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Diskussion zur Petition 110043

Wirtschaftspolitik

Konsequente Ausrichtung eines zukünftigen Konjunkturpakets anhand sozial-ökologischer Leitlinien vom 21.04.2020

Diskussionszweig: Erst Lockdown, dann Konjunkturpaket: Wie schizophren ist das denn? Beides hätten wir uns sparen können.

Ylander | 06.05.2020 - 12:34 (Zuletzt geändert am 06.05.2020 - 12:35 von Ylander )

Erst Lockdown, dann Konjunkturpaket: Wie schizophren ist das denn? Beides hätten wir uns sparen können.

Anzahl der Antworten: 9

Was den Staat beitrfft, da gilt: weniger ist mehr.

Der Staat muss sich auf seine Kernaufgabe zurückziehen: Bereitstellung der Infraksturuktur sowie Aufstellung und Sicherung von Regeln für ein gutes soziales Miteinander mit höchstmöglicher Freiheit und Selbstbestimmung für die Bürger, also so viele Eingriffe wie nötig, und so wenige wie möglich.

Es ist also noch einiges zu tun.
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Frank nicht frei | 03.06.2020 - 08:50

@Ylander
"Was den Staat beitrfft, da gilt: weniger ist mehr."
Das sehe ich anders.Der Staat sollte für seine Bürger sorgen. Das heißt für mich auch Mobilität (ÖPNV), Wohnen (sozialer Wohnungsbau), Bildung, Kommunikation (Post, Telecom), Gesundheit, Umweltschutz, Trinkwasserversorgung... Dafür sollte der Staat Steuergelder verwenden. Steuergelder in private Taschen (Abwrackprämie, Subventionierung der Kohleverstromung ...) zu lenken halte ich für falsch. Nur für eigene Interessen handeln nützt der Gesellschaft nicht. Jeder hat einen Beitrag zu leisten und das Wohl der Allgemeinheit sollte im Vordergrund stehen. Wenn jeder seinen Beitrag leistet, würden auch mehr Steuergelder zur Verfügung stehen. So können Bedürfnisse auch gestillt werden, wenn es nötig ist. Aber jetzt jammern die am lautesten, die teilweise von ihren Beiträgen zur Gesellschaft befreit wurden. So wird es nichts.
Ich denke der Staat sollte wieder mehr für seine Gesellschaft tun, nicht für wenige Privatinteressen. Die Vergangenheit hat doch gezeigt wohin die Privatisierung von Saatsaufgaben führt (DB...)

Viele Grüße

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Frank nicht frei | 03.06.2020 - 08:33

Das Argument ohne Auto geht es nicht ist richtig. Daher sollten die öffentlichen Verkehrsmittel massiv gefördert werden. dann kommt auch Frau X in der Mittagspause zu ihrer pflegebedürftigen Mutter. Kaputtsparen von öffentlichen Verkehrsmitteln ist kein Argument für das Auto. Genauso denke ich, sollte das Management der Autoindustrie zur Verantwortung gezogen werden, dass sie nicht auf die Klimakrise reagiert haben. Jetzt jammern, dass es ihnen schlecht geht und Hilfen fordern?
Das Problem ist nicht neu. Es gab soweit ich weiß in den 90ern eine Selbstverpflichtung der Autoindustrie für klimafreundliche Fahrzeuge. Es gab initiativen Brennstoffzellenauto. Was haben wir stattdessen? SUV. Meines Erachtens hat das Management die Entwicklung verpennt.

Viele Grüße

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CSLG | 01.06.2020 - 11:05

Nach den keynsianischen Grundlagen empfehle ich die Theorien zur Postwachstums-Ökonomie, denn bei Keynes wird meines Wissens nach die Endlichkeit der Ressourcen außer Acht gelassen.

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reinhard-kiel | 27.05.2020 - 11:13

Den Lockdown hat uns der Staat ja durch rechtzeitige Hygiene-Maßnahmen erspart. Die Pandemie gibt es trotzdem, und damit das Runterfahren der Konjunktur.

Die Petition setzt sich dafür ein, die Unterstützung des Hochfahrens intelligent zu machen: Nicht Investitionen und Subventionen in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft.

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FeuchtiFranke | 17.05.2020 - 19:45

Genau darum müssen auch andere Mobilitätsuntersätze gefördert werden. Zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel. Und keiner sagt, dass man Autos komplett abschaffen muss. Bei uns in einer Großstadt fahren die Schüler zum Lehrer hin. Schüler. Natürlich mit öffentlichen.

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FeuchtiFranke | 15.05.2020 - 19:24

Die Vernunft der einzelnen genügt nicht. Sonst hätten wir vor einigen Jahrzehnten schon mehr auf die Wissenschaftler gehört. Jetzt Leitlinien erstellen. So ist es genau richtig. Wir haben jetzt durch Corona so viel gelernt, dass wir auch mit einer anderen unsichtbaren Krise umgehen können. Jetzt wo alles sehr weit am Boden liegt, müssen wir die Chance nutzen und Investitionen nur Zukunfts gerichtet einsetzen. Dazu kommt dass wir den Wissenschaftlern glauben sollten. sie predigen seit Jahrzehnten . Nicht Verschwörungstheoretikern glauben. Glauben gehört in die Kirche. Und eben so wichtig, dass das sozial abgesichert wird, so wie jetzt den Mut haben jetzt diese Krise in eine Chance für die Krise und für unsere Enkel umzuwandeln. Eventuell mit einem Systemwechsel zu einem noch demokratischeren System. Alles liegt auf dem Tisch. Politiker sollten es jetzt endlich umsetzen.

