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Diskussion zur Petition 112629

Einkommensteuer

Tagespauschale für Telearbeit (Homeoffice)/Geltendmachung als Werbungskosten vom 22.06.2020

Diskussionszweig: Pauschale Abgeltung weil Kosten wegfallen ?

Nutzer2917297 | 25.08.2020 - 11:29

Pauschale Abgeltung weil Kosten wegfallen ?

Anzahl der Antworten: 10

Auf diese Idee muss man erst einmal kommen.

Der Pentent fordert einen Ausgleich für den Wegfall der Pendlerpauschale im Homeoffice.
Weil die Km-Pauschale für Pendler wegfällt, die einen Ausgleich für entstandene Kosten darstellen soll wie
- Verbrauchsstoffe (Benzin / Öl)
- Abnutzung (Austausch der Bremsen etc)
- Werkstattkosten
etc
Oder Kosten für den ÖPNV entfallen soll der Homeoffice Arbeitende eine Entschädigung für nicht-enstandene Kosten erhalten.

Dabei vergisst der Petent ebenfalls, dass es schon eine Werbungskostenpausche in Höhe von derzeit 1.000 € p.a. gibt, die ohne Nachweis automatisch vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden.

Keinem im Homeoffice Arbeitenden entstehen Kosten von mehr als 1.000 € p.a
(Ausstattung ist vom AG zu tragen)

Ganz klar: Ablehnung
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Nutzer1106666 | Fri Aug 28 14:24:15 CEST 2020 - Fri Aug 28 14:24:15 CEST 2020

Vielleicht mehr als man denkt. Was kosten denn «Nerven»?

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Nutzer1106666 | Fri Aug 28 14:23:29 CEST 2020 - Fri Aug 28 14:23:29 CEST 2020

Dann muss sich das Gesetz der Realität anpassen und nicht umgekehrt.

Na gut, eine Besitzpflicht für diese Alltagsmasken existiert ja auch nicht, aber ohne darf ich quasi nicht zu Hause raus…

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StefanJ-- | Wed Aug 26 07:04:08 CEST 2020 - Wed Aug 26 07:04:08 CEST 2020

@ CYBERYOGI =CO=Windler | heute - 03:24

Zitat: von CYBERYOGI =CO=Windler
Das ist leider heute schon so. Bei outgesourceten Callcentern im Ausland´weiß niemand wo die Person wirklich sitzt. Welche Gaunerfirma dann grade Zeitarbeit zur Vermögensberatung, Wartung von Alarmanlagen u.ä. übernimmt und Daten abgreift, ist oft komplett undurchsichtig.

Und das hat was genau mit der Petition zu tun?

Aber nebenbei, man bekommt, was man bezahlt. Wer halt bei CrookBank Online International billig bankt, bei RumänAlert24 seine Alarmanlage billig kauft und wartet, usw., der kauft halt dreimal ...

Zitat: von CYBERYOGI =CO=Windler
Das Klischee vom privaten Telephonsex-Dienst aus der Küche mit plärrenden Kindern im Hintergrund kennt man ja.

Echt? Da wissen Sie aber deutlich mehr wie ich.

Zitat: von CYBERYOGI =CO=Windler
Getrennte Computer für Job & privat sind aus Datenschutzgründen (insb. auch spionierende Chefs!) eindeutig nötig.

Nein, die sind aus anderen Gründen nötig. Aber kein Thema, die Chefs bestehen sogar darauf, dass man nur Firmencomputer zum Arbeiten benutzt, und diese nur für die Arbeit. Spionierende Chefs .... tststs ... sind wir in USA oder Russland, oder was?

Zitat: von CYBERYOGI =CO=Windler
Der Rest (Monitor, Tastatur) kann gemeinsam über KVM-Switch etc. laufen.

Kommt drauf an, was "der Chef" alles mitgibt. Bei echtem Home Office muss alles vom AG kommen.

Zitat: von CYBERYOGI =CO=Windler
Ob ein separater Büroraum notwendig wird, ist aber extrem von der Art der Arbeit abhängig.

