Text der Petition
Mit der Petition wird eine neue, angemessene Regelung zur Besteuerung von veganen und vegetarischen Produkten gefordert. Die Steuer für vegane und vegetarische Produkte sollte, auch im Fall von "verarbeiteten Lebensmitteln", maximal in derselben Höhe des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7 Prozent liegen.
Begründung
Zum einen wurde in den letzten Jahren des Öfteren die Verabschiedung diverser Steuererhebungen zur Änderung des Verbraucherverhaltens diskutiert, bspw. eine Erhöhung der Steuer auf Produkte mit hohem Zuckergehalt, um dem steigenden Zuckerkonsum der Bürger*innen entgegen zu wirken. Diese Instrumentalisierung der Steuersätze sollte im Umkehrschluss auch in Form einer Steuersenkung Anwendung finden, um die Wahl einer gesünderen, nachhaltigeren und klimafreundlicheren Ernährung zu fördern.
Zum anderen sollte es in einer Zeit, in der eine CO2-Emmissionssteuer verabschiedet wird, um das Verhalten der Bürger*innen dahingehend zu ändern, dass sie klimabewusster leben und entscheiden, gleichzeitig eine steuerliche Entlastung geben, wenn sie sich bewusst für eine klimafreundlichere, CO2-ärmere Alternative entscheiden. Eine vegane/ vegetarische Ernährung und die Wahl solcher Produkte, stellen eine Nahrungsmittelalternative mit einem geringeren CO2-Fußabdruck dar. Dies sollte mit einer steuerlichen Entlastung belohnt, statt mit einem um 12 % höheren Steuersatz bestraft werden.
Abschließend wirkt sich der derzeit angewandte Steuersatz für Luxusgüter in Höhe von 19 % entscheidend auf den Endpreis der Produkte aus. Der dadurch noch größere Preisunterschied zwischen den veganen/vegetarischen Ersatzprodukten und den tierischen Produkten, schreckt potentielle Kunden ab, die bei gleichem Preis bereit wären, die Produkte gelegentlich zu nutzen, um ihren Konsum tierischer Produkte im Sinne der Nachhaltigkeit zu senken.
Um die Sachlichkeit der Diskussion nicht zu gefährden, werde ich in meiner Begründung nicht weiter auf die ethischen Aspekte eingehen.
StefanJ-- | 01.03.2021 - 07:25
@ Überlegung | 27.02.2021 - 11:53
Au ja, "vegane Produkte" ... toll. Dann, wie ist das dann? Baumwollkkleidung 7%? Plastikklamotten sowieso? Und der Rest dann 19%? Uiii, das würde den bisherigen Steuersatzwahnsinn nochmal deutlich toppen ...
Nein lieber Torxuser, "vegane Produkte" haben eben nicht "19% Mehrwertsteuer". Die haben die gleiche Mehrwertsteuer wie alle anderen Produkte auch.
Doch, vegan heißt erst mal Lebensmittel ohne Tierbeteiligung. Das erweiterte weltanschauliche Kartenhaus, das dann darauf aufgebaut wurde, das kam dann später noch dazu. Was sich aber dann mit Fair Trade beißt - was ist, wenn der Campesino von dem die fair gehandelten Kaffee- oder Kakobohnen kommen, einen Esel oder ein Pferd ausgebeutet hat auf seinem Hof? Womöglich sogar selber gerne mal ein Hühnchen isst - und sich das dann dank Fair Trade sogar leisten kann? Sind da die Veganer nicht in einem ethischen Dilemma?
Ach ja, kürzlich kam da ein Fernsehbeitrag zum Thema "kulturelle Aneignung" - auch so ein PC- Phantasiegebäude. Aber das kann man ja dann auch auf den Teller anwenden. Von wegen Soja"würstchen", vegane "Burger", Mandel"milch", Analog-, sorry veganer "Käse" usw., usw. - das wäre dann doch krasse kulinarische Aneignung ... pfui, schämt Euch, liebe Besseresser ...
Wolle würde eben nicht reduziert angeboten. Wird es auch heute schon nicht.
Aber Sie legen den Punkt schön dar. Gäbe es Sonderrechte für "vegan", die Hersteller hätten keinerlei Probleme, da was aufs Etikett draufzudrucken, den Preis zu erhöhen und dafür dann auch noch weniger USt zu bezahlen. Funktioniert ja heute schon prima. Und hierbei müsste man nicht mal was am Produkt selber ändern. Wir erinnern uns an diverse "laktosefreie", "glutenfreie" oder auch "fettfreie" Produkte, die schon vorher nie Laktose, Gluten oder Fett enthalten haben.
