Text der Petition
Mit der Petition soll erreicht werden, dass das öffentliche Bewusstsein für den gesellschaftlichen Wert des deutschen Kunsthandwerks geschärft wird. Dabei geht es nicht nur um Kunsthandwerk als Wirtschaftsfaktor, sondern auch um Kunsthandwerk als zentralen Bestandteil unseres kulturellen Erbes. Hierzu sollen Förderungen im Ausbildungsgeschehen und im Bereich des regionalen Kunsthandwerks beschlossen werden.
Begründung
Noch ist das deutsche Kunsthandwerk mit seiner jahrhundertelangen Tradition und seinem großen nationalen und internationalen Renommée nicht wirklich vorm Aussterben bedroht. Aber die Zahl der Kunsthandwerker*innen und ihrer kunsthandwerklichen Betriebe wird Jahr für Jahr deutlich kleiner.
Die Globalisierung, aber auch die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns, die aktuell enorm steigenden Energiekosten und insbesondere die Mindestlohn-Ausbildungsvergütung belasten die kunsthandwerklichen Betriebe über die Maßen. Das Ausbildungsgeschehen ist rückläufig. Das Wissen und die Fertigkeiten, um qualitativ hochwertiges Kunsthandwerk herzustellen, drohen zu verschwinden. Es ist aller höchste Zeit, um diesen Tendenzen entschieden entgegen zu wirken.
Kunsthandwerk ist nachhaltig, individuell und authentisch, es wird lokal oder regional produziert und arbeitet ressourcenschonend. Es liefert damit eine zeitgemäße Antwort auf die Massenproduktion in globalisierten Märkten und einen Konsum, der aus dem Ruder gelaufen ist. Einfach besser leben! Das ist das Motto, dem sich das Kunsthandwerk verpflichtet fühlt. Kunsthandwerk bietet ein sinnvolles Ausbildungs- und Berufsangebot für kommende Generationen. Die Fähigkeiten, das Geschick und das Fachwissen, die zur Herstellung kunsthandwerklicher Objekte notwendig sind, dürfen nicht verloren gehen. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen, unter denen kunsthandwerkliches Schaffen und die Weitergabe des Erfahrungswissens der künstlerisch-kreativen Berufe des Handwerks an die nachfolgenden Generationen möglich ist. Und diese richtigen und nachhaltigen Rahmenbedingungen brauchen wir jetzt, denn die Zeit arbeitet gegen uns.
Kunsthandwerker*innen verdienen besondere Anerkennung. Sie pflegen traditionelle Handwerkstechniken und sorgen dafür, dass alte Fertigkeiten nicht in Vergessenheit geraten, sie verleihen unseren alltäglichen Gegenständen Individualität und schaffen zugleich mit viel Kreativität Neues und Innovatives, indem sie experimentieren und alte Techniken weiterentwickeln und mit neuen Technologien zusammenbringen. Kunsthandwerk erschafft Kulturgut!
Oder soll die Förderung nur für Verbandsmitglieder gelten? Das wäre ja noch schlimmer.
Was sich nicht nachhaltig selbst trägt,sollte m.E. nicht aus Steuergeld gepampert werden.
Betrifft auch auch Theater,Ballett und Ähnliches.Auch hier gehört die Förderung gestrichen.
Warum das Steuergeld des kleinen Mannes,der eh nicht diese Angebote nutzen kann oder will,dafür ver(sch)wenden?
Dann stirbt halt das eine oder andere Handwerk aus.Schade drum,aber wenn nun keiner mehr bereit ist,die erzeugten Produkte zu kaufen?
CYBERYOGI =CO=Windler | Wed Nov 30 04:19:03 CET 2022 - Wed Nov 30 04:19:03 CET 2022
Der Nachttöpfer töpfert die ganze Nacht nichts als Nachttöpfe.
Nachttöpfe töpfert der Nachttöpfer die ganze Nacht.
