Text der Petition
Mit der Petition wird ein Verbot der an Kinder gerichteten Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett oder Salzgehalt von 6-23 Uhr täglich gefordert.
Begründung
An Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel beeinflusst das Verhalten und die Ernährungsgewohnheiten unserer Kinder auf äußerst bedenkliche Weise.
Wissenschaftliche Studien haben deutlich gezeigt, dass Werbung einen starken Einfluss auf das Verhalten von Kindern hat. Insbesondere in Bezug auf Ernährung kann Werbung für ungesunde Lebensmittel dazu führen, dass Kinder vermehrt zu diesen Produkten greifen und sich ungesunde Essgewohnheiten aneignen. Dies hat ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Kinder und legt den Grundstein für spätere gesundheitliche Probleme.
Denn:
* 15% der 3-17-jährigen in Deutschland (ca. 2.000.000 Kinder und Jugendliche) sind übergewichtig, wobei knapp 6% davon adipös sind.
* Bei etwa 70-80% der Jugendlichen mit Übergewicht oder starkem Übergewicht bleibt dieses Problem bis ins Erwachsenenalter bestehen.
* Übergewichtige Kinder und Jugendliche haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen im Vergleich zu Normalgewichtigen.
* Zusätzlich leiden sie oft unter schwerwiegenden psychosozialen Problemen und erleben erhebliche Einbußen ihrer Lebensqualität.
* Kinder, die Medien nutzen, sehen im Durchschnitt täglich 15 Werbespots und Einblendungen im Fernsehen und Internet, die für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt werben.
* Etwa 92% der Lebensmittelwerbung, die Kinder im Internet und Fernsehen wahrnehmen, bewirbt Produkte wie Fast Food, Snacks oder Süßigkeiten.
So wie wir fordert auch ein Wissenschaftsbündnis, dass an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel endlich unterbunden wird.
Aktuell sollen diese Werbeverbote jedoch deutlich beschränkt sein auf:
* werktags von 17 bis 22 Uhr
* samstags zusätzlich von 8 bis 11 Uhr
* sonntags von 8 bis 22 Uhr
Derartige Einschränkungen des Werbeverbots setzen jedoch eindeutig die Interessen der Industrie und Werbebranche über das Wohl und die Gesundheit unserer Kinder!
Wir fordern das Gegenteil: Kinderschutz ist ausnahmslos über die wirtschaftlichen Belange der Industrie und des Werbesektors zu stellen.
Aus diesem Grund setzen wir uns entschieden für ein umfassendes Verbot von Werbung ein, die sich an unsere Kinder richtet. Dieses Verbot sollte täglich von 6 bis 23 Uhr gelten.
Es liegt an den Eltern, die Kinder frühzeitig auf die "falschen" Versprechungen der Werbung und die Absichten zu trainieren.
Kritikfähigkeit ist wichtig. Eltern sollten das den Kindern beibringen und sich selbst vorbildlich verhalten.
Das ist wichtiger als später unkritisch werbegläubige Jugendliche einer Konsumgesellschaft schutzlos auszuliefern..
Immerhin sind es noch die Eltern, die den Konsum kontrollieren können, wenn sie es denn tun.
Torxuser | 01.11.2023 - 16:36
Umgekehrt ! - Die Tendenz bzw. Verschiebung ist doch eine ganz andere !
Früher war es selbstverständlich, dass die Eltern die Erziehungsarbeit übernehmen und es ist auch problematisch, wenn man es dem Staat überlässt. Die Keimzelle einer gesunden vielfältigen und multikulturellen Gesellschaft liegt in der individuellen Erziehung und Familie. Ich möchte keine staatliche Aufzucht einheitlich orientierter Bürger. Es ist bedauerlich, dass immer mehr Eltern ihre Verantwortung auf den Staat verlagern wollen. Niemand muss sich heutzutage für Kinder entscheiden. Es gibt ausreichend Möglichkeiten sicher zu verhüten. Daher fehlt mir für diese Tendenz, sich als Eltern von den eigenen Kindern zurückzuziehen und dem Staat die Verantwortung für die Kinder aufzudrücken, das Verständnis. Wenn man Kinder will, dann sollte man sich auch darum kümmern, dass aus ihnen was wird.
think2ce | 31.10.2023 - 22:52
Es macht sich ein Teil der Gesellschaft sehr einfach, alle Verantwortung den Eltern zuzuschieben.
Also, ein Staat sieht sich außer Stande, einen schädlichen Wirtschaftszweig zu regulieren, aber die Eltern sollen es richten.
So, wie alle möglichen anderen Lebensumstände, von denen uns die Wirtschaftslobby weis machen will, dass sie unreguliert bleiben sollten.
Das ist eine Verschiebung von politischen Aufgaben ins Private!
Aus Feigheit und politischem Opportunismus.