Nein, tut es nicht. Wenn es Home Office ist, dann ist das im Prinzip mit den Anforderungen an eine steuerliche Geltendmachung gleich. Dann gilt zudem die Bildschirmarbeitsplatzrichtlinie.

Zitat: von CYBERYOGI =CO=Windler
Wenn Hipster lieber im Park, WoMo, Jurte oder der U-Bahn am Laptop/Tablet arbeiten wollen, sollte das nicht generell verboten sein.

Es ist nicht verboten. Aber es ist auch kein Home Office, sondern "mobiles Arbeiten".

Zitat: von CYBERYOGI =CO=Windler
Staatliche Kontorhaus-Mentalität ist viel zu 1900, denn die wahren Datendiebe lauern meist eher im Netz (Mittelsmann-Angriff) ohne dass vorort jemand auf den Bildschirm späht. Echten Datenschutz gibts sowieso nur airgapped (also 100% offline) oder gleich analog auf Papier. Denn Datencloud heißt Datencloud weil man die Daten klaut!


Oh je, und jetzt wirds esotherisch ... Also, irgendwie können Sie sich trotz Cyber nicht vom Yogi trennen. Jetzt verdammen Sie gleichzeitig das Alte wie das Neue. Und mischen da auch noch Dinge durcheinander, die nicht durcheinander gehören. Weil, auch Cloud hat nix damit zu tun. Das ist nur eine Art der Ausgestaltung der IT-Infrastruktur. Eine Ausgestaltung, die auch viele Firmen kritisch sehen, und lieber eigene Server betreiben, auf die es nur per VPN von bekannten Geräten aus geht.

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CYBERYOGI =CO=Windler | Wed Aug 26 03:24:33 CEST 2020 - Wed Aug 26 03:24:33 CEST 2020

Zitat: von wst0312
- Separater Raum
- Kein Durchgangszimmer erlaubt.
- Bildschirm ist beim Verlassen des Arbeitsplatzes zu sperren
- Firmendaten sind auf separatem, verschlüsseltem, Datenträger zu speichern (sofern welche anfallen)
- usw. usw.

Eigentlich alles Selbstverständlichkeiten, oder kann sich irgendjemand vorstellen, dass seine Krankenkassen-Angestellte und Nachbarin in ihrem Familienkreise die Abrechnung seiner Tripperbehandlung bearbeitet? Oder dass ihr wett-affiner, fussballverrückter Ehemann neben ihr sitzt, während sie Herrn Neuers Knieverletzung bearbeitet?


Das ist leider heute schon so. Bei outgesourceten Callcentern im Ausland´weiß niemand wo die Person wirklich sitzt. Welche Gaunerfirma dann grade Zeitarbeit zur Vermögensberatung, Wartung von Alarmanlagen u.ä. übernimmt und Daten abgreift, ist oft komplett undurchsichtig. Das Klischee vom privaten Telephonsex-Dienst aus der Küche mit plärrenden Kindern im Hintergrund kennt man ja.

Getrennte Computer für Job & privat sind aus Datenschutzgründen (insb. auch spionierende Chefs!) eindeutig nötig. Der Rest (Monitor, Tastatur) kann gemeinsam über KVM-Switch etc. laufen. Ob ein separater Büroraum notwendig wird, ist aber extrem von der Art der Arbeit abhängig. Wenn Hipster lieber im Park, WoMo, Jurte oder der U-Bahn am Laptop/Tablet arbeiten wollen, sollte das nicht generell verboten sein. Staatliche Kontorhaus-Mentalität ist viel zu 1900, denn die wahren Datendiebe lauern meist eher im Netz (Mittelsmann-Angriff) ohne dass vorort jemand auf den Bildschirm späht. Echten Datenschutz gibts sowieso nur airgapped (also 100% offline) oder gleich analog auf Papier. Denn Datencloud heißt Datencloud weil man die Daten klaut!

