Herzlich Willkommen auf den Internetseiten des Petitionsausschusses des deutschen Bundestages. Jedermann hat die Möglichkeit, Bitten oder Beschwerden an den Deutschen Bundestag zu richten.

Um direkt zu entsprechenden Bereichen zu springen verwenden Sie die Sprungmarken wie folgt:

Auf dem Bild sehen Sie ...

Diskussion zur Petition 116328

Familienfragen

Wahlfreiheit der Eltern bei Betreuungsform der Kinder U3 durch Zufluss der staatlichen Subventionsleistung direkt an Familien vom 23.09.2020

Diskussionszweig: Wahlfreiheit?

KSKKH | 10.10.2020 - 16:12

Wahlfreiheit?

Anzahl der Antworten: 22

Die versch. staatl. Zuschüsse zur Kinderbetreuung wurden hauptsächlich mit dem Argument der Wahlfreiheit beider Elternteile für Beruf und Familie bzw. Familie begründet.
Zusätzlich wurde das Problem des Knicks in der Lohnentwicklung vollständig auf den gehaltlichen Gender-Gap geschoben.

Eine Wahlfreiheit ist jedoch nur vorhanden, wenn sich Eltern bzw. Elternteile dies auch leisten können.

--> Entscheidet sich eine Frau/Mann/Div. spätestens nach dem Mutterschutz für Karriere und das Überlassen des Kindes von prägenden Jahren an andere ist das eine freie Entscheidung. Der erhaltene Lohn muss mindestens die gesamten Kosten für den Platz in der Betreuungsstätte decken. Ob über Steuer und Förderung oder direktem KITA-Beitrag.
Andernfalls reduziert sich der Sinn diese Systems auf:
1-Persönliche Entwicklungsziele
(Diese sehe ich aus gesellschaftlicher Sicht zu diesem Zeitpunkt als nicht förderungsrelevant an.)

2-Melken aus dem Gesichtspunkt Steuer bzw. Sozialversicherungsbeiträge und damit der Verschleierung bzw. Verschleppung von Finanzierungsproblemen.

Wird hiermit versucht, die Lücke der z.B. Rentenfinanzierung und auch Altersarmut durch Erwerbstätigkeit vorzubeugen, ist mein Vorschlage eine den Kreis zu schließen und die Höhe der Rente vom Beitrag zur Finanzierung dieser Abhängig zu machen. D.h. es muss der aktuelle Beitrag zur Zahlung der aktuellen Renten, als auch das Wahrnehmen der Möglichkeiten zur Sicherung der einen Rentenauszahlung berücksichtig sein. (z.B. eigene Kinder, erziehen adoptierter Kinder, etc.)
Somit besteht auch Wahlfreiheit die Höhe der Rente über Konzentration auf die Karriere und somit höherem Einkommen oder durch Streuung und Kombination mit Erziehungsleistung zu bestimmen.


--> Entscheidet sich eine Frau/Mann/Div. Dafür die Wertgrundladen in den ersten drei Jahren selbst zu prägen, trotz Lohneinbußen bzw. ohne Geld, muss dieser das vollständig selbst finanzieren.
Der Berufsausstieg ist meist zusätzl. mit einem Karriere-Knick verbunden.
Somit besteht diese Wahlmöglichkeit nur für eine finanziell oberen Mittelschicht.
Wir sollten wir so konsequent sein und beides fördern.
Die Betreuung mit akzeptablen Qualitätsstandard komplett aus Beiträgen zu finanzieren scheint ja nicht möglich zu sein.

Alternativ wäre es angebracht ehrlich zu kommunizieren und aussprechen, dass die Bindung an das Elternhaus und geringere Einfluss auf die Kinder in einige Fällen ein Problem darstellt und versucht wird, dies durch staatl. Einrichtungen auszugleichen. (Stichwort: Frühförderung)
Allerdings muss dann auch sichergestellt sein, dass der Aufbewahrungsgedanke nicht der vorwiegende für die Kinderbetreuungsstätte ist, sondern nur ein Nebeneffekt und es darf nicht nur die Anzahl bewertet werden.

