Text der Petition
Mit der Petition wird gefordert, die Blockade der Krankenkassen bei der Versorgung schwerst behinderter Kinder/Erwachsener zu stoppen.
Begründung
Die Versorgung wird konterkariert
· durch systematische Infragestellung ärztlich eingeleiteter Therapien oder Verordnungen durch Krankenkassen. Wir fordern eine Beendigung dieser Praxis.
· durch Verweigerung direkter Kostenübernahme verordneter Hilfsmittel. Wir fordern im Wesentlichen eine direkte Kostenübernahme, gutachterliche Überprüfungen nur in begründeten Einzelfällen. Außerdem soll die Kostenübernahme von nicht im Hilfsmittelkatalog gelisteter Hilfsmittel in begründeten Fällen ermöglicht werden.
· durch Verwehrung der Kostenübernahme bestimmter fachärztlich verordneter Medikamente. Auch ein ungewöhnlicher Einsatz von Medikamenten (Import, off label use) muss bei Menschen mit Behinderungen und chronischen/ seltenen Erkrankungen problemlos möglich sein. Wir fordern hier eine ausnahmslose direkte Kostenübernahme fachärztlich verordneter Medikamente.
· durch Heranziehen fachfremder Gutachter durch den MD. Wir fordern, dass notwendige Gutachten nur durch einen erfahrenen fachkompetenten Arzt/Ärztin erstellt werden dürfen.
· durch Heranziehen von Gutachten des MDs, die nur nach Aktenlage erstellt werden. Wir fordern, Gutachten nur nach Aktenlage nicht länger zuzulassen.
· durch Verzögerung der Versorgung und der Therapien durch lange Bearbeitungszeiten der Krankenkassen. Wir fordern eine Bearbeitungsfrist für die Entscheidungsträger.
· durch den bestehenden Interessenkonflikt des MDs bei vollständiger Finanzierung durch Kranken- und Pflegekassen. Wir fordern eine Reform mit einer Gewährleistung der Unabhängigkeit und der wirksamen Einbeziehung und deutlichen Gewichtung von Patienteninteressen.
So könnte z.B. so mancher MCS-Pflegefall durchaus noch selbständig einen eigenen Haushalt führen, wenn er von Pflegekasse oder Sozialamt ein Auto finanziert bekäme. Doch auch das wird von beiden Institutionen verweigert, sodaß hierdurch sich der Krankheitszustand eines MCS-Patienten im täglichen Mangel an allem und all der Lebenserschwernis ohne Mobilität bis zur Heimaufnahme-Notwendigkeit verschlechtet. Und dann sind Pflegekasse und Sozialamt mit monatlichen 3000 Euro Kosten aufwärts dabei, anstatt zur Prophylaxe so einer leicht absehbaren Pflegefallverschlimmerung dem MCS-Pflegefall ein Auto zu finanzieren, das es gewöhnlich schon für ca. 500 Euro Kaufpreis auf dem Gebrauchtwagenmarkt mit frischen TÜV gäbe und daher diese Kaufpreiskosten nur alle 2 Jahre mal anfallen würden. Somit verstoßen auch bei der abgelehnten Pflegefall-Prophylaxe Sozialamt und Pflegekasse eklatant gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot des Gesetzgebers.