Carcinogenesis Studies.) geprüft: Es geht um die NTP TR 595 von 2018. Dort wurden klare Anzeichen von krebserregender Aktivität ("clear evidence of carcinogenic activity") beim Einsatz von GSM gefunden. Vor der letztendlichen Veröffentlichung im Nov. 2018, aber lange nach dem Peer-Review Prozess hat ICNIRP im Sep. 2018 ihre “Note on Recent Animal Carcinogenesis Studies” veröffentlicht. Dort kommt sie zu dem Ergebnis, diese Studie würde keine verlässliche Basis liefern, um die aktuellen (von ICNIRP empfohlenen) Grenzwerte zu überprüfen (“these studies do not provide a reliable basis for revising the existing radiofrequency exposure guidelines”). Zu diesem Ergebnis kommt ICNIRP jedoch laut Dr. Melnick durch eine Vielzahl (15) falscher und irreführender Aussagen bezüglich NTP TR 595.
30243

jashan | 05.04.2019 - 00:34

Echt bizarr: Ich hab die Doppelpostings mit "gelöscht" überschrieben, das sehe ich aber selbst nicht. Ich hoffe das Forum normalisiert sich bald wieder, das ist ja echt krass, gerade :-/

21697

jashan | 05.04.2019 - 00:08

Was hatte es eigentlich mit diesen Kommentaren auf sich? ;-)

21789

jashan | 05.04.2019 - 00:02

... puh, offenbar ist das Posting dann doch noch "gelandet" - Stunden später ;-)

Sorry für die Doppel-Postings, mit dem Server war echt kein Spaß die letzten Stunden.

21568

jashan | 05.04.2019 - 00:02

... puh, offenbar ist das Posting dann doch noch "gelandet" - Stunden später ;-)

Sorry für die Doppel-Postings, mit dem Server war echt kein Spaß die letzten Stunden.

21516

jashan | 04.04.2019 - 23:43

Das Posting ist so wie es aussieht verloren gegangen ... ärgerlich; ich versuch das dann später nochmal.

Es geht um:


Unklare Symptome
5G kommt, bevor alle Risiken ausgeräumt sind

Vor dem 5G-Netzausbau wachsen Ängste vor einer Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunkwellen. Es fehle an Forschung, sagen Wissenschaftler. 180 Ärzte fordern ein Moratorium.
Von Michael Link

https://www.heise.de/select/ct/2019/08/1555066791849448

Ist zwar kostenpflichtig, lohnt sich aber, weil es eh mutig von der c't ist, so einen neutralen Artikel zu schreiben (die Zielgruppe liebt neue Technologien wie 5G).

21425

jashan | 04.04.2019 - 23:41

DOPPELPOST
Der Beitrag wurde vom Moderator gelöscht, da "Doppelpost" (d. h. ein gleichlautender Beitrag wurde nochmals eingestellt.) Bitte vermeiden Sie das Einstellen gleichlautender Beiträge. Vielen Dank.
Ihr Moderatorenteam

21704

jashan | 04.04.2019 - 22:49

gelöscht, war: "Aktueller Artikel in der c't"

21842

jashan | 04.04.2019 - 22:48

gelöscht, war: "Aktueller Artikel in der c't"

21693

jashan | 04.04.2019 - 22:29

In der c't 8/2019, S. 66 ist ein angenehm neutraler Artikel zu finden:

Ein paar Zitate:


