Text der Petition
Mit der Petition wird eine Steuererhöhung auf tierische Produkte, wie Fleisch und Milch auf den Regelsatz von 19 Prozent, sowie eine generelle Erhöhung der Preise tierischer Lebensmittel gefordert, die die wahren Kosten der Schäden und Konsequenzen, die durch Massentierhaltung verursacht werden, abdecken.
Begründung
Die Massentierhaltung sorgt für eine Vielzahl der heutigen Probleme. Zehntausende Tiere leiden ihr angsterfülltes Leben lang in Betrieben, in denen die Arbeitskräfte unter schlechten Bedingungen ausgebeutet werden. Zudem gilt die heutige Tierzucht als eine der Hauptursachen für den mittlerweile kaum vermeidbaren Klimawandel. Aus ethischer, moralischer und rationaler Sicht geht es so nicht weiter. Um den realen Wert tierischer Produkte darzustellen, wird eine Erhöhung der Preise gefordert. Mit dem Erlös ließen sich entstandene Folgen (zum Teil) ausgleichen. Beispielsweise könnte das Geld in Projekte gegen den Klimawandel oder für mehr Tierschutz gesteckt werden.
Wie naiv muss man sein, um anzunehmen, dass eine produktbezogene Steuer, also eine Geldleistung ohne Anspruch auf individuelle Gegenleistung, aufgabenbezogen und zweckgebunden verwendet wird?
Werte Petentin, werter Petent, solange es megageil ist, sich beim Steakhaus seiner Wahl ein Angussteak aus Argentinien mit „zertifizierter Qualität“, „besonders gut durchblutet“ und „sehr feinfaserig“ servieren zu lassen, solange Fußballspieler mit gehobenem Einkommen (aber fragwürdiger Leistung) sich äußerst werbewirksam ein „Goldsteak“ für 1.200 Euro servieren lassen, solange der deutsche Verbraucher meint, 65 kg Fleisch pro anno sei gerade ausreichend und angemessen für ihn, wird das nichts mit Ende der Massentierhaltung, daran ändern auch 19% nichts.
Es wird auch nichts mit Ende der Massentierhaltung wenn Rinder zwar hier gezüchtet, aber recht preiswert in Transport und Ware -aber immens gewinnbringend- in nahöstliche und nordafrikanische Länder mit Lkw und Schiff exportiert werden; Zustand egal, - Hauptsache sie atmen noch.
Es wird auch nichts mit Ende der Massentierhaltung wenn Nerze nur deshalb gezüchtet werden, weil ihre behaarte Haut Frauen (oder die sich dafür halten) gut, -weil modisch ganz toll und supercool-, gefällt. Dann ist auch nicht weiter schlimm, dass 13 Millionen Nerze in Dänemark gekeult wurden (Nov. 2020), obwohl Nerzmäntel in einer bekannten Versteigerungsplattform bereits für unter 400 Euro zu haben sind.
Es wird auch nichts mit Ende der Massentierhaltung wenn jeder Deutsche meint, Weihnachten eine polnische Gans im Topf haben zu müssen, eine Gans die zuvor in Ungarn und/oder Bulgarien war, nach Polen transportiert wurde um sich dann "polnisch" nennen zu dürfen,- weil der Deutsche gerade polnische Gänse so lecker findet.
Es ist ein reines Verbraucher- und Marktverhalten welches durchaus zu ändern wäre, das allerdings ist nicht Gegenstand dieser Petition - Schade!