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Diskussion zur Petition 150963

Bundesfreiwilligendienst

Steigerung der Attraktivität der Freiwilligendienste vom 15.05.2023

Diskussionszweig: Re: Bundesfreiwilligendienst - Steigerung der Attraktivität der Freiwilligendienste

Nutzer621931 | 08.06.2023 - 12:05

Re: Bundesfreiwilligendienst - Steigerung der Attraktivität der Freiwilligendienste

Anzahl der Antworten: 11

Zitat:
Freiwilligendienste im In- u. Ausland müssen attraktiver werden. Hierfür müssen Bund u. Länder folgende Maßnahmen mit ausreichend finanziellen Mitteln umsetzen:
Taschengeld angelehnt an BAföG-Höchstsatz;
kostenlose Nutzung Nah- u. Fernverkehr;
Wertschätzung durch Anrechnung auf Ausbildung/Studium, besseren Zugang zu Wohngeld, keine Anrechnung bei Unterhalt u. Sozialleistungen der Eltern/Geschwister;
vielfältigeres Platzangebot u. Rechtsanspruch;
bessere Finanzierung v. Seminaren;
mehr Teilzeit.

Alle diese Punkte verursachen relativ geringe Kosten gegenüber dem gesellschaftlichen Nutzen und sind damit zu befürworten.

Einzig der Rechtsanspruch auf einen Platz kann nicht funktionieren. BUFDI-Plätze sind immer in eine soziale Organisation eingebunden, auch mit Rechtsanspruch lassen sich diese Plätze nicht beliebig erschaffen.
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Sr.E | Thu Jul 06 22:07:58 CEST 2023 - Thu Jul 06 22:07:58 CEST 2023

Da stimme ich zu: einen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst-Platz kann es nicht geben. Wir sind Einsatzstelle und schätzen unsere Freiwilligen sehr !!! Eine Einrichtung, die keine Aufgaben für Freiwillige hat, kann man doch nicht verpflichten, welche einzustellen: da können dann junge Menschen keine Wertschätzung erfahren.
In der Petition befürwortete ich vor allem, dass die Zahlungen der Rundfunkgebühren entfallen sollte - der Staat kann es sich prozentual gesehen leisten, auf die Gebühren von FSJ/BFD... zu verzichten. Für die Freiwilligen sind die Rundfunkgebühren 5 bis 10% des Geldes, das sie zu Verfügung haben. Auch ein Ticket zum Nahverkehr sollte meines Erachtens zu den Leistungen gehören, die Freiwilligendienstleistende bekommen. Es gibt einige gute, berechtigte Forderungen in der Petition, aber an einigen Stellen scheint es ein nach dem Prinzip "Wir fordern mal viel, um wenigstens etwas zu bekommen" formuliert worden zu sein. Wenn die Kosten für die Einsatzstellen zu hoch werden, ist keinem geholfen. Es ist toll, wenn (junge) Menschen so engagiert ihre Arbeitskraft und Lebenszeit investieren! Wertschätzung und finanzielle Grundlagen-Sicherung sind wichtig, aber einen Anspruch auf eine Freiwilligendienststelle (womöglich noch in dem Bereich, den ich wünsche), macht keinen Sinn!

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Lupinal | Thu Jul 06 10:05:25 CEST 2023 - Thu Jul 06 10:05:25 CEST 2023

@Nutzer5847561 | 20.06.2023 - 15:09 :

Aber viele Lehrer klagen doch schon jetzt darüber, wie hoch der Anteil an Eltern, Studenten, Studienabbrechern und psychisch ungeeigneten Lehrkräften unter den meist nichtmal 80% Unterrichtsversorgung ist.
Was soll da besser werden, wenn man eine weitere Quelle NOCH geringer Qualifizierter Hilfskräfte eröffnet?
Die Schulen können ihren Unterrichtsausfall noch umfangreicher runterlügen und damit gibt es noch weniger Motivation die Probleme zu lösen und noch weniger Optionen für junge Menschen wirklich Lehramt zu studieren.

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Lupinal | Thu Jul 06 09:59:35 CEST 2023 - Thu Jul 06 09:59:35 CEST 2023

@Nutzer2809558 | gestern - 15:29:

....zugunsten meiner geistigen Gesundheit nahm ich das als Sarkasmus an...

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Nutzer2809558 | Wed Jul 05 15:29:47 CEST 2023 - Wed Jul 05 15:29:47 CEST 2023

"Ganz klar: Die Erhöhung des Taschengeldbetrages führt zu einem erhöhten Risiko von Kaufsucht. Dadurch wiederum steigt die Gefahr von jungen Schuldnern. Und dadurch, was viele Menschen mit Schulden machen, würde die Diebstahlsrate etwas in die Höhe gehen"

Als Lediger ohne Kinder einen Vollzeitjob (am besten noch ein gut bezahlter) zu betreiben führt auch zu Kaufsucht. Immer diese Pseudoargumente, um junge Menschen in ihren Rechten einzuschränken. Arbeitszeit ist Lebenszeit und gehört entsprechend entlohnt.

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Nutzer5847561 | Tue Jun 20 15:09:42 CEST 2023 - Tue Jun 20 15:09:42 CEST 2023

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Zitat: von Nutzer5847561
Als Freiwilliger im Freiwilligen Sozialen Jahr, sehe ich die Forderungen als lukrativere Gegenleistungen für ein Freiwilliges Soziales Jahr, als die im Moment verfügbaren Leistungen.