Drum töpfere ich Nachttöpfe - die sind ja so schön mobil und schnurlos ganz ohne Rohr und Kabel überall mitnehmbar. Die sind clever statt smart - ideal für Sitzungen des mobilen Zeitalters und funktionieren garantiert ohne gepulste Mikrowellenstrahlung. ;-)
(Mitzeichnung)
Nutzer4610271 | Sun Nov 27 07:11:09 CET 2022 - Sun Nov 27 07:11:09 CET 2022
Diese Petition ist wohl eher aus der Tunnelblick-Perspektive zur staatlich subventionierten Rettung von Kunsthandwerkschulen gedacht. Denn die Kunsthandwerk-Schaffenden selber sollten und werden ja längst begriffen haben: Wo keine Kaufkraft mehr vorhanden ist, die über die Grundversorgung hinausgeht, da ist auch kein existenzsichernder Markt mehr fürs Kunsthandwerk vorhanden. Daher ist es Unsinn, durch eine staatliche Subventionierung von Kunsthandwerkschulen noch mehr Kunsthandwerk-Schaffende in den Arbeitsmarkt zu pumpen. Wenn Kunst und Kultur wieder Wert und Zukunft in Deutschland bekommen sollen, dann muß man das Übel bei der Agenda 2010-Wurzel packen, die bisher eine ganze Menge Kunst und Kultur in Deutschland in Untergang und Vernichtung treibt und deshalb jede weitere Investition in Kunst und Kultur verbranntes Geld bedeutet.
Nutzer4902401 | Sat Nov 26 06:50:39 CET 2022 - Sat Nov 26 06:50:39 CET 2022
@ Ylander | gestern - 18:48
Ah, heute ist Querschwurblertag?
Also,
1. "die Merkel ist weg", falls Sie das noch nicht gemerkt haben sollten. Aber Querschwurbler sind eh komplett merkbefreit.
2. Was haben Ihre abstrusen querschwurblerisch-reichsbürgerlichen Falschaussagen zum Thema Corona oder Regierung Merkel mt der Petition zu tun?
3. Auch die Petentin frage ich, was das Petitionsbegehren mit Corona zu tun hat? Waren doch die Coronajahre sehr erfolgreich für alles, was mit "Verschönerung" und "Dekoration" von Wohnraum zu tun hat. Was ja der Kern des "Kunsthandwerks" ist. Blöd, wenn man da den Geschmack der Kunden nicht mehr triff. Aber kein Grund, deswegen "Förderungen im Ausbildungsgeschehen und im Bereich des regionalen Kunsthandwerks" zu fordern.
4. Und natürlich die üblichen LOHAS-Schlagworte wie "Massenproduktion", "globalisierte Märkte", usw. Die natürlich immer als Entschuldigung für verfehltes eigenes unternehmerisches Handeln herhalten muss. Schuld sind immer die Anderen. Mal die Hexen, mal religiöse Minderheiten, mal die Ausländer im Ausland ... Und natürlich auch noch die romantisierende Berufung auf die gute alte Zeit mit "einen Konsum, der aus dem Ruder gelaufen ist". Also, als der Konsum noch nicht "aus dem Ruder gelaufen" war, da gab es kein Kunsthandwerk. Da gab es nur Handwerk. Und wenn da ein kunsthandgetöpferter Krug zerbrochen ist, war das für die Meisten eine mittlere Katastophe und dessen Ersatz eine größere Ausgabe.Ach ja, und diese Handwerker mögen zwar reichlich Lehrlinge gehabt haben, aber das war auch immer nur gerade so auskömmlich - auskömmlich im Rahmen der damaligen allgemeinen Armut - wenn überhaupt. Liebe Petentin, schauen Sie sich doch einfach mal ein paar Folgen "Der Letzte seines Standes" an. Gerne auch "Die Letzte ihres Standes".
Also, ich wähle da sieben Tage die Woche "eine Massenproduktion in globalisierten Märkten und einen Konsum, der aus dem Ruder gelaufen ist", danke schön.
Ylander | Fri Nov 25 18:48:37 CET 2022 - Fri Nov 25 18:48:37 CET 2022
Vollkommen richtig. Ich bin ohnehin weitgehend Selbstversorger in allen Belangen, bzw. Minimalist.
Von daher: keine Förderung.
Eine andere Frage in diesem Zusammenhang ist, was die Regierung Merkel in 2020/2021 an wirtschaftlichen Schäden in Billionenhöhe - auch die o.g. Betriebe betreffedn- angerichtet hat und auf der anderen Seite entsprechende Gelder auf Kosten der Staatshaushalte an Fördermittlen verteilt hat.
Da offensichtlich diese Politik virologisch-epidemiologisch ein Bündel grundlegender Fehlmaßnahmen war, und dies bei verständiger Würdigung von Anfang an erkennbar war, plädiere ich dafür, dass alle beteiligten Politiker diesen von ihnen angerichteten Schaden gesamtschuldnerisch aus Eigenmitteln regulieren.
