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Diskussion zur Petition 116046

Klimaschutz

Einberufung von einem bundesweiten Bürgerrat zur Klimapolitik vom 16.09.2020

Diskussionszweig: Re: Klimaschutz - Einberufung von einem bundesweiten Bürgerrat zur Klimapolitik

Nutzer4638252 | 15.12.2020 - 11:50

Re: Klimaschutz - Einberufung von einem bundesweiten Bürgerrat zur Klimapolitik

Anzahl der Antworten: 3

In Irland hat das - so weit ich gelesen habe - mit den Bürgerräten hervorragend funktioniert. Bürgerräte sollen auch nicht die Parlamente abwerten, sondern ergänzen. Jeder Politiker hat schließlich sein Schwerpunktthema und kann unmöglich die komplette Bandbreite an Hintergrundwissen für die jeweilige Abstimmung parat haben. Darum werden ja auch Kommissionen einberufen.
Der Unterschied zu den Bürgerräten ist, dass dort repräsentativ Bürger aller Altersgruppen, "Schichten", Berufsgruppen... vertreten sind. Der Vorteil: Durch die Bürgerräte werden in Irland politische Entscheidungen von der Bevölkerung besser akzeptiert und mitgetragen.
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Nutzer4640697 | Tue Dec 15 16:02:20 CET 2020 - Tue Dec 15 16:02:20 CET 2020

Burgerräte erbringen Kompetenz und Sichtweisen, die so manchen Politikerinnen fehlen

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Nutzer3697924 | Tue Dec 15 15:14:26 CET 2020 - Tue Dec 15 15:14:26 CET 2020

1. Das Parlament ist nicht repräsentativ besetzt, dort sind nicht alle Bevölkerungsgruppen gleich gut vertreten
2. Politiker/innen wollen wiedergewählt werden und fürchten daher unpopuläre Maßnahmen, dessen Vorteile für Teile der Bevölkerung nicht unmittelbar ersichtlich sind.
3. In der Politik hat die Stimme von Lobbygruppen der fossilen Industrie zu viel Gewicht im Gegensatz zu der Stimme der Wissenschaft
4. Die Politik hat im Punkt Klimaschutz versagt. In den 5 Jahren seit dem Parisabkommen ist viel zu wenig passiert. Weshalb dann nicht mal etwas Anderes probieren ?
5.Entscheiden muss die Politik dann ja trotzdem aber der Bürgerrat könnte mehr Klimaschutz anstoßen bisher möglich gewesen ist.

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Nutzer3294430 | Tue Dec 15 12:03:10 CET 2020 - Tue Dec 15 12:03:10 CET 2020

Zu: "Nutzer4638252" (15.12., 11:50 Uhr)

Zitat: von Nutzer4638252
Jeder Politiker hat schließlich sein Schwerpunktthema und kann unmöglich die komplette Bandbreite an Hintergrundwissen für die jeweilige Abstimmung parat haben. Darum werden ja auch Kommissionen einberufen.
Der Unterschied zu den Bürgerräten ist, dass dort repräsentativ Bürger aller Altersgruppen, "Schichten", Berufsgruppen... vertreten sind.
Wie gewährleisten denn dann die sehr dispers besetzten Bürgerräte, dass die dort per gelenktem Losverfahren zum Diskutieren zusammengerufenen das nötige Hintergrundwissen zur Facharbeit haben? Diskutieren und entscheiden sollen doch die Bürgerratsmitglieder und nicht die parallel begleitenden und beratend unterstützenden Expertinnen und Experten, nicht wahr? Übrigens: die gleichen Expertinnen und Experten unterstützen die Abgeordneten im Deutschen Bundestag bei der Sacharbeit. Auch die Bürgerinnen und Bürger im großen Plenum des Deutschen Bundestags können also zusätzliches Wissen sich aneignen - mit dem Unterschied, dass die Abgeordneten die formelle Repräsentanz der gesamten Bevölkerung sind. Wobei: ist nicht der Standardverweis auf Altersgruppen, "Schichten", Berufsgruppen nicht eine Argumentation in Richtung Delegitimation des Parlamentarismus und der politischen Parteien?

Zitat: von Nutzer4638252
Der Vorteil: Durch die Bürgerräte werden in Irland politische Entscheidungen von der Bevölkerung besser akzeptiert und mitgetragen.

Jau. Nur dass in Irland Themen eher ideologischer Natur Thema zur Entscheidung anstanden, Themen, die im Endeffekt für wenige einen Vorteil, für die Masse aber ohne fühlbare Wirkung waren. So konnte dann leicht akzeptiert werden, wobei die Fronten im Land ohnehin bereits erschöpft waren. Bei einem Bürgerrat zum Thema Klimawandel geht es aber um Entscheidungen, welche das Leben praktisch aller im Land beeinflussen werden, in Richtung notwendiger Verzicht, Veränderung, Verlust, auch Verlust von Arbeitsplätzen und lieb gewonnenen Freiheiten. Und gerne wird von vielen verkannt, dass bereits zahlreiche Entscheidungen im Thema getroffen wurden oder in Vorbereitung sind. Was erwarten Sie also noch von diesem Laiengremium? Das Auffinden des Steins der Waisen innerhalb gelenkter Diskussion bei Flipchart, Metaplanwand, Kaffee und Gebäck über einige Wochenenden hinweg?

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