Das aktuelle System ist nicht ansatzweiße lukrativ.



Erweiterung meines Kommentars:

In meiner Zeit als Freiwilliger (bis Ende Juli diesen Jahres) habe ich bereits schon vieles erlebt. Von der Ausnutzung unserer Persönlichkeiten, als Ersatz für den Lehrkörper, bis hin zu Kopfzerbrechen über seine finanziellen Mitteln.

Pro für die Petition:

Viele junge Menschen, darunter auch ich, finden ihr wirkliches Talent, in dem sie begabt sind, da sie die unterschiedlichsten Aufgabenfelder betreuen müssen, und auch mit Dingen konfrontiert werden, die sie zuvor nie in Erwähnung gezogen haben.

Mehr junge Menschen werden sich an sozialen Berufe interessieren. Angefangen von der Kindererziehung in KiTas, bishin zu Pflegeberufen im Seniorenheimen.

Durch einen Freiwilligendienst an Schulen, könnte der Lehrermangel, wenn auch nicht drastisch, um ein Vielfaches abnehmen.

Ein Freiwilligendienst ist, aus meiner Perspektive, ein guter Zwischenschritt, um junge Menschen, in die harte Arbeitswelt Einblick zu geben.


Contra für die Petition:

Ganz klar: Die Erhöhung des Taschengeldbetrages führt zu einem erhöhten Risiko von Kaufsucht. Dadurch wiederum steigt die Gefahr von jungen Schuldnern. Und dadurch, was viele Menschen mit Schulden machen, würde die Diebstahlsrate etwas in die Höhe gehen

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Nutzer5847561 | Mon Jun 19 11:30:46 CEST 2023 - Mon Jun 19 11:30:46 CEST 2023

Als Freiwilliger im Freiwilligen Sozialen Jahr, sehe ich die Forderungen als lukrativere Gegenleistungen für ein Freiwilliges Soziales Jahr, als die im Moment verfügbaren Leistungen.

Das aktuelle System ist nicht ansatzweiße lukrativ.

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Nutzer5844081 | Fri Jun 16 13:20:39 CEST 2023 - Fri Jun 16 13:20:39 CEST 2023

Ich halte sowohl aus allgemeinen gesellschaftspolitischen Gründen als auch zum persönlichen Vorteil aller jungen Menschen für dringend erforderlich, dass der BUFDI einen optimalen Stellenwert erhält.

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Nutzer621931 | Wed Jun 14 22:01:22 CEST 2023 - Wed Jun 14 22:01:22 CEST 2023

Zitat: von Nutzer1106666
...da ja die Arbeit offenbar getan werden muss. (Was ironischerweise heißt ich darf nicht mitzeichnen.)


Es geht nicht um den Ersatz notwendiger Vollzeitstellen, sondern um ehrenamtliche Tätigkeiten, die ansonsten nicht besetzt werden könnten. Gerade frische Schulabgänger haben i.d.R. nicht den finanziellen Spielraum für eine "echte ehrenamtliche" Tätigkeit und genau hier unterstützt das BUFDI-Programm.
Eine zusätzliche Betreuungsperson in der Kita, Ganztags-Grundschule oder Behindertenpflege ist vielleicht nach Personalschlüssel nicht notwendig und kann auch keine ausgebildeten Erzieher bzw. Pflegekräfte ersetzen, allerdings diese entlasten, z.B. mit Vorlesen, Basteln, für die kleinen Sorgen da sein, eine AG anbieten, wo sonst nur "beaufsichtigtes Spielen" möglich wäre, etc.

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Nutzer1106666 | Fri Jun 09 16:13:55 CEST 2023 - Fri Jun 09 16:13:55 CEST 2023

«Bezüglich des Kosten-Nutzen-Arguments kann ich absolut zustimmen.»

Und warum habe ich plötzlich das Gefühl, dass wir da eine Art Lohnsklaverei mit aufbauen würden..?

Die Forderungsliste der Petition ist nicht ganz gering.
Beurteilen kann ich das nicht, also nehmen wir mal an, dass diese Liste Hand und Fuß hat und wenigstens so viel einfordert, dass eine faire Bezahlung erfolgt. Was folgere ich daraus? Dass der Staat dann mal besser diese Freiwilligen ganz unfreiwillig und Effektiv zu Festangestellten macht da ja die Arbeit offenbar getan werden muss. (Was ironischerweise heißt ich darf nicht mitzeichnen.)

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Nutzer5802979 | Thu Jun 08 13:04:18 CEST 2023 - Thu Jun 08 13:04:18 CEST 2023

Soweit ich das verstanden habe, ist der Rechtsanspruch vor allem auch als Schutz davor gedacht, dass dem Freiwilligendienst Mittel gestrichen werden (so wie es ja passieren soll). Natürlich können nicht alle jungen Menschen einen Freiwilligendienst machen, es geht darum, den zu erwartenden Prozentsatz an Menschen, die gerne einen Dienst ableisten wollen, einen Platz und entsprechende Leistungen zu bieten. Es gibt durchaus viele FSJ-Plätze in Deutschland die unbesetzt sind. Das Problem ist, dass aufgrund der Mittelkürzungen immer mehr Einsatzstellen aussteigen müssen, da sie sich die Kosten nicht mehr leisten können (zb kleine Vereine und Initiativen). Das soll mit einem Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste verhindert werden.

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