Selbst empfinde ich das 2.Argument als einen Schlag ins Gesicht aller Eltern, die sich in der Lage fühlen ihre Kinder selbst zu erziehen und dies auch möchten. Sofern diese in Deutschland in der Unterzahl sind, jedoch in Ordnung.
3

Nutzer2917297 | 27.10.2020 - 08:51

Zitat: von Rodewisch
"Die Gründe, aus denen kein oder nur geringes Erwerbseinkommen vorhanden ist" sind eben gerade nicht gleichgültig. Es ist ein großer Unterschied, ob Einkommen fehlt, weil keine Leistung erbracht wird oder ob es fehlt, weil eine Leistung nicht honoriert wird. Die Nichthonorierung der elterlichen Erziehungsarbeit ist eine klare Diskriminierung, weil diese Arbeit heute der Gesamtgesellschaft zugute kommt ohne gleichwertige Gegenleistung. Es liegt also eine klare Ausbeutung der Eltern vor, die bei leistungslosen Hartz IV-Empfängern nicht besteht.



Das ist doch Unfug. Auch "Hartzt IV"-Eltern müssten dann diese Leistungen erhalten. Diese erziehen ihre Kinder schließlich auch Zuhause.

Schon mit der derzeitigen Sozialgesetzgebung wurde das "Geschäftsmodell Kind" geschaffen. Sie bzw. die Petition möchte dieses sogar noch weiter ausbauen.

Kinder sind aber etwas ganz alltägliches, daher braucht es dafür keinen "Lohn" und keine Bezahlung. Kinder bekommen ist doch kein Geschäft,, sondern ein ganz persönliche Entscheidung. Für diese ganz persönliche Entscheidung kann man doch keine Bezahlung fordern.

Wlr leben zum Glück in einer Zeit, in der jeder die freie Entscheidung hat ob er/sie Kinder haben möchte oder nicht.

Noch einmal: wenn man Bezahlung dafür fordert, dass man Kinder bekommt (und diese Zuhause erzieht), ist man weisungsgebundener abhängig Beschäftigter.
Bedeutet: "die Gesellschaft" hat dann auch die Entscheidungsgewalt darüber, wie diese Kinder erzogen werden.

Wollen Sie das wirklich?

0

Rodewisch | 27.10.2020 - 00:27

"Die Gründe, aus denen kein oder nur geringes Erwerbseinkommen vorhanden ist" sind eben gerade nicht gleichgültig. Es ist ein großer Unterschied, ob Einkommen fehlt, weil keine Leistung erbracht wird oder ob es fehlt, weil eine Leistung nicht honoriert wird. Die Nichthonorierung der elterlichen Erziehungsarbeit ist eine klare Diskriminierung, weil diese Arbeit heute der Gesamtgesellschaft zugute kommt ohne gleichwertige Gegenleistung. Es liegt also eine klare Ausbeutung der Eltern vor, die bei leistungslosen Hartz IV-Empfängern nicht besteht.

0

Nutzer2917297 | 26.10.2020 - 09:37

Zitat: von Rodewisch
Hier werden Kinder erziehende Eltern mit Hartz IV-Empfängern auf eine Stufe gestellt. .


ALG II ist eine bedarfsorientierte Sozialleistung für diejenigen, die ihren Lebensunterhalt nicht oder nur teilweise aus eigener Kraft erwirtschaften (können).

Selbstverständlich sind die Gründe, aus denen entwedern kein oder nur ein geringes Erwerbseinkommen vorhanden sind, vollkommen gleichgültig.

0

BGE-Franz | 25.10.2020 - 17:43

Geht dieser Groko-Tanz um soziale Ungerechtigkeit und Bürger-Entmündigung noch etwas komplizierter zur Aus- und Überlastung von Ämtern, Gerichten, Aktenkopierern, Bürgern und Verkehr ? Bestimmt, wenn man so umwelt- und klimaschädigend weiter macht, wie bisher. Und die Klimaziele und Zukunft der Menschheit ?: Kannste alles dann vergessen und in der Pfeife rauchen.

1

Rodewisch | 24.10.2020 - 19:42

Hier werden Kinder erziehende Eltern mit Hartz IV-Empfängern auf eine Stufe gestellt. Das ist völlig unsachlich und zeigt wohin die Abwertung der Kinererziehung geführt hat. Dahinter steckt eine verborgene Frauenfeindlichkeit, da eben nur die traditionell von Männern geprägte Erwerbsarbeit zählt. Tatsächlich ist aber die elterliche Kindererziehung ebenso wichtig wie Erwerbsarbeit. Aber das "männliche" Denken prägt eben nach wie vor das Bewusstsein. Das gilt leider auch für dieFeministinnen, die dadurch zumindest allen Müttern einen Bärendienst erweisen.

