Text der Petition
Mit der Petition wird gefordert, dass pflegende Eltern 10 Tage Sonderurlaub im Jahr erhalten. Diese Tage sollen den Eltern ermöglichen, Termine mit ihren Kindern bei Ärzten, Therapeuten oder im Sanitätshaus wahrzunehmen. Voraussetzung ist ein Pflegegrad des Kindes. Der Sonderurlaub soll allen Eltern, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, die Möglichkeit geben, Fehlzeiten bei der Arbeit ausgleichen zu können und richtet sich an Angestellte genauso wie an Selbstständige und Freiberufler.
Begründung
Wir sind die Eltern, die berufstätig sind UND ein Kind mit Pflegegrad haben, also diejenigen, die das Pflegesystem in Deutschland Tag für Tag entlasten - aber dafür kaum entlastet werden.
Dabei sind wir es, die nicht mehr können.
Wir sind die, die tags wie nachts Medikamente geben, die Sauerstoffsättigung checken, Verbände, Kanülen und Windeln wechseln.
Wir sind die, die mehrmals im Monat zu Arztterminen fahren, die mitunter weit entfernt liegen. Die zu Therapien begleiten, mit ins Krankenhaus fahren, bei der Reha die Pflege übernehmen.
Wir sind die, die regelmäßig Rezepte und Verordnungen besorgen müssen.
Wir sind die, die ständig bei der Arbeit fehlen, weil wir Termine mit unseren Kinder wahrnehmen - und davon haben sie meist genügend. Oder wir verzichten darauf, aus Angst um unsere Jobs.
Es sind die Kinder, die dafür am Ende den Preis bezahlen - weil sie weniger gefördert werden oder eine minderwertige Hilfsmittelversorgung bekommen.
Das darf so nicht weitergehen!
Deshalb fordern wir den Gesetzgeber auf, uns berufstätige pflegende Eltern mit zehn Tagen staatlich finanziertem Sonderurlaub im Jahr, an denen wir Termine wahrnehmen können, für die wir sonst bei der Arbeit fehlen. Oder die wir oft in unseren Erholungsurlaub legen.
Keiner von uns hat sich diese Situation ausgesucht, und sie ist eine Belastung. Es ist an der Zeit, dass auch wir endlich entlastet werden - und unsere Arbeit dadurch sichtbar gemacht und wertgeschätzt wird.
Nutzer5543598 | Wed Nov 30 23:07:06 CET 2022 - Wed Nov 30 23:07:06 CET 2022
Aa
OneTimeStatement-- | Wed Nov 30 13:52:56 CET 2022 - Wed Nov 30 13:52:56 CET 2022
Da wird nichts übersehen, das ist die Anspruchshaltung in Deutschland, der Staat möge jedes Lebensrisiko ausgleichen und jedem alles ermöglichen, unabhängig von den persönlichen Bedingungen.
Zudem Urlaub = in ferne Länder fahren.
Das sieht man nur in Deutschland so oder da irrt man nur in Deutschland.
Erholung vom Job und Urlaubsreise sind keine Synonyme.
Und wieso sollte man grundsätzlich mehrere Tage planen und vorbereiten.
Und nein, bin nicht ohne Erfahrung, wie es ist mit behinderten Kindern zu leben/ zu verreisen, um dieses wiederholte Scheinargument vorab aufzugreifen.
Ylander | Wed Nov 30 08:57:30 CET 2022 - Wed Nov 30 08:57:30 CET 2022
Und in weiteren Schritten bauen wir diesen Urlaub dann zügig auf 60 Tage p. a. aus, das ist das Mindeste. Der Erholungsurlaub ist auch viel zu gering, wie soll man sich da von den Strapazen vom Job regenerieren? Hier erhöhen wir auf ebenfalls 60 Tage pro Jahr. Und die Hürden für AU müssen auch gesenkt werden, ohne dass Sanktionen zu befürchten wären. Einzukalkulieren sind 30 Tage pro Jar. Mehr bezahlte Tage für kranke Kinder brauchen wir auch, mindestens verdoppeln, bei zwei Kinder also 40 Tage. Bezahlter Bildungsurlaub frei nach Wahl des Arbeitgebers muss auch deutlich ausgebaut werden, auch hier 60 Tage pro Jahr, damit man bessere Chancen auf dem Abeitsmarkt hat.
Summa summarum ist es auf dieser Basis wohl angebracht, insgesamt auf 250 Werktage pro Jahr Freistellung von der Arbeit zu kommen. Ist ja nur recht und billig.
Und selbstverständlich müssen die Löhne kräftig steigen (Mindestlohn netto EUR 50 pro Stunde), damit der Konsum in Gang kommt, der selbstverständlich klimaneutral sein wird, und zudem die Kinder rnicht in Armut verfallen, muss der Arbeitgeber auch, wie bei Beamten längst üblich, Kinderzuschläge zahlen.
Arbeitnehmern mit Kindern ist zudem uneingeschränkter Kündigungsschutz zu gewähren.
Ist es so recht, aber habe ich noch etwas vergessen?
