Text der Petition
Mit der Petition wird die Schaffung neuer oder Anpassung bestehender Gesetze dahingehend gefordert, dass diese wirksamer gegen bildbasierte sexualisierte Gewalt im Internet eingesetzt werden können.
Begründung
Ende 2017 veröffentlichte ein anonymer Nutzer „deepfakes“ Videos in einem Thread: die Köpfe der Pornodarstellerinnen aus dem Porno tauscht er mit denen berühmter Frauen aus. Dabei entsteht der Begriff „Deepfake Porn“. Dieser Begriff ist falsch, tatsächlich handelt es sich um bildbasierte sexualisierte Gewalt. Unter Pornografie wird einvernehmlich gefilmter Sex verstanden, was hier nicht der Fall ist!
Bei 90- 95% aller Deepfakes soll es sich um bildbasierte sexualisierte Gewalt handeln, davon sind etwa 90% Gewalt gegen Frauen! Mittlerweile ist die Technik so gut, dass ein einziges Foto dafür ausreicht, um das Gesicht einer Person auszutauschen. Im Dezember 2023 wird es über 5,2 Millionen Videos online geben.
Diese Deepfakes verletzen in der Regel das Persönlichkeitsrecht, das Recht am eigenen Bild, das Urheberrecht und das Verbot der Verbreitung von pornografischen Schriften. Das Telemedien- und Netzwerkdurchsetzungsgesetz erlaubt es bei Verbreitung von illegalen Inhalten, diese schnell aus dem Internet zu löschen. Trotzdem reichen diese Gesetze nicht aus. Eine Gesetzgebung, die gezielt durch Künstliche Intelligenz erstellte Inhalte reguliert, gibt es in Deutschland noch nicht.
Hinzu kommt ein großes Problem im Internet: Die Anonymität der Täter. In den meisten Fällen ist es nicht nachzuvollziehen, wer der Täter ist, sodass die Ersteller und Konsumenten der Inhalte keine Konsequenzen befürchten. Sie nehmen das Video im schlimmsten Fall herunter, und können es jederzeit wieder hochladen.
Die Webseiten, die Deepfakes mit bildbasierter sexualisierter Gewalt verbreiten, erscheinen bei eine Suchmaschine unter den ersten Ergebnissen. Die weltweit größte Webseite* gibt es seit 2018 und verzeichnet monatlich etwa 1.413.090 Seitenaufrufe. Zusätzlich tauschen sich Täter in dem Forum mit frauenverachtender Sprache aus, wie sie diese Deepfakes noch besser und echter erstellen können.
Weiter gibt es Webseiten bei denen Männer intime Bilder von weiblich gelesenen Personen anfordern und weitergeben - diese sind nach Städten und Bezirken aufgelistet. Die Nutzer tauschen Fotografien ihrer Ex-Partner*innen, Freund*innen und Bekannten aus und veröffentlichen diese nicht einvernehmlich. Auch dieses Material wird weiter genutzt und verbreitet. Diese Webseite erreicht etwa 1.891.920 Nutzer und verzeichnet jeden Monat etwa 4.162.260 Seitenaufrufe. Weiter gibt es Messenger Channels mit den gleichen Inhalten.
Auf diesen Webseiten befindet sich auch bildbasierte sexualisierte Gewalt von Frauen aus dem Bundestag!
*Wir nennen diese Webseiten bewusst nicht, da durch die Petitionen in der UK und den USA die dort genannten Webseiten noch öfter angeklickt worden sind, und somit weiterverbreitet wurden.