1

Nutzer2561802 | 19.10.2020 - 20:10

Ich habe schon die Aussage gehört "Ich will Hartzer werden oder Rentner"
Ist doch ein interessanter Berufswunsch. Und das in zweiter oder dritter Generation.
Man könnte bei den Ausgaben für "Arbeit und Soziales" große Summen einsparen.
Wahlfreiheit ja, aber ohne zusätzliches Geld.

1

Nutzer3294430 | 14.10.2020 - 08:26

Zu: "Ursula1955" (14.10., 01:09 Uhr)

Zitat: von Ursula1955
Doch, ich halte das durch. Aber ich differenziere eben zwischen Eltern, die diese Verantwortung tragen können und solchen, die das nicht können.

1) Nein, kein "durchhalten".
2) Sie argumentieren auf der Basis Ihrer Vorurteile und pauschalisierenden Abwertungen.
3) Fehlt weiterhin Ihre Antwort zu Ihrem Verständnis von Art 1 GG.

Zitat: von Ursula1955
Nun, in allen Bundesländern (in Bayern erst erst recht) [...]

Eine übliche "Ursula-Antwort" bar jeglicher Belege jedoch getreu des Sozialneidthemas, ergo nicht relevant für die weitere Diskussion.

Zitat: von Ursula1955
Ja, man kann Betreuungskosten von der Steuer absetzen. Das war es aber schon.

Nein, das war noch nicht alles. Bemerkenswert Ihre Kenntnislücken. Machen Sie sich kundig zu den Zielen und Angeboten öffentlicher frühkindlicher Erziehungs- und Betreuungsangebote.

Zitat: von Ursula1955
Mehr Geld würde dazu führen, dass die Kreise größer werden, die sich die private Betreuung leisten können. Und da können 300 (oder besser 500) Euro mehr entscheidend sein. Dann kann der Opi seinen 450-Euro-Job lassen und seine Enkelkinder betreuen.

Nein, das kann auch "Opi" in diesem Fall nicht so ohne weiteres.

Zitat: von Ursula1955
Und im Idealfall kombiniert man: Einen Teil der Woche Kita, den anderen Teil Opi.

Auch das ist Unsinn. Und zudem nicht Thema der hier zu diskutierenden Petition.

Zitat: von Ursula1955
Diese Argumentation (Steuern und Sozialabgaben), wird von Politikern (vor allem linken) ständig eingebracht.

Tatsächlich? Welche Belege haben Sie für Ihre Behauptung? Und warum weichen Sie einer Antwort meiner Frage an Sie zum Zweck Ihres Vergleichs aus?

Zitat: von Ursula1955
Habe ich irgendwo gesagt, dass alle(!) Hartzer keinen Abschluss hätten?

1) Es gibt keine "Hartzer".
2) Ja, haben Sie.

Zitat: von Ursula1955
Und warum soll man für eine Zusatz(!)leistung zum normalen Hartz4 keine Bedingung stellen? Die normale Leistung wird doch ohnehin bezahlt.

1) Grundsätze des SGB.
2) Nicht Thema hier.

Zitat: von Ursula1955
Wenn jemand Kinder betreut ohne dass die Eltern dafür vom Staat Geld bekommen, ist das die Angelegenheit der Eltern, ob und welche Qualifikation sie fordern.
Natürlich kann man bei Zahlen einer neuen Leistung Bedingungen stellen für das Betreuungspersonal. Wobei sich vermutlich alle (außer Ihnen natürlich) kaputtlachen würden, wenn der Opi erst einen Kurs machen müsst4, um sein eigenes Enkelkind zu betreuen.

1) Nicht Betreuung, sondern Erziehung.
2) Staatliches Regelungsprivileg, auch in Ihrem Bundesland ist die frühkindliche Erziehung geregelt, Standards sind definiert.
3) Machen Sie sich kundig, anstatt auf unrealistischen Alternativvorschlägen rechthaberisch zu bestehen.

Zitat: von Ursula1955
Übrigens fällt mir gerade ein, [...]