Überlegung | 27.02.2021 - 11:53
hab ich gefragt, gleich am Anfang und auf die Lebensmittel komme ich, weil es in der Begründung steht, so dass man das zumindest als u.a. zu werten und es eben kein Fehler ist.
"Die Steuer für vegane und vegetarische Produkte sollte, auch im Fall von "verarbeiteten Lebensmitteln", maximal in derselben Höhe des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7 Prozent liegen."
das war mir bekannt, dass "vegane" Produkte, also Hülsenfrüchte, Gemüse, Wasser usw. einen reduzierten % hat, wozu wird es in der Begründung dann betont?
na von mir aus (auch wenn das nicht stimmt und es scheint neudeutsch ist, in dem man alles, was nicht tierischer Herkunft ist, als vegan bezeichnet oder nur vegan sieht, wenn es drauf steht).
Dann möge man halt darlegen, wieso Wolle und Stoff nun reduziert angeboten werden soll oder noch besser, irgendwelcher "veganer" Plastikmist, der die Umwelt und vermutlich auch unsere Lebensmittel zumüllt.
P.S. ansonsten bin ich hier raus. Statement ist gemacht, der Rest bringt nicht weiter
Torxuser | 26.02.2021 - 10:26
Also es war nicht Ihre Frage sondern die von Nutzer109406.
Es ist Ihr Fehler, das Sie vegane Produkte mit veganen Lebensmitteln gleichgesetzt haben.
Vegane Produkte haben 19% Mehrwertsteuer. Nur wenn es vegane Lebensmittel sind, wird der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7% erhoben.
StefanJ-- | 25.02.2021 - 17:36
@ Überlegung | heute - 08:44
Gleichfalls ;-)
Überlegung | 25.02.2021 - 08:44
(:-)
Das unterscheidet denjenigen, der bewusst und warum auch immer ab und an oder grundsätzlich fleischfrei oder ohne tierische Bestandteile essen will vom Lifestyle-Esser: Der eine isst halt bewusst ohne Fleisch oder Milch und bereit sich aus allerlei Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte und Co teils extrem günstige Mahlzeiten zu, der andere macht sich keinerlei Gedanken über sein Essen, möchte, dass alles so aussieht wie bislang und formt sich aus diesen Produkten Fleischersatz oder kauft es fertig.
Wozu das Essen auf dem Teller wie Schnitzel und Co aussehen soll, wenn man doch kein Schnitzel essen will, versteht nur der Lifestyler, so im Sinne "Ich verzichte auf Fleisch, möchte aber nicht das Gefühl haben, auf Fleisch zu verzichten"
keine Ahnung, das war ja meine Frage, die immer noch unbeantwortet ist
StefanJ-- | 25.02.2021 - 07:46
Ah, Veganer-Methadon.
Und was genau soll daran dann "gesund" oder "natürlich" sein? Das war doch immer der veganistische Anspruch?
Und wieso jammern diese Veganer da über die Mehrwertsteuer? Die sind eh schon bereit, für für gepanschte Produkte, die einen Bruchteil in der Herstellung kosten ein Vielfaches zu bezahlen (Hafer"milch" & Co. 2 EUR aufwärts, echte Milch aus der lokalen Molkerei 79 Cent, usw.). Sorry, da wird ein reduzierter MWSt-Satz nichts reißen. Außer beim Profit der Hersteller.
Und wo steht, dass vegane "Würstchen" 19% haben?
Aber mein Vorschlag war da ja schon immer, wenn "für den menschlichen Verzehr gedacht und geeignet" => ermäßigter Satz. Und wenn das dann auch Hummer, Langusten, Kaviar, Schampus, Selters und das Filet für Tante Ernas Fifi mit einschließt, so what? Oder wenn dann die Hersteller das dann wieder als Schlupflöcher verwenden bei der Produktgestaltung? Aber der aktuelle Irrsinn bei der MWSt ist ja zum großen Teil der üblichen neidrotrotgrünen "Gerechtigkeits"diskussion geschuldet.
Überlegung | 24.02.2021 - 20:00
Wurzeln ...gekocht, gemahlen, mit Soja und Gewürzen versehen und in Form gebracht, könnten Sie aus Möhren "vegane Würstchen" machen, die offenbar einen anderen MWST-Satz haben.
StefanJ-- | 24.02.2021 - 18:29
Ich esse sogar rohe Möhren. Oder ist das jetzt politisch unkorrekt? Müsste ich dazu gelbe Rüben sagen? Oder eigentlich Karotten?