Text der Petition
Mit der Petition wird eine adäquate Finanzierung der Haus- und Facharztpraxen zur Sicherung und Aufrechterhaltung der ambulanten Versorgung gefordert. Budgetierung und unrealistische Pauschalen gehören abgeschafft. Notwendig ist die Vergütung jeder erbrachten Leistung. Das Honorar muss die Praxisausgaben, unsere Arbeit und die unserer Angestellten decken. Bürokratie muss abgebaut werden. Eine sinnvolle kostenneutrale Digitalisierung gehört eingeführt.
Begründung
Wir möchten unsere Patientinnen und Patienten umfassend mit ausreichend Zeit und ohne finanzielle Zwänge behandeln.
Die erbrachten Leistungen dürfen nicht nach einer Pauschale vergütet werden, die oft nur zum Teil ausbezahlt wird. Die Praxiseinnahmen durch Kassenpatientinnen und -patienten decken immer häufiger nicht einmal mehr die Ausgaben einer ärztlichen Praxis.
Ein Großteil der Praxen wird schon bald nicht mehr besetzt sein. Wir brauchen Haus- und Fachärztinnen und -ärzte. Junge Ärztinnen und Ärzte meiden die Niederlassung, weil sie das finanzielle Risiko scheuen. Ohne unsere Medizinischen Fachangestellten und Medizinisch Technischen Assistentinnen und Assistenten können wir unsere Praxen nicht betreiben und die Patientenversorgung nicht gewährleisten, wir wollen sie anständig bezahlen können!
Nur durch eine den Tätigkeiten und der Verantwortung angepasste Bezahlung kann der schon jetzt bestehende ärztliche und nichtärztliche Nachwuchsmangel gebremst werden.
Anstatt eine teure und ineffektive Bürokratie weiter aufzublähen, muss mehr Geld in die Patientenversorgung. Niemand wehrt sich gegen eine sinnvolle Digitalisierung. Aktuell ist die uns aufgezwungene und unausgereifte Digitalisierung aber kompliziert, teuer und funktioniert nur bruchstückhaft. Das ist keine Erleichterung, sondern führt zu Mehrarbeit und Ärger.
Sollte der ambulante Sektor weiter von der Politik vernachlässigt werden, wird die ambulante Versorgung der Bevölkerung in kurzer Zeit einbrechen. Schlecht versorgte Patienten werden vermehrt die Notaufnahmen beanspruchen und es kommt zu vermehrten Klinikeinweisungen. Neben der mangelhaften Versorgung der zunehmend älter werdenden Bevölkerung hat das auch wirtschaftliche Folgen. Arztpraxen sind nicht nur Arbeitgeber, sondern auch viele Dienstleister, wie Sanitätshäuser, Physiotherapeuten etc., aber auch Apotheken hängen an deren Existenz!
Die ambulante wohnortnahe Versorgung ist gefährdet.
Wir fordern eine Politik, die die ambulante Versorgung erhält und unterstützt – zum Wohle aller!!!