Text der Petition
Mit der Petition wird gefordert, dass Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen von allgemeinem Interesse, deren Natur das Vorhandensein eines Smartphones nicht technisch zwingend erfordert, dies nicht willkürlich zur Voraussetzung machen, und Nichtbesitzer als Kunden ausschließen dürfen.
Begründung
Die Anschaffung eines Smartphones muss unter allen Umständen die individuelle und freie Entscheidung jedes einzelnen bleiben. Dies darf auch nicht durch indirekten Zwang kompromittiert werden, indem man beispielsweise dazu genötigt wird, ein solches Gerät zu besitzen, um das Ergebnis eines PCR-Tests zeitnah mitgeteilt zu bekommen (dies wäre technisch genauso gut über "althergebrachte" Wege wie eine SMS-Kurznachricht möglich), oder um unterwegs sein Elektroauto an einer öffentlichen Ladesäule zu betanken (dies ist an vielen Ladesäulen nur per App möglich, und bei den wenigen, an denen die Bezahlung auch per Kundenkarte möglich ist, wird das ganze ad Absurdum geführt, wenn man gezwungen ist, diese Karte zuvor per App zu aktivieren).
Ebenso absurd ist die Einführung eines Digitalen Impfpasses, mit dem z. B. das Flughafenpersonal per flüchtigem Blick auf einen statischen Bildschirminhalt den Zutritt gewähren oder verweigern soll. Einfacher zu fälschen geht es wohl nicht (und ein maschinenlesbarer QR-Code zur automatischen Verifizierung kann ebenso gut auf einem Stück Papier dargereicht werden).
Neue Technologien als zusätzliche, evtl. vorteilhafte Möglichkeit einzubinden ist durchaus begrüßenswert, aber man sollte sich nicht ohne Not in die völlige Abhängigkeit von zwei ausländischen, de facto den Markt beherrschenden, privaten Unternehmen begeben, und Menschen, die es vorziehen, sich nicht von diesen auf Schritt und Tritt verfolgen zu lassen, von wichtigen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens ausschließen.
https://netzpolitik.org/2019/warum-post-bank-und-co-ihre-kunden-nicht-zwingen-sollten-apps-zu-benutzen/
Zusammenfassend: 2 Faktor-Autentifizierung erfordert ein zusätzliches Gerät, Anbieter (meist Banken und Krankenkassen) schränken die Möglichkeiten hierfür meist ausschließlich auf eigene Apps ein, die natürlich nur auf den Betriebsystemen laufen, die man mit dem Smartphone dazukauft, egal ob das OS noch aktuell ist oder nicht. Root oder Custom-ROMs führen zum Ausschluss dieser Apps. Mögliche Alternativen, die noch nutzbar sind, werden unattraktiv gemacht, z.B. durch Gebühren.
Der Staat sollte endlich seine Aufgaben machen und technische Alternativen zur Erfüllung der 2-Faktor-Authentifizierung fordern, die auch ohne Smartphone vollzogen werden können, ohne dass der Kunde mit Gebühren bestraft wird.
Es wird viel von Barrierefreiheit gesprochen (die ich grundsätzlich unterstütze), aber hierbei werden ständig neue geschaffen. Siehe die Kommentare zu den Artikeln, wo die Praxistauglichkeit kritisiert wird (Akku leer, kein Netz etc.). Barrierefreiheit hört nicht beim Smartphone auf.
Und nachhaltig ist das ganze auch nicht, wenn man sich ggf. ein zweites Smartphone zulegen muss, um sein Hauptphone sauber zu halten.
Heinz 55 | 20.05.2021 - 11:05
An Herr Schmitz,
Ich habe ihre Petition mit vollen Namen mitgezeichnet, denn es sollte jeden Bürger selbst überlassen werden, ob man Smartphone besitzen will oder NICHT. Ich bin gegen Zwangspflicht Smartphones Einführung wegen PCR Testergebnissen, da hätte Bund vorher überlegen müssen, die KEINE Smartphones besitzen oder deren Smartphone Nummer NICHT bekannt geben möchte, andere zusätzliche Möglichkeiten einfallen lassen müssen, wo man auch um schnellsten PCR Testergebnisse zu bekommen, damit man zur Schulen / einkaufen / Läden betreten dürfen.
Nutzer2809558 | 20.05.2021 - 09:44
Wieso kostenlos? Wofür gibt es Kontoführungsgebühren? Und sag nicht wegen Aufwand - es gibt Banken, die erlassen diese, wenn man mindestens 3000€ Einkommen hat, also Gutverdienende oder Paare - wer bezahlt dann deren Konto? Alles eine Frage der Kalkulation.
Torxuser | 18.05.2021 - 09:00
Contra: Notwendige Technik oder notwendige Handarbeit kostet !
Wer ein taugliches Smartphone hat, hat bereits in Technik investiert.
Wer auf die Technik verzichten will, soll auch die Handarbeit durch erhöhte Gebühren bezahlen.
Es ist unglaublich, dass vermehrt der Anspruch in Petitionen geäußert wird, dass Leistungen kostenlos gewährt werden sollen.
Die gibt es aber niemals kostenlos. Tatsächlich wird nur verlangt, dass andere die Kosten tragen sollen.