  • "Man weiß vieles, aber nicht genug, warnen Kritiker. Dabei melden durchaus Stellen Forschungsbedarf, die keinen Ruf als Aluhut-Träger haben." ;-)
  • "Doch nun finden sich in Studien hier und da Hinweise auf athermische Effekte. Einige sollen bereits unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte auftreten und beispielsweise für Gendefekte verantwortlich sein, für Krebs und Konzentrationsmängel. Bislang war die Existenz solcher Effekte höchst umstritten."
  • "Den wiederum hält EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis für zu drastisch [...] Er habe Wissenschaftler befragt und die haben gesagt, dass 5G keine Gesundheitsgefahr berge, solange die geltenden Grenzwerte eingehalten werden. Es könnte sein, dass Andriukaitis seine Meinung ändern muss."
  • "Etliche Studien über Funkwellen behandeln die athermischen Wirkmechanismen „oxidativer Stress“ sowie erbgutschädigende „freie Radikale“. Solche Effekt, auch von herkömmlichen Schadstoffen bekannt, konstatieren auch die Rapporteure der zehnjährigen Großstudie an Großnagern im National Toxicology Program (NTP) der US-Gesundheitsbehörde FDA."
  • "Während man bei niedrigeren Mobilfunkfrequenzen thermische Effekte durch geltende Grenzwerte nach ICNIRP als abgehakt sehen kann, wird die Heizwirkung von Funkwellen ab 10 Gigahertz aufwärts wieder lästig. So hat die Ericsson-Studie „HF-Energieabsorption durch biologische Gewebe in Annäherung an 5G-kabelloses Zubehör im mmW-Bereich“ thermische Effekte bei körpernah getragenen Antennen ausgemacht."
  • "In die gleiche Richtung zielt die Studie „Systematic Derivation of Safety Limits for Time-Varying 5G Radiofrequency Exposure Based on Analytical Models and Thermal Dose“ der unabhängigen Forschungsstiftung IT’IS in der Schweiz. Die an der Studie beteiligten Dosimetrie-Experten Esra Neufeld und Niels Kuster wiesen nach, dass es oberhalb 10 Gigahertz schon bei erlaubten Sendeleistungen auf kurze Distanz zu Gewebeschäden kommen kann."
  • "Problematisch an den gegenwärtigen ICNIRP-Grenzwerten ist, dass die Werte über längere Zeiträume gemittelt werden und durchaus weitaus stärkere Leistungsspitzen der Sender erlauben. Diese entfalten auf engem Raum konzentriert und kurzzeitig eine sehr hohe Heizwirkung, die das Gewebe nicht unbeschadet übersteht."


Quelle:

Unklare Symptome - 5G kommt, bevor alle Risiken ausgeräumt sind

Vor dem 5G-Netzausbau wachsen Ängste vor einer Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunkwellen. Es fehle an Forschung, sagen Wissenschaftler. 180 Ärzte fordern ein Moratorium.
Von Michael Link


Den Artikel gibt es auch online unter https://www.heise.de/select/ct/2019/08/1555066791849448 - ist aber, wenn man kein Abonennt ist, kostenpflichtig. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass das auch ein starkes Signal ist, wenn man sich genau diesen Artikel kauft.

Die c't ist ein ziemlich solides "Computermagazin" und die Zielgruppe sind tendenziell genau die Leute, die auf so Zeug wie 5G total abfahren. Insofern auch sehr mutig, dass die so einen neutralen Artikel veröffentlichen ;-)

21731

jashan | 04.04.2019 - 20:52

Zitat: von H. Lamarr
Wo haben Sie das denn wieder aufgeschnappt?



Würden Sie sich ein wenig Zeit nehmen, um sich mit dem tatsächlichen aktuellen Forschungsstand zum Thema auseinanderzusetzen, anstatt ihre Zeit auf Internet-Foren mit aussichtslosen Ad Hominem Angriffen zu verschwenden, ohne sich vorher durch aufmerksames Lesen des Kontextes bewusst zu werden, dann könnten Sie schon jetzt "Tacheles" reden.

Oder auch nicht. Da lasse ich mich jetzt überraschen ;-)

Bei Ihrer offenbar einäugigen Betrachung des aktuellen Forschungsstandes (schön im Betreff auf Andere projiziert, was mich allerdings nicht wirklich provoziert) entgehen Ihnen halt einige wesentliche Forschungsergebnisse (in dem Fall biochemische Grundlagenforschung) ... und das ist genau das Problem mit den meisten Mobilfunkbefürwortern. Und mir entgeht keineswegs die Ironie der Tatsache, dass dieses Problem auch bei den meisten Mobilfunkgegnern sehr offensichtlich ist. Etwas traurig finde ich lediglich, dass das, was beide Seiten offenbar am stärksten verbindet, die Unwissenheit ist.

Die Einstiegspunkte finden Sie hier in diesem Fred ;-)

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