Da ist es wieder, das "Ursula-Stilmittel": "Komme ich nicht voran mit meiner Propaganda, dann erfinde ich halt meine Argumente." Denn verifizierbare Fakten sind ja nur blöd.

Zitat: von Ursula1955
Und was die Frage betrifft, ob ich oder andere nun gut sind für die Kinder, das überlassen sie doch getrost den Eltern. Das ist Teil der geforderten Wahlfreiheit.


Wenn gerade junge Eltern Ihre Beiträge hier aufmerksam verfolgen, dann ist die Entscheidung Ihrer Kundenzielgruppe sicherlich eindeutig.

1

Ursula1955 | 14.10.2020 - 01:29

Zitat: von Nutzer2917297

Von mir die Frage:
Erfüllen Sie persönlich und auch Ihre Räumlichkeiten und deren Ausstattung überhaupt die Voraussetzungen um als Tagesmutter / Ersatz-Omi, tätig sein zu dürfen?

Ihnen ist schon bekannt, dass hierzu eine Genehmigung des Jugendamtes vorliegen muss, oder?
Diese wird erst nach vorheriger Prüfung erteilt (oder verweigert).

Um diese Fragen würde ich mich kümmern, wenn ich mich tatsächlich für diese Option entscheide.

Im übrigen benötigt man eine staatliche Genehmigung nur, wenn die Eltern auch Geld von Staat für die Betreuung bekommen. Bei Betreuung, die die Eltern selbst bezahlen, bleibt es ihnen überlassen, auf Qualitätsstandard zu achten. Alles andere ist nur eine Frage des Finanzamts.
Zitat: von Nutzer2917297

Kleinkind-Betreuung umfasst nicht nur "die Vorbereitung auf die Schule" sondern auch dem natürlichen Spiel- und Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen - wenn drei Kleinkinder im Park beim Nachlaufen-Spielen in unterschiedliche Richtungen unterwegs sind, erfordert es eine enorme körperliche Fitness, diese wieder einzufangen - und das täglich.


Mit Dreien würde ich in der Tat nicht auf den öffentlichen(!) Spielplatz gehen wollen. Allerdings gibt es auch Eltern, die einen großen, gut um zäunten Garten haben und die ihr Kind ohnehin nicht auf einen öffentlichen Spielplatz schicken würden - egal unter wessen Aufsicht.
Hundescheiße, von Jugendliche angesägte Klettergerüste, überall zerbrochene Flaschen von den Sauforgien der Jugendlichen, der Sandkasten als Drogenversteck. Da wären die meisten Eltern der Meinung, dass mein Lauftempo noch das geringste Problem ist.

Aber wie gesagt: Noch ist es nicht so weit. Und in meinem Fall ist es tatsächlich wahrscheinlicher, dass ich nach der Pandemie wieder Nachhilfe erteile und nur ein oder zwei Kids sitte - abends, wenn sie meistens schlafen. .
Aber ich kenne durchaus 70jährige, die das Hinterhersausen noch gut hinkriegen würden - besser als manche 130kg-Erzieherin.

0

Ursula1955 | 14.10.2020 - 01:09

Zitat: von Nutzer3294430

Zu: "Ursula1955" (11.10., 22:20 Uhr)
Zitat: von Ursula1955
Einerseits bin ich ein Fan der Erziehung zu Hause. Und ich möchte, dass den Eltern, die sich dafür entscheiden, mehr als bisher (auch finanziell) entgegengekommen wird.

Tja, leider halten Sie Ihren Wunsch in Ihrer nun folgenden Erläuterung nicht durch.

Doch, ich halte das durch. Aber ich differenziere eben zwischen Eltern, die diese Verantwortung tragen können und solchen, die das nicht können.
Zitat: von Nutzer3294430

Zitat: von Ursula1955
Wie und nach welchen Kriterien wollen wir entscheiden, wer sein Kind selbst erziehen und dafür auch Geld bekommen darf?

Als Pädagoge sollten Sie in der Lage sein, diese Frage zu beantworten. Sie verfolgen doch sicherlich die Erziehungspolitik Ihres Bundeslands, nicht wahr?