Nutzer4902401 | Fri Nov 25 17:58:31 CET 2022 - Fri Nov 25 17:58:31 CET 2022
Da ergibt sich noch eine Frage an die Petentin:
Und was ist, wenn dieser "lebende Nationalschatz" dann stirbt? Wird der ausgestopft und ins Museum gestellt? Wird dann der Friedhofsplan zur Schatzkarte?
rupert1159 | Fri Nov 25 14:23:03 CET 2022 - Fri Nov 25 14:23:03 CET 2022
Aha.
Nehmen wir also beispielsweise die Firma Rakso.Die bilden mit Sicherheit aus.Die Produktpalette reicht vom dekorativen Gartenzwerg bis zum Wackel-Dackel für die Hutablage.Deutsche Ikonen sozusagen.
Der letzte Intarsienschnitzer hingegen hat bei rückläufigen Aufträgen garkeine Chance,einen Lehrling zu bekommen.
Preisfrage: wer kriegt die Förderung?
Heinz 548 | Fri Nov 25 14:04:39 CET 2022 - Fri Nov 25 14:04:39 CET 2022
Zweifelsfrei sind die Ergebnisse des Kunsthandwerkes schön, gefallen, sind Teil der (deutschen) Kultur, -auch das Kunsthandwerk selbst.
Der Erste Satz der Petition befremdet aber: „(…) dass das öffentliche Bewusstsein für den gesellschaftlichen Wert des deutschen Kunsthandwerks geschärft wird“. Das „öffentliche Bewusstsein für den gesellschaftlichen Wert“ soll also mit Geld irgendwie gestärkt werden, die Rede ist von „Förderung“, von „zeitnaher finanzielle Unterstützung“ von „geeignete Programme“ und dass die „Mindestlohn-Ausbildungsvergütung“ kunsthandwerkliche Betriebe belasten. Und das ist genau die Frage, ob dass „öffentliche Bewusstsein für den gesellschaftlichen Wert“ überhaupt mit Geld „zu schärfen“ ist. Wieviel Geld darf es denn bitteschön sein, um ausreichende „Schärfe“ verzeichnen zu können? Will die Gesellschaft überhaupt, dass ein finanzbasiertes „Schärfen“ dieser Berufsgruppen eintritt?
Ist es tatsächlich alles „Kunst“ was so aus Deutschlands Töpferöfen nicht nur zur Vorweihnachtszeit herausquillt? Ist es tatsächlich alles „Kunst“ was auf den Weihnachtsmärkten an Textil, Kerzen und anderen Klimbim angeboten wird? Ist das Alles neben dem zu zahlenden Preis noch eine besondere Unterstützung wert?
Wo wird denn die beklagte „Förderung von Ausbildungsplätzen in Kunsthandwerksbetrieben und einschlägigen Fach- und Hochschulen“ behindert und wenn ja, in welcher Form?
Otext: „Wir fordern zudem die Einrichtung einer deutschen Liste von sog. „Lebenden Nationalschätzen“ mit einer entsprechenden finanziellen Ausstattung. Darunter sind Kunsthandwerker*innen zu verstehen, die in hohem Maß über Wissen und Fähigkeiten verfügen, die erforderlich sind, um das immaterielle Kulturerbe zu schützen und zu bewahren.“
AW: Klar, Forderung an andere um der eigenen Selbstbestätigung willen. Warum bildet der Bundesverband Kunsthandwerk nicht im Benehmen mit seinen Mitgliedern, Förderern und Partnern einen Fond mit „einer entsprechenden finanziellen Ausstattung“ um das „immaterielle Kulturerbe zu schützen und zu bewahren.“ Warum wird hier der Ruf nach „Staat“ mal wieder besonders betont? Ansonsten ist doch der Ruf nach „schlankem Staat“ omnipräsent.
Nicht nur Klein- und Kleinstbetriebe des Kunsthandwerks haben Existenznöte, sondern fast alle Betriebe zumal dann, wenn sie inhabergeführt sind. Wobei Betriebe des Kunsthandwerks im Gegensatz zum „normalen“ Handwerk, bedingt durch individuelle Fertigung kaum einem Wettbewerb unterliegen und Preise aufgrund der Individualität in der handwerklich- künstlerischen Fertigung weitgehend frei bestimmt werden können. Jeder Betrieb, jedes Unternehmen hat heute Probleme mit der wirtschaftlichen Führung sei es auf personeller Ebene, sei es auf der Energieebene sei es coronabedingt, sei es aufgrund mangelndem Nachwuchs oder mangelnden Azubis. Das ist keineswegs ein Alleinstellungsmerkmal des Kunsthandwerks welches sich hier als besonders unterstützendwürdig darstellt.