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Ursula1955 | 13.05.2020 - 18:22

Zitat: von LieberarmdranalsBeinab
Der Staat hat ein Instrument mit dem er die wirtschaftliche Entwicklung und deren Ausrichtung steuern kann. Das Instrument heißt Steuern.
Beispiel: Anstatt mit einer Gießkanne, wie die von der Automobil-Lobby geforderte Abwrackprämie, würde eine Prämie für den Kauf eines Elektroautos eben Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ausschließen. .

Soweit so gut.
Zitat: von LieberarmdranalsBeinab

Eine zusätzliche Steuer auf das Inverkehrbringen von Verbrennungsmotoren hätte zwei parallele Effekte: Der Staat hat kurzfristig höhere Steuereinnahmen, und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor würden weniger verkauft..


Das Problem ist allerdings, dass dann insgesamt weniger Fahrzeuge gekauft werden.
Denn dann gibt es (in der Rezession erst recht) mehr Leute als früher, die sich überhaupt kein Auto mehr leisten können. Denn beide Sorten Autos sind ja erst mal teurer als eine entsprechende Anschaffung 2019 - die E-AUtos, weil sie per se teurer sind, die anderen wegen der "Strafsteuer".

Bis hierhin mögen wenigstens unsere Öko-Freaks noch "Hurra, weniger Autos!" rufen. Aber die Sache geht ja weiter:

Wenn ich kein Auto habe, dann kann ich auch nur halb so viele Nachhilfeschüler anfahren (denn die Öffis sind katastrophal.) Dann zahle ich keine Steuern mehr, in der Krankenkasse nur den Minimalbetrag und konsumiere weniger. Viele Mitbürger schaffen es dann zeitlich nicht mehr, neben ihrer Stelle noch den 450-Euro-Job zu schaffen. Oder die Mutter muss den Halbtagsjob kündigen, weil sie es ohne Auto nicht schafft, ihr Kind rechtzeitig von der Kita zu holen. Oder noch schlimmer: Wenn Frau X es ohne Auto nicht schafft, in der Mittagspause ihre pflegebedürftige Mutter zu besuchen, dann muss die Mutter ins Heim, was den Steuerzahler 1500 Euro kostet.

Die Möglichkeit , flott von A nach B zu kommen, schafft eben auch in anderen Bereichen Konjunktur - und ohne Auto wird diese Konjunktur verhindert.

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LieberarmdranalsBeinab | 08.05.2020 - 15:55

Der Staat hat ein Instrument mit dem er die wirtschaftliche Entwicklung und deren Ausrichtung steuern kann. Das Instrument heißt Steuern.
Beispiel: Anstatt mit einer Gießkanne, wie die von der Automobil-Lobby geforderte Abwrackprämie, würde eine Prämie für den Kauf eines Elektroautos eben Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ausschließen. Eine zusätzliche Steuer auf das Inverkehrbringen von Verbrennungsmotoren hätte zwei parallele Effekte: Der Staat hat kurzfristig höhere Steuereinnahmen, und Fahrzeuge Verbrennungsmotor würden weniger verkauft.
Soviele Eingriffe wie nötig, so wenige wie möglich.

Wenn es darum geht Ziele zu erreichen und Transformation zu gestalten, dann ist nicht weniger mehr, sondern mehr ist mehr.
Es kann nicht angehen, dass sich sogenannte Schlüsselindustrien auf staatlichen Geschenken ausruhen. Denn ein Unternehmer ist ein Unternehmer, weil er etwas unternimmt. Betteln ist aber bestenfalls Kleingewerbe.

Dass der Markt nicht in der Lage ist Probleme zu regeln, sieht man immer deutlicher. Würde man die Produktion von Schutzmasken dem Markt überlassen, dann läge der Preis schnell beim Zehnfachen.

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Nutzer3294430 | 07.05.2020 - 15:46

Zu: "Ylander" (06.05., 12:34 Uhr)

Zitat: von Ylander
Was den Staat beitrfft, da gilt: weniger ist mehr.

Das alte Motto aller Marktliberalisten. Was aber nicht völlig stringent einzuhalten ist, wenn eine "soziale Marktwirtschaft" als Leitbild gewählt ist.

Zitat: von Ylander
Der Staat muss sich auf seine Kernaufgabe zurückziehen: Bereitstellung der Infraksturuktur sowie Aufstellung und Sicherung von Regeln für ein gutes soziales Miteinander mit höchstmöglicher Freiheit und Selbstbestimmung für die Bürger, also so viele Eingriffe wie nötig, und so wenige wie möglich.

Weshalb diese Feststellung als Forderung? Wenn Ihre Aufzählung noch um die Ressorts "Äußeres", "Verteidigung", "Wirtschaftsförderung" sowie "Sicherung der ökologischen Lebensgrundlagen" ergänzt wird, dann ist doch Ihre "Kernaufgabe" bereits völlig erfüllt. Eben ganz normale Regierungspraxis.

Damit Sie nachvollziehen können, weshalb gerade jetzt ein Konjunkturparket notwendig ist, empfehle ich Ihnen, sich in modernen Wirtschaftswissenschaften weiterzubilden. Fangen Sie am besten mit den Grundlagen an, für die John Maynard Keynes sorgte.

Zitat: von Ylander
Es ist also noch einiges zu tun.


Genau. Unsere Regierung ist da auf einem guten wie mutigen Weg.

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