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schuf | Tue Aug 25 22:50:13 CEST 2020 - Tue Aug 25 22:50:13 CEST 2020

Zitat: von Petitionist1


Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Petition näher bringen. Sie ist aus der Sicht eines/einer AN geschrieben, die momentan einen Teil ihrer Arbeitszeit nicht aus einem Büro heraus arbeitet und in einer (kleinen) Wohnung wohnt.


und welche Kosten entstehen Ihnen hierdurch, die Sie steuerlich über die genannte Pauschale geltend machen wollen?

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wst0312 | Tue Aug 25 16:30:53 CEST 2020 - Tue Aug 25 16:30:53 CEST 2020

Zitat: von Nutzer2917297

Das ist so nicht ganz korrekt. Auch privat kann ein ergonomisch eingerichter Arbeitsplatz vorhanden sein. Oftmals befinden sich diese "privaten Büros" in einem ausreichend großen Flur, dem Wohn- oder Schlafzimmer.
Ein für Telearbeit ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz ist nicht zwingend an ein steuerlich anerkanntes Arbeitszimmer gekoppelt.

Das sind zwei unterschiedliche Dinge



Aber nicht mehr lange... Auch die Arbeitgeber müssen sich erst an die neue Art zu arbeiten gewöhnen - und dann kreist der Hammer!

Ich persönlich arbeite seit ca. 20 Jahren entweder beim Kunden, oder im HomeOffice und habe einen ganz klaren Vertrag unterzeichnen müssen, damit mir dies überhaupt erlaubt wird. Dieser enthält z. B.:

- Separater Raum
- Kein Durchgangszimmer erlaubt.
- Bildschirm ist beim Verlassen des Arbeitsplatzes zu sperren
- Firmendaten sind auf separatem, verschlüsseltem, Datenträger zu speichern (sofern welche anfallen)
- usw. usw.

Eigentlich alles Selbstverständlichkeiten, oder kann sich irgendjemand vorstellen, dass seine Krankenkassen-Angestellte und Nachbarin in ihrem Familienkreise die Abrechnung seiner Tripperbehandlung bearbeitet? Oder dass ihr wett-affiner, fussballverrückter Ehemann neben ihr sitzt, während sie Herrn Neuers Knieverletzung bearbeitet?

D. h. auch die Arbeitgeber brauchen noch ein bis zwei Jahre um sich an die neue Situation zu gewöhnen, und dann wird ohnehin die Zügel angezogen...
Was ja auch logisch ist, denn in der Regel werden Daten anderer Personen/Firmen verarbeitet und zum Schutz dieser Daten gibt es bereits Gesetze, die selbstverständlich auch im HomeOffice einzuhalten sind!

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Leute/Firmen/Kunden nachfragen wie denn ihre Daten im HomeOffice der Mitarbeiter geschützt sind, und dann wird sich der Arbeitgeber dazu äußern und Maßnahmen ergreifen müssen!

Mir persönlich war es das wert, da aus meiner Sicht die Vorteile des HomeOffice überwiegen, aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.

Natürlich ist diese Petition trotzdem nicht zu unterstützen. Es war aber auch nur eine Frage der Zeit bis sie kommt. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere ja noch an das letzte Jahr? FFF, Auto-Hetze gegen Pendler, besonders gern genommen die SUVs, dann die Forderung nach einem "Recht auf Heimarbeit". In diesem Kontext haben ja schon die ersten Foristen erwähnt, dass genau eine solche Petition kommen wird - und sie haben Recht behalten!

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Nutzer2917297 | Tue Aug 25 12:22:18 CEST 2020 - Tue Aug 25 12:22:18 CEST 2020

Zitat: von J-2-the-P
Ohne entsprechendes Arbeitszimmer ist Telearbeit an sich aus Arbeitsschutzgründen in der Regel nicht zulässig. Deswegen dürfte es das an sich nicht geben, auch wenn es derzeit oft gemacht wird.



Das ist so nicht ganz korrekt. Auch privat kann ein ergonomisch eingerichter Arbeitsplatz vorhanden sein. Oftmals befinden sich diese "privaten Büros" in einem ausreichend großen Flur, dem Wohn- oder Schlafzimmer.
Ein für Telearbeit ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz ist nicht zwingend an ein steuerlich anerkanntes Arbeitszimmer gekoppelt.