Wenn ein mir bekanntes „kunsthandwerkliches“ Unternehmen (Schmuck, Juwelier, Uhren, Goldschmied) mit bekannten Markenlabels und deren Serienprodukte wirbt, aber auf die Herstellung eigener Produkte, -warum auch immer- verzichtet, ist das nichts anderes als ein reiner Händler jenseits jeglichem Anspruch ein „kunsthandwerkliches“ Unternehmen zu sein.
Frage: Inwieweit wäre z. B. dieses Unternehmen im Sinne dieser Petition zu fördern?
Otext: „Die Fähigkeiten, das Geschick und das Fachwissen, die zur Herstellung kunsthandwerklicher Objekte notwendig sind, dürfen nicht verloren gehen“.
AW: Das sagten die Köhler, die Schattenrissschneider, Weißnäherinnen, Modistinnen, die Telefonistinnen, die Rohrpostbeamtinnen und der Schriftgießer auch schon…
Töpfereistock | Fri Nov 25 12:32:05 CET 2022 - Fri Nov 25 12:32:05 CET 2022
Ich sehe das so, dass nur Ausbildungsbetriebe gefördert werden und das sind ausschließlich Fachbetriebe und keine Hobbytöpfer.
Nutzer4610271 | Fri Nov 25 05:38:18 CET 2022 - Fri Nov 25 05:38:18 CET 2022
Ja, das erkennt man schon lange, daß sich das Armenhaus Deutschland unter der Agenda 2010 keine Kunst und Kultur mehr leisten kann. Da schauen allenfalls mal hin und wieder die Miro- und die Remo-Brüder in Museen rein, ansonsten da nur noch gähnende Leere.
Und so wie die Agenda 2010 mit Grundgesetz und Demokratie unvereinbar ist, hat sich auch der Kunstmarkt längst gespalten und entdemokratisiert. Wer tätigt heutzutage noch langfristige Investitionen in Kunst und Kultur, wenn für jeden Normalo die Aussicht unter ruinöser Coronapolitik, explodierenden Mieten und Inflationstreiberei besteht, in
Hartz 4 zu geraten und ab da mit Sozialamt und Jobcenter um Kunstwerte und jeden qm Wohnfläche herumgestritten wird ? Kunst, denen Sozialämter und Jobcenter hohe Werte über dem Schonvermögensbetrtag zur Sozialleistungsverweigerung einstreiten, aber all das real keinen Pfifferling mehr wert ist unter dem allgemeinen Kaufkraftschwund, ebenso wie der weggebrochene Antiquitätemnmarkt durch die Dumpinglöhne und Armutsrenten der Agenda 2010 verursacht.
Bleiben daher nur die wenigen Nutznießer der Agenda 2010 mit ihren Multimillionen mit entsprechender Kaufkraft. Doch die interessiert kein Kunsthandwerk mangels Rendite, sondern nur, wie man aus all den gehorteten und dem Volke entzogenen Millionen noch mehr Geld machen kann. Also wird nur in Millionen-teure Kunst investiert mit Aussicht auf noch mehr Gewinn, aber das Kunsthandwerk bleibt da außen vor.
Nutzer4902401 | Thu Nov 24 18:37:19 CET 2022 - Thu Nov 24 18:37:19 CET 2022
Kunsthandwerk? Rosa Einhörner töpfern?
Also, Handwerk = Lehrbetrieb. Da gibt es das alles.
Kunst liegt im Auge des Betrachters.
Und Künstler als auch Handwerker müssen mit der Zeit gehen. Wenn sich der Geschmack ändert, dann müssen das sowohl Künstler als auch Handwerker auch.
"Kunsthandwerk" ist LOHAS. Etwas, mit dem sich jene vom Stamme Hab' und Nimm vom gemeinen Volk abheben.
Ganz nebenbei, in den 70ern gehörte zum gehobenen (oder was manche dafür hielten) Eigenheim die ausgiebige Kunstschmiedearbeit, zünftige Wagenräder, Holzrechen, Dreschflegel und Bottiche an der Wand, umfangreiche Lüftlmalerei und rustikal vereichte Holzdekorationen. Oder, wie der unvergessene Dieter Wieland das so schön ausgedrückt hat, die weiß-blaue Geisterbahn im Jodlerstil.