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Petition 131006

Zulassung zum Straßenverkehr

Bessere akustische Erkennbarkeit von Einsatzfahrzeugen vom 21.02.2022

Text der Petition

Mit dieser Petition wird angestrebt, die international typischen Warnsignale "wail" und "yelp" für Einsatzfahrzeuge von BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben - Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei, etc.) in Deutschland zu legalisieren, wobei lediglich die Legalisierung und keine Umrüstung gefordert wird.
Organisationen und Fahrer sollen selbst die Entscheidung treffen können, welcher Signalton genommen wird und diesen ebenso situationsbedingt wechseln können.

Begründung

Immer häufiger klagen Einsatzkräfte darüber, dass man sie auf Einsatzfahrten nicht mehr wahrnimmt. Die Gründe hierfür liegen unter anderem darin, dass heutige Fahrzeuge immer besser gedämmt sind und Folgetonsignale durch den monotonen Klang immer schlechter auffallen. Aktuell darf in Deutschland lediglich ein Foltetonhorn von Einsatzfahrzeugen verwendet werden, dies regelt die DIN 14610. Deutschland zählt damit zu den letzten sechs Ländern weltweit, welche nur 2-Ton-Signale für Einsatzfahrzeuge erlauben.

Die Hintergründe der DIN14610 stammen ursprünglich aus den Jahren um ca. 1935. Diese Gründe sind längst nicht mehr zeitgemäß:
- Zum einen können typische elektronische Sirenen eine Vielzahl von Warntönen erzeugen. Rettungskräfte müssen nicht wie vor 1935 mit Klingeln, Rasseln und co auf sich aufmerksam machen, bevor man das einzig technisch mögliche Signal mit Wiedererkennungswert eingeführt hat.
- Wail, Yelp und weitere Heultöne haben einen deutlichen Wiedererkennungswert. Dass jemand diese Töne nicht als Warnsignale erfasst, ist heutzutage nicht realistisch.

Auf Basis 12 Jahre eigener Erfahrung speziell mit dieser Thematik: wail und yelp erreichen sowohl höhere, als auch tiefere Frequenzen. Die Signale suchen sich durch Frequenzen und den auf- und abschwellenden Klang ihren Weg ins Ohr, während monotone Folgetonsignale sich erst mit einer viel höheren Lautstärke deutlich von Umgebungsgeräuschen abgrenzen können, um bewusst als Warnsignal hervorzustechen. Eine frühere Wahrnehmung von wail und yelp ist gegeben, auch physikalisch betrachtet haben Heultöne (insb. langsame wie wail) die höchste Reichweite (s. Praxisbeispiel Bevölkerungsschutzsirenen). Ebenfalls kann situationsbedingt der Wechsel der Signale mehr Aufmerksamkeit bei anderen Teilnehmern im Straßenverkehr erzeugen.

Die Argumentation, dass mit den derzeitigen Folgetonsignalen ein erkennbares Warnsignal besteht, wird weder dem technischen Fortschritt, noch der größer werdenden Problematik der schlechteren Wahrnehmung gerecht.

Positive Erfahrungen in der Nutzung von wail/ yelp zogen bereits das DRK in Weimar, Naumburg, Sömmerda, die FW Erfurt sowie weitere Organisationen in Deutschland.
Weiterhin sind internationale Erfahrungen zu beachten. Im europäischen Raum besitzen viele Sirenenmodule sowohl wail, yelp als auch Folgeton und weitere Signale, welche allesamt genutzt werden dürfen. Verwendet werden jedoch größtenteils oder ausschließlich (je nach Ort/Land) Heultöne. Schon allein hier zeigt sich eine deutliche Bevorzugung von wail und yelp und damit die Ableitung, dass die Signale nicht so häufig genutzt werden würden, wenn diese nicht so effektiv wären.

Insofern bei der Umsetzung im Gesetzestext Probleme bestehen, ist eine Orientierung am Gesetzestext der Vorschriften des CA Title 13 möglich. Bei strengeren Anforderung wäre ebenfalls ein Blick auf die japanischen Vorschriften interessant.

Gleichzeitig wäre eine Legalisierung der Horn-Funktion (elektronische Hupe) wünschenswert.

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