Das sind zwei unterschiedliche Dinge

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Nutzer2917297 | Tue Aug 25 12:15:45 CEST 2020 - Tue Aug 25 12:15:45 CEST 2020

Zitat: von Petitionist1
Die Kosten für ein Monatsticket des ÖPNV entfallen also beispielsweise nicht. Sie müssen voll getragen werden zusätzlich zu den erhöhten Stromkosten.



Ebenso wie sporadische Fahrten zur Arbeitsstelle mit dem KFZ können selbstverständlich auch nur sporadische Fahrten mit dem ÖPNV angerechnet werden.
Die restlichen Kosten eines Monatstickets sind private Kosten. Der/die Petent/in könnte auch Einzeltickets für die sporadischen Fahrten an den Arbeitsplatz kaufen.

Die "erhöhten Stromkosten" belaufen sich auf geschätzt ca. 5 € Monat. Selbst bei 10 € / Monat kommt ein derzeit im Homeoffice tätiger Arbeitnehmer nicht über die schon angesetzte Werbungskostenpauschale von 1.000 € / p.a.

Um hier einmal mit den absetzbaren Kosten für ein Arbeitszimmer aufzuräumen:
Der Höchstbetrag, der steuerlich abgesetzt werden kann, liegt bei 1.250 € / pro Jahr (!).
Absetzbar sind aber nur die tatsächlichen Kosten. Liegen diese unterhalb dieses Betrags, so werden auch nur die niedrigeren Kosten anerkannt.

Selbst bei einem abgeschlossenen und steuerlich anerkannten Arbeitszimmer kommen daher viele nicht über den Betrag der automatisch von Finanzamt gesetzten Werbungskostenpauschale von 1.000 € p.a.

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J-2-the-P | Tue Aug 25 12:12:08 CEST 2020 - Tue Aug 25 12:12:08 CEST 2020

Zitat: von Petitionist1
Das alles gilt aber nur, wenn man ein dediziertes Arbeitszimmer zuhause hat. Also einen ausschließlich für die Arbeit eingerichteten, abgeschlossenen Raum. Das ist in Deutschland nicht so üblich, wie Sie vielleicht meinen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten gerade aus dem Wohnzimmer heraus oder haben einen Tisch in einem Durchgangsraum stehen.



Ohne entsprechendes Arbeitszimmer ist Telearbeit an sich aus Arbeitsschutzgründen in der Regel nicht zulässig. Deswegen dürfte es das an sich nicht geben, auch wenn es derzeit oft gemacht wird.

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Petitionist1 | Tue Aug 25 11:47:57 CEST 2020 - Tue Aug 25 11:47:57 CEST 2020

Interessanter Gedankengang, jedoch nicht 100% zutreffend. Nur sehr wenige Arbeitnehmer fahren gar nicht mehr zur Arbeit. Die Kosten für ein Monatsticket des ÖPNV entfallen also beispielsweise nicht. Sie müssen voll getragen werden zusätzlich zu den erhöhten Stromkosten.

Es ist auch richtig, dass ein paar der Kosten für ein heimisches Arbeitszimmer abgesetzt werden können. Dazu gelten bspw. Inventar, Strom und anteilig Zinsen für ein Eigenheim.
Das alles gilt aber nur, wenn man ein dediziertes Arbeitszimmer zuhause hat. Also einen ausschließlich für die Arbeit eingerichteten, abgeschlossenen Raum. Das ist in Deutschland nicht so üblich, wie Sie vielleicht meinen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten gerade aus dem Wohnzimmer heraus oder haben einen Tisch in einem Durchgangsraum stehen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Petition näher bringen. Sie ist aus der Sicht eines/einer AN geschrieben, die momentan einen Teil ihrer Arbeitszeit nicht aus einem Büro heraus arbeitet und in einer (kleinen) Wohnung wohnt.

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