N.B.: Ich lese immer nur ich, ich, ich. Ist Ihnen eigentlich einmal in den Sinn gekommen, dass es noch eine andere Seite gibt, welche auch Interessen hat, und die durch Sie einen adäquaten Umsatz generieren muss, aus dem neben diversen anderen Aufwendungen auch Ihr Lohn gezalt wird? Haben Sie einmal kalkuliert, wie viel Umsatz Sie bringen müssen, damit Sie nicht nur kostendeckend arbeiten, sondern auch noch ein angemessener Gewinn für den Einsatz des Arbeitgebers sowie das Unternehmerrisiko verbleibt? Oder sind Sie im öD oder in einer caritativen Einrichtung beschäftigt?
OneTimeStatement-- | Tue Nov 29 22:10:45 CET 2022 - Tue Nov 29 22:10:45 CET 2022
daher bietet es sich an, die Fürsorge für die Kinder zu teilen, wie unter Partnern üblich.
was hat die Gleichberechtigung mit der Frage zu tun, wie man den Alltag mit einem behinderten Kind (und eventuell weiteren Kindern) organisiert? Das ist eine Sache zwischen den Partnern und hat nichts mit einem Papier zu tun. Immerhin kommen Sie auf die selbstverständliche Gleichsetzung, dass bei der Notwendigkeit, dass ein Partner zu Hause bleibt oder Teilzeit arbeitet, dies die Frau sein muss.
Wieso das?
Nutzer4361550 | Tue Nov 29 18:49:25 CET 2022 - Tue Nov 29 18:49:25 CET 2022
Ja, das ist richtig, es muss vieles geändert werden" weniger Bürokratie, niedrigschwelligere Hilfen, individueller Möglichkeiten zur Teilhabe um nur ein paar wichtige Dinge zu nennen. Und gleichzeitig sind 10 Tage mehr "Urlaub schon ein wichtiger Schritt. Denn ganz ehrlich, bloß weil es nicht reicht, soll nicht wenigstens damit angefangen werden? Also ich bin froh, überhaupt gesehen zu werden und nehme was ich kriegen kann!
Meine Kritik daran ist, das Ganze Urlaub zu nennen, wenn doch Arztbesuche und Therapien keine Erholung für uns Eltern darstellen. Dafür sollte es zusätzliche, bezahlte Frei-Tage geben. Denn, was auch oft übersehen wird, wir brauchen auch mehr Urlaub, denn für die Familien, für die es tatsächlich möglich ist Urlaub zu machen, gehen oft schon mehrere Tage für Vorbereitung, Planung, Organisation, Nachbereitung usw drauf.
Gutes Leben2 | Tue Nov 29 16:00:09 CET 2022 - Tue Nov 29 16:00:09 CET 2022
Ich möchte es verstärken:
Es sollte keine Frau für ihr Kind - egal ob gesund oder zu pflegen - ihren Job aufgeben müssen!!!
Einerseits ist der Preis dafür zu hoch wegen der entstehenden Abhängigkeiten (von anderen Personen oder auch den staatlichen Sozialkassen) andererseits, sind wir nun gleichberechtigt oder steht das nur „auf dem Papier“???
Nutzer249846 | Tue Nov 29 11:35:06 CET 2022 - Tue Nov 29 11:35:06 CET 2022
Manchmal reichen 30 Tage aus um eine Situation zu regeln. Wenn sie aber nicht ausreichen, dann sind 10 Tage Urlaub ein Anfang um über die 30 Tage hinauszugehen.
Ziel solle es aber sein, die individuellen Situation von Eltern und Kind bedarfsorientiert zu beurteilen und ggf. eine unbürokratisch in Anspruch zu nehmende, situationsadäquate Verlängerung auch über die 10 Tage hinaus zu ermöglichen.
wonnyworld | Tue Nov 29 09:45:48 CET 2022 - Tue Nov 29 09:45:48 CET 2022
Nun ja, vielleicht nicht allen, aber gewiss schon einigen würde dies viel Stress und Druck nehmen. Das sollte man nicht klein reden.
Lupinal | Tue Nov 29 09:38:39 CET 2022 - Tue Nov 29 09:38:39 CET 2022
Ich nehme Ihr Wort dafür, aber wie machen 10 Tage auf 250 Arbeitstage einen Unterschied?
Damit ist nichtmal ein Therapietag mit weiterer Anreise im Monat mehr drin, während man mit Gleitzeitkonto einen freine Tag pro Woche rausholen könnte.
Ein Drittel mehr Urlaub klilngt gut, aber wie erleichtert das den Alltag über den Rest des Jahres?
OneTimeStatement-- | Mon Nov 28 18:14:58 CET 2022 - Mon Nov 28 18:14:58 CET 2022
Im Eingangsbeitrag ist von einer besseren Vereinbarkeit von Leben und Arbeit die Rede. Dies würde nicht nur einem definierten Personenkreis eine minimale Hilfe bieten- denn bei vielen Therapieterminen im Jahr sind 10 Tage von ca. 255 Werktage irgendwie wirklich wenig- sondern allen Familien.
Daran ist nichts zynisch. Man hat es nur nicht verstanden oder sieht nur die eigene Problematik und deren Verbesserung, auch wenn andere Maßnahmen allen helfen würden. Das wiederum nennt sich egoistisch.