Nun, in allen Bundesländern (in Bayern erst erst recht) werden Kitaplätze und Hortplätze in der Tat häufiger an Arbeitslose vergeben (obwohl die ganzen Tag daheim sind) als an Beschäftigte. Das zeigt m.E. deutlich, dass die Verantwortlichen ebenso wie ich davon ausgehen, dass es Kreise gibt, die ihr Kind nicht ordentlich erziehen (und erst recht nicht bilden) können.
Zitat: von Nutzer3294430

Zitat: von Ursula1955
Andererseits würde es viele Kita-Probleme lösen (Probleme durch fehlende Räume oder fehlende Erzieher), wenn das ein oder andere Kind nicht zur Kita ginge, sondern mit zwei, drei Freunden zusammen von der Oma, einer Nanny oder auch einem Elternteil betreut würde.

Was sollte das bei den von Ihnen gerade erste attestierten Deutschkenntnissen ändern? Und wer soll eine "Nanny" finanzieren?

Natürlich gehe ich davon aus, dass sich vor allem die besser situierten Familien für private Betreuung entscheiden. Und wenn ein Teil dieser Kinder nicht mehr zur Kita gehen, steht das Personal denen zur Verfügung, die mehr Hilfe brauchen.
Zitat: von Nutzer3294430

Zitat: von Ursula1955
Und wenn man dafür natürlich gar nichts bekommt , dann fällt diese Entscheidung schon extrem schwer - auch in gut situierten Familien.

Jedes Kind bekommt "etwas". Unterlassen Sie bitte, hier Ihre kruden Vereinfachungen und Vorurteile zu präsentieren.

Ja, man kann Betreuungskosten von der Steuer absetzen. Das war es aber schon.
Zitat: von Nutzer3294430

Zitat: von Ursula1955
Daher meine ich, dass man schon Geld bekommen sollte, wenn man keine Kitas nutzt.

Was würde "mehr Geld" an Ihrem Befund ändern? Außer natürlich, dass Sie wieder Sozialneid schüren wollen.

Mehr Geld würde dazu führen, dass die Kreise größer werden, die sich die private Betreuung leisten können. Und da können 300 (oder besser 500) Euro mehr entscheidend sein. Dann kann der Opi seinen 450-Euro-Job lassen und seine Enkelkinder betreuen.

Und im Idealfall kombiniert man: Einen Teil der Woche Kita, den anderen Teil Opi.
Zitat: von Nutzer3294430

Zitat: von Ursula1955
Aber die Summe muss natürlich viel niedriger sein als die Kita-Kosten. Denn die Kita-Mitarbeiter zahlen ja auch Steuern und Sozialabgaben, während diese bei Papa oder Oma als Betreuer wegfallen.

Alle Menschen zahlen im Land irgendwann, irgendwo Steuern. Was soll dieser Vergleich?

Diese Argumentation (Steuern und Sozialabgaben), wird von Politikern (vor allem linken) ständig eingebracht.
Zitat: von Nutzer3294430

Erziehungspolizei? Und natürlich jede Menge Vorurteile.

Man muss ein entsprechendes Modell doch nicht wahrnehmen. Im Übrigen ist das mit der Kontrolle im schulischen Bereich längst üblich. Da gibt es auch Kinder, die von der Schulpflicht befreit sind und dafür nachweisen müssen, dass sie auf dem in ihrem Alter normalen Stand sind.
Zitat: von Nutzer3294430

Hart4 = kein Berufsabschluss? Aber hier ist es wieder, das ebenfalls bereits von Ihnen hier mehrfach präsentierte Motiv eines neuen "deutschen Arbeitsdienstes". Geld vom Staat nur gegen Gegenleistungen. Noch einmal: Menschen erhalten staatliche Leistungen in diesem Land, weil diese Menschen einen Rechtsanspruch darauf haben, geprüft und bewilligt aufgrund rechtsstaatlicher Verfahren.

Habe ich irgendwo gesagt, dass alle(!) Hartzer keinen Abschluss hätten?
Und warum soll man für eine Zusatz(!)leistung zum normalen Hartz4 keine Bedingung stellen? Die normale Leistung wird doch ohnehin bezahlt.
Zitat: von Nutzer3294430

Ernsthaft, wirklich? Mit welcher Qualifikation denn? Und wie wäre es daher zunächst mit einer Prüfung Ihrer grundsätzlichen Eignung, sagen wir mindestens vier Wochen Praktikum in einer U3-Einrichtung und Aufsicht und Anleitung von Erziehungsexpertinnen und Erziehungsexperten?


