Text der Petition
Mit der Petition wird gefordert, dass pflegende Eltern 10 Tage Sonderurlaub im Jahr erhalten. Diese Tage sollen den Eltern ermöglichen, Termine mit ihren Kindern bei Ärzten, Therapeuten oder im Sanitätshaus wahrzunehmen. Voraussetzung ist ein Pflegegrad des Kindes. Der Sonderurlaub soll allen Eltern, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, die Möglichkeit geben, Fehlzeiten bei der Arbeit ausgleichen zu können und richtet sich an Angestellte genauso wie an Selbstständige und Freiberufler.
Begründung
Wir sind die Eltern, die berufstätig sind UND ein Kind mit Pflegegrad haben, also diejenigen, die das Pflegesystem in Deutschland Tag für Tag entlasten - aber dafür kaum entlastet werden.
Dabei sind wir es, die nicht mehr können.
Wir sind die, die tags wie nachts Medikamente geben, die Sauerstoffsättigung checken, Verbände, Kanülen und Windeln wechseln.
Wir sind die, die mehrmals im Monat zu Arztterminen fahren, die mitunter weit entfernt liegen. Die zu Therapien begleiten, mit ins Krankenhaus fahren, bei der Reha die Pflege übernehmen.
Wir sind die, die regelmäßig Rezepte und Verordnungen besorgen müssen.
Wir sind die, die ständig bei der Arbeit fehlen, weil wir Termine mit unseren Kinder wahrnehmen - und davon haben sie meist genügend. Oder wir verzichten darauf, aus Angst um unsere Jobs.
Es sind die Kinder, die dafür am Ende den Preis bezahlen - weil sie weniger gefördert werden oder eine minderwertige Hilfsmittelversorgung bekommen.
Das darf so nicht weitergehen!
Deshalb fordern wir den Gesetzgeber auf, uns berufstätige pflegende Eltern mit zehn Tagen staatlich finanziertem Sonderurlaub im Jahr, an denen wir Termine wahrnehmen können, für die wir sonst bei der Arbeit fehlen. Oder die wir oft in unseren Erholungsurlaub legen.
Keiner von uns hat sich diese Situation ausgesucht, und sie ist eine Belastung. Es ist an der Zeit, dass auch wir endlich entlastet werden - und unsere Arbeit dadurch sichtbar gemacht und wertgeschätzt wird.
Wieviel Tage „Sonderurlaub“ auf Staatskosten bekommen denn pflegende Familienangehörige die Frau, Mann, Oma, Opa, Mama, Papa, Bruder, Schwester oder Onkel Theo pflegen?
Wer ersetzt denn dem Chef die fehlende Arbeitskraft, da ja die nicht mehr erbrachte Leistung fremd eingekauft werden muss? Mit Urlaub, Krank und die geforderten 10 Tage steht der AN dem Betrieb gut 2,5 Monate im Jahr nicht zur Verfügung. Arbeitsplatz, sachliche Einrichtungen, PC- Lizenzen und Personalorganisation werden aber trotzdem vorgehalten.
...nur mal so beiläufig gefragt....
Lupinal | 29.11.2022 - 13:44
Damit die Fehlzeit vollständig extern eingekauft werden muß, muß die Abteilung zu dem Zeitpunkt mit 100% Auslastung laufen...
...und dann bricht sie eh absehbar beim ersten Problem zusammen.
Zudem könnte die Pflegeversicherung das Gegenfinanzieren, wir stecken die 100 Mrd. Bereicherung internationaler Rüstungkonzerne aus Volksvermögen einfach mal darein, dann bleibt auch noch was für andere Pflegeleistungen übrig und eine breite Fraktion der Bevölkerung hat etwas davon, sowie 99% der Kohle findet sich in der Binnenwirtschaft wieder.
OneTimeStatement-- | 15.11.2022 - 08:19
Sie sollten nicht anderen Ahnungslosigkeit in der Pflege vorwerfen, weil Ihnen deren Meinung nicht gefällt und im nächsten Satz Ihre eigene Ahnungslosigkeit offenbaren.
Offensichtlich haben Sie keine Ahnung wie die Pflege eines Erwachsenen in Dauer und Anstrengung ausschaut. Dabei reicht es nur zu überlegen, was der Unterschied ist, wenn man z.B. Leo (5) oder Horst (85) die Windeln wechseln muss.
Außerdem widersprechen Sie sich. Erst werfen Sie vor, der Threaderöffner wüsste nicht, wie es ist ein schwersbehindertes Kind bis zu seinem Tod zu pflegen, jetzt soll es doch länger leben als Onkel Theo, dessen Lebenszeit Sie als allgemein geringer vermuten. Dabei kann besagter Theo seit dem 45. Lebensjahr pflegebedürftig sein und es bis 85 schaffen. Kommt auf die Erkrankung an.
zum Glück wird nicht jeder pflegebedürftig und leider sterben auch Menschen, ehe sie im Alter einer Pflegebedürftigkeit sind. Ist auch nicht das Thema einen Wettbewerb draus zu machen, welche Menschen mehr Belastungen haben.
welche Hilfen hat man bei der Pflege älterer Angehöriger, die bei Kinder "nicht ziehen"? Es wäre ja erhellend das zu wissen.
Nutzer5535647 | 14.11.2022 - 22:59
Der Unterschied ist, dass Onkel Theo mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht so lange gepflegt werden muss, wie ein Kind. Einfach qua verbleibendem Lebenszeitrest. Und die, die ein Kind pflegen, sind ja nicht unwahrscheinlich später auch noch dran, weitere Familienangehörige zu pflegen. Schließt sich beides nicht aus, im Gegenteil, Weiterhin gibt es für die Pflege älterer Familienangehöriger durchaus Hilfen, die bei Kindern so nicht ziehen.
OneTimeStatement-- | 14.11.2022 - 22:40
ehrlich gesagt sind diese emotionalisierenden Aussagen weder sachbezogen, noch sachlich. Die Petition handelt von 10 Tagen Sonderurlaub bei Pflege des Kindes, das vielleicht und hoffentlich das Erwachsenenalter erreicht - und nicht von der unstrittigen Belastung von Eltern, wenn ihr Kind schwersbehindert ist und dann stirbt.
das ist eine extreme Leistung und Herausforderung. Dennoch ist es erlaubt darauf hinzuweisen, dass man mit der Pflege keinen Beitrag für die Gesellschaft leistet, wie eine andere Teilnehmerin meinte, sondern sein eigenes Kind pflegt. Was hoch anzurechnen ist. Man macht das auch nicht, weil man dem Staat Kosten sparen will, sondern weil man verständlicherweise an seinem Kind hängt und es nicht im Stich lassen will. Was wiederum wirklich hoch anzurechnen ist, aber eben auch nichts "für die Gesellschaft".
woran 10 extra Urlaubstage aber leider nichts ändern
mir ist nicht klar, wen Sie damit meinen, aber Ihr Ärger geht zu weit und ist mehr als unsachlich. Es hat niemand aufgrund bisherigen Aussagen zum Anliegen Grund sich zu schämen oder in einem Diskussionsforum bezüglich einer Petition sich seine Meinung zu sparen, nur, weil sie Ihnen nicht gefällt.
Es hat auch niemand Vorwürfe gegenüber pflegenden Eltern hier gemacht, sondern auf die Forderung der Petition Bezug genommen. Wenn man das nicht auseinanderhalten kann und persönlich wird, ohne, dass zuvor der andere persönlich wurde, sollte man sich in der Tat aus Diskussionen heraushalten.
Nutzer5534829 | 14.11.2022 - 14:53
Bitte entschuldigen Sie. Haben Sie ein mehrfach schwerstbehindertes Kind zu Hause gepflegt, in den Tod begleitet? Bevor sie solche Aussagen treffen unterhalten sie sich gesondert mit betroffenen Eltern.
Man spart dem Staat und Steuerzahler unmengen an Kosten, da man die Pflegearbeit übernimmt, 24h/365 Tage und nur einen Bruchteil Pflegegeld bekommt, das in stationäre Betreuung vielfach höher wäre. Nebenbei, geht man arbeiten, zahlt also auch Steuern etc. Bei 24h Pflege kommt man gar nicht zur Ruhe, das Privatleben bleibt auf der Strecke, bei Glück kann man ein paar Tage im Kinderhospizen "urlauben" immer in der Sprge um sein Kind oder auch Angehörigen. Bitte zügeln Sie Ihre Vorwürfe gegenüber pflegenden Eltern, wenn Sie keine Ahnung haben. Schämen Sie sich! Eine weitere Reaktion von Ihnen wird keine areaktion haben, da dies kein Ort für Diskussionen ist. Sparen Sie sich es einfach.
OneTimeStatement-- | 04.11.2022 - 22:26
Mit Verlaub, man pflegt sein eigenes, leider nicht gesundes Kind.
Welchen Beitrag für die Gesellschaft sieht man hier?
Sie sind kein Pflegedienst, so wie Eltern keine Köche, Chauffeure oder Wäschereien sind.
Sie kümmern sich um ihr Kind und nur dieses und etwaige Geschwister.
Soll man heutzutage einen Orden bekommen, wenn man als Erwachsener arbeitet und das Geld für sich und seine Familie selbst erwirtschaftet?
Oder dass man sich um seine Kinder kümmert? Und kranke nicht einfach abgibt?
Dann hat man das Petitionsrechr nicht verstanden.
Nutzer4610271 | 03.11.2022 - 23:49
Sie sehen es ja selbst ein, daß das alles Irrsinn ist. Als pflegender Angehöriger ist man nicht wirklich in der Lage, mal so nebenbei arbeiten zu gehen. Der Beitrag wurde vom Moderator gekürzt, da er themenfremd war. Bitte beachten Sie die Richtlinie.
Ylander | 03.11.2022 - 21:51
Bei ein bisschen gutem Willen sollte es durchaus möglich sein, zu verstehen, worum es tatsächlich geht.
Nutzer5516713 | 03.11.2022 - 21:39
Hi Ylander,
10 Tage Sonderurlaub sind also uferlos - uups du schreibst den ganzen Tag Kommentare - von deinem Arbeitsplatz?
Bin neu und schwer iiritiert von den Neid-Vorwürfen - wer wann was bekommen darf... - unglaublich
Viele Grüße einer Erzieherin an einer inklusiven Schule mit schwerstmehrfach-behinderten Kindern.
(gezeichnet mit Klarnamen)
Ylander | 03.11.2022 - 18:31
Sehen Sie, genau das meine ich. Wie sonst auch oft in Anspruchspetitionen festzustellen, so auch hier zeigt sich, dass die Petenten überhaupt kein ganzheitliches Verständnis aufbringen, sondern den Fokus allein auf die Vorteile für die Begünstigten richten. Dass es auf der anderen Seite auch stets Menschen geben, denen daraus Nachteile bzw. Lasten erwachsen, wird ausgeblendet.
Wir brauchen aber eine Balance:
Ich halte es für vollkommen richtig, wenn aus Gründen der Solidarität die Gesellschaft gewisse Härten ausgleicht, aber dies darf nicht ins Uferlose gleiten.
Sonst würde sich der Ausgleich sozialer bzw. finanzieller Härten in das Gegenteil pervertieren. Die Gesellschaft leistet hier schon mehr, als im Sonne einer gesunden Balance vertretbar ist.
Dem Deutschen Bundestag wird daher empfohlen, diese Petition abzuschließen. Danke.