Wenn jemand Kinder betreut ohne dass die Eltern dafür vom Staat Geld bekommen, ist das die Angelegenheit der Eltern, ob und welche Qualifikation sie fordern.
Natürlich kann man bei Zahlen einer neuen Leistung Bedingungen stellen für das Betreuungspersonal. Wobei sich vermutlich alle (außer Ihnen natürlich) kaputtlachen würden, wenn der Opi erst einen Kurs machen müsst4, um sein eigenes Enkelkind zu betreuen.

Übrigens fällt mir gerade ein, dass ich selbst tatsächlich noch einen (allerdings älteren) Babysitter-"Pass" herumliegen habe - bekommen nach 30stündiger, freiwillig besuchter Schulung. Die Eltern der Kids, die ich damals (meist nur drei, vier Stunden abends) sittete, fanden meine Idee, mich so zu "qualifizieren" eher überflüssig. Aber ich fand es ganz lustig, zusammen mit Jüngeren diesen Kurs zu besuchen. Und ich würde es ggf. nochmals machen.

Und was die Frage betrifft, ob ich oder andere nun gut sind für die Kinder, das überlassen sie doch getrost den Eltern. Das ist Teil der geforderten Wahlfreiheit.

0

Nutzer2917297 | 13.10.2020 - 06:33

Zitat: von Vater65
Zum Familienbild der 50er Jahre:

Es war nicht alles besser als heute, aber Vieles - die Verbindlichkeit und menschlichen Halt gebende Geborgenheit des familiären Umfeldes zum Beispiel.


Hier unterliegen Sie einem Irrtum.
Unser Gehirn entlastet sich selbst und speichert nur gute Erinnerungen.

Die angeblich damals vorhandene Halt gebende Geborgenheit ist ein Trugschluss. Die gab damals nicht mehr als heute. Im Gegenteil. Viele Frauen mussten einfach bei ihren u.U gewalttätigen und/oder alkoholabhängigen Männern bleiben, weil sie finanziell von diesen abhängig waren. Verhütung gab es nicht.
Und Männer hatten das Recht, über ihre Frauen herzufallen, wenn ihnen danach war. Was dann wiederum u.U. zu einer weiteren Schwangerschaft und noch größerer Abhängigkeit geführt hat.
Frauen haben sich dem damals einfach fügen müssen. Der "Familienzusammenhalt" war oftmals erzwungen - und nicht freiwillig. Das ist heute zum Glück anders.

Das Frauen diese Abhängigkeit gar nicht gewollt haben müsste jedem klar sein, der die Entwicklung seit der Einführung der "Pille" im Jahr 1964 verfolgt hat.

Nachtrag 14:45 h:
Frauen wurden früher nicht danach gefragt, welche Vorstellungen sie haben. Sie wurden einfach in eine Rolle gedrückt, die sie u.U. gar nicht haben wollten.
Und natürlich haben sie dieses weder ihren Kindern noch Enkelkindern erzählt. Kinder/Enkelkinder belastet man nicht mit den eigenen Problemen. Es wurde darauf gehofft, dass diese ein besseres Leben haben.
Arbeiten oder gar studieren? Das war nur in Familien möglich, in denen die Frauen unausgesprochen eine Beziehung auf Augenhöhe hatten und Töchter nicht weniger Wert waren als Söhne. Studieren war "gut betuchten" vorbehalten. Denn Bildung kostete auch in den 50er Jahren noch Geld. Schulgeld für Gymnasien und Studiengebühren waren normal.

Bildung war nicht abhängig vom Intellekt - Bildung war abhängig vom Geldbeutel - und vom Geschlecht.

Bevor auch nur einer Tochter Gymnasium und Studium gewährt wurde, durften/mussten erst einmal alle Söhne diese Bildung erfahren. Gleichgültig ob die Söhne wollten oder nicht.
Und wenn man noch weiter zurückschaut - vielen Frauen wurde auch einfach der Zugang zu Universitäten verweigert.

Es war eine "gute alte Zeit" für Männer - nicht aber für Frauen.

Wir sollten froh sein, dass diese Zeiten vorbei sind.

Entschuldigung für den "Ausbruch". Die Verklärung und das "Hochloben" der 50er / 60er Jahre des letzten Jahrhunderts (oder noch früher) macht